Samba - max. Übertragungsrate

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Sebi
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Samba - max. Übertragungsrate

Beitrag von Sebi » 14.12.2005 09:45:01

Servus Leute!
Ich weiß, das wurde schon öfter diskutiert, aber es kommt meist nix dabei raus.
Es sieht so aus dass ich einen kleinen Musik-Server habe, der mit einem 233MHz-CPU ausgestattet ist. Die Festplatte schafft laut hdparm 10MB/s...
Wenn ich jetzt einen Datentransfer von meinem Hauptrechner (DEBIAN) zum Musikserver (DEBIAN) mache, komme ich nur auf max. Bitraten von ~3MB/s.
Die CPU-Last beträgt dabei ca. 80%. Wodurch wird die max. Bitrate beschrnäkt? Kann ich mit dem CPU überhaupt eine 100M-Netzwerkverbindung auslasten? ISt das normal dass bei einem Samba-Transfer so eine hohe CPU-Last entsteht? Wie könnte ich meine Datenrate erhöhen? Hat jemand eine ähnliche Konstellation zu Hause, der mir seine Datenübertragungsraten schreiben könnte?

Danke soweit,
Sebi

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Cloonix
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Beitrag von Cloonix » 14.12.2005 10:06:05

Moin,

ich würde sagen du hast eine Realtek Netzwerk Karte?

MfG
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Beitrag von Sebi » 17.12.2005 11:53:18

Guten Morgen!
Ja genau, ich hab eine "Realtek Semiconductor Co., Ltd. RT8139".
Gibts Probleme mit der?

Danke,
schönen Samstag!
Sebi

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Cloonix
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Beitrag von Cloonix » 17.12.2005 11:56:29

Die Realtek Karten sind Low-Budget Karten. Beim Datentransport muss der CPU vom Rechner die meiste Arbeit überhemen. Bei "guten" Karten, wie z.B 3Com besitzt die NIC einen eigenen Prozesser und entlastet somit den CPU des Rechners.

Aus welchem Grund auch immer sind Realtek Karten unter Linux weniger performant, als unter Windows. Unter Windows hast du zwar das selbe Phänomen, aber weniger auffällig.

Kauf dir ne vernünftige Karte und dein Problem ist gelöst.
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Beitrag von Sebi » 18.12.2005 18:04:38

Ok, Danke.
Werd vielleicht mal nach ner neuen Karte schauen.

Grüße Sebi

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Beitrag von Vogge » 22.12.2005 22:50:45

Cloonix hat geschrieben:Die Realtek Karten sind Low-Budget Karten. Beim Datentransport muss der CPU vom Rechner die meiste Arbeit überhemen. Bei "guten" Karten, wie z.B 3Com besitzt die NIC einen eigenen Prozesser und entlastet somit den CPU des Rechners.

Aus welchem Grund auch immer sind Realtek Karten unter Linux weniger performant, als unter Windows. Unter Windows hast du zwar das selbe Phänomen, aber weniger auffällig.

Kauf dir ne vernünftige Karte und dein Problem ist gelöst.
Hmm... Ich habe 2 Epia-Boards (einmal M10000 mit 1GHz Ezra und einmal ein CL10000 mit 1Ghz Nehemia), die beide VIA-Rhine (100MBit/s) als Netzwerkchip verwenden und jeweilsden Kernel 2.6.14 (selber compiliert).

Da habe ich folgendes Verhalten, wenn ein Rechner einen Sambashare zur Verfuegung stellt (hatte ich auch schon frueher auf anderen Kerneln):
- Wenn der 2te Rechner per smbfs etwas dorthin kopiert oder von dort kopiert: ca 3.5 MByte/s (Prozessorlast nicht sehr hoch)
- Wenn ein anderer Windowsrechner dorthin kopiert oder von dort kopiert: ca. 7 MByte/s
- Wenn ich per ftp was hin/herkopiere oder mit netcat teste: 10+MByte/s

Noch schlimmer ist es, wenn ich den Sambashare mit cifs mounte: cp hat auf dem client 100% und die Geschwindigkeit liegt bei ca 2MByte/s fuer wenige Sekunden um sich dann auf 100KByte/s einzupendeln.

Kann mir jemand weiterhelfen, wie man die Performance von smbfs-Mounts erhoehen kann? NFS ist bei meinem heterogenen Netzwerk keine Option (wie alles, was nicht _auch_ von Windows unterstuetzt wird).

Danke und mfG

Vogge

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deBeck
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Beitrag von deBeck » 23.12.2005 10:14:02

Also das das an den Realtek-Karten liegt glaube ich nicht. Sie sind zwar scheiße aber im Heimgebrauch mit nur wenig Verkehr lassen sich durchaus gute max. Durchsatzraten erziehlen - auf Kosten vieler vieler Interrupts natürlich.

Beispiel:
Ich hatte als meinen ersten "Fileserver" einen fli4l (2.2er Kernel?) auf einem Pentium 133MHz und Realtek-8139-Karten laufen (lang ist's her) sowie das fli4l-Samba-Paket installiert.
Irgendwann hatte ich da mal ne 60GB-Platte installiert welche auf dem alten Board sogar voll verfügbar war. Jedenfalls wurden selbst mit der Mühle zwischen Windows und Samba um die 9MB/s erreicht, mit FTP sogar kanpp über 10MB/s was das mögliche maximum darstellt.

zu Fogge:
Kann es sein das Windoes bei smb mehrere Threads startet? Mit meinem aktuellen Fileserver (RAID5, GBit-LAN) habe ich ein ähnliches Verhalten. Starte ich mehrere parallele Kopiervorgänge zw. smbfs<-->Samba so ist die Gesamtleistung auch sehr viel besser als wenn nur ein einzelner Job läuft. Windows hingegen erziehlt auch bei nur einem laufenden Vorgang hohe Durchsätze, scp (SSH) läuft so oder so sehr fix ;-)

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Beitrag von Vogge » 23.12.2005 10:31:58

deBeck hat geschrieben: zu Fogge:
Kann es sein das Windoes bei smb mehrere Threads startet?
Hmm... Keine Ahnung. Glaube ich aber eher weniger.
deBeck hat geschrieben:Starte ich mehrere parallele Kopiervorgänge zw. smbfs<-->Samba so ist die Gesamtleistung auch sehr viel besser als wenn nur ein einzelner Job läuft.
Also ich hab das gerade getestet. Zwei verschiedene cps auf einen Sambashare erhoehen von ca. 3 MByte/s auf 5 MByte/s. D.h. dass es sich durchaus ausgehen wuerde. Auch von Windows aus sind mehrere Kopiervorgaenge schneller. Allerdings halt schon von sich aus doppelt so schnell.

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Beitrag von Cloonix » 14.01.2006 09:29:01

Also ich bin mir sehr sicher, dass es an den Realtek Karten liegt. Wie oben beschrieben ist das aber auch nur mit Samba zu bemerken. Damals hatte ich per FTP auch bessere Übertragungsraten. Zwar nicht optimal, aber besser.

Seit ich eine 3Com drin habe, komme ich auf flüssige 9MB/s.
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Beitrag von Vogge » 14.01.2006 10:56:15

Hallo!
Cloonix hat geschrieben:Also ich bin mir sehr sicher, dass es an den Realtek Karten liegt. Wie oben beschrieben ist das aber auch nur mit Samba zu bemerken. Damals hatte ich per FTP auch bessere Übertragungsraten. Zwar nicht optimal, aber besser.

Seit ich eine 3Com drin habe, komme ich auf flüssige 9MB/s.
Ich zerstoere Deinen glauben an Samba/smbfs ja nur ungern, aber leider habe ich in beiden Linuxrechnern einen Onboard-VIA-Rhine-Chip drin. D.h. entweder ist VIA-Rhine genauso schlecht wie Realtek oder es liegt nicht am Netzwerkchip selbst.

Neue Vorschlaege?

Wie gesagt: Samba/smbfs is noch immer schneller wie Samba/cifs. Ersteres ca. 4 MB/s stabil und zweiteres nur 100kb mit max-Prozessorlast (wobei das angebl im neuen Kernel 2.6.15 gefixed ist, ich den aber nicht einsetzen will, da er ein neues udev braucht, das ich bei Debian Sarge nicht habe).

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Beitrag von Cloonix » 14.01.2006 11:01:48

Ich zerstoere Deinen glauben an Samba/smbfs ja nur ungern, aber leider habe ich in beiden Linuxrechnern einen Onboard-VIA-Rhine-Chip drin. D.h. entweder ist VIA-Rhine genauso schlecht wie Realtek oder es liegt nicht am Netzwerkchip selbst.
Hat die VIA Rhine einen eigenen Prozessor? Da sie Onboard ist vermute ich nein. Ich sprach ja nur davon, dass die Realtek Karten zu viel Last an den Rechner abgeben und somit scheinbar Samba Datenraten in die Knie gehen.

Du zerstörst meinen Glauben in Samba nicht, da ich mittlerweile für mich beschlossen habe, keine billigen Karten mehr zu kaufen.
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Beitrag von Vogge » 14.01.2006 11:13:33

Cloonix hat geschrieben: Hat die VIA Rhine einen eigenen Prozessor? Da sie Onboard ist vermute ich nein. Ich sprach ja nur davon, dass die Realtek Karten zu viel Last an den Rechner abgeben und somit scheinbar Samba Datenraten in die Knie gehen.
Nein haben sie wohl nicht. Sind integrierte Chips. Hmm... ich glaub ja eher, dass das "kein eigener Prozessor" frueher so war (oder jetzt wieder bei GBit-Karten). Aber selbst bei den VIA-Prozessoren erreichen die Prozesse (ausgenommen eben cifs) nie 100% Prozessorauslastung.

Nochmal: Die Sambaraten sind _nur_ zwischen Linuxrechnern gering. Linuxserver + Windowsdesktop = 7+MB/s! Egal welche Richtung!
Cloonix hat geschrieben: Du zerstörst meinen Glauben in Samba nicht, da ich mittlerweile für mich beschlossen habe, keine billigen Karten mehr zu kaufen.
Sollte ich aber. Mein Glaube in Samba als performant einsatzfaehiges Netzwerklaufwerksystem unter Linux is nachhaltig gestoert. Zumindest, wenn nur Linuxrechner beteiligt sind. Und nchmal nein: ich werde deshalb nicht NFS o.ae. einsetzen.

mfG

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Beitrag von Cloonix » 14.01.2006 11:26:15

Nochmal: Die Sambaraten sind _nur_ zwischen Linuxrechnern gering. Linuxserver + Windowsdesktop = 7+MB/s! Egal welche Richtung!
Wobei 7MB auch noch zu wenig ist. Zwischen Linux Rechnern habe ich das Problem noch nicht fest stellen können.

Also ich würde sagen, wir streiten uns nicht. Ich finde das sehr merkwürdig das Verhalten von Samba ;)
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Beitrag von deBeck » 14.01.2006 13:18:48

Habt ihr deswegen mal auf den Samba-Mailinglisten gestöbert ?
http://gmane.org/find.php?list=samba

Das Problem liegt IMHO ganz eindeutig beim smbfs- bzw. cifs-Client von Linux, da muß optimiert werden.

Auch wenn ich mich an ältere Test von NICs der c't erinnere war es immer so, da die Billig-Chips von VIA und Realtek zwar eine hohe CPU-Last erzeugten, dabei aber immer auch recht hohe Transferraten zu erreichen waren die Intel/3Com nicht nachstanden.

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Beitrag von deBeck » 14.01.2006 13:36:16

Genau das ist das Problem, aber leider wurde keine Antowrt gepostet:
http://lists.samba.org/archive/samba/20 ... 97891.html

slu
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Beitrag von slu » 14.01.2006 14:14:48

Hallo zusammen,

ich kämpfe mit dem gleichen Problem:

http://www.debianforum.de/forum/viewtop ... highlight=
Gruß
slu

Das Server Reinheitsgebot:
Debian Bookworm, sonst nichts.

Stolzer Gewinner der Jessie Release Wette:
https://wiki.debianforum.de/Jessie_Release_Wette#SIEGER

slu
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Beitrag von slu » 04.05.2006 23:25:47

Gibt es neuigkeiten zu diesem Thema?
Ich hatte gehofft das dieses Problem mit einem Samba update verschwindet...
Gruß
slu

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Stolzer Gewinner der Jessie Release Wette:
https://wiki.debianforum.de/Jessie_Release_Wette#SIEGER

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