Hotplug beim Booten, Module entladen und runlevel bearbeiten

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Descartes
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Hotplug beim Booten, Module entladen und runlevel bearbeiten

Beitrag von Descartes » 28.01.2006 19:56:35

Hallo!

Da ich drei Probleme habe, die alle mit dem grundsätzlichen aufsetzen meines PC's zu tun haben, stelle ich die Nachricht mal hier ein, wenn das falsch ist, dann bitte verschieben ;-)

Mein Kernel 2.4.27-2-386

Nachdem ich nun drei Tage verzweifelt versucht habe meinen Scanner mit sane zum Laufen zu bringen, hab ich das endlich geschafft. Er läuft als root und als user. Leider gibt es da ein Problem:
Der Scanner (OpticPro 1248U) wird von Hotplug nur erkannt, wenn er "eingestöpselt" wird (um das rauszufinden habe ich vor lauter HowTo's zwei Tage gebraucht :-( ). Das ist ja auch die Aufgabe von Hot"PLUG", aber da ich an einem Desktop PC arbeite, ist der praktisch immmer angeschlossen. Nun möchte ich nicht nach jedem booten des Rechners den Scanner aus- und wieder einstecken.

Frage:
Gibt es eine Möglichkeit (etwa in /etc/init.d und /etc/runlevel.conf) festzulegen, dass hotplug den Scanner auch ohne explizites einstecken sucht ?

Weiter habe ich noch zwei Problemchen, die sich nicht wirklich auswirken, die ich aber gerne bereinigen würde.

Beim Bootvorgang erzeugen verschiedene Module die Meldung "Hint: Insmod: Can't ... missing kernel or usermoddriver" oder "... operation not permitted". Huscht leider schnell vorbei, so dass ichs nicht wirklich lesen kann, aber im kern.log findet sich:

Code: Alles auswählen

usb-uhci.c: v1.275:USB Universal Host Controller Interface driver
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: hub.c: new USB device 00:07.2-2, assigned address 2
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: usb.c: USB device 2 (vend/prod 0x7b3/0x400) is not claimed by any active driver.
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: 8139too Fast Ethernet driver 0.9.26
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: PCI: Found IRQ 11 for device 00:08.0
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: eth0: RealTek RTL8139 at 0xa800, 00:50:ba:32:09:6f, IRQ 11
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: eth0:  Identified 8139 chip type 'RTL-8139B'
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: PCI: Found IRQ 9 for device 00:0b.0
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: 8139cp: 10/100 PCI Ethernet driver v1.2 (Mar 22, 2004)
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: uhci.c: USB Universal Host Controller Interface driver v1.1
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: pci_hotplug: PCI Hot Plug PCI Core version: 0.5
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: shpchp: acpi_shpchprm:get_device PCI ROOT HID fail=0x1001
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: pci_hotplug: PCI Hot Plug PCI Core version: 0.5
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: pciehp: acpi_pciehprm:get_device PCI ROOT HID fail=0x1001
Frage: Wo kann ich dem Kernel sagen, dass er das Modul nicht laden soll?

Mit modconf bin ich nicht weitergekommen, da ist unter hotplug alles auf "-" und bei den Netzwerkkarten ist bei 8139too ein (+), dass bei einem Neustart auch wieder da ist wenn ich das Modul entferne.

Zu guter letzt: Ich verwalte meine Runlevels über das Paket file-rc in /etc/runlevel.conf. Für ntpdate und firestarter habe ich jeweils ein Skript in /etc/ppp/ip-up.d/ liegen, weil diese bei einer Dialout Verbindung loslegen sollen. ntpdate und firestarter starten nun auch in den Runleveln, ebenso wie Apache und MySQL, die ich nur ab und an zum HTML/PHP-Seiten testen laufen lassen möchte. Nun bin ich mir etwas unsicher, wie das mit den Runleveln in der Prakis läuft. Standardmäßig, hab ich gelesen, bootet Debian in den Runlevel 2. Was ist mit den darüberliegenden 3,4,5? Und woher weiß ich welches Skript nun zuerst gestartet bzw. gestoppt werden muß?
Zum Testen hab ich mal die Zeile

Code: Alles auswählen

#<sort>	<off>	<on>		<command>
20	     0,1,6   2,3,4,5  /etc/init.d/firestarter
mit # auskommentiert, und siehe da, firestarter wurde nicht gestartet. Aber ich glaube nicht, dass das die übliche Art ist, oder? Müsste ich nicht vielmehr schreiben:

Code: Alles auswählen

20	0,1,2,3,4,5,6	 -     /etc/init.d/firestarter
Vielen Dank für Eure Hilfe!

Grüße
Martin

gms
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Re: Hotplug beim Booten, Module entladen und runlevel bearbeiten

Beitrag von gms » 28.01.2006 20:48:53

Descartes hat geschrieben:Nun möchte ich nicht nach jedem booten des Rechners den Scanner aus- und wieder einstecken.
hat der keinen Schalter ?
Descartes hat geschrieben:Beim Bootvorgang erzeugen verschiedene Module die Meldung "Hint: Insmod: Can't ... missing kernel or usermoddriver" oder "... operation not permitted". Huscht leider schnell vorbei, so dass ichs nicht wirklich lesen kann,
Diese Fehlermeldungen stammen vom Hotplug, wenn er die verschiedenen Module testweise versucht zu laden.

Folgende Datei anpassen, dann solltest du nach dem nächsten Bootvorgang eine /var/log/boot Datei mit diesen Fehlermeldungen bekommen.

Code: Alles auswählen

root@gms1:/boot# cat /etc/default/bootlogd
# Run bootlogd at startup ?
BOOTLOGD_ENABLE=Yes
danach kannst du die entsprechenden Module in die /etc/hotplug/blacklist eintragen. Ob diese Datei jetzt genauso geheißen hat, kann ich dir leider nicht sagen. Diesen Hotplug-Daemon gibts bei Etch nicht mehr.
Descartes hat geschrieben: aber im kern.log findet sich:

Code: Alles auswählen

usb-uhci.c: v1.275:USB Universal Host Controller Interface driver
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: hub.c: new USB device 00:07.2-2, assigned address 2
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: usb.c: USB device 2 (vend/prod 0x7b3/0x400) is not claimed by any active driver.
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: 8139too Fast Ethernet driver 0.9.26
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: PCI: Found IRQ 11 for device 00:08.0
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: eth0: RealTek RTL8139 at 0xa800, 00:50:ba:32:09:6f, IRQ 11
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: eth0:  Identified 8139 chip type 'RTL-8139B'
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: PCI: Found IRQ 9 for device 00:0b.0
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: 8139cp: 10/100 PCI Ethernet driver v1.2 (Mar 22, 2004)
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: uhci.c: USB Universal Host Controller Interface driver v1.1
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: pci_hotplug: PCI Hot Plug PCI Core version: 0.5
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: shpchp: acpi_shpchprm:get_device PCI ROOT HID fail=0x1001
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: pci_hotplug: PCI Hot Plug PCI Core version: 0.5
Jan 28 18:06:10 localhost kernel: pciehp: acpi_pciehprm:get_device PCI ROOT HID fail=0x1001
Frage: Wo kann ich dem Kernel sagen, dass er das Modul nicht laden soll?
Welches Modul meinst du jetzt ?


Gruß
gms

Descartes
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Re: Hotplug beim Booten, Module entladen und runlevel bearbe

Beitrag von Descartes » 30.01.2006 15:17:26

Hallo!

Vielen Dank für die Anmtwort! Entschuldige die etwas verzögerte Antwort, aber ich war übers Wochenende mit anderen Dingen beschäftigt ...
gms hat geschrieben: hat der keinen Schalter ?
Nein, leider nicht. Nur einen runden Stecker wie bei Ladegeräten (DV9AC ???). Wenn ich den aus und einstöpsel funktioniert es auch. So muss ich schon mal nicht unter den Schreibtisch klettern :) - aber ob das so gesund ist für das Gerät
gms hat geschrieben: Welches Modul meinst du jetzt ?
Tja, das kann ich jetzt auch nicht mehr sagen, denn ich hab da wohl etwas in den falschen Hals bekommen und gedacht, das Hotplug nur für die USB Geschichten zuständig ist :)

Aber die Reihenfolge ist dann doch so, Kernel, Kernelmodule, Hotplug Subsystem, oder?

Hat mit der blacklist in /etc/hotplug/ übrigens hervorragend funktioniert! Vielen Dank!

Wie ich allerdings die Runlevel korrekt verwalte ist mir immer nochnicht ganz klar geworden (trotz lesens der man init usw.)

Grüße
Martin

gms
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Re: Hotplug beim Booten, Module entladen und runlevel bearbe

Beitrag von gms » 30.01.2006 15:40:14

Descartes hat geschrieben:Aber die Reihenfolge ist dann doch so, Kernel, Kernelmodule, Hotplug Subsystem, oder?
etwas feiner aufgeteilt:

Code: Alles auswählen

Kernel
module-init-tools bzw modutils (alle Module die in /etc/nodules eingetragen sind)
discover
hotplug
aber Module können auch dazwischen, z.B. durch mount Befehle indirekt geladen werden.

Welchen Vorteil siehst du in der Verwendung von file-rc ?

Gruß
gms

Descartes
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Re: Hotplug beim Booten, Module entladen und runlevel bearbe

Beitrag von Descartes » 30.01.2006 22:20:53

Hallo!

Danke für die feinere Auflistung - Prinzip kapiert ;-)
gms hat geschrieben: Welchen Vorteil siehst du in der Verwendung von file-rc ?
Ich finde es einfach praktisch, eine Datei zu haben, in der ich alles festlegen kann, was die Runlevel betrifft (auch wenn ich noch nicht weiß, ob Kommentare zum Deaktivieren die geignete Wahl sind). Also wohl Übersichtlichkeit.

Hat diese Alternative zu dem herkömmlichen sysv-rc irgendwelche Nachteile, die ich noch nicht mitbekommen habe?

Grüße

Martin

gms
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Beitrag von gms » 30.01.2006 22:45:51

beim herkömmlichen kann ich mir mit einem einfache "ls -l /etc/rc2.d" anschauen, was in einem Runlevel 2 gestartet, bzw gestoppt wird und sehe auch gleich die Reihenfolge.
Will ich einen Überblick über z.B. xdm, erledigt das ein find:

Code: Alles auswählen

root@gms1:~# find /etc -name "???xdm"
/etc/rc0.d/K01xdm
/etc/rc1.d/K01xdm
/etc/rc2.d/S99xdm
/etc/rc3.d/S99xdm
/etc/rc4.d/S99xdm
/etc/rc5.d/S99xdm
/etc/rc6.d/K01xdm
Diese gefilterten Ansichten wirst du über file-rc kaum übersichtlich gestalten können

Zu sysv-rc gibt es auch viele Tools, welche die Anwendung auch für ungeübte einfach machen: sysv-rc-conf, rcconf, bum (graphisch), services-admin (graphisch (gnome)) und update-rc.d
rcconf und der services-admin sind allerdings sehr einfach gestrickt und lassen keine runlevel spezifische Konfiguration zu.

Letztendlich möchte ich dich aber auch nicht überzeugen, beide bieten ja die gleiche Funktionalität und über Geschmack braucht man sich bekanntlich nicht streiten.

Ob du mittels Kommentare die Dienste deaktivierst oder nicht wird letztendlich wurscht sein. Darüber würde ich mir wirklich nicht so viele Gedanken machen

Gruß
gms

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Beitrag von Descartes » 02.02.2006 13:55:03

Hallo!

OK! Vielen Dank!

Denke auch, dass es Geschmackssache ist :)

Werde jetzt ersteinmal mit Kommentaren arbeiten und wenn ich mal Zeit habe, dann versuche ich es genauer einzurichten, so dass ich nur denn Runlevel wechseln muss, um MySQL und Apache zu starten ....

Nochmals Danke!

Grüße

Martin

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