zu doof für ntp?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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mclien
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zu doof für ntp?

Beitrag von mclien » 22.03.2006 11:29:50

Hallo Zusammen,

irgrendwie stehe ich gerade auf der Leitung:
Ich habe hier einen Rechner der durchgehend hinter einem router läuft.
aus diversen gründen soll der selbst seine Zeit per ntp holen.
Also habe ich mit aptitude ntp (und autom. ntp-server, ntp-simple) installiert.
dann die /etc/ntp.conf editiert:

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server 0.de.pool.ntp.org
server 1.de.pool.ntp.org
server 2.de.pool.ntp.org
und die firewall ergänzt:

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#ntp: 
iptables -A OUTPUT -o eth0 -p udp --dport 123 -m state --state NEW -j ACCEPT 

(incomming ist über ESTABISHED, RELATED abgedeckt)

-firewall restarted
-/etc/init.d/ntp-server start

allerdings sagt mir ein ntpq -p, daß immernoch localhost die Zeit bestimmt.

also folgende Fragen:
Wie kann ich ntp 'zwingen' gleich die Uhrzeit von einem ntp server zu holen?
Muß ich noch was tun damit ntpd beim booten startet?

so long

roli
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Beitrag von roli » 22.03.2006 13:24:09

Hi,

ich nutze

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/usr/sbin/ntpdate -t 5 ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de > /sbin/hwclock -systohc -localtime
seit Jahren und bis damit zufrieden.
Ich habe es in mein ip-up Script gesetzt, aber es gibt natuerlich auch andere Kandidaten, wo man das reinhaengen kann.
Roland


"Aber wenn du schon so unwissend bist, davon noch nicht gehört zu haben,
so will ich es doch als gut ansehen, daß du lieber einmal töricht fragst,
als weiterhin nichts von etwas zu wissen, das man doch wissen sollte."
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mclien
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Beitrag von mclien » 22.03.2006 13:49:17

Dank schonmal dafür,

also ntpdate brauch ich in jedem Fall, oder?
('sollte' aptitude das dann nicht automatisch bei ntp mit installieren?)

und ist das auch brauchbar, wenn der Rechner ständig an ist?
ausserdem las ich in einem anderen Thread, daß

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/sbin/hwclock -systohc
nicht mehr vonnöten bzw. eher hinderlich ist...

roli
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Beitrag von roli » 22.03.2006 14:15:30

Fragen, nichts als Fragen ... ;-}
mclien hat geschrieben:Dank schonmal dafür,
deshalb bin ich hier
mclien hat geschrieben:also ntpdate brauch ich in jedem Fall, oder?
('sollte' aptitude das dann nicht automatisch bei ntp mit installieren?)
Ich kenn's nicht anders, aber ich weiss halt (gerade) nicht in welchem Packet atpdate enthalten ist.
mclien hat geschrieben:und ist das auch brauchbar, wenn der Rechner ständig an ist?
Warum nicht, du kannst es ja als cronjob laufen lassen, jede Stunde, jeden Tag, wie du moechtest.
mclien hat geschrieben:ausserdem las ich in einem anderen Thread, daß

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/sbin/hwclock -systohc
nicht mehr vonnöten bzw. eher hinderlich ist...
Jetzt hast du mich erwischt. Ich habe das vor etlichen Jahren eingerichtet, und es laeuft. Soweit ich's noch im Kopf habe brauchst du hwclock nich zwingenderweise. Ntpdate aktualisiert das Datum/Zeit was vom System "im RAM" gehalten wird, irgendwelche internen Zaehler, oder so. Solange die Kiste laeuft ist alles ok, beim booten aber wird (einmalig) der interne Zaehler mit dem initialisiert, was in der BIOS Uhr steht, und wenn da Kacke drinn steht, wird er natuerlich auch mit Kacke initialisiert. Bis zum ersten Zeitabgleich laeuft dein System dann auf "Hueckeswagen Ortszeit", oder wo auch immer.

NTP hat uebrigens einen Nachteil. Die Zeit wird im Falle einer Abweichung schlagartig angepasst, wenn sie "zu gross" ist, kann das schon mal zu Phaenomenen fuehren, das z.B. Cronjobs nicht ausgefuehrt werden, da der Zeitpunkt uebersprungen wurde. Ich habe mal von einem Tool gelesen das die Anpassung "sanft(er)" vornimmt, aber wie das jetzt heisst weiss ich nicht mehr, da musste ich mal suchen. War glaube ich im Linux-Magazin in der Kolumne von Charlie Kuenast (?).
Roland


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Beitrag von mclien » 22.03.2006 14:29:48

roli hat geschrieben:Fragen, nichts als Fragen ... ;-}
deshalb bin ich hier ;-}
Warum nicht, du kannst es ja als cronjob laufen lassen, jede Stunde, jeden Tag, wie du moechtest.
Wenn ichs richtig verstanden habe macht ntpd das selbst.....
NTP hat uebrigens einen Nachteil. Die Zeit wird im Falle einer Abweichung schlagartig angepasst, wenn sie "zu gross" ist, kann das schon mal zu Phaenomenen fuehren, das z.B. Cronjobs nicht ausgefuehrt werden, da der Zeitpunkt uebersprungen wurde. Ich habe mal von einem Tool gelesen das die Anpassung "sanft(er)" vornimmt, aber wie das jetzt heisst weiss ich nicht mehr, da musste ich mal suchen. War glaube ich im Linux-Magazin in der Kolumne von Charlie Kuenast (?).
Da gibt bei ntpdate ne -B Option (alle 2000sec eine sec anpassung, bis Abweichung <0.1 sec), allerdings erst wenns läuft... :(

roli
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Beitrag von roli » 22.03.2006 14:58:54

sieh'ste, da habe ich jetzt auch wieder was zu gelernt. Ich habe mich aber halt auch seit "Jahren" nicht mehr damit beschaeftigt, weil's bei mir klappt :wink:
Roland


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Joghurt
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Beitrag von Joghurt » 22.03.2006 16:43:40

mclien hat geschrieben:Da gibt bei ntpdate ne -B Option (alle 2000sec eine sec anpassung, bis Abweichung <0.1 sec), allerdings erst wenns läuft... :(
Oder chrony nehmen, der passt die Zeit per default schleichend an.

roli
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Beitrag von roli » 22.03.2006 16:49:38

Joghurt hat geschrieben:Oder chrony nehmen, der passt die Zeit per default schleichend an.
Jehhh, das mueste das Teil aus dem Linux-Magazin Artikel sein was ich vorhin meinte
Roland


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Beitrag von mclien » 23.03.2006 08:36:36

Joghurt hat geschrieben:Oder chrony nehmen, der passt die Zeit per default schleichend an.
Also chrony statt ntp?
Ausserdem muß ich wohl noch mit meinem Firewall-Admin reden, damit der ntp port überhaupt geforwarded wird.
benutzt chrony den auch den ntp port und die gleichen server?

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Beitrag von roli » 23.03.2006 10:01:56

Moin,

ist zwar nicht der Artikel, an den ich urspruenglich gedacht hatte, aber sollte dir doch helfen Die genaue Zeit, bitte. Ich habe ihn allerdings nur ueberflogen.
Roland


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Beitrag von Kelpin » 23.03.2006 12:26:59

mclien hat geschrieben:Ausserdem muß ich wohl noch mit meinem Firewall-Admin reden, damit der ntp port überhaupt geforwarded wird.
benutzt chrony den auch den ntp port und die gleichen server?
Joh, so ist das. Theoretisch arbeitet chrony auch mit Handeingaben (schlimmstenfalls :cry: ), hab' ich aber noch nie müssen. Funktioniert sonst super gerade bei Uhren mit schlimmer Drift, weil chrony die Abweichung kontinuierlich korrigiert. Ih habe bei meinem Heimrechner sehr gute Ergebnisse (nach einiger Zeit des Betriebs) obwohl der nur 2-3mal die Woche online ist.
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Beitrag von comes » 26.03.2006 09:05:40

roli hat geschrieben:Hi,

ich nutze

Code: Alles auswählen

/usr/sbin/ntpdate -t 5 ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de > /sbin/hwclock -systohc -localtime
seit Jahren und bis damit zufrieden.
Ich habe es in mein ip-up Script gesetzt, aber es gibt natuerlich auch andere Kandidaten, wo man das reinhaengen kann.
ich glaube nicht, dass du diese zeile nutzt! Denn, ich hab sie grad genutzt und anschließend ein mittelschweres problem gehabt. warum? ganz einfach.
zum einen die parameter müssen mit -- angegeben werden, nicht mit -
und zum 2ten, sind die parameter überflüssig, da du dir jedesmal das programm hwclock überschreibst. das zeichen > leitet die ausgabe nämlich in die datei /sbin/hwclock um. heißt, die ausgabe von ntpdate steht jetzt in der datei hwclock und somit gibt es das programm nicht mehr und die paramter sind überflüssig :D

korrekt müsste die zeile so heißen

Code: Alles auswählen

/usr/sbin/ntpdate -t 5 ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de && /sbin/hwclock --systohc --localtime
grüße, comes

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
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roli
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Beitrag von roli » 26.03.2006 18:02:58

Hi,
comes hat geschrieben:ich glaube nicht, dass du diese zeile nutzt! Denn, ich hab sie grad genutzt und anschließend ein mittelschweres problem gehabt. warum? ganz einfach.
zum einen die parameter müssen mit -- angegeben werden, nicht mit -
und zum 2ten, sind die parameter überflüssig, da du dir jedesmal das programm hwclock überschreibst. das zeichen > leitet die ausgabe nämlich in die datei /sbin/hwclock um. heißt, die ausgabe von ntpdate steht jetzt in der datei hwclock und somit gibt es das programm nicht mehr und die paramter sind überflüssig :D

korrekt müsste die zeile so heißen

Code: Alles auswählen

/usr/sbin/ntpdate -t 5 ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de && /sbin/hwclock --systohc --localtime
ok, mein vorheriges Posting beruht auf einem Fehler meinerseits, sorry. Das ein oder andere habe ich mir irgendwann mal in ein PDF geschrieben, das ich eigentlich immer bei mir habe. Da hat sich ein Fehler eingeschlichen, und da ich gerade auf der Arbeit war, konnte ich nur da rein schauen. In meinem Script steht das beim starten ausgefuehrt wird steht

Code: Alles auswählen

/usr/sbin/ntpdate -u -t 5 ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de && /sbin/hwclock --systohc --localtime
wie du schon richtig bemerkt hast, bis auf's "-u". Gut gemeint, und trotzdem falsch ...
Nichts desto trotz, bin ich nach wie vor davon überzeugt, das hwclock sinnvoll ist. Vielleicht nicht unbedingt Notwendig aber sinnvoll. Bei den aeltesten Rechnern PII 400MHz ist seit ich die Zeit mit hwclock "zurueckschreibe" die drift meinem Gefühl nach stark zurückgegangen. Vom Prinzip her eigentlich egal, wenn beim Hochfahren die Systemuhr richtig gestellt wird, aber trotzdem sinnvoll, es soll schon Tage gegeben haben, da war ich offline :wink:
<edit>
Wie auch immer, so hast du jetzt die "Gesetzliche Zeit der BRD" da du jetzt die Caesiumuhren der PTB nutzt, und als keine Wiedergutmachung hier die Definition der SI-Basisgroesse Zeit:
Die Basiseinheit 1 Sekunde ist das 9192631770 fache derPeriodendauer der dem Uebergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustands von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung
Alles selber abgetippt, nix Wikipedia und co.
</edit>
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Beitrag von roli » 26.03.2006 18:14:09

Hi,
comes hat geschrieben:ich glaube nicht, dass du diese zeile nutzt! Denn, ich hab sie grad genutzt und anschließend ein mittelschweres problem gehabt. warum? ganz einfach.
zum einen die parameter müssen mit -- angegeben werden, nicht mit -
und zum 2ten, sind die parameter überflüssig, da du dir jedesmal das programm hwclock überschreibst. das zeichen > leitet die ausgabe nämlich in die datei /sbin/hwclock um. heißt, die ausgabe von ntpdate steht jetzt in der datei hwclock und somit gibt es das programm nicht mehr und die paramter sind überflüssig :D

korrekt müsste die zeile so heißen

Code: Alles auswählen

/usr/sbin/ntpdate -t 5 ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de && /sbin/hwclock --systohc --localtime
ok, mein vorheriges Posting beruht auf einem Fehler meinerseits, sorry. Das ein oder andere habe ich mir irgendwann mal in ein PDF geschrieben, das ich eigentlich immer bei mir habe. Da hat sich ein Fehler eingeschlichen, und da ich gerade auf der Arbeit war, konnte ich nur da rein schauen. In meinem Script steht das beim starten ausgefuehrt wird steht

Code: Alles auswählen

/usr/sbin/ntpdate -u -t 5 ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de && /sbin/hwclock --systohc --localtime
wie du schon richtig bemerkt hast, bis auf's "-u". Gut gemeint, und trotzdem falsch was ich da ma 23.3 geschrieben hatte ...
Nichts desto trotz, bin ich nach wie vor davon überzeugt, das hwclock sinnvoll ist. Vielleicht nicht unbedingt Notwendig aber sinnvoll. Bei den aeltesten Rechnern PII 400MHz ist seit ich die Zeit mit hwclock "zurueckschreibe" die drift meinem Gefühl nach stark zurückgegangen. Vom Prinzip her eigentlich egal, wenn beim Hochfahren die Systemuhr richtig gestellt wird, aber trotzdem sinnvoll, es soll schon Tage gegeben haben, da war ich offline :wink:
<edit>
Wie auch immer, so hast du jetzt die "Gesetzliche Zeit der BRD" da du jetzt die Caesiumuhren der PTB nutzt, und als keine Wiedergutmachung hier die Definition der SI-Basisgroesse Zeit:
Die Basiseinheit 1 Sekunde ist das 9192631770 fache derPeriodendauer der dem Uebergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustands von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung
Alles selber abgetippt, nix Wikipedia und co.
</edit>
Roland


"Aber wenn du schon so unwissend bist, davon noch nicht gehört zu haben,
so will ich es doch als gut ansehen, daß du lieber einmal töricht fragst,
als weiterhin nichts von etwas zu wissen, das man doch wissen sollte."
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