Neues Verhalten von kernel-package-10.018
- puntarenas
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Neues Verhalten von kernel-package-10.018
Hallo,
ich benutze Debian SID mit selbstkonfiguriertem Kernel von kernel.org. Meine bisherige Vorgehensweise:
1) Sourcen von http://www.kernel.org in /usr/src entpacken
2) Im Sourceverzeichnis "make-kpkg kernel_source" ausführen
3) Das entstandene Source-Paket mit dpkg installieren, Sourcen entpacken und in das neue, debianisierte Sourceverzeichnis wechseln
4) Eine .config ins Sourceverzeichnis kopieren und mit "make oldconfig" an die neue Kernelversion anpassen.
5) make-kpkg --append-to-version whatever kernel_image kernel_headers
6) Die neuen Pakete mit dem Image und den Headers installieren, rebooten und zufrieden sein.
Ist vielleicht etwas umständlich, aber auf diese Weise hatte ich nie Probleme.
Das neue kernel-package hat nun beim "make-kpkg kernel_source" auf einmal fragen zur Kernelkonfiguration gestellt. Also habe ich meine alte Kernelkonfiguration schon ganz zu Beginn ins Verzeichnis kopiert und das Source-Paket wurde daraufhin erzeugt.
Nachdem ich das Sourcepaket installiert hatte, wollte ich wie immer mit Schritt 4) - 6) fortfahren, aber make-kpkg kannte die targets "kernel_image" und "kernel_headers" nicht. Ein Blick ins debian-Verzeichnis zeigte im Vergleich zu einer älteren debianisierten Version auch deutliche Unterschiede, unter anderem war die Datei "rules" nicht erzeugt worden.
Auf bugs.debian.org habe ich nun einen Bug gefunden, in dem der Maintainer darauf hinweist, das neue Verhalten sei in Wahrheit (also .config schon von Beginn an notwendig) zum ersten Mal richtig, zuvor sei make-kpkg all die Jahre buggy gewesen.
Meinen Kernel konnte ich nun erstellen, indem ich einfach die Schritte 2) und 3) weggelassen habe, insofern also kein Problem. Das von make-kpkg erzeugte Source-Paket ist dagegen zum in die Tonne treten, da mit diesen Sourcen jeder Buildversuch mit make-kpkg fehlschlägt.
Laaaaaange Rede, nun meine Frage:
Habe ich irgendetwas nicht richtig verstanden oder warum erzeugt "make-kpkg kernel_source" kein brauchbares Sourcepaket mehr?
Einen Bugreport zu schreiben habe ich mir mal verkniffen (Feigheit!), der Maintainer scheint ohnehin schon unter hohem Blutdruck zu leiden ->
Gruß
puntarenas
ich benutze Debian SID mit selbstkonfiguriertem Kernel von kernel.org. Meine bisherige Vorgehensweise:
1) Sourcen von http://www.kernel.org in /usr/src entpacken
2) Im Sourceverzeichnis "make-kpkg kernel_source" ausführen
3) Das entstandene Source-Paket mit dpkg installieren, Sourcen entpacken und in das neue, debianisierte Sourceverzeichnis wechseln
4) Eine .config ins Sourceverzeichnis kopieren und mit "make oldconfig" an die neue Kernelversion anpassen.
5) make-kpkg --append-to-version whatever kernel_image kernel_headers
6) Die neuen Pakete mit dem Image und den Headers installieren, rebooten und zufrieden sein.
Ist vielleicht etwas umständlich, aber auf diese Weise hatte ich nie Probleme.
Das neue kernel-package hat nun beim "make-kpkg kernel_source" auf einmal fragen zur Kernelkonfiguration gestellt. Also habe ich meine alte Kernelkonfiguration schon ganz zu Beginn ins Verzeichnis kopiert und das Source-Paket wurde daraufhin erzeugt.
Nachdem ich das Sourcepaket installiert hatte, wollte ich wie immer mit Schritt 4) - 6) fortfahren, aber make-kpkg kannte die targets "kernel_image" und "kernel_headers" nicht. Ein Blick ins debian-Verzeichnis zeigte im Vergleich zu einer älteren debianisierten Version auch deutliche Unterschiede, unter anderem war die Datei "rules" nicht erzeugt worden.
Auf bugs.debian.org habe ich nun einen Bug gefunden, in dem der Maintainer darauf hinweist, das neue Verhalten sei in Wahrheit (also .config schon von Beginn an notwendig) zum ersten Mal richtig, zuvor sei make-kpkg all die Jahre buggy gewesen.
Meinen Kernel konnte ich nun erstellen, indem ich einfach die Schritte 2) und 3) weggelassen habe, insofern also kein Problem. Das von make-kpkg erzeugte Source-Paket ist dagegen zum in die Tonne treten, da mit diesen Sourcen jeder Buildversuch mit make-kpkg fehlschlägt.
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Gruß
puntarenas
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Re: Neues Verhalten von kernel-package-10.018
hi,
du hast es dir tatsaechlich etwas schwer gemacht. das debianisieren der sourcen ist nicht unbedingt noetig und war bei deiner vorgehensweise wohl auch nicht vollstaendig. es gibt ein projekt auf alioth, welches die prozedur etwas erhellen soll. das beschreibt, soweit es vollstaendig ist, die arbeit der debian kernel maintainer. IMHO sollte es fuer otto normaluser reichen die upstream-sourcen so zu bearbeiten wie die debian-sourcen auch. die header brauchst du dabei im normalfall (also solange du nicht fuer eine andere plattform kompilierst) nicht.
ciao, niels
du hast es dir tatsaechlich etwas schwer gemacht. das debianisieren der sourcen ist nicht unbedingt noetig und war bei deiner vorgehensweise wohl auch nicht vollstaendig. es gibt ein projekt auf alioth, welches die prozedur etwas erhellen soll. das beschreibt, soweit es vollstaendig ist, die arbeit der debian kernel maintainer. IMHO sollte es fuer otto normaluser reichen die upstream-sourcen so zu bearbeiten wie die debian-sourcen auch. die header brauchst du dabei im normalfall (also solange du nicht fuer eine andere plattform kompilierst) nicht.
hey, der mann ist legende.puntarenas hat geschrieben: Einen Bugreport zu schreiben habe ich mir mal verkniffen (Feigheit!), der Maintainer scheint ohnehin schon unter hohem Blutdruck zu leiden -> ops
ciao, niels
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Re: Neues Verhalten von kernel-package-10.018
Ack, aber so hatte ich zu meinem Kernelimage-Paket stets ein Paket mit passenden Headers und eines mit Sourcen. Veröffentlichen hätte man den Pfusch dabei sicher nicht können, aber es hat funktioniert.novalix hat geschrieben:du hast es dir tatsaechlich etwas schwer gemacht. das debianisieren der sourcen ist nicht unbedingt noetig und war bei deiner vorgehensweise wohl auch nicht vollstaendig.
Ebennovalix hat geschrieben:hey, der mann ist legende. Wink
Gruß
puntarenas
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Das liegt daran weil er im Debianverzeichnis beim Packen der Sourcen Murx baut. Er vergißt dabei die rules Datei. Aber die Sourcen braucht man doch als Debianpaket garnicht.
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Ja, das hatte ich ja bereits beschrieben. Bei dir tritt der "vermeintliche Fehler" (ich traue mich immer noch nicht, von einem Bug zu sprechen ) also auch auf, das beuhigt mich.KBDCALLS hat geschrieben:Das liegt daran weil er im Debianverzeichnis beim Packen der Sourcen Murx baut. Er vergißt dabei die rules Datei. Aber die Sourcen braucht man doch als Debianpaket garnicht.
Zu argumentieren, man bräuchte die Soucen nicht als Paket ist etwas dünn, dann könntem man das Target "kernel_source" ja gleich aus make-kpkg entfernen.
Wie gesagt, es geht natürlich auch ohne, ich habe mich nur über das neue Verhalten gewundert und verstehe es nicht ganz. Irgendetwas hat sich der Maintainer bestimmt gedacht, denn wenn auch die "rules" Datei im Debianverzeichnis fehlt, werden dafür etliche andere Dateien und Unterverzeichnisse hineingebastelt, die vorher nicht dort gelandet sind.
Gruß
puntarenas
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ich meinte damit natuerlich "man" braucht die sourcen nicht unbedingt als .deb, wenn "man" einfach nur einen bleeding edge (oder wie auch immer gepatchten) kernel fuer die vorhandene hardware als zielsystem aus den upstream-sourcen bauen will. die debianpakete braucht "man" natuerlich, wenn es zb darum geht, die distribution mit neuen kernelquellen zu begluecken oder einfach aus interesse und spass an der bastelei (kein geringer grund imho).puntarenas hat geschrieben: Zu argumentieren, man bräuchte die Soucen nicht als Paket ist etwas dünn, dann könntem man das Target "kernel_source" ja gleich aus make-kpkg entfernen.
das target "kernel_source" benutzen ja auch die offiziellen kernel-maintainer, nur haben sich die grundlagen fuer den gebrauch anscheinend massiv geaendert (die neue version von kernel-package kam ja auch mit einem umfangreichen changelogeintrag daher).
ich kann nicht ausschliessen, dass das tool tatsaechlich "murks" baut (ich selbst benutze die debian-sourcen fuer meine kernel).
keep on hacking, niels
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make-kpkg macht hier eindeutig Murks. Das hat meiner Meinung auch in den Vorgängerversion schon nicht einwandfrei funktioniert.
Wie ist sonst zu erklären ,
wenn die Kernel-headers erstellt hat das sie einmach unbrauchbar waren , und ein andermal brauchbar.
Resultat unbrauchbar.
Resultat braucbar.
Wie ist sonst zu erklären ,
wenn die Kernel-headers erstellt hat das sie einmach unbrauchbar waren , und ein andermal brauchbar.
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make-kpkg kernel-headers
Code: Alles auswählen
make-kpkg debian
make-kpkg kernel-headers
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Danke, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Anstatt auf bugs.debian.org zu suchen werde ich mal einen Blick ins Changelog werfen, vielleicht bin ich danach schlauer.novalix hat geschrieben: das target "kernel_source" benutzen ja auch die offiziellen kernel-maintainer, nur haben sich die grundlagen fuer den gebrauch anscheinend massiv geaendert (die neue version von kernel-package kam ja auch mit einem umfangreichen changelogeintrag daher).
@KBDCALLS Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob make-kpkg wirklich Murks baut oder ich nur mit falschen Erwartungen an die Sache herangehe. Ich hoffe aber genau das noch herauszufinden.
Was deine Probleme mit den Kernel-Headers angeht habe ich auf bugs.debian.org etwas in der Richtung gelesen. Ich selbst hatte aber z.B. mit dem Target "kernel_headers" noch keine Probleme.
Gruß
puntarenas