WinXP will nach Linux-Installation nicht mehr mitmachen

[berlinerbaer]

Hallo,
ich habe bei einem Bekannten auf einem laufenden Windows-XP-Computer zusätzlich Debian installiert. Das schon darauf laufende WinXP war seit fast zwei Jahren oben (ein mit dem Rechner mitgeliefertes System, Recovery-CD, Aufkleber auf dem Rechner alles legal und ok) und lief eigentlich problemlos, er wollte Linux aber fürs Internet.

Ursprünglich waren in dem Rechner eine Festplatte und zwei CD/DVD-ROM/Brenner-Laufwerke
Meine Machart, beide Systeme in einem Rechner zu vereinen, ist die, dass ich zwei Festplatten bevorzuge, also habe ich ihm eine zweite Festplatte eingebaut, es war ja noch ein IDE-Port frei.
Also so wie hier:
http://www.my-penguin-pc.de/debian-inst ... ux-2-1.jpg

Alles klappte bestens, seit ca. 6 Wochen liefen beide Systeme absolut fehlerfrei, Windows wie gewohnt, Linux besser als gewünscht und von ihm erwartet.

Gestern abend wollte Windows einen System-Update machen, was auch klappte - u.a. auch dieses GENUINE-Überprüfungs-Tool - und erklärte plötzlich, es sei nicht mehr aktiviert und illegal. Dann musste er seine Recovery-CD einlegen und wurde aufgefordert den Installations-Key einzutippen, der außen auf dem Rechner klebte und daraufhin wurde das System nicht mehr aktiviert, sondern deaktiviert. Ein Versuch das System wieder zu aktivieren scheiterte. Heute morgen hat er dann Microsoft-Deutschland angerufen, dort muss er jetzt Kaufnachweise und alles hinschicken, incl. Fotos vom aufkleber auf dem Computer und irgendeine Datei aus dem Rechner, die beweisen soll, dass es der Rechner ist.

Nun ist er etwas konsterniert, um nicht zu sagen verärgert, weil er meint, ich hätte wissen müssen, dass Linux Windows entschärfen würde. Warum aber entschärft denn Debian auf anderen Rechnern dieses Windows nicht? Hätte ich was beachten müssen? Ich habe auf einem meiner Rechner heute nacht probeweise WinXP auf die erste primäre Partition aufgespielt und ann Debian hinterher geschoben, das XP ließ sich problemlos aktivieren
Mein XP ist aber keine Recovery-CD, sondern ein teuer gekauftes Vollsystem, (blaue Box) - ich habe mal vor Jahren die Dummheit besessen, dafür viel Geld auszugeben

Ich habe von diesem Aktivierungskrempel im Windows null Ahnung, weil mir das Interesse fehlt, kann mir wer helfen, was bei meinem Bekannten jetzt zu machen wäre?

[rotwein]

Hallo,

Du hast das System, auf dem Windows läuft, durch die zweite Festplatte Hardwareseitig verändert. Da Windows die Freischaltung mit einem Hardwarekey dongelt (wird irgendwie berechnet) kann eine Hardwareveränderung schon mal sowas bewirken. Ab wann das tatsächlich zuschlägt weiß der Geier (bzw. MS .. falls die´s wissen)

Vermutlich hätte es gereicht, sich einen neuen Freischaltcode zu besorgen (Begründung: Rechner erweitert).

Durch Einlegen der Recovery CD erwartete (das Recovery) den originalen Systemzustand. Der war nicht mehr gegeben -> Neuaktivierung. Und bei OEM Systemen hat MS die Zügel angezogen (wenns mit der Recovery nicht funktioniert - Raubkopieverdacht). Ist zwar IMHO ne Unterstellung, aber na ja..... .

Ist so mein Erklärungsversuch.

Gruß rotwein

[berlinerbaer]

Toll. Aber wegen der einen Festplatte ??
Daran sieht man mal wieder, wie frei die Windows-User wirklich sind.

[H4kk3r]

Da möchte ich mich gerne mal einklinken. Ich besitze, wie ihr unten seht, ein IBM R50e, inklusive Lizenz. Leider aber ohne Recovery-CD. Bisher habe ich nur einen Speicherstick nachgerüstet (256 + 512 -> 768).
Wäre es legal sich eine OEM-Installations-CD auszuleien und das System aufzuspielen?

[nepos]

Also, mein XP musste ich nach dem Einbau des 2. RAM-Riegels neu aktivieren... wirklich eine grosse Aenderung

[rotwein]

Also,

so wie ich das verfolgt habe (Presse) sollte diese Hardwareschlüsselberechnung (und damit der Aktivierungskey) "kleinere" Systemänderungen überleben. Allerdings hat c´t und andere Magazine schon bei den ersten Tests festgestellt, das dem nicht unbedingt so ist.

Da seit der Einführung von WinXP ja ne ganze Zeit schon verstrichen ist könnte es natürlich sein, das z.B. damalige RAM bzw. Festplattengrößen in diese Berechnung eingegangen sind.

Und diese Größen haben sich seit damals einfach wesentlich geändert (wer kauft heute noch nen 64K Riegel/80 GB Festplatte zum aufrüsten). Also schlägt das Problem mittlerweile immer öfter zu

Bloß ein wilder Erklärungsversuch,

Gruß rotwein
... der diesen Zwangsfreischaltungsmurks, obwohl nicht direkt betroffen, Mist findet ...

/edit wegen 'to many fingers on the keyboard error'

[berlinerbaer]

nun ja, ich bin mal hingedackelt, auch wenn ich befürchten musste, den ganzen Frust drüber zu kriegen
Aber es wurde dann nicht so schlimm und alles lief relativ normal ab.

Wahrscheinlich war die neue Festplatte schuld, die war der Tropfen des sprichwörtlich überlaufenden Fasses gewesen. Was ich nicht wusste, war die Tatsache, dass der zweiten Festplatte schon andere Veränderungen vorausgegangen waren

vor einheinhalb Jahren kurz nach dem Kauf eine Aufrüstung von 256 MB auf 1024 MB RAM
etwas später der Einbau eines PCI-Teils mit USB-2.0 Ports.(der Rechner hatte keine, sondern nur 1.1.er)
dann der Wechsel von Modem zu Netzwerkkarte, beim Kauf war keine Netzwerkkarte drin, die kam später
dann noch eine Fernsehkarte

diese vier Veränderungen hat WinXP überlebt und auch die "automatischen Updates", über die sich mein Freund immer so freut und die er für unverzichtbar hält (auch im Debian; ich glaube fast der guckt mehrmals am Tag nach, ob was neues da ist )
alles das ging noch gut.

und dann die Festplatte und vor allem die automatischen Updates und das neue GENUINE-Überprüfungs-Tool , da schnappte die Falle zu. Ich bin fast überzeugt, dass ohne diesen Download nichts passiert wäre, sonst wäre ja die Geschichte nicht vier Wochen lang danach noch gelaufen. Bis heute 14:00 Uhr jedenfalls hatte er noch kein Feedback zum Freischalten seines XP. Arbeiten kann man mit einem deaktivierten WinXP wirklich nicht, da ist man echt angeleimt. Ich hätte ja gedacht, dass da wenigstens noch etwas geht, Textverarbeitung, Internet oder sowas, aber nichts damit. Das ist ein echtes Erlebnis.

Zumindest ist nicht Debian schuld und ich auch nicht, soweit sieht es der Betroffene nun auch.

[nepos]

Die 4 Wochen sind normal. 30 Tage hast du zum Aktivieren. Wenn du's bis dahin nicht gemacht hast, dann is erstmal Essig mit Arbeiten

[berlinerbaer]

Bildungslücke
ein richtiger Pinguin weiß halt sowas nicht, der ist ohne Argwohn und Hinterlist und deshalb von solchen MS-Tricks restlos übermannt.

Mensch bin ich froh, mich von diesem hochwertigen OS des Marktführers schon vor Jahren gelöst zu haben

[hkalegre]

Das ist der Müll mit Microsoft, hatte ich schon mehrfach in meiner XP-Zeit.
Bei XP gehört dir die Hardware nicht mehr, nur für die, die es noch nicht wussten.
Schon eine weitere Harddisk, oder Wechsel von P-ATA nach S-ATA, oder eine neue Grafik, neuer Speicher, Speichererweiterung oder gar Wechsel von Ethernet auf WLAN führen zum Verlust des PC-Führerscheins auf den Straßen von M$.
Also komme ja niemand auf die Idee, die Tastatur seines Rechners umzubauen, wer weiß .....
Einzige Lösung:
---------> Mülleimer

[mullers]

Vllt. ist das noch interessant:

Wer sein Windows XP einmal bei Microsoft registriert hat, braucht auch nach einer kompletten Neuinstallation auf dem gleichen Rechner den Registrierungsvorgang nicht zu wiederholen. Ist das Betriebssystem einmal registriert, muss lediglich eine Kopie der Datei wpa.dbl im Verzeichnis C:\WINDOWS\system32 gesichert werden, am besten auf einer Diskette.
Nach einer Neuinstallation des Betriebssystems kann der registrierte Zustand von XP durch Kopieren der Datei wpa.dbl in das System32-Verzeichnis wieder hergestellt werden.

Gruss
henry

[hkalegre]

Schön wärs gewesen ...........
funktioniert aber nicht!
Jedenfalls dann nicht, wenn man so Kleinigkeiten an der Hardware geändert hatm wie LAN-Anbindung via WLAN anstatt über Kabel (Rest s. oben).
Bleibt also doch nur der ------> Mülleimer.
Ach ja, dann Lustige daran, nach der Hardwareänderung verbleiben nicht etwa 30 Tage, nein 3 Tage sind es nur !!!
Aber das interessiert mich jetzt nicht mehr.

[uljanow]

Das mit dem Zurückspielen der wpa.dbl war nur bei den RCs von Windows XP möglich.
Hab das mit meiner XP Pro SP2 mehrfach ausprobiert, gleich nach der Neuinstallation im
abgesicherten Modus, mit dem Resultat, dass die 30 Tage Frist verschwunden war und
ich es sofort aktivieren musste.

Das einzig gute ist, wenn man ein komplettes Backup benutzt, bleibt die Aktivierung
vorhanden, zumindest bei TrueImage.

[mullers]

Das wusste ich nicht.

Gut, dass ich den windows Quark nicht mehr habe

henry

[berlinerbaer]

Vllt. ist das noch interessant:

Nach einer Neuinstallation des Betriebssystems kann der registrierte Zustand von XP durch Kopieren der Datei wpa.dbl in das System32-Verzeichnis wieder hergestellt werden.

Das kenne ich auch, das war ganz zu Anfang eine Empfehlung aus einer Zeitschrift, ER hatte sich diese Datei auch auf Diskette kopiert, klappt aber nicht, da muss mehr dran sein. Bis gestern abend war der Zustand unverändert, obgleich er gestern bis 10:00 alles hingefaxt und gescannt hatte.( Foto vom Aufkleber per Mail-Att. , Rechnungen, Chronologie der technischen Veränderungen etc.) Extrem starker Service, kann ich nur sagen. Man muss sich mal vorstellen, er wäre im Büro und müsste davon leben.

edit: 24.02.2006
http://www.wintotal-forum.de/index.php/ ... 116.0.html