Code vom Kernel geklaut...wie findet man sowas raus?

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blackm
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Code vom Kernel geklaut...wie findet man sowas raus?

Beitrag von blackm » 10.02.2003 14:57:00

Hi,

ich hab gerade gelesen, das eine Firma Code vom linux Kernel in sein eigenes proprietäres Produkt eingebaut hat.
Nun frag ich mich natürlich wie man sowas herausfindet :?: Wenn man sich den Quellcode des ganzen durchliest, dann sieht man das natürlich, aber der Quellcode des Produktes lag ja sicherlich nicht vor...

by, Martin
Schöne Grüße

Martin

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chimaera
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Beitrag von chimaera » 10.02.2003 15:57:31

reverse engineering?
[..] Linux is not a code base. Or a distro. Or a kernel. It's an attitude. And it's not about Open Source. It's about a bunch of people who still think vi is a good config UI. - Matt's reply on ESR's cups/ui rant

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Bert
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Beitrag von Bert » 10.02.2003 16:03:26

nun kommt auf das Produkt an; vielleicht ist aufgefallen, das es gleiche Features wie der entsprechende Teile des Kernels hat. Wenn man sich dann etwas genauer anschaut, kann schon durch das Verhalten unter Umständen (gleiche Probleme/Bugs) der Verdacht nahe liegen, daß da keine Eigenentwicklung vorliegt. Und zu guter Letzt dann halt versuchen beide Codeteile mt den selben Compiler übersetzten und den entstandenen Code vergleichen...
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schoppi
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Beitrag von schoppi » 10.02.2003 18:20:04

und die nächste Frage: was ist dann?

Wo kein Kläger da kein Richter. Wenn jemand gegen die Lizenzbestimmung einer Firma verstösst, wird diese Firma klagen.
Aber wer klagt, wenn jemand gegen die GPL verstösst. Und wer trägt ggf die Gerichtskosten :?:

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feltel
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Beitrag von feltel » 10.02.2003 18:52:46

schoppi hat geschrieben:Aber wer klagt, wenn jemand gegen die GPL verstösst. Und wer trägt ggf die Gerichtskosten :?:
sollte dann eigentlich die Free Software Foundation machen, die ja auch Anwälte hat.

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abi
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Beitrag von abi » 10.02.2003 21:27:32

feltel hat geschrieben:
schoppi hat geschrieben:Aber wer klagt, wenn jemand gegen die GPL verstösst. Und wer trägt ggf die Gerichtskosten :?:
sollte dann eigentlich die Free Software Foundation machen, die ja auch Anwälte hat.
oder der liebe Günni ala Freiherr von Gravenreuth ;)

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Beitrag von arteist » 10.02.2003 21:33:07

try hat geschrieben:oder der liebe Günni ala Freiherr von Gravenreuth ;)
Als Promotion-Aktion, um positive Stimmen bei den Heise-Trolls zu ergattern :D
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Beitrag von abi » 10.02.2003 21:40:41

arteist hat geschrieben:
try hat geschrieben:oder der liebe Günni ala Freiherr von Gravenreuth ;)
Als Promotion-Aktion, um positive Stimmen bei den Heise-Trolls zu ergattern :D
hehe :D

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startx
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Beitrag von startx » 10.02.2003 23:05:15

ja, dass ist aber schon eine ganz ernste frage eigentlich.
gibt es eigentlich präzedenzfälle wo jemand wegen verstoss gegen die gpl
verklagt wurde?

startx

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blackm
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Beitrag von blackm » 10.02.2003 23:12:55

startx hat geschrieben:gibt es eigentlich präzedenzfälle wo jemand wegen verstoss gegen die gpl
verklagt wurde?
Sowas gab es bis jetzt noch nicht.
Schöne Grüße

Martin

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Beitrag von startx » 10.02.2003 23:40:03

@blackm
meinst du es gab keine verstösse oder keine klagen?

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abi
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Beitrag von abi » 11.02.2003 09:01:31

blackm hat geschrieben:
startx hat geschrieben:gibt es eigentlich präzedenzfälle wo jemand wegen verstoss gegen die gpl
verklagt wurde?
Sowas gab es bis jetzt noch nicht.
dann müsste eh mal ein Exempel statuiert werden

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BeS
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Beitrag von BeS » 11.02.2003 11:16:15

Hallo,
soviel ich weiß gab es schon klagen, man konnte sich aber bisher immer ausergerichtlich einigen. Habe jetzt aber gerade kein konkretes Beispiel.
Ich finde aber auch das die FSF hier schnell reagieren sollte, sowas kann man nicht auf sich beruhen lassen.

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blackm
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Beitrag von blackm » 11.02.2003 15:19:45

startx hat geschrieben:@blackm
meinst du es gab keine verstösse oder keine klagen?
So eine Klage gab es noch nicht....

by, Martin
Schöne Grüße

Martin

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haggie
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Beitrag von haggie » 11.02.2003 16:43:10

feltel hat geschrieben:
schoppi hat geschrieben:Aber wer klagt, wenn jemand gegen die GPL verstösst. Und wer trägt ggf die Gerichtskosten :?:
sollte dann eigentlich die Free Software Foundation machen, die ja auch Anwälte hat.
FSF kann und will nur, wenn sie auch Eigentuemer des Programms sind, siehe XVID, die ihre Rechte an die FSF genau deswegen abgetreten haben (oder immer noch nicht?).
Wer soll das beim Kernel machen? Linus?

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[Cyrus]
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Beitrag von [Cyrus] » 11.02.2003 23:36:39

@haggie: Wieso? Der Kernel steht doch unter der GPL. Also verstößt die Firma von RiscOS eindeutig gegen die GPL.

"Free Software" braucht wirklich mal einen Präzedenzfall um zu zeigen wos langeht :wink:
Wenn Firmen die Source nicht offenlegen wollen, sollen sie doch von *BSD klaun *g*

Achja: Das ganze kam glaub ich raus weil noch irgendwelche Funktionsnamen da waren.
Die wurden dann entfernt(vertuscht), aber mehr wurde nicht getan.
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