Routingproblem mit ppp0 und eth0

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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Taimon
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Routingproblem mit ppp0 und eth0

Beitrag von Taimon » 14.01.2006 11:48:45

Ich habe ein Notebook mit einem Modem und einer Netzwerkkarte auf dem ein Debian läuft. An eth0 (192.168.2.3) hängt ein "Windows 2000"-Rechner (192.168.2.1). Das lokale Netz funktioniert soweit.

Wenn ich mich über ppp ins Internet einwähle, kann ich aus irgendeinem Grund den Windows-Rechner nicht mehr erreichen. Per tcpdump kann man noch sehen, dass der ARP-Request rausgeht, aber es kommt keine Antwort.
Es liegt wahrscheinlich an der Route, aber irgendwie komme ich nicht weiter.

Hier noch die Ausgabe von route -n, einmal vor der Einwahl und einmal danach:

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192.168.2.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
0.0.0.0         192.168.2.1     0.0.0.0         UG    0      0        0 eth0

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212.60.192.38   0.0.0.0         255.255.255.255 UH    0      0        0 ppp0
192.168.2.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
0.0.0.0         212.60.192.38   0.0.0.0         UG    0      0        0 ppp0

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Cloonix
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Beitrag von Cloonix » 14.01.2006 11:53:48

Verstehe ich richtig: Wenn du dich eingewählt hast, kannst von der Linux Kiste aus den Windows Rechner nicht mehr erreichen? Also du meinst nicht, dass du von Außerhalb auf deinen Windows Rechern zugreifen willst?

Soweit schauen die Routing Tabellen eigentlich in Ordnung aus.

0.0.0.0 geht über deinen ISP über Device ppp0. Und alles interne auf 192.168.2.0 über eth0.

MfG

Edit: Aber vor der Einwahl bin ich mir nicht ganz im Klaren, was die Tabelle aussagt.
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Taimon
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Beitrag von Taimon » 14.01.2006 16:20:40

Jepp, hast mich richtig verstanden - nach der Einwahl funktioniert ein einfacher Ping vom Linux-Notebook auf den Windows-Rechner nicht mehr (egal ob IP oder Hostname).

Ich dachte eigentlich auch das die Routing-Tabelle okay wäre, aber ich weiß nicht, wo der Fehler sonst liegen sollte.

Ein 'tcpdump -n -i eth0' während eines Pings zeigt folgendes:

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16:17:01.369491 arp who-has 192.168.2.1 tell 192.168.2.3
16:17:02.369158 arp who-has 192.168.2.1 tell 192.168.2.3
16:17:03.369022 arp who-has 192.168.2.1 tell 192.168.2.3
Und ping liefert währenddessen Destination Host Unreachable.

arp -n:

Code: Alles auswählen

Address                  HWtype  HWaddress           Flags Mask            Iface
192.168.2.1                      (unvollständig)                           eth0

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Re: Routingproblem mit ppp0 und eth0

Beitrag von Cloonix » 14.01.2006 16:33:15

Taimon hat geschrieben:

Code: Alles auswählen


192.168.2.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
0.0.0.0         192.168.2.1     0.0.0.0         UG    0      0        0 eth0

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212.60.192.38   0.0.0.0         255.255.255.255 UH    0      0        0 ppp0
192.168.2.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
0.0.0.0         212.60.192.38   0.0.0.0         UG    0      0        0 ppp0
Also vor der Einwahl schaut das Routing komisch aus. Warum geht alles nach 0.0.0.0 über das Gateway 192.168.2.1? Das ist doch der Windows Rechner. Aber das Interface des Linux Rechners ist doch 192.168.2.3.

Vor der Einwahl sollte das eigentlich so aussehen:

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192.168.2.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
Nach der Einwahl schaut das wie gesagt O.K aus. Deshalb vermute ich, dass dein Problem ein anderes ist. Doch vielleicht irgendwo IP's falsch zugeordnet? Eigentlich dürfest du den Tabellen nach vor der Einwahl keine Verbindung zu Windows bekommen.
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Beitrag von Taimon » 14.01.2006 16:54:31

Ich hab den Gateway mal rausgenommen, so dass die Tabelle vor der Einwahl jetzt genau so aussieht, wie du es beschrieben hast. Wie zu erwarten war, hat das leider nichts an dem eigentlich Problem geändert - aber egal, man kann es ja trotzdem probieren. ;)
Aber trotzdem danke für deine Antworten!

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Beitrag von mistersixt » 16.01.2006 08:11:23

Vielleicht eine ganz andere Idee: Hast Du vielleicht in /etc/ppp/ip-up.d/ ein Startscript (Firewall zum Beispiel), das irgend etwas "Komisches" macht.

Gruss, mistersixt.
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Beitrag von Taimon » 16.01.2006 11:44:11

An iptables hatte ich auch schon gedacht, aber dort wird alles durchgelassen.
Im ip-up.d sind ein paar Skripte die sich um die DNS Problematik kümmern und auch noch eines für exim. Also eigentlich nichts "Komisches".
Ich werd heute mal ethereal auf dem Windows-Rechner installieren, um zu schauen ob dieser den ARP-Request sieht und auch antwortet.

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Beitrag von Taimon » 18.01.2006 09:57:54

Kleines Update: Windows sieht den ARP-Request und antwortet auch (zumindest laut Ethereal). Nur wenn ich auf dem (Linux-)Notebook tcpdump an habe, taucht dort kein ARP-Reply des Windows-Rechners auf. Schon irgendwie komisch - wieso funktioniert das dann vor der Einwahl mit pppd?

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