von etch auf sid wechseln?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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JanZ
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von etch auf sid wechseln?

Beitrag von JanZ » 21.01.2006 13:16:04

Hallo,

ich habe mir überlegt ich könne doch auch mal von etch nach sid wechseln ;-)
ich möchte keinen server betreiben also also ist die extreme stabilität nicht erforderlich.
aber es soll als home-rechner doch recht gut laufen können mit natürlich aktuellen packeten 8)
lohnt sich das? oder ist sid zu instabil?
falls ich es riskiere, brauch ich ja nur die sources.list von etch auf sid umschreiben, oder?

MfG Jan
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novalix
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Re: von etch auf sid wechseln?

Beitrag von novalix » 21.01.2006 14:13:04

hallo,

es ist ueblich, vor einem solchen schritt zu warnen. das sei hiermit getan.
die pakete in sid sind im uebrigen meistens nicht soo viel neuer als in testing. trotzdem gibt es manchmal gute gruende, pakete aus unstable zu verwenden. beispiel: wenn du momentan gerne webapps mit ruby-on-rails erstellen moechtest, holst du dir "rails" und seine abhaengigkeiten aus unstable. in testing gibt es die (noch) nicht. in so einem fall waere pinning ne gute alternative. letztlich bezieht sich der begriff "unstable" auf den zustand der paketdatenbank. der aendert sich meist taeglich und hin und wieder kommt es vor, dass einzelne pakete abhaengigkeiten mitbringen (oder verlieren), die nicht aufgeloest werden koennen. dann solltest du in der lage sein, workarounds fuer diese situation zu finden. die neue version von aptitude hilft bei dieser aufgabenstellung und das bislang so gut, dass ich geneigt bin von einem killerfeature zu sprechen. schwieriger wird es, wenn einzelne pakete schwerwiegende fehler enthalten - wie zuletzt grep und bzip2 . da koennen mitunter unschoene situationen enstehen, die "den ganzen mann" erfordern. :wink:
einen guten filter, aber keinen 100%en schutz, bieten da die programme "apt-listbugs" und "apt-listchanges".
also noch mal in kurzform:
1. lass es sein (dies ist eine standardwarnung)
2. mach es nur fuer die pakete, die unbedingt haben moechtest => pinning
3. dem mutigen gehoert die welt, aber er ist auch auf dem "qui vive"
mach dich vertraut mit aptitude, apt-listbugs und apt-listchanges. habe eine rescue-cd parat. informier dich fortlaufend hier und auf den einschlaegigen mailinglisten.

have fun, niels
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napo
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Beitrag von napo » 21.01.2006 14:31:11

Also ich verwende Sid seit ca 1,5 Jahren.
Und naja, es ging mehr oder weniger ganz gut. Und ich verwende kein aptitude oder apt-listbugs oder apt-listchanges und ich informier mich nicht fortlaufend auf den einschlägigen Mailingliste. Das sollte doch der Beweis sein, dass es auch so ganz gut geht.
Das einzige worauf man achten sollte ist, dass wenn man ein apt-get dist-upgrade macht, dass nicht irgendwelche Pakete gelöscht werden. In diesem Fall sollte man lieber warten und in ein paar Tagen dürfte es gehen. Ansonsten kann man ja meistens noch für ein Tage auf die Pakete aus testing zurückgreifen.

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novalix
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Beitrag von novalix » 21.01.2006 14:46:28

napo hat geschrieben:Das sollte doch der Beweis sein, dass es auch so ganz gut geht.
sehr induktiv deine argumentationslogik, nicht wahr? versteh mich nicht falsch, aber den satz hoerst du wahrscheinlich zu hauf in einschlaegigen schwulenbars. :)
es gibt diese nuetzlichen tools. darauf habe ich hingewiesen. ob sie benutzt werden, kann jeder selber entscheiden.

cu, niels
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napo
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Beitrag von napo » 21.01.2006 14:52:09

sehr induktiv deine argumentationslogik, nicht wahr?
Ok, als ich meinen Post nochmal durchgelesen hab, hab ich an der Stelle auch gestutzt. Ich war aber zu faul das zu ändern :-p

Und ich mein ja nicht das es sinnlos ist solche nützlichen Tools zu benutzen. Aber ich versteh einfach nicht warum einen immer so davon abgeraten wird Sid zu verwenden. Deswegen mein Post.
Ich find soooo "unstable" ist Sid doch gar nicht.

Methusalix

von etch auf sid wechseln?

Beitrag von Methusalix » 21.01.2006 18:43:57

Hallo,

ich sage auch nein und zwar aus vom Grundsatz her. Ein neues/anderes System sollte doch nicht nur deshalb gewählt werden, weil es existiert. Da sollte doch eine Prüfung erfolgen, welchen Vorteil -und sei es nur bei einigen Paketen oder im Kernel bei zusätzlichen oder verbesserten Treiben- das denn nun hat. Ein neues System nur weil es existiert ?
Ich will hier den Grundsatz "never change a running system" gar nicht bemühen, aber praktische Motive sollten doch schon vorhanden sein.

Gruß
Matthias

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peschmae
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Beitrag von peschmae » 21.01.2006 19:03:04

napo hat geschrieben:Und ich mein ja nicht das es sinnlos ist solche nützlichen Tools zu benutzen. Aber ich versteh einfach nicht warum einen immer so davon abgeraten wird Sid zu verwenden.
Ganz einfach: Weil es immer wieder Leute gibt die *wirklich* *keinen* Plan haben, Sid verwenden und dann blöd rumquengeln (äh, jetzt heisst das glaub ich quängeln?) Debian sei sch*** und nichts funktioniere, apt habe das halbe System desinstalliert, etc

Sowas ist einfach nur mühsam - wer Sid verwendet sollte schon in der Lage sein den Output von apt zu lesen, bei einem eventuell aufgetretenen Fehler das richtige zu machen bzw. halt apt nicht das halbe System desinstallieren zu lassen oder in die Bug-Datenbank zu gucken.

Mal davon abgesehen: Wenn du Debian schon ne Weile verwendest und die Tools und die klassischen Fehler etwas kennst ist Sid im Allgemeinen kein Problem.

Die Frage ist dann mehr: Was bringts gegenüber Testing?

Nur so am Rande: Der Grund wieso ich Sid verwende ist, dass damals als ich von Woody (Stable) nach Sarge (Testing) geupgraded habe so viel krum hing in der Paketdatenbank dass ich als letzten verzweifelten Versuch vor der Neuinstallation noch schnell mal unstable in die sources.list geschrieben habe um zu gucken ob das nützt. Es hat genützt und seither hab ich halt Sid :D
Das heisst einen wirklichen Grund wieso ich im Moment Sid verwende gibts nicht (ausser Versionsgeilheit) - das System ist schon ne Weile nicht mehr das was ich damals von Woody geupgraded hatte.

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

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JanZ
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Beitrag von JanZ » 21.01.2006 20:33:54

hi,

finde die postings wirklich interessant ... vorallem der gegensatz ;-)
naja ich werde jetzt mal ein wenig warten und mir die sache noch etwas genauer unter die lupe nehmen ... 8)
also morgen werde ich mein running system noch nicht touchen :twisted:

MfG Jan
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Beitrag von chiram007 » 21.01.2006 21:26:18

hey

wie wärs, wenn du mit partimage deine jetztige install auf eine externe platte ziehst und dann drauf los testest? wenn das in die hose geht, kannst deine images wieder von der externen hd zurückholen (nur so ein kleiner tip nebenbei)

mfg - chiram

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Beitrag von JanZ » 22.01.2006 10:23:20

hi,

so hab jetzt sid installiert und bisher klappt alles prächtig ;-)
mal sehen wann die ersten hürden kommen 8)

MfG Jan
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Linuxpeter
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Beitrag von Linuxpeter » 22.01.2006 15:48:39

Hab gestern von etch/amd64 auf sid/amd64 geupdatet und bis jetzt ebenfalls keine Probleme.

chiram007
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Beitrag von chiram007 » 22.01.2006 16:17:03

@ Linuxpeter

hast du auch schon eine 32bit-chroot eingerichtet (z.B. für ooo2.0)?

mfg - chiram

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Beitrag von Linuxpeter » 22.01.2006 18:29:33

Nein, benutze AbiWord.

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Beitrag von JanZ » 22.01.2006 23:27:52

hallo,

benutze ja sid recht erfolgreich aber irgendwie mach ich mir auch sorgen ...
der abgeänderte security-server für etch funktioniert ja nicht bei sid ... wie gefährlich ist es denn mit sid sich im netz zu bewegen?! mir ist schon klar, dass es sicherer ist als mit firewall und antivirenprogramm unter windows ins netz zu gehen ... aber irgendwie fühl ich mich doch etwas "ungeschützt" (soll keine doppeldeutigkeit haben *g*)

Welche empfehlenswerten tools gibt es denn?

MfG Jan
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Beitrag von novalix » 22.01.2006 23:50:57

die security-updates von testing waren notwendig, weil neue pakete immer erst nach unstable hochgeladen werden. dort einen gewissen zeitraum (10 tage iirc) verbleiben und dann, wenn sie keine inkonsistenzen im paketsystem ausloesen, oder andere schwere fehler beinhalten, automatisch nach testing ruebergeschaufelt werden. dadurch waren bislang sicherheitskritische luecken von paketen, die sich bereits in testing befanden, im unstablezweig paradoxerweise schneller geflickt.
fuer 'nen desktopuser sind die meisten securityprobleme allerdings eh nicht besonders relevant. :?:
ansonsten gibt

Code: Alles auswählen

apt-cache show privoxy
sudo aptitude privoxy
dir schon mal ein besseres gefuehl. :wink:

ciao, niels
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Beitrag von JanZ » 22.01.2006 23:54:31

hey :)

naja dieser ganze proxy hickhack, ist doch immer mit geschwindigkeits einbußen behaftet, oder? das fänd ich auch nich so ganz geschickt ...
gibt es nich eine firewall? unter ubuntu hatte ich glaube mal firestarter ... oder nützt das überhaupt was bei linux?

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Beitrag von novalix » 23.01.2006 00:21:24

das thema firewall ist hier im forum schon ausgiebig eroertert worden. schau mal unter "Tipps" und im Wiki, oder schmeiss die suche an. da gibt's ne menge guter ideen und scripts.

ciao, niels
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