Ist Linux Ressourcen schonend?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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chris4711
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Ist Linux Ressourcen schonend?

Beitrag von chris4711 » 07.06.2006 10:57:18

Hallo,

ich habe mal ne grundsätzliche Frage. Ich habe mal gehört dass Linux so ressourcenschonend sein soll. Ich habe einen 1,2 Ghz Athlon.

Wenn ich darüber Windows laufen lassen, sind sind Office programme und Browser etc in Sekundenbruchteilen geladen. Wenn ich ähnliche Programme unter KDE zB laufen lassen, dauerts meist bis 10 Sekunden bis Programme wie bspw.

Mozilla geladen sind. Ist das normal? Ich hatte vorher Debian unter ner VMWare laufen und nu habe ichs normal drauf, aber es geht nur unmerklich schneller, wenn überhauptl.

Gruss Chris

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finupsen
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Beitrag von finupsen » 07.06.2006 11:16:04

Das kann unterschiedliche gründe haben.

Hast du ein auf dein system abgestimmtes kernel ?
Hast du mal mit hdparm rumgespielt ?
Laufen evtl. unnötige dienste im hintergrund ?
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HELLinG3R
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Beitrag von HELLinG3R » 07.06.2006 11:29:52

lädt windows seine officesachen nicht schon beim systemstart in den hintergrund, damit sie schneller starten?

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rotwein
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Beitrag von rotwein » 07.06.2006 11:36:43

Hauptgrund (wenns vor allem bei Office und MSIE auffällt) ist wirklich, dass hier eineiges im Hintergrund schon beim Betriebsystemstart (WSindows) geladen wirde. So ist die Rendering Engine des MSIE die gleiche wie die des Windows Explorers.

Und Office tauscht bei der Installation mehrere System-dlls aus. Warum wohl?

Und genau aus diesem Grund kommen (auch im Windows Lager) die Beschwerden: OpenOffice.org ist langsamer beim Starten (mit OOo Schnellstarter dann nicht mehr, aber der braucht ja Ressourcen....), Firefox/Opera starten langsamer, breuchen mehr Speicher etc.

Bei den MS eigenen Proggies sieht man das eben nicht so direkt, da brauchen dann eben eineige Betriebsystemkomponeneten etwas mehr Ressourcen (und keiner blickts mehr, weils so viele sind bzw. werden die im TaskManager nicht angezeigt).

Gruß rotwein
...der das MS ins Systemeingraben hasst...
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Mr_Snede
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Beitrag von Mr_Snede » 07.06.2006 11:55:54

Es sollte eher heißen:
Man kann mit Linux ein recourcen schonendes System bauen.
Schau die dazu vielleicht mal "Debian auf Diät"(siehe Signatur) an.

Wie finupsen schon fragte (hdparm), will ich noch anmerken, dass debian aus Kompatibilitätsgründen Festplatten im quälend langsamen PIO Modus einbindet:
http://wiki.debianforum.de/Festplatteno ... gPerHdparm

Zum Gegentesten kannst du dir ja mal Damn Small Linux anschauen. Das ist eine Livecd, die man auch auf Festplatte installieren kann. Sehr interessant dürfte (egal ob als Live System oder Installation) die Bootoption "toram"(kann auch anders geschrieben werden)sein. Damit wird das gesamte System in den Arbeitsspeicher geladen(was Windows ja auch mit einem Teil seiner Programme macht (zB: IE)). Bei Damn Small Linux solltest du dafür mindestens 128MB haben.

Ubuntu ist sicherlich auch einen Test wert.

Ich sitze hier an einem 800Celeron, verbrauche mit den geöffneten Programmen:Opera8.54, Dateimanager Emelfm, und den winamp-clon xmms rund 64MB von 256MBN RAM.
Ich benutze kein KDE sondern icewm als Windowmanager. Für Mail benutze ich Sylpheed Claws und als Werkzeug für allerlei den Editor Scite.
Das schöne ist, ich weiß, dass ich mein System auch noch lange über den Start von Windows Vista hinaus benutzen kann. Da würde meine Hardware wirklich keinen Sinn mehr machen ;-)


cu Sebastian
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Mr_Snede
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Beitrag von Mr_Snede » 07.06.2006 12:05:49

rotwein hat geschrieben:Und Office tauscht bei der Installation mehrere System-dlls aus.
Macht KDE mit Koffice und anderen KDE orientierten Programmen doch auch.
rotwein hat geschrieben:Und genau aus diesem Grund kommen (auch im Windows Lager) die Beschwerden: OpenOffice.org ist langsamer beim Starten (mit OOo Schnellstarter dann nicht mehr, aber der braucht ja Ressourcen....), Firefox/Opera starten langsamer, breuchen mehr Speicher etc.

Bei den MS eigenen Proggies sieht man das eben nicht so direkt, da brauchen dann eben eineige Betriebsystemkomponeneten etwas mehr Ressourcen (und keiner blickts mehr, weils so viele sind bzw. werden die im TaskManager nicht angezeigt).
Genau, sobald ein Programm aus der heilen Welt eines Integrierten Desktops herausfällt(ich zähle da auch Windows hinzu) wird dies oftmals spürbar langsamer oder recourcenfressend.
vgl "Debian auf Diät"(siehe Siggnatur) Kapitel "Grundlagen"
rotwein hat geschrieben:...der das MS ins Systemeingraben hasst...
Wie gesagt, KDE, Gnome und Xfce sind da auch gut dabei.


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rotwein
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Beitrag von rotwein » 07.06.2006 12:16:10

Mr_Snede hat geschrieben:Wie gesagt, KDE, Gnome und Xfce sind da auch gut dabei.
Wollte ich auch nicht in Abrede stellen. Nur machen die Projekte auch keinen Hehl daraus. MS hat in der Vergangenheit sowas immer gern bestritten, insbesondere wenns in einem Greichtsverfahren um Integration ging.... :wink:

Was mir allerdings neu wäre: Ersetzt KOffice grundlegende KDE libs bei der Installation? Glaube ich nicht! Da werden Ressourcen gemeinsam genutzt, und da der KDE Desktop schon geladen ist, gehts halt schneller.

MS Office hat unter Windows (in der Vergangenheit) nachweislich System-dlls getauscht. Das ist IMHO ein anderes Kaliber!

Gruß rotwein
...der oben KOffice und KDE nur als Beispiel genommen hat...
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Beitrag von tapferesschneiderlein » 07.06.2006 14:26:16

rotwein hat geschrieben:Und genau aus diesem Grund kommen (auch im Windows Lager) die Beschwerden: OpenOffice.org ist langsamer beim Starten (mit OOo Schnellstarter dann nicht mehr, aber der braucht ja Ressourcen....),
Gibt es denn so einen OOo-Schnellstarter auch für KDE? Ich würde in kauf nehmen, daß der Start von KDE etwas länger dauert, wenn ich dann ein Office-Dokument nach ein bis zwei Sekunden zu Gesicht bekäme ...

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Beitrag von chabayo » 07.06.2006 14:40:57

Hallo,

...mich wuerde es ebenfalls freuen wenn ich ein paar Programme bereits vor start in den Speicher laden koenne, so dass Sie beim Start aus dem Speicher geladen werden.

Ich hab mir extra 1GB Speicher zugelegt, keine Swap-Space geladen, und trotzdem braucht mein Systemselten mehr als 400MB.

Ich hab irgendwas im Hinterkopf das man bei executable frueher ein sog. Sticky-Bit setzen konnte, sodass die Programme beim beenden im Speicher blieben, und so bei Neustart nicht mehr zu laden waren - allerdings war ich meiner Erinnerung nach aufgeklaert worden das diese Funktion veraltet sei.

Gibt es da kein/e Proggi/Funktion um sowas zu bewerkstelligen? - ich wuerde notfalls auch auf 2GB Speicher aufruesten, wenns hilft.


chab
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rotwein
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Beitrag von rotwein » 07.06.2006 15:17:07

@tapferesschneiderlein:

Unter Windows (Debian@home) ist der Schnellstarter via 'Extras'->'Optionen'->'Openoffice.org'->'Arbeitsspeicher' auf der Seite unten aktivierbar.

@chabayo:

Falls Du KDE nimmst:

Code: Alles auswählen

$HOME/.kde/Autostart/
(der Pfad sollte in etwa so stimmen, der Autostartordner kann auch großgeschrieben sein :oops: (oder klein)) einen Symlink zu den Programmen einrichten, die Du mit KDE mitgestartet haben möchtest.

Gruß rotwein

/edit: Autostart Ordner nach Nachschauen in anderem Thread
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chabayo
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Beitrag von chabayo » 07.06.2006 16:22:38

...thx@rotwein:

Tut mir leid, haette dazu sagen sollen das ich metacity als Window-Manager benutze, und der baut auf das Gnome-System auf.

Trotzdem, die Programme beim Desktop-Start zu laden ist machbar.

Woran ich denke ist mehr, den Kernel lediglich den Programmcode beim Init laden zu lassen so dass er beim Programmstart nicht mehr gemappt werden muss.

Sas Sticky-Bit ist doch was komplett anderes:
'firefox http://www.arktur-schule.de/Doku/kap92.htm' hat geschrieben:3. das "sticky" BIT

Es hat den Bitwert 1000 (einfach dazu addieren) und wird durch ein "t" oder "T" statt dem "x" für "alle" dargestellt und hat heute nur noch nur für Verzeichnisse eine Bedeutung:

* drwxrwxrwt 1 root root 12 Mar 26 20:01 tmp

Dieses sticky-bit bewirkt folgendes: Wenn ein berechtigter Nutzer Dateien in dieses Verzeichnis speichert, kann nur er selbst diese wieder löschen, obwohl andere auch Schreibrechte besitzen können. Das macht zum Beispiel für temporäre Dateien aller User in einem gemeinsamen Verzeichnis Sinn.
Aber sowas scheint es gegeben zu haben:
'man chmod' hat geschrieben:STICKY FILES
On older Unix systems, the sticky bit caused executable files to be hoarded in swap space. This feature is not
useful on modern VM systems, and the Linux kernel ignores the sticky bit on files. Other kernels may use the
sticky bit on files for system-defined purposes. On some systems, only the superuser can set the sticky bit on
files.
...doch da steht 'in swap space', was ja auch nicht genau das ist was ich meine.


chab
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Beitrag von tapferesschneiderlein » 07.06.2006 17:27:04

rotwein hat geschrieben:Unter Windows (Debian@home) ist der Schnellstarter via 'Extras'->'Optionen'->'Openoffice.org'->'Arbeitsspeicher' auf der Seite unten aktivierbar.
Was soll ich denn damit anfangen? ;-)

Code: Alles auswählen

$HOME/.kde/Autostart/
[...] einen Symlink zu den Programmen einrichten, die Du mit KDE mitgestartet haben möchtest
Ja, aber welche müßten das sein, um den OOo-Start zu beschleunigen?

chris4711
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re

Beitrag von chris4711 » 07.06.2006 19:18:13

ok dann bin ich jetzt mal wieder nen bisl schlauer. Was ist übrigens hdparm, damit habe ich bestimmt nicht herumgespielt. Aber immerhin habe ich mir schon selber nen 2.6.18.1 Kernel an meine kiste angepaßt. Aber an der Sache mit dem Hintergundladen kann durchaus was dran sein, geht das hier in Linux auch??

Was mitr zB besonders negativ auffällt wenn ich ein größeres PDF aufrufe, - dat dauer ewig. Ich hab doch nu schon nen GB Arbeitsspreicher, unter windows isses sofort da- ich versteh dat nich. Acrobat wird bei mir auch nich vorgeladen ...

Abendgruss


Chris

Spasswolf
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Beitrag von Spasswolf » 07.06.2006 23:55:24

Hast du die i686 optimierte libc6 installiert ? Ich meine damit benötigt man weniger Speicher.
Ich brauche im Moment mit KDE mit geöffnetem Firefox, Konqueror mit drei Tabs, Konsole mit drei Tabs und Superkaramba mit einem Theme 119MB.
Für *.pdf Dateien empfehle ich die xpdf.

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Re: re

Beitrag von Mr_Snede » 08.06.2006 04:43:35

chris4711 hat geschrieben:Was ist übrigens hdparm, damit habe ich bestimmt nicht herumgespielt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hdparm
hd -> hard disk
parm -> Parameter


+1 für xpdf
(wenn da nur nicht die gruseligen "Datei speichern unter" Dialoge wären - aber das hatten wir anderswo schon mal)
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rotwein
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Beitrag von rotwein » 08.06.2006 08:29:12

tapferesschneiderlein hat geschrieben: Was soll ich denn damit anfangen?
Na nachsehen, ob's sowas auch in der Linux Version gibt :wink: (gestern keine Zeit um am Rechner @home nachzusehen).
Zum Problem: Starte einfach eine OOo Applikation (z.B. den Writer) (wenns geht im minimierten Zustand). Dann ist die GUI von OOo ja geladen -> ab jetzt geht's schneller, egal ob Text, Tabellenkalkulation... .
Am einfachsten wirst Du den korrekten Ort Deiner OOo Installation finden wenn Du Dir im KDE Menü-Editor die Daten zu den OOo Verknüpfungen ansiehst.
IMHO solte es auch Funktionieren, einfach z.B. den OOo-Writer offenzulassen und danach die KDE Sitzung zu beenden. Bei erneuter Anmeldung sollte auch OOo-Writer wieder gestartet werden. Nicht sehr schön, aber wenn's hilft...
chris4711 hat geschrieben:Acrobat wird bei mir auch nich vorgeladen ...
Die neuen Acrobat Versionen tragen sich (als Schnellstarter) im Autostart-Ordner unter Windows ein. Die alten könnten (weiß ich nicht!) sich sehr wohl in eines der "versteckten" Windows Startsysteme eingenistet haben.

Gruß rotwein
...der leider auch keinen ganz eleganten Weg weiß...
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Aresius
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Beitrag von Aresius » 08.06.2006 08:47:33

Hi,

speziell für OpenOffice.Org gibt es:
oooqs-kde und ooqstart-gnome

Für eine allgemeine Beschleunigung der Programmstarts kann man sich preload anschaun.

Gruß
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re

Beitrag von chris4711 » 08.06.2006 23:03:19

danke,

wie kann ich feststellen welche version der lib ich habe??

gruss


chris

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h-man
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Beitrag von h-man » 08.06.2006 23:27:41

welchen vorteil haben denn diese "schnellstarter" oder "prä-lader" aus der windowswelt unter einem linux, wo das was man benötigt sowieso nach der ersten benutzung gecached wird?
der kram verzögert doch nur den start des systems. das ist umso unnötiger, wenn ich gar nicht jedes mal mit dem "vor-geladenen" krams arbeiten will.

ob linux ressourcen schont kann man z.b. feststellen, wenn man ein stromverbrauchmessgerät (gibts z.b. bei conrad oder reichelt.de) an die steckdose hängt. dann den verbrauch unter last und ohne last vergleichen.
Nieder mit der Schwerkraft.

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