Anfänger fragt: Sarge vergisst Netzwerkkarte

Du kommst mit der Installation nicht voran oder willst noch was nachfragen? Schau auch in den "Tipps und Tricks"-Bereich.
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Hans-K-Schmitz
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Anfänger fragt: Sarge vergisst Netzwerkkarte

Beitrag von Hans-K-Schmitz » 20.11.2006 15:23:38

Bin Anfänger, wenn auch nicht "blutig". Habe debian sarge unstable, kernel 2-6-8-3 auf einem Celeron 600Mhz Notebook (384MB RAM) per disketten installiert (CD ROM Laufwerk ist kaputt). Nachdem alles lieft wie geschmiert, hat sarge plötzlich vergessen, dass es eine Netzwerkkarte gibt:

ping...network unreachable

meine Hypothese: hotplug bzw. udev durcheinander

wat nu?

Hans

nepos
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Beitrag von nepos » 20.11.2006 15:35:35

Hm, nun ja, Fehlersuche?
Als erstes wuerde ich mal in den Logs bzw. der Ausgabe von dmesg nach dem Booten ueberpruefen, ob da ueberhaupt was in Richtung Netzwerkkarte auftaucht.
Von da aus wuerde ich mich dann weiter auf die Suche machen, woran es nun genau liegt.
Wird das Modul denn geladen?
Um ueberhaupt wieder eine Netzwerkverbindung zu bekommen, kannst du auch mal versuchen, das Interface manuell zu starten.

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SleepingLion
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Beitrag von SleepingLion » 20.11.2006 15:36:58

Hmm... Also ich Sachen Linux/Debian kann ich nicht so viel sagen, aber vielleicht, war es bei der installation Disketten irgendwie "ausgelassen". Kannst du nicht einfach die netinstall laden, sie auf einen Rohling brennen und ein Laufwerk aus einem anderen Rechner nehmen? (Zumindest wenn das nicht geht, frag einen Bekannten oder so, ob du mal das Laufwerk "missbrauchen" darfst :lol: ). Najoa... Sorry dass ich zu deinem Problem nicht viel beitragen konnte. Aber unter http://www.debiananwenderhandbuch.de gibt es viele nützliche Sachen. Vielleicht steht da auch irgendwo, wie man Netzwerkkarten nachinstallieren kann.

Tschau

Gruß, SleepingLion

Hans-K-Schmitz
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An SleepingLion und nepos

Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 03:07:41

dmesg | grep eth0
SIS 900 PCI Fast Ethernet at 0X1400, IRQ 11, 00:a0:cc:c5:41:8a
also ist die Netzwerkkarte erkannt, oder?

ping localhost funktioniert, ping auf server (192.168.1.2) oder gateway (192.168.1.1) nicht. Ping auf das thematisierte Notebook: timeout

Meldung beim Booten: "/etc/network/options is deprecated",

in den Logs habe ich nichts gefunden, aber auch nur wenig verstanden

> Wird das Modul denn geladen?

keine Ahnung, was muss ich tun?

> Um ueberhaupt wieder eine Netzwerkverbindung zu bekommen,
> kannst du auch mal versuchen, das Interface manuell zu starten.

was muss ich tun?

@SleepingLion:
Mit den Disketten habe ich alles über das Netz geholt, was ich zur Installation von debian wollte. Notwendige Vorausetzung: Netzwerkkarte wird erkannt und kann auf sourcen im Netz zugreifen. Zumindest letztere Kunst ist dem Betriebssystem abhanden gekommen.

nepos
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Beitrag von nepos » 21.11.2006 09:46:04

Ok, nachdem der Eintrag in der dmesg-Ausgabe ist, scheint das Modul geladen zu sein.
Die Meldung von wegen deprecated würde ich vorerst mal ignorieren.
Eventuell passt dann das Routing nicht, so dass er die anderen Rechner gar nicht erreichen kann.
Was gibt denn ein

Code: Alles auswählen

route -n
aus?
Was steht in der Datei /etc/network/interfaces drin?

PS: Prüfen, ob ein Modul geladen ist, das kannst du mit lsmod. Dieser Befehl listet dir alle geladenen Module auf.

Hans-K-Schmitz
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Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 12:38:34

nepos hat geschrieben:...
Was gibt denn ein

Code: Alles auswählen

route -n
aus?

Code: Alles auswählen

Ziel[: rechner/home/user - Router, Genmask, Flags Metric Ref, Use Iface: leer
Was steht in der Datei /etc/network/interfaces drin?

Code: Alles auswählen

auto lo
iface lo inet loopback
#...
auto eth0
iface eth0 inet static
adress 192.168.1.12
netmask 255.255.255.0
network 192.168.1.0
broardcast 192.168.1.255
gateway 192.168.1.1
dns-nameserver 192.168.1.1
dns-search local

(der Rechnername ist name.local)

Edit KBDCALLS : Tags repariert.

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garibaldi
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Beitrag von garibaldi » 21.11.2006 13:08:18

Hi,

vielleicht hilft dir unsere Checkliste weiter.

Und übrigens, Willkommen im Forum!

Gruß, garibaldi
Was einer im Reiche der Wahrheit erwirbt, hat er allen erworben... -- Schiller

nepos
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Beitrag von nepos » 21.11.2006 13:16:59

Hm, da haben wir ja schon das Problem. Mit ner leeren Routingtabelle wirst du nie auf einen anderen Rechner kommen.
Warum die nun leer ist, ist mir schleierhaft. Allerdings kommt mir deine /etc/network/interfaces etwas überladen vor. Vielleicht liegts daran. Versuch es mal mit folgender:

Code: Alles auswählen

auto lo
iface lo inet loopback

auto eth0
iface eth0 inet static
address 192.168.1.12
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.1.1
dns-nameserver 192.168.1.1
dns-search local
Mehr hab ich hier auf meinen Servern auch nicht drin.
Aender das mal und mach dann

Code: Alles auswählen

ifdown eth0
ifup eth0
als root.

Die Ausgabe von route sollte dann in etwa so aussehen:

Code: Alles auswählen

Kernel IP routing table
Destination     Gateway         Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
192.168.1.0    0.0.0.0         255.255.255.0 U     0      0        0 eth0
0.0.0.0        192.168.1.1    0.0.0.0         UG    0      0        0 eth0
Damit weis dein Rechner, das alle Pakete für das Netz 192.168.1.x über eth0 rausgehen müssen und dass alle Pakete, für die kein spezieller Routingeintrag da ist, an das Defaultgateway 192.168.1.1 gehen sollen, das über eth0 erreichbar ist.

Hans-K-Schmitz
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Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 14:06:33

und mach dann

Code: Alles auswählen

ifdown eth0
ifup eth0
als root.
Super - Jetzt kommen wir der Sache schon viel näher:

Code: Alles auswählen

ifdown: interface eth0 not configured

ifup: Don´t seem to have all the variables for eth0/inet - Failed to bring up eth0
Wie konfiguriere ich die Netzwerkkarte neu? Ich rate mal dpkg-reconfigure eth0 und bekomme:

Code: Alles auswählen

 Paket "eth0" ist nicht installiert keine Info vorhanden
Benutze dpkg --info zum Untersuchen von Archiven und dpkg -- info...
/usr/sbin/dpkg-configure: eth0 ist nicht installiert
dpkg --info braucht nen deb-Dateinamen als Argument

Code: Alles auswählen

dpkg --info eth0.deb
ist wahrscheinlich weder die richtige Datei noch die richtige Syntax

dumm ist nur das ich mir nichts aus dem internet ziehen kann, einziger Weg in den Rechner ist zur Zeit USB-Stick oder Diskette (wenn ich das mounten nur hinkriege in meiner Unsicherheit, die mich begleitet :-)

werde mal googlen während der kurzen (Lob) Warteschleife

---
übrigens: Die Checkliste hatte ich schon gefunden, danke[/quote]

nepos
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Beitrag von nepos » 21.11.2006 14:11:41

Noe, das is Käse, was du da mit dpkg-reconfigure und Co machst.
Was mich wundert ist die Fehlermeldung bei ifup. Da sind eigentlich alle wichtigen Angaben nun drin. Bin im Moment etwas ratlos, wieso es so nicht klappt :(
Versuch mal

Code: Alles auswählen

ifup -v eth0
und poste die Ausgabe bitte.

Hans-K-Schmitz
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Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 14:20:31

nepos hat geschrieben:Noe, das is Käse, was du da mit dpkg-reconfigure und Co machst.
Was mich wundert ist die Fehlermeldung bei ifup. Da sind eigentlich alle wichtigen Angaben nun drin. Bin im Moment etwas ratlos, wieso es so nicht klappt :(
Versuch mal

Code: Alles auswählen

ifup -v eth0
und poste die Ausgabe bitte.

Code: Alles auswählen

Configuring interface eth0=eth0 (inet)
Don´t seem to have all the variables for eth0/inet.
Failed to bring up eth0.

nepos
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Beitrag von nepos » 21.11.2006 14:35:47

Du hast auch wirklich alles so abgetippt, wie ich es gepostet hatte?
Um das Netzwerk mal manuell ans Laufen zu bringen kannst du folgendes machen:

Code: Alles auswählen

ifconfig eth0 192.168.1.12 netmask 255.255.255.0 up
route add default gw 192.168.1.1
Der erste Befehl verpasst eth0 die IP-Adresse 192.168.1.12 mit der Netzmaske 255.255.255.0 und legt gleich mal die Route für dieses Netz an.
Der 2. Befehl fuegt dann noch die Default-Route ein, damit dein Rechner Pakete, die nicht für das LAN bestimmt sind an deinen Router schickt.
Damit sollte dann schon mal das Pingen auf deinen Router klappen.
Damit DNS provisorisch klappt, müsstest du in /etc/resolv.conf folgendes eintragen:

Code: Alles auswählen

search local
nameserver 192.168.1.1
Warum nun ifup wegen fehlender Variablen mault, da bin ich echt überfragt.
Prinzipiell braucht man eigentlich nicht mehr als address und netmask. Da du einen Router hast, kommt noch gateway dazu. Die beiden dns-... Einträge sind speziell für resolvconf, das dynamisch die Namensauflösung anpasst, je nachdem, welches Interface man nutzt.

Hans-K-Schmitz
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Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 14:49:28

Code: Alles auswählen

ifconfig eth0 192.168.1.12 netmask 255.255.255.0 up
route add default gw 192.168.1.1
LAN und Internet funktionierten nach dem Eintrag. Beim reboot ist der Rechner hängengeblieben, nach Hardreset ist alles wieder beim Alten.

Code: Alles auswählen

search local
nameserver 192.168.1.1
stand schon in resolv.conf drin - ausschliesslich

Hans-K-Schmitz
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Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 15:08:33

... und nach nem sauberen reboot auch :cry:

nepos
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Beitrag von nepos » 21.11.2006 15:26:36

Ja klar, die obigen Kommandos werden ja nirgends gespeichert. Welches Release von Debian hast du denn am Laufen? Sarge, Etch oder SID?
Eventuell ist da was buggy. Wobei ich mir das eigentlich nicht vorstellen kann. Denn eigentlich muss es so gehen, wie oben mit der /etc/network/interfaces beschrieben. So steht es ja auch in

Code: Alles auswählen

man interfaces
.

Hans-K-Schmitz
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Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 15:50:18

debian sarge unstable, kernel 2-6-8-3 mit fluxbox, so schlank wie möglich, d.h. ohne gnome oder kde, um ressourcen und plattenplatz zu schonen, ist ja nicht das neueste und schnellste notebook.

Ich glaube, ich komme nicht umhin, nochmal alles neu zu installieren. Dabei kann ich ja ne doku schreiben, was ich genau mache. sowas wäre nützlich gewesen, um rauszukriegen, was jetzt schief läuft.

Also ärgere ich mich nicht über die Neuinstallation, sondern freue mich darauf, endlich sauber zu dokumentieren, was ich eigentlich tue, um letztendlich Zeit zu sparen, dazu zu lernen etc. (gleich hab ich mich überzeugt...)

Vielen, vielen Dank für die Hilfe, diesen Thread werde ich als Beginn meiner doku nehmen.

nepos
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Beitrag von nepos » 21.11.2006 15:57:15

Sarge ist stable. Ein Debian Sarge unstable gibts nicht. Unstable wäre SID.
Ich denke nicht, dass das bei einer Neuinstallation besser wird.

Hans-K-Schmitz
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Beitrag von Hans-K-Schmitz » 21.11.2006 16:14:21

nun, es lief ja mal und dann habe ich mit udev, acpi usw rumexperimentiert (und den Überblick verloren) und jetzt läuft es nicht mehr. Werde mich beim nächsten aml an "keine experimente" und "never change a running system" halten - und dokumenteiren.

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Beitrag von nepos » 21.11.2006 16:22:25

Ah, na dann viel Erfolg :)

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Beitrag von KBDCALLS » 21.11.2006 20:30:48

nepos hat geschrieben:Sarge ist stable. Ein Debian Sarge unstable gibts nicht. Unstable wäre SID.
Ich denke nicht, dass das bei einer Neuinstallation besser wird.
Das ist doch ein Bug ,beser Schönheitsfehler, von Sarge gewesen. Bzw. man hat vergessen dann zu ändern. Und hats dann nacher drinn gelassen.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft

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