Installation auf RAID Controller

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Stephan Heyer
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Installation auf RAID Controller

Beitrag von Stephan Heyer » 14.11.2005 10:37:04

Hallo,

ich muss einen Server für eine kleine Arbeitsgruppe einrichten und wollte dafür Debian verwenden. Als Controller wollte ich dazu einen 3Ware 9550SX einsetzen. Die alte 3Ware-9500 Serie wird ja bereits gut unterstützt, für die 9550er ist erst im 2.6.14er Kernel ein Treiber enthalten.
Einsetzten wollte ich natürlich Debian stable (da sollte doch der 2.6.8er Kernel dabei sein, oder?). Wie bekomme ich das hin das ich von dem Controller auch booten kann? Ich finde zwar auf der Herstellerseite verschiedene Treiberdisketten, aber keine für Debian. Es gibt auch den Treiber als Sourcecode. Wie bekomme ich den aber dem Debian Installer "untergeschoben"?

Danke für eure Hilfe!

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meandtheshell
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Beitrag von meandtheshell » 14.11.2005 12:57:46

warum nimmst du nicht einen aktuellen kernel der den support hat (d.h. sarge als release und den kernell der 2.6.14er serie) - der rest also das booten ist trivial - es handelt sich nur um einstellungen in grub

kernel image:
wie du zu dem kernel image kommst steht in userem wiki

zu grub:
http://www.linuxfibel.de/bootman.htm#grub

markus

flowie
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Beitrag von flowie » 08.02.2006 12:17:45

meandtheshell hat geschrieben:warum nimmst du nicht einen aktuellen kernel der den support hat (d.h. sarge als release und den kernell der 2.6.14er serie) -
Ich habe gerade ebenso eine Fragestellung:
Möchte eine neue Maschine mit dem 3ware-Controller einsetzen. (Produktivserver in einem NOC, also nicht unterm Schreibtisch)

Bei 3ware gibt es auch ein Debian-Image mit integriertem Treiber:
http://www.3ware.com/kb/article.aspx?id=14860

Wie es letztlich auch gemacht wird, wichtig wäre das ich später ein "Debian-stable" habe, welches ich mit "apt-get" problemlos unter remote-Bedingungen updaten kann - auch wenn ein Kernelupdate ansteht.
Ich habe z.B. ein anderes System laufen, wo dies leider nicht so war, und deshalb die 2. NIC nicht mehr in Betrieb ist, weil ein Kernelupdate den Treiber "vergessen" hat.

Ist es möglich, den Treiber so einzubinden, das diese Bedingung erfüllt ist?
Leider habe ich bei diesem Thema (Treiber/Kernelfragen) nicht so viel Erfahrung und würde mich freuen, wenn eine Antwort "verständlich" ist :-)
Gruss!
flowie

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meandtheshell
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Beitrag von meandtheshell » 08.02.2006 12:50:47

flowie hat geschrieben: Wie es letztlich auch gemacht wird, wichtig wäre das ich später ein "Debian-stable" habe, welches ich mit "apt-get" problemlos unter remote-Bedingungen updaten kann
also ein stable Release impliziert ja das wenn upgedatet wird es sich nur um Updates handelt welche aus Sicherheitsgründen gemacht werden - d.h.
- es wird ein Bug endeckt
- der Maintainer oder das Security Team fixed das Packet
- der Maintainer oder das Security Team uploaded das gefixte Paket auf die Mirror
- du machst ein

Code: Alles auswählen

apt-get update && apt-get upgrade
und bekommst den Security Fix

+ was nicht passiert ist das neue Funktionalität in das Stable Release einzieht
- auch wenn ein Kernelupdate ansteht.
theoretisch ist das möglich das auf einem stable der Kernel durch das Paket Managment getauscht wird wenn man einen Bug findet. AFAICT ist mir kein Fall bekannt wo das schon einmal vorgekommen ist.
Ich habe z.B. ein anderes System laufen, wo dies leider nicht so war, und deshalb die 2. NIC nicht mehr in Betrieb ist, weil ein Kernelupdate den Treiber "vergessen" hat.
Das ist mir nicht ganze klar. Sag mehr dazu.
- Release
- Kernelversion
- welcher Treiber
- welche NIC
- etc.
Ist es möglich, den Treiber so einzubinden, das diese Bedingung erfüllt ist?
Nun ich kann nicht sagen das ich genau verstanden habe wo das Problem liegt. Ich sage dir wie ich es mache:
  1. Ich kompiliere mir meine Kernel selber - d.h. das Paket managment System hat davon keine Ahnung und kann auch nichts tauschen.
    Daher ist es ohne Probleme möglich einen 2.6.15er Kernel mit allen Möglichen Patches (Linux-Vserver, grsecurity, etc.) unter ein Stable Release zu schieben.
  2. Wenn ich Hardware Raid Controller verwende dann welche von 3ware oder ICP Vortex. Bei 3ware ist es sehr einfach da der Code dafür im Kernel ist und einfach beim konfigurieren ausgewählt wird (make menuconfig).
    d.h. ich kompiliere die Treiber immer fest in den Kernel ein
Ich bin der Meinung es hat mehr Vorteile sich die Kernel selber zu bauen es sei den es geht um sein Notebook etc. da ist es overkill.

Solltest du noch weitere Fragen haben, dann schlage ich vor einmal etwas im Forum zu suchen etc. wenn du dann was das kompilieren von Kerneln angeht noch weiter Fragen hast dann "feel free to let us know".

FAZIT:
wenn du es so machst wie von mir unter Punkt 1+2 beschrieben, dann hast du mit der 3ware Hardware diese Probleme nicht.

Sei dir aber im klaren das du leicht 1 Monat Zeit investieren wirst müssen um dich in die Kernel kompilier Sache einzulesen usw. - es lohnt sich!

markus

flowie
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Beitrag von flowie » 08.02.2006 13:21:42

Vielen Dank für Deine Auskünfte!
FAZIT:
wenn du es so machst wie von mir unter Punkt 1+2 beschrieben, dann hast du mit der 3ware Hardware diese Probleme nicht.

Sei dir aber im klaren das du leicht 1 Monat Zeit investieren wirst müssen um dich in die Kernel kompilier Sache einzulesen usw. - es lohnt sich!
Das mit der Zeit ist mein grundsätzliches Problem :-)
Eine derartige Installation würde ich immer in Auftrag geben, zumal die Server vom Lieferanten direkt ins NOC kommen und ich die Maschinen eigentlich gar nicht zu Gesicht bekomme :) Ich will sie dann "nur" produktiv einsetzen. Zu konfigurieren und managen gibt es ja immer noch genug und das mache ich dann auch selbst.

Bei Gelegenheit muss ich mir mal eine Testmaschine ins Office stellen... da gebe ich Dir vollkommen recht. Lohnen würde sich das bestimmt, sich auch mal mit Kernel-Kompilierung zu beschäftigen.


Es ist also so, das ein eigener Kernel mit einem stabel-Release kombiniert werden kann.
Wenn nun ein Kernel-Bug auftaucht wie z.B. http://marc.theaimsgroup.com/?l=linux-k ... 401569&w=2, dann kannst Du das nur beheben, in dem Du den Kernel selbst neu kompilierst ?
Das geht aber nicht auf dem remote-Wege - oder?
Gruss!
flowie

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herrchen
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Beitrag von herrchen » 08.02.2006 13:28:17

flowie hat geschrieben: Das geht aber nicht auf dem remote-Wege - oder?
doch.
das einzige problem könnte sein, dass du bei der konfiguration versagst.
dann kommt die maschine natürlich beim nächsten boot nicht hoch und du hast ein problem, wenn du keine remoteconsole oder ein rettungssystem hast.
mit "oldconfig" wird das aber wahrscheinlich nicht passieren ...

herrchen

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meandtheshell
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Beitrag von meandtheshell » 08.02.2006 13:35:21

flowie hat geschrieben: Bei Gelegenheit muss ich mir mal eine Testmaschine ins Office stellen... da gebe ich Dir vollkommen recht. Lohnen würde sich das bestimmt, sich auch mal mit Kernel-Kompilierung zu beschäftigen
Na dann sieh dich nach einem jungen Menschen um der das kann - diesem gibts du Geld und er macht dir das und schreibt ein tolles Howto, das er hier im Forum einstellen kann. Andere lesen es verbessern es usf.
d.h. du profitierst doppelt - hast jemanden der das macht dir nebenbei Grundlegende Sachen sagen kann und die Community hat was zum lesen, verbessert es und gibt es dir zurück

So könntest du schon für 500,- im Monat was gutes erreichen und das nicht nur für dich. Was sind 500 oder 1000,- wenn du im Kritischen Umfeld dafür mehr Sicherheit gewinnst ... nichts!

dann kannst Du das nur beheben, in dem Du den Kernel selbst neu kompilierst ?
ja - aber nur wenn es auch wirklich deinen Kernel tangiert - die Wahrscheinlichkeit ist gering da du ja nur das rein kompilierst was unbedingt notwendig ist. Und Standart Sachen - also da sehen sich hunderte Leute (extrem gute Hacker) den Code laufend durch - d.h. wenn du vanilla sourcen aus dem stable Zweig holst dann sind die zu 99,9% ok.
Das geht aber nicht auf dem remote-Wege - oder?
lokal bauen dann per scp etc. per remote verschieben - kannst das auch remote bauen aber das sind webserver nehme ich an die haben anderes zu tun außerdem wäre es ein Sicherheitsrisiko mehr (GNU Toolchain etc.) auf so eine Maschine zu geben als notwendig.

Wie herrchen andeutete:
der optimal fall ist - eine vollkommen idente hardware vor ort zu haben. Hier wird der Kernel wenn schon nicht gebaut aber dann eine Zeit lang getestet und erst dann remote verschoben. So passiert es dir niemals das ein System nicht mehr durchbootet, welches nur remote erreichbar ist.

markus

edit:
solltest du dich dafür entscheiden mit jemandem zusammen dein Unternehmen etc. ein wenig einer Qualitäts Offensive etc. zu unterziehen dann vereinbare (schriftlich) von Anfang an Software (shell scripte) unter die GPL und Dokumentation unter die GFDL zu stellen.
http://www.gnu.org/licenses/licenses.html#TOCFDL

edit 2:
docu sollte mit/in texinfo geschrieben werden
http://en.wikipedia.org/wiki/Texinfo

flowie
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Beitrag von flowie » 09.02.2006 13:58:20

Danke an alle für die Infos.
Nun weiss ich erst mal theoretisch was geht :-)

PS:
Ob es tatsächlich sinnvoll ist für 500 bis 1000 Euro jemanden zu engagieren um einen Kernel einzurichten, erachte ich jedoch als fragwürdig. Das ist wohl etwas hoch gegriffen, aber ich bin durchaus bereit Geld für Dienstleistungen auszugeben. Schließlich kann man nicht alles selbst machen.
Momentan steh ich noch in der Entscheidungsphase, welche Hardware tatsächlich zum Zuge kommt.
Gruss!
flowie

Traxus
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Re: Installation auf RAID Controller

Beitrag von Traxus » 17.10.2006 09:34:14

Hallo Stephan;
Stephan Heyer hat geschrieben:Hallo,

ich muss einen Server für eine kleine Arbeitsgruppe einrichten und wollte dafür Debian verwenden. Als Controller wollte ich dazu einen 3Ware 9550SX einsetzen. Die alte 3Ware-9500 Serie wird ja bereits gut unterstützt, für die 9550er ist erst im 2.6.14er Kernel ein Treiber enthalten.
Einsetzten wollte ich natürlich Debian stable (da sollte doch der 2.6.8er Kernel dabei sein, oder?). Wie bekomme ich das hin das ich von dem Controller auch booten kann? Ich finde zwar auf der Herstellerseite verschiedene Treiberdisketten, aber keine für Debian. Es gibt auch den Treiber als Sourcecode. Wie bekomme ich den aber dem Debian Installer "untergeschoben"?

Danke für eure Hilfe!

Genau vor diesem Problem stehe ich auch, hast du es lösen können ?
Den Link zur 3Ware Seite habe ich auch schon gefunden gehabt, jedoch bin ich mit den knappen Infos als noob auch nicht so recht klar gekommen. Mich verwunderte ganz stark warum man auf der Webseite ein fertiges debian Packet und auch ein Mod anbietet wenn ich den 3Ware als Bootsystem habe und ich überhaupt nicht durch die Verwendung des 2.4.x Kernel auf die Platten zugreifen kann. Wie soll ich da ein fertiges Debian Packet einspielen ?
Ich würde das Fazit ziehen das man wohl für jederman etwas anbieten möchte. Die einen benutzen den 3Ware wohl als zusätzlichen Controller und haben das Bootsystem auf einer eigenen Platte, aber wer hat das schon ?
Dann könnte man ja mit apt-get install 3warepacket den entsprechenden Patch einspielen, aber apt-get ist ja auf der Z-Shell bei der Installation der debian CD/DVD nicht vorhanden, also wie bitte soll man dieses einspielen.
Dann hab ich mir gedacht besorg ich mir das entsprechende Modul und lade es nach. Auch Fehlanzeige modprobe funktioniert nicht mit dem 3w-9xxx.o und insmod 3w-9xxx.o auch nicht, hier bekomme ich irgend welche Fehlermeldungen irgendwie was mit Symbol ..., damit kann ich nichts anfangen. Also musste ich in den sauren Apfel beissen und mir das komplette ISO mit intergrierter 3ware Untersützung ziehen. (mit ISDN)
Nur wollte ich mir das ganze vorher sparen und wollte es auch am liebsten mit dem fetigen Debian Packet machen was aber eben nicht funktionierte.

Was ich auch nicht so toll finde viele fundierte Linux User schreiben immer gerne ja dann kompilier dir doch deine Unterstützung selbst ein, ja super wie denn bitte als noob ?
Das ist ja auch ein Grund warum das Redmonder Imperium so groß geworden ist.
Die Bediehnung wird dem User sehr einfach gemacht, eine Linux Commu kann auch nur wachsen wenn man begeisterten Usern die Chance gibt und bereit ist auch Wissen weiter zu geben.
Also kurz gesagt wie kompiliert man denn die Unterstützung in den Kernel und wie verwendet man diesen dann. Dieses einfach mal an konkreten praktischen Beispielen zu erklären fehlt einfach.
Aber wahrscheinlich schreiben auch viele User damit es einfach geil aussieht "kompilier doch selbst" und können es event. selbst einmal nicht bewerkstelligen. Wahrscheinlich geht da bei vielen auch nur das Licht aus.

Für konstruktive Unterstützung bin ich einfach wirklich dankbar.

cu,

flowie
Beiträge: 27
Registriert: 09.06.2005 08:41:09

Beitrag von flowie » 17.10.2006 10:01:18

Zieh Dir das ISO runter, auch wenn es lange dauert. Damit kannst Du dann von CD booten und installieren.
Gruss!
flowie

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