Linux wieder aufgeben???

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
xtoph
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Beitrag von xtoph » 30.07.2005 12:15:16

peterschubert hat geschrieben:
xtoph hat geschrieben: Selbst wenn Du jemanden findest, der pro Tag nur EUR 300 kostet,
Das, was Du hier so locker einwirfst, für mich ist das eine völlige Entgleisung des gesamten Wertesystems und da wunderst es doch nicht mehr, dass die Wirtschaft nichts mehr verkaufen kann. Mein erstes Programmierergehalt im September 1974 betrug am R300 monatlich 535,- Mark brutto

Von der "Tagesgage", die Du da bezifferst, lebt eine alleinstehende Hartz-4-Bezieherin samt Kind einen ganzen Monat!
Sorry, aber hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Zunächst mal ist das eine staatliche Unterstützungsleistung, das andere Bezahlung für eine Arbeit. Und letzteres ist dann eben auch anders zu bewerten. Ich bin da mittlerweile vielleicht etwas empfindlich, aber worin besteht bitte schön die Entgleisung? Und wenn ich mich nicht sehr irre, muss oben zitierte Hartz 4-Bezieherin von den EUR 300 keine Miete zahlen.

Zum anderen sollte berücksichtigt werden, dass es einen Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn gibt. Von dem, was mein Arbeitgeber für mich bekommt, müssen so Dinge wie Reisekosten, Weiterbildung, Urlaub, Steuern etc. bezahlt werden. Da bleibt also nur ein vergleichsweise kleiner Teil hängen. Um nicht missverstanden zu werden: Insgesamt geht es der IT-Branche immer noch vergleichsweise gut und die meisten jammern auf hohem Niveau (und da schließe ich mich ein).
Gruss,
xtoph

xtoph
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Beitrag von xtoph » 30.07.2005 12:27:07

peterschubert hat geschrieben:das war auch nicht korrigierend, eher bekräftigend gemeint. Vielmehr erschüttert mich die Tages-Gage eines preiswerten Programmieres. Wofür? Dafür, dass er sich hinsetzt und nachdenkt über Dinge, die andere zugegebnermaßen nicht können? Das macht ein angestellter Arzt in der Klinik aber auch und der kann auch vieles, was andere nicht können. Der Arzt geht hier im Osten im Schnitt aber mit 1500 Euro im Monat aus der Klinik raus...wohlgemerkt im Monat
Sind die EUR 1500 brutto oder netto? Wie sind denn in Relation dazu die Lebenshaltungskosten und v.a. die Miete?

Die Frage von Preisen ist immer "spannend" ;-) Normalerweise kann man als Preis etwas nehmen, das kleiner ist als der Nutzen, den die Arbeit/das Produkt dem Käufer stiftet. Und wenn der Kunde durch meine Arbeit pro Jahr EUR 50.000 spart, wird er mit Freuden einmalig EUR 30.000 zahlen, weil es sich eben für ihn rechnet.

Und um Dich noch mehr zu schocken: Wenn Du als externer ITler arbeitest und gut bist, liegt der Tagessatz nie bei EUR 300, sondern bei EUR 500 bis 1500 (Schnitt wohl bei ca. 600-800). Hängt auch davon ab, ob man Freelancer ist oder bei einer großen Beratungsfirma schafft. ABER: Du wirst selten mehr als ein Drittel Deiner Arbeitszeit bezahlt bekommen, denn da fallen auch noch so Dinge an wie Buchhaltung, Akquise, Fahrzeiten, Weiterbildung etc. und nur ganz selten wird sowas vergütet. Dann noch Versicherungen und Steuern abziehen und schon sieht es nicht mehr ganz so extrem aus. Und nicht zu vergessen: Es gibt Zeiten, wo man kein Projekt hat, und dann muss man vom Ersparten leben.

Wie schon geschrieben: Auch auf hohem Niveau kann man jammern. Aber es sollte halt auch eine Gesamtbetrachtung erfolgen.
Gruss,
xtoph

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Beitrag von berlinerbaer » 30.07.2005 14:46:34

xtoph hat geschrieben: Sind die EUR 1500 brutto oder netto? Wie sind denn in Relation dazu die Lebenshaltungskosten und v.a. die Miete?
Aber, aber.... Ja wohl netto! Oder willst du die Ärzte mit 800 Euro in bar heimschicken ?! Diese ganze Verhälniss-Diskussion ist doch schwach. Ich nehme mal an, dass Du in einer Großstadt zuHause bist oder in den alten BL. Das ist ein Irrtum, dass sich hier im Osten das Schlaraffenland der Tiefstpreise befände. Inzwischen sind ja auch welche schon auf die Idee gekommen, dass jemand, der auf dem Land lebt und vielleicht noch im eigenen Haus, dass der doch zur Selbstversorgung übergehen kann und fast gar nichts mehr bräuchte, d.h. aufhebung der Unteerschiede ja, aber nicht West zu Ost, sondern Stadt zu Land.
Man muss das aber selbst mit aller Ehrlichkeit mal durchdenken. Die Diskussion, weil ich mehr brauche, muss ich mehr kriegen, die ist doch das eigentliche grosse Problem in Deutschland.
Im Übrigen ist das längst nicht mehr so, dass überhaupt noch nennenswerte Unterschiede in den von Dir benannten Kosten bestehen. 350 Euro K a l t miete für 60 qm mehrstöckige Plattebude als unterster Level sind ja wohl nicht gerade als Grund zu bezeichnen, das man den Betreffenden ruhigen Gewissens mit einem Hungergehalt nach Hause schicken kann. Lebensmittel und Auto kosten bundesweit das Gleiche, wenn nicht sogar streckenweise im Osten mehr (alles was PKW betrifft ) - ich habe sehr wohl Vergleichsmöglichkeiten z.B. mit Münster oder mit einem ländlichen Bereich um Rottweil. Das einzige, was hier drüben echt noch billiger ist, ist der Friseur und die Kneipen, das ist aber dann auch schon alles. Beides erachte ich aber nicht als lebensnotwendig. die Haare kann man zum Zopf binden und die Kneipen können zumachen. Aber da wird eben mit diesem berühmten Warenkorb herum getrickst.

Und wenn Dich die 300 Euro der Harz-4-Dame so stören, weil sie ja angeblich für umsonst rübergereicht werden, was ich mit 8-Stunden Arbeit für je ein Euro die Stunde und 100 Euro Selbstbehalt für den kompletten Monat ganz anders sehe - ok. Übrigens, auch die komplette Miete wird nicht übernommen, nur Anteile und das Geld für das eine Kind wird obendrein gegengerechnet. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich der ihr Problem vor paar Wochen mit klären musste, weil die von den Behörden restlos an die Wand gespielt wurde.
Aber dann frage ich mich, was der Bauarbeiter hier dazu sagen soll, der die ganze Woche rackert und abend erst vom Bauplatz darf, wenn der Auftrag erfüllt ist. Am 31. legt er seiner Frau dann kaum 900 Euro auf den Tisch, von den er wieder 300 Euro zurückbraucht, um jeden Tag zur Arbeit zu fahren und zurück.

Und selbst das war noch zu teuer, denn besagter Bauarbeiter und seine Kollegen wurden entlassen und jetzt läßt die Kommune die gleichen Arbeiten von anderen Bauleuten, die schon länger arbeitslos waren als Ein-Euro-Job machen. Sowas nennt sich dann gemeinnützig. (passiert in einer thüringschen Landkreisstadt beim Abriss eines alten Bekleidungswerkes) Besagte Harz-4-Dame ist da dabei, die macht den Kalfaktor auf der Baustelle. Wenn man die Bezüge ihrer vorher fest angestellten Vorgängerin hernimmt, dann schafft diese Frau in die Kasse der ARGE mehr Geld zurück, als sie von dieser insumme mit allen non-bar Leistungen bekommt. Soviel nur zu der faulen Sozialleistungs-Empfängern, die ja eine Leistung bezieht.
Es arbeitet nicht nur der Programmierer, andere auch und zum Teil wesentlich schwerer und länger. Ich gönne jedem das, was er braucht, wenn es gerecht zuginge. Aber ich denke, wir lassen das, es gehört hier nicht mehr her. Ich habe mich nur mal politisch einige Monate damit befaßt, als ich da mit ins Boot genommen werden sollte, bin aber der Sache nicht beigetreten, weil ich nicht im Schlaganfall enden will.

Man darf nur nie vergessen, so wie das System jetzt aufgebaut ist, kann es jeden treffen, auch den, der heute meint, er gehöre zu einer Schicht.
Gruß
vom Bären

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Beitrag von xtoph » 30.07.2005 15:30:29

Ein paar Gedanken möchte ich hier noch loswerden, damit kein falscher Gesamteindruck entsteht. Danach sollten wir in der Tat entweder aufhören oder den Thread verlagern, denn es wird schon ziemlich OT.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mir unterstellt wird, ich hätte was gegen die Zahlung staatlicher Unterstützung. Das ist schlicht falsch! Ich habe nur gesagt, dass die Höhe einer solchen Zahlung nicht geeignet ist über die Verhältnissmäßigkeit eines Arbeitslohnes zu urteilen. Ich bin außerdem der letzte, der in den aktuellen Zeiten sagt, dass Arbeitslosigkeit zwangsläufig persönlich verschuldet sei. Und auch wenn es sicher Fälle gibt, wo Menschen etwas flexibler und mobiler bei der Suche nach Arbeit sein könnten, halte ich nichts von Stammtischparolen, dass das die Mehrheit sei. Kleine Anmerkung: Mein Arbeitgeber wird demnächst auch etliche Stellen abbauen, so fern ist mir diese Situation also nicht. Und ich war in den letzten Jahren schon mehrfach an diesem Punkt.

Wie richtig angenommen, wohne ich in einem westdeutschen Ballungsgebiet. Die Mieten hier sind nicht ganz auf dem doppelten des genannten Niveaus und ohne Aldi und Konsorten sähe es echt düster aus. Was mich persönlich stört ist die Schwarzmalerei vieler Mitbürger im Verhältnis zu den realen Verhältnissen sowie das Anspruchsdenken. Ich habe relativ lange im Ausland gearbeitet und da ist die Stimmung einfach anders.

So, das war mein Wort zum Sonntag ;-), für weitere Diskussion stehe ich gerne zur Verfügung. Wir sollten dann nur einen neuen Thread aufmachen. Schönen Tag!
Gruss,
xtoph

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Beitrag von berlinerbaer » 30.07.2005 15:48:55

xtoph hat geschrieben: So, das war mein Wort zum Sonntag ;-), für weitere Diskussion stehe ich gerne zur Verfügung. Wir sollten dann nur einen neuen Thread aufmachen. Schönen Tag!
ja ist denn heute schon Sonntag? :lol: Ansonsten lassen wirdem Forum, das was es ist, eines über Debian. Über das andere Thema könnte man so viel und verschieden diskutieren, so verschieden auch die Menschen sind.
Ok, schönes Wochenende.
Gruß
vom Bären

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Beitrag von Death Wolf » 01.08.2005 03:10:40

Sei gegruesst,
tschuliän hat geschrieben: zu 3. MSN ist nunmal DAS kommunikationsmittel zwischen den Schülern zurzeit, da kann ich schlecht drauf verzichten (dafür sehe ich nun immer, wenn jemand das Fenster schliesst :) )
Ich hatte frueher auch MSN benuzt da die meisten meiner bekannten leider diesen Messanger verwendeten.

Als Clienten hatte ich aMSN [1] und war soweit eigentlich zufrieden damit (davon mal abgesehen das ich MSN sonst nicht mag :D)
EDIT: Und ich verschwende weiterhin meine wertvolle ZEIT...mit Linux...aber was solls, sonst tu ichs einfach mit windoof :D
Naja, wenn es in deinen Augen verschwendung ist, wuerde ich mit Debian Linux aufhoeren. Ich finde man sollte nix machen was einem nicht gefaellt. (was sich aus dem Wort "verschwende" herraus verstehen laesst)

Wenn man mit einem OS noch nicht so gut arbeiten kann wie man es gerne haette aufgrund fehlender Erfahrung, ist es ganz nuetzlich Windows als zweites OS auf der Platte zu haben auf welchem alles so laeuft wie man es brauch, und wenn man Zeit / Lust hat, startet man einfach das andere OS und bastelt dran rum ;)

Ach ja, wegen deinem "wine" problemm, besorg dir mal "VMWare", wenn ich es jetzt nicht mit etwas anderem verwechsel (hatte es selber noch nicht benuzt) kann man damit auch Windows Anwendungen starten.

MfG
Death Wolf

[1] http://sourceforge.net/projects/amsn/
» OS: FreeBSD 5.4
» X11: Xorg 6.8.2
» WM: waimea 0.4.0

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Beitrag von Leonidas » 01.08.2005 11:26:41

Death Wolf hat geschrieben:Ach ja, wegen deinem "wine" problemm, besorg dir mal "VMWare", wenn ich es jetzt nicht mit etwas anderem verwechsel (hatte es selber noch nicht benuzt) kann man damit auch Windows Anwendungen starten.
VMWare ist ein Hardware-Emulator, damit kannst du Windows Programme starten, sofern du Windows dort installierst. Muss du aber nicht, du kannst dort auch DOS, FreeDOS, FreeBSD usw. installieren.. nur dann laufen darin halt keine Windows Programme mehr :wink:
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

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