ifconfig zeigt die falsche IP Adresse an

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klinux
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ifconfig zeigt die falsche IP Adresse an

Beitrag von klinux » 13.07.2006 10:51:55

Hallo,

ich habe seit ein paar Wochen das Problem, daß ifconfig für alle meine Netzwerk Interfaces falsche IP Adressen anzeigt. Ich kann allerdings ganz normal im Netzwerk arbeiten. Sowohl die Kabelgebundene Karte eth0, alsauch die WLAN Karte eth1 bekommen ihre IP Adressen per DHCP zugewiesen. Normalerweise handelt es sich dabei um 192.168.x.x Adressen. Ifconfig zeigt jedoch immer Adressen mit 169.254.x.x. Die Routingtabelle zeigt richtige Einträge und alles funktioniert.

Ist nur EINE Karte verbunden, Zeigt auch die Routingtabelle für die nicht verbundene Karte ein 169.254.x.x Netz an. Für die verbundene Karte wird, wie zu erwarten, ein 192.168.x.x Netz angezeigt. Es scheint also irgendwie mit dem DHCP Client zu tun zu haben.

Das Problem tritt in verschiedenen Netzen auf und ist somit nicht auf die Infrastruktur zurückzuführen.

Ich nutze Debian Testing mit einem eigenen 2.6.17.4 Vanilla Kernel. Seitdem das Problem besteht, wurde jedoch schon ein neuer Kernel gebaut und ein Update vom Debian gemacht.

Hat jemand dazu eine Idee?

Viele Grüße!

roli
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Beitrag von roli » 13.07.2006 10:56:09

Mahlzeit,

wie kommst du denn darauf das ifconfig dir etwas falsches anzeigt? Das etwas anders ist als es bisher immer war, heisst nicht das es deshalb falsch sein muss.
Hast du ggf. an deinem Dhcp Server was (ver)konfiguriert?
Roland


"Aber wenn du schon so unwissend bist, davon noch nicht gehört zu haben,
so will ich es doch als gut ansehen, daß du lieber einmal töricht fragst,
als weiterhin nichts von etwas zu wissen, das man doch wissen sollte."
aus "Die Edda des Snorri Sturluson", "Gylfis Täuschung"

klinux
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Beitrag von klinux » 13.07.2006 11:20:08

Auch Mahlzeit,

In dem Text steht doch, daß die Karten 192.168.x.x Adresse haben und auch darüber angesprochen werden können. Nur ifconfig zeigt diese 169.254.x.x Adressen. Die stimmen aber definitiv nicht.

Außerdem habe ich das in verschiedenen, sprich allen, Netzen festgestellt. Liegt also nicht an der Infrastruktur.

Trotzdem Danke!

Gruß

nepos
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Beitrag von nepos » 14.07.2006 22:34:25

Das Netz 169.254. muesste meines Wissens fuer APIPA sein. Das ist ein Verfahren, mit dem sich Rechner auch ohne DHCP im Netz selbst IP-Adressen holen koennen. Windows nutzt sowas meines Wissens z.B.
Warum dieses Netz nun allerdings bei dir auftaucht, kann ich mir nicht erklaeren.
Wie hast du denn deine Interfaces konfiguriert?
Was steht in der /etc/network/interfaces drin?

EDIT: Hast du eventuell Zerconf bei dir im Einsatz?

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Savar
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Beitrag von Savar » 14.07.2006 22:47:58

gibt dir IP auch das falsche aus?

Code: Alles auswählen

ip addr show dev eth0
?
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herrchen
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Beitrag von herrchen » 14.07.2006 22:48:31

klinux hat geschrieben: Außerdem habe ich das in verschiedenen, sprich allen, Netzen festgestellt.
hast du etwas installiert, das mit "avahi" oder "zeroconf" zu tun hat?

herrchen

klinux
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Beitrag von klinux » 14.07.2006 23:07:57

Hallo,

aha, "ip addr show dev eth0" gibt mir folgendes aus:

4: eth0: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc pfifo_fast qlen 1000
link/ether 00:12:79:c3:90:a9 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
inet 169.254.208.201/16 scope link eth0
inet 192.168.121.10/24 brd 192.168.121.255 scope global eth0

Da wird also irgendwas gemappt. Den Avahi Daemon hatte ich vorhin schon deinstalliert. Danach existierte das Problem noch immer. Zeroconf war auch installiert. Das habe ich jetzt deinstalliert. Weiß aber noch nicht, ob es was gebracht hat, werde gleich mal neu starten, damit alles sauber ist.
Muß ich eigentlich auch alles was libavahi* heißt deinstallieren? Und was machen diese Tools eigentlich?

Gruß,
Kay

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Beitrag von klinux » 14.07.2006 23:18:58

Hallo,

Zeroconf war es. Ich hatte mich auch schon gewundert, daß der Rechner nach dem Hochfahren der Netzwerkkarte und dem Erhalt einer IP Adresse immer ein wenig gewartet hat, bis das Promt zurück kam. Lag an Zeroconf.

Absichtlich habe ich die beiden Pakete nicht installiert, die müssen mir bei einem der letzten Updates untergekommen sein. Aber ich muß mich mal über die Technik informieren.

Vielen Dank !!

Gruß,
Kay

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Beitrag von KBDCALLS » 14.07.2006 23:28:32

Also dieses Zeroconf ist doch immer wieder für Merkwürdigkeiten dieser Art zu haben. Wenn ich das richtig verstanden habe soll es dafür sein wenn kein DHCP Server da ist der eine Adresse einem zuteilt, dann soll es die Konfiguration der Netzwerkarte übernehmen. Was eigentlich wenn eine statische Adresse vergeben wird, im Prinzip Nonsens ist, aber es klappt wohl nicht immer. Warum eigentlich?
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.

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Beitrag von nepos » 15.07.2006 01:22:21

Wen APIPA wie es Microsoft nennt oder Zeroconf naeher interessiert: http://en.wikipedia.org/wiki/APIPA
Da ist auch ein Verweis auf ein entsprechendes RFC dabei.

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Beitrag von KBDCALLS » 15.07.2006 08:27:57

Aber warum kriegt es manchmal nicht mit das ei statische Adresse vergeben worden ist. Bei mir ist es auch mal installiert worden da hats komischerweise funktioniert.
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Beitrag von Savar » 15.07.2006 10:14:28

vielleicht die Startreihenfolge falsch? (also zeroconf vor networking) ??
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Beitrag von klinux » 15.07.2006 13:38:50

Hallo,

Ich weiß nicht, ob zeroconf auch vor dem Hochfahren der Netzwerkkarte schon einmal aufgerufen wurde, aber definitiv danach. Da liegt nämlich eine Datei in /etc/network/if-up.d. So gesehen sollte das funktionieren und Zeroconf auch merken, daß die Schnittstelle bereits eine IP zugewiesen bekommen hat. Interessanterweise kann man in diesem Status dann sowohl die 192.168.x.x Adresse, alsauch die 169.254.x.x Adresse anpingen und alles funktioniert wunderbar. Hätte ifconfig nicht diese 169.254.x.x Adresse ausgegeben, hätte ich auch gar nichts gemerkt.
Vielleicht ist das ja ein gewünschter Effekt von Zeroconf?? Ich weiß es nicht.

Gruß,
Kay

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