Wie kann ich ReiserFS los werden

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armin@debian
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Wie kann ich ReiserFS los werden

Beitrag von armin@debian » 15.02.2003 11:33:04

Hi Leute!

So, ich möchte mich jetzt auch von meinen ReiserFS Parts verabschieden. Aus gutem Grund: Auf einmal waren meine ganzen mp3s weg! Immerhin 3,2 Giga! Nicht dass das ein furchtbarer Verlust wäre, aber ich war schon beeindruckt wie schnell das ging. Ich hab nur ein bissel an den Rechten gespielt und schon war der komplette Ordner weg!

Also, zum besseren Verständnis hier mal meine Part.Table nach parted:
Disk geometry for /dev/hda: 0.000-57241.898 megabytes
Disk label type: msdos
Minor Start End Type Filesystem Flags
1 0.031 1506.093 primary FAT boot
2 1506.094 57153.120 extended lba
5 1506.125 16512.121 logical FAT
6 34750.006 56682.465 logical reiserfs
7 56682.497 57153.120 logical linux-swap
3 57153.120 57239.406 primary reiserfs
Wie man erkennen kann habe ich 2 ReiserFS parts: Eine kleine /boot (hda3), in etwa 80 MB groß. Die andere ist meine Root (/, hda6), die ist gute 20 Giga groß, aber erst mit ungefähr 5 Giga beschrieben. Auf meiner Platte hab ich zusätzlich noch gut 20 Giga unpartitioniert, Platz gibts also genug!

So, jetzt zu meinen Fragen:
1. Welches DateiSystem verwenden. Ich neige zu ext2. Da weis ich wenigstens, dass es funktioniert. Wer hat gute Erfahrungen mit Ext3 gemacht?

2. In wie fern muss ich jetzt meinen Kernel neu kombilieren. Ich hab ext2 u. ext3 Support als Module geladen. Klar, die müsste ich dann fest einbinden. Nur hab ich keine Lust den Kernel komplett neu zu kombilieren. Würde es reichen, wenn ich nur den Kernel an sich neu kombiliere und die Module nicht neu übersetzte? Könnte es dann zu Abhängigkeitsproblemen kommen? Über einen Link zu einem guten Kernel-kombilier-Tut würde ich mich freuen!

3. Wie kann ich dann den Inhalt von der ReiserFS-Root auf die dann existierende Ext2(3) umlagern?? Gehen wir mal davon aus, ich benutze den komplett freuen Platz von 20 Giga für die Ext2(3). Gibt es dann Probleme mit den Rechten (würde mich nicht wundern).

So, das war erstmal alles. Ich freue mich auf eure Anregungen!

Gruß, Armin
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walde
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Beitrag von walde » 15.02.2003 13:04:05

Sei gegrüßt,

zu allererst: Backup nicht vergessen :)

Also ich habe mit ext3 nur gute Erfahrungen gemacht. Muß allerdings dazu sagen, daß ich hier kein Produktivsystem oder Serversystem am Laufen habe, mit unglaublich vielen Zugriffen oder ähnlichem. Andereseits habe ich auch nur wenig schlechtes gehört.

Insbesondere ist bemerkenswert, daß ext3-Partitionen auch unter ext2 betrieben werden können (dann natürlich ohne der Journaling-Funktion), da die Journaling-Informationen in einer Datei gespeichert werden.

AFAIK sollte es möglich sein, ohne einem neuen Module-Install den neuen Kernel zu kompilieren. Aber der Zeitaufwand ist ja wohl nicht so groß, wenn Du Dir schon die Mühe gemacht hast, Pakete wie ext2 aus dem Kernel zu entfernen. Probiere auf jeden Fall, bevor Du die ROot-Partition veränderst, den neuen Kernel aus. Stelle also sicher, daß beim ext2 mounten, auch wirklich kein Modul verwendet wird. Tipps gibts auch unter Debianforum.de (siehe Rubrik Tips)

Probleme mit Rechten sollte es eigentlich nicht geben. Alle unter Linux verwendeten Eigenschaften des ReiserFS-Rechtesytems sollten auf Ext2(3) abbildbar sein.

Wichtig ist halt nur, daß die GIDs, und UIDs mitkopiert werden, und natürlich die Rechte (Also cp -a, siehe auch 'man cp'). Alternativ kann auch ein .tar file erzeugt werden, zumindest meine beliebteste Methode.

Das ganze System hat man dann auch am besten vorher über eine BootCD gebootet (z.B. Knoppix). Wichtig ist, wenn man an root rumwerkelt, testen... testen ... testen... Probiere erst das Kopieren und das zurückkopieren in ein anderes Dateiverzeichnis aus, und überprüfe ob die Eigenschaften richtig gesetzt sind (Uid, Gid, Rechte mit 'ls -ln').

ok, viel Glück und Backup nicht vergessen.

ciao
Walde

hendrik_sticher
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Beitrag von hendrik_sticher » 24.02.2003 11:09:23

und nochmal general zu Filesystemen:

http://www-106.ibm.com/developerworks/library/l-fs.html

Eine, wie ich finde, recht gute Tutorial Serie über sämtliche Journaled Filesystemen unter Linux.
Sollte bei der Entscheidung über das Filesystem helfen können.

EXT3 ist generell eine gute Wahl, sollte es dir zu langsam sein findest du in dem genannten Tutorial einige Tuning Möglichkeiten.

keyem
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Re: Wie kann ich ReiserFS los werden

Beitrag von keyem » 24.02.2003 11:34:10

armin@debian hat geschrieben:Hi Leute!

3. Wie kann ich dann den Inhalt von der ReiserFS-Root auf die dann existierende Ext2(3) umlagern?? Gehen wir mal davon aus, ich benutze den komplett freuen Platz von 20 Giga für die Ext2(3). Gibt es dann Probleme mit den Rechten (würde mich nicht wundern).

Gruß, Armin
Hi Armin,

ich habe mit folgender Methode eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht:
a.
Rechner mit Rescue-CD (z. B. Knoppix) booten (Achtung beim Formatieren unter Knoppix: die erstellten Partitionen scheinen nach meiner Erfahrung aufgrund irgendwelcher unbekannter Systeminfos nicht kompatibel zu Woody zu sein).
b.
alte und neue Root-Partition mounten
c.
wechseln in das Mountverzeichnis der alten Partition, anschl.

Code: Alles auswählen

find . -depth -print | cpio -pvumd /neue-Partition
Die Rechte sollten dabei alle korrektmitkopiert werden.
d.
System mit neuer Rootpartition booten, anschließend Rootpartition in wichtigen Dateien (fstab, lilo.conf, etc.) ändern

Viel Erfolg,
keyem

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odradeck
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Beitrag von odradeck » 19.04.2003 17:45:23

hatte auch Probleme mit reiserfs (war noch unter suse 7.2 mit lvm - imho nicht zu empfehlen)
seither habe ich ausschliesslich ext 3 eingesetzt - auch auf lvm.
bisher hatte ich noch keine probleme - zumal ext3 ja auch vom ext2 modul verstanden wird. Die tools sind ebenfalls die gleichen.
wenn ich das richtig verstehe sind die abgesehen vom journal gleich aufgebaut und können gleich behandelt werden.
~ wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten ~

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