wie kann ich eine defekte cd auslesen?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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fragenfrager
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wie kann ich eine defekte cd auslesen?

Beitrag von fragenfrager » 11.09.2006 17:13:45

mir ist ne CD runtergefallen und hat dabei am Rand eine Delle bekommen. Sonst sind keine Kratzer oder sowas zu sehen. Die Delle reicht auch net bis zum eigentlichen Medium (die Silberschicht) hin sondern ist nur in dem Plastikrand.
Kann die CD jetzt aber nicht mounten, wie kann ich die Daten trotzdem auslesen?

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McAldo
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Beitrag von McAldo » 11.09.2006 17:26:12

Du kannst versuchen, die Daten mit dvdisaster (so heißt auch das Paket) auszulesen und dann auf eine neue CD zu brennen.

McAldo
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fragenfrager
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Beitrag von fragenfrager » 11.09.2006 19:42:36

danke erstmal,

aber die scheint nichtmal mehr zu zucken:

Code: Alles auswählen

root@1[iso]# dvdisaster -v -d /dev/scd1 -i abbild.iso -e korr.ecc -r --adaptive-read
dvdisaster-0.70  Copyright 2004-2006 Carsten Gnörlich.
Dies ist freie Software; es gelten die Bedingungen der
GNU GENERAL PUBLIC LICENSE aus dem Quelltext.
Keine CD/DVD in /dev gefunden.
Es werden keine Laufwerke voreingestellt.


*
* dvdisaster - kann Ausführung nicht fortsetzen:
*
Gerät /dev/scd1 (¶¶ÿ±±ÿ  nÿ99¯ ) ist kein CDROM.

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Joghurt
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Beitrag von Joghurt » 11.09.2006 19:54:49

Es gibt noch (g)ddrescue in Verbindung mit dares

@McAldo: dvdisaster scheint nicht zum Retten gedacht zu sein:
It creates error correction data which is used to recover unreadable sectors if the disc becomes damaged at a later time
Also sowas wir parchive/par2

cosmac
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Beitrag von cosmac » 11.09.2006 20:32:16

hi,

Harald Bögeholz von der 'ct hat H2cdimage programmiert. Es gibt
auch einen Artikel dazu -- aber leider gibt's das nur fuer Windows.

Warum mein Google keine Linux-Version dieser genialen Software
findet, ist mir ein Raetsel. Kann es sein, dass sowas mit Linux nicht
moeglich ist, jedenfalls ohne spezielle Kernel-Module?
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fragenfrager
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Beitrag von fragenfrager » 11.09.2006 20:51:55

nagut ok, mit dares scheint auch nix mehr zu gehn

Code: Alles auswählen

root@1[iso]# dares -i /dev/scd1 -s /home/knoppix/iso/ -a
dares 0.6.5 started at Mon Sep 11 20:43:04 2006
opening image /dev/scd1: ok
Could not load file magic database file 'magic.mime', using default database
finished: scanned 0 2K blocks, found 0 files

Code: Alles auswählen

Dares  can use H2cdimage (ftp://ftp.heise.de/pub/ct/ctsi/h2cdimage.zip) files to rescue data from heavily
       damaged optical discs.
funzt aber nur mit windows :(

blöd ist dass mein Bruder die CD in Windows einfach so lesen konnte, das kratzt an meinem Weltbild *g*

Kein Weltuntergang, ich kann die Daten sowieso wiederherstellen da ich ein Backup habe aber wollte das auch gern mal so probieren.

Wie gesagt hat die CD außen am Rand eine Delle. Wo fängt denn dares an die CD zu lesen, von außen nach innen? Weil beim brennen ist das doch genau andersrum
Zuletzt geändert von fragenfrager am 11.09.2006 20:55:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Joghurt
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Beitrag von Joghurt » 11.09.2006 20:52:08

gddrescue macht das, was H2cdimage macht. Der einzige Unterschied ist, dass ddrescue nicht springt, wenn es länger nichts lesen kann.

michaa7
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Beitrag von michaa7 » 11.09.2006 20:59:57

verwende eben dares-qt. Nach dem eingeben derpfade verabschiedet sich jedoch dies oberfläche und es gibt auch kein icon in der taskleiste. Wie hole ich das wieder in den vordergrund? (hätte vielleicht besser die cli version genutzt)
gruß

michaa7

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Beitrag von Joghurt » 11.09.2006 21:01:30

Du solltest erst mit gddrescue ein Image erstellen und dares auf dieses Image loslassen. dares ist nicht dafür gedacht, alles zu versuchen, um an die Daten ranzukommen. Es sucht nur in einem Image nach Dateikennungen

cosmac
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Beitrag von cosmac » 11.09.2006 21:12:36

Was so ein kleines "g" doch ausmacht, mein ddrescue kann solche
Tricks noch nicht :)

Und so richtig lohnt sich das ganze, wenn man die CD mehrmals mit
verschiedenen Laufwerken ausliest.
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michaa7
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Beitrag von michaa7 » 11.09.2006 21:46:23

Joghurt hat geschrieben:Du solltest erst mit gddrescue ein Image erstellen und dares auf dieses Image loslassen. dares ist nicht dafür gedacht, alles zu versuchen, um an die Daten ranzukommen. Es sucht nur in einem Image nach Dateikennungen
und was hat es mid dieser magic library auf sich. Die kann dares nicht finden

Code: Alles auswählen

$ dares -i /dev/hdc -s /dtn/muke/extra/
dares 0.6.5 started at Mon Sep 11 21:28:35 2006
opening image /dev/hdc: ok
Could not load file magic database file 'magic', using default database
...
d.h was gddrescue nicht findet ist verloren? Der nutzen von dares ist mir dann schleierhaft. Ich habe mittlerweile leider einige cds, bei denen mein avi file ab etwa 50% der länge nicht mehr lesbar ist. Alterung nach ca 3 jahren! War gddrescue das programm, das man nicht mit seinem namen aufrufen kann? Ja!
Zuletzt geändert von michaa7 am 12.09.2006 14:45:20, insgesamt 1-mal geändert.
gruß

michaa7

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cosmac
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Beitrag von cosmac » 12.09.2006 13:26:01

Ordentliche UNIX-Dateien beginnen mit einer bestimmen magischen
Zeichenfolge, an der man die Art des Inhalts erkennen kann, z.B.
"%!PS" für Postscript. Diese magic library ist das Verzeichnis aller
bekannten Dateiarten. Bei Debian installiert man mit dem Paket
libmagic1 vor allem die Dateien in "usr/share/misc/file/" und die
sollte dares auch benutzen.

Dares sucht im Image am Anfang von jedem Block nach solchen
magischen Zeichenfolgen und kopiert dann die Daten von da bis
zum nächsten Anfang. Oft ist in der Datei auch die genaue Grösse
zu finden, dann geht´s noch besser. Je stärker das Dateisystem
fragmentiert ist und je grösser die Dateien sind, umso schlechter
wird die Ausbeute.

Auf einer CD mit genau einer Datei, die aber am Anfang einwandfrei
lesbar ist, hilft dares in der Tat nichts, auf Partitionen mit kaputter
FAT dafür umso mehr. Gddrescue kann aber u.U. den Rest der CD
in ein Image kopieren, während normale Programme beim ersten
Fehler abbrechen.
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Beitrag von cosmac » 12.09.2006 13:34:33

fragenfrager hat geschrieben:

Code: Alles auswählen

Dares  can use H2cdimage (ftp://ftp.heise.de/pub/ct/ctsi/h2cdimage.zip) files to rescue data from heavily
       damaged optical discs.
funzt aber nur mit windows :(
deswegen gibt es ja gddrescue, und das Image was da rauskommt
taugt auch für dares.
fragenfrager hat geschrieben:blöd ist dass mein Bruder die CD in Windows einfach so lesen konnte, das kratzt an meinem Weltbild *g*
Das liegt wohl eher am anderen CD-Laufwerk, das mit der CD zufällig
besser zurechtkommt...
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Re: wie kann ich eine defekte cd auslesen?

Beitrag von Lohengrin » 12.09.2006 14:12:56

fragenfrager hat geschrieben:mir ist ne CD runtergefallen und hat dabei am Rand eine Delle bekommen. Sonst sind keine Kratzer oder sowas zu sehen. Die Delle reicht auch net bis zum eigentlichen Medium (die Silberschicht) hin sondern ist nur in dem Plastikrand.
Kann die CD jetzt aber nicht mounten, wie kann ich die Daten trotzdem auslesen?
Ich würde die Delle mit einer Feile bearbeiten. Wenn sie dann wieder richtig im CD-Lese-Gerät liegt, könnte es klappen.

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fragenfrager
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Beitrag von fragenfrager » 12.09.2006 23:12:47

cosmac hat geschrieben: Das liegt wohl eher am anderen CD-Laufwerk, das mit der CD zufällig
besser zurechtkommt...
Ohja stimmt, ich hab ein Yamaha Brenner, der hat nicht selten auch bei anderen CDs Schwierigkeiten. Danke für den Hinweis ;)

Das mechanische Bearbeiten der CD bringt denke ich weniger da die Delle am äußeren Rand ist, die CD aber in der Mitte gehalten wird. Kann alles auch noch schlimmer machen wenn noch mehr Datenschicht abgefeilt wird. *g* mit diesem Lösungsvorschlag hätt ich net gerechnet trotzdem danke ;)
Ich denke besser als Feile wäre nen Hammer zum Plattklopfen aber ich bin jetzt besser still...

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