Ein paar Fragen bevor es losgeht

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Moartel
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Ein paar Fragen bevor es losgeht

Beitrag von Moartel » 20.07.2005 21:28:24

Ich habe jetzt Debian auf dem Familienrechner nebenher laufen und mir gefällt es ganz gut. Bevor ich es jedoch auf dem Laptop (auf dem kein Platz für ein zweites System ist) installiere habe ich noch ein paar Fragen:

Welche Ausgabe würdet ihr empfehlen? Sarge oder Etch? So wie ich das verstanden habe, gibt es für Sarge keine Aktualisierungen auf neue Programmversionen, was mir nicht so gefällt. Es wäre deshalb interessant zu wissen, wie stabil etch wirklich ist.

Kann man von Sarge auf Etch updaten und später auch bei einer neuen Version bei testing bleiben ohne komplett neu zu installieren?

Gibt es einen guten VPN-Client für Debian (idealerweise CISCO)?

Gibt es irgendwelche Besonderheiten zu beachten, wenn man contrib- oder non-free-Software benutzt, oder reicht es aus, einfach Repositories anzugeben (Wie geht deas?)?

Danke schonmal für die Hilfe.

BloodyNewbie
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Beitrag von BloodyNewbie » 20.07.2005 21:40:48

Hi Moartel und willkommenim Forum

Also fürs erste würde ich dir empfehlen bei sarge zu bleiben, bis das gcc und das xorg update da komplett rum sind. dann kannst du durch simples editieren der Datei /etc/apt/sources.list und ein anschließendes apt-get update && apt-get dist-upgrade auf etch update ohne neu installieren zu müssen.

Wegen vpn kann ich dir nur das packet vpnc empfehlen
apt-get install vpnc
das verwende ich in der uni mit nem CISCO Gateway ohne probleme

wegen contrib und non-free reicht es aus die Repositories in der sources.list einzutragen.

Bei mir schaut der eintrag zZ so aus:

deb ftp://ftp2.de.debian.org/debian/ sid main contrib non-free
deb-src ftp://ftp2.de.debian.org/debian/ sid main contrib non-free

aber vorsicht ich verwende sid bei dir muss das heißen:

deb ftp://ftp2.de.debian.org/debian/ sarge main contrib non-free
deb-src ftp://ftp2.de.debian.org/debian/ sarge main contrib non-free

MfG Thomas

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Snoopy
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Re: Ein paar Fragen bevor es losgeht

Beitrag von Snoopy » 20.07.2005 21:44:02

Hallo und herzlich willkommen im Forum ! :)
Welche Ausgabe würdet ihr empfehlen? Sarge oder Etch?
Für eine Workstation würde ich ganz klar Testing also Etch empfehlen.
Stable nehme ich nur auf Server-Systeme.
Wo ich im Moment etwas vor warne ist SID / Unstable. Da raucht es im Moment mit X.org gcc und Gnome. :?
So wie ich das verstanden habe, gibt es für Sarge keine Aktualisierungen auf neue Programmversionen
Jap das ist richtig.
Es wäre deshalb interessant zu wissen, wie stabil etch wirklich ist.
Ich habe ( wie viele viele andere auch ) keinerlei Probleme bisher mit Testing / Etch gehabt.
Kann man von Sarge auf Etch updaten und später auch bei einer neuen Version bei testing bleiben ohne komplett neu zu installieren?
Sicherlich.
Du änderst Deine /etc/apt/sources.list von Stable auf Testing ab und machst ein

Code: Alles auswählen

apt-get update
apt-get dist-upgrade
Und schwupps hast Du Testing.
Gibt es einen guten VPN-Client für Debian (idealerweise CISCO)?
Ich nutze auch einen CiscoVPN Client

Code: Alles auswählen

apt-cache show vpnc
Package: vpnc
[...]
Description: Cisco-compatible VPN client
 vpnc is a VPN client compatible with cisco3000 VPN Concentrator (also
 known as Cisco's EasyVPN equipment). vpnc runs entirely in userspace
 and does not require kernel modules except of the tun driver to
 communicate with the network layer.
 .
 It supports most of the features needed to establish connection to the
 VPN concentrator: MD5 and SHA1 hashes, 3DES and AES ciphers, PFS and
 various IKE DH group settings.
Also das Paket heisst vpnc kann man einfach per

Code: Alles auswählen

apt-get install vpnc
installieren.
Gibt es irgendwelche Besonderheiten zu beachten, wenn man contrib- oder non-free-Software benutzt, oder reicht es aus, einfach Repositories anzugeben (Wie geht deas?)?
Nun man sollte seine /etc/apt/sources.list dafür vorbereiten.
Für Testing

Code: Alles auswählen

# FTP Server Uni Erlangen
deb ftp://ftp.uni-erlangen.de/pub/Linux/debian/ testing main contrib non-free
deb-src ftp://ftp.uni-erlangen.de/pub/Linux/debian/ testing main contrib non-free
Danach wieder ein

Code: Alles auswählen

apt-get update
laufen lassen.
Danke schonmal für die Hilfe.
Gern geschehen :D
Zuletzt geändert von Snoopy am 20.07.2005 21:47:22, insgesamt 1-mal geändert.

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mauser
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Beitrag von mauser » 20.07.2005 21:45:33

hi,

die stabiliät ist zu vergleichen mit der von mandriva oder den ganzen anderen kommerziellen distributionen. ich würde dir etch empfehlen, aber ein nachträgliches update von sarge nach etch wird auch kein problem sein. den cisco client gibt es für debian, hab ich im täglichen einsatz. bei non-free und contrib gibts nix weiter zu beachten...
mfg
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QT
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Beitrag von QT » 20.07.2005 21:46:06

Hi & willkommen in DF.de!

Zu Deinen Fragen:

Ob Sarge oder Etch würde ich an Deiner Stelle aktuell daran festmachen, wie viel Lust Du hast, alle zukünftigen Änderungen in Etch gleich mitzumachen. Immerhin wird wohl demnächst zB der größte Teil von Etch auf ne neue Compiler (gcc) Version migriert. Sprich, willst Du Dich nicht immer aktuell informieren, welche Änderungen es gerade gibt, dann solltest Du lieber erstmal Sarge nehmen. Solltest Du dagegen viel Zeit und Neugierde haben, dann ist Etch bzw. Testing schon ok.

Du kannst aber auch später von Sarge auf Etch upgraden ohne Neuinstallation. Du kannst auch auf Unstable aka Sid upgraden, wenn Du das magst.

Wenn Du allgemein eher für immer bei Testing bleiben willst, dann solltest Du in der sources.list statt 'etch' einfach 'testing' eintragen. Ab dann kann es Dir egal sein, wie das aktuelle Testing gerade heißt. Du würdest immer nur aus diesem Zweig installieren.

Wegen contrib, non-free und non-us gibt es keine Besonderheiten. Du kannst zB mit 'apt-setup' Deine Quellen eintragen und verwalten. Alternativ mit nem Editor die sources.list editieren.

HTH.

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minimike
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Beitrag von minimike » 21.07.2005 03:04:20

Es gibt auch inoffizielle Packetquellen. Diese kannst du einfach in /etc/apt/sources.list eintragen. Hier ein Beispiel vom meinen "Heimserver". Ich habe XEN installiert wenn also jemand die Nase rümpfen sollte das da X läuft... Hauptsystem macht nur Multimedia, Server sind ausgegliedert

Code: Alles auswählen

deb http://sunsite.informatik.rwth-aachen.de/ftp/pub/Linux/debian/ stable main
deb-src http://sunsite.informatik.rwth-aachen.de/ftp/pub/Linux/debian/ stable main

deb http://security.debian.org/ stable/updates main

# mythtv repository:
deb http://dijkstra.csh.rit.edu/~mdz/debian unstable mythtv
deb-src http://dijkstra.csh.rit.edu/~mdz/debian unstable mythtv

# Marillat
deb ftp://ftp.nerim.net/debian-marillat/ unstable main
deb-src ftp://ftp.nerim.net/debian-marillat/ unstable main

# xorg
deb http://www.debian-desktop.org/pub/linux/debian/xorg-6.8.2/ sarge main

# DRI, 3D Treiber
deb http://www.nixnuts.net/files/ ./ 
deb-src http://www.nixnuts.net/files/ ./
So was kannst du z.B. auf http://www.apt-get.org auftreiben wenn du z.B. eine aktuellere Version von Gimp benötigst. Hat Vor und Nachteile. Zum einen must du für einzelne Programme nich unbedingt dein ganzes System auf etch bringen, allerdings werden die Backports nicht vom Securityteam gepflegt, manchmal auch überhaupt nicht. Die werden hoch geladen und das war es. Aber so hast du nur einzelne Packete aktuell und must dir keine Sorgen machen ob dein System nächste Woche läuft, oder ob du deinen Freunden am Wochenende absagen must weil du wieder mal dein System flickst oder gar neu aufsetzt ;).
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Joghurt
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Beitrag von Joghurt » 21.07.2005 03:37:36

mauser hat geschrieben:die stabiliät ist zu vergleichen mit der von mandriva oder den ganzen anderen kommerziellen distributionen.
Nochmal zur Erläuterung: Debians Definition von "stable" hat nichts mit der "stabil"-Definition im Windowsslag zu tun, will heißen: es stürzt nicht ab. Vielmehr heißt stable, dass man sicher sein kann, dass sich die API von Programmen nicht mal in der kleinsten Weise ändert. Ein Programm/Skript, das "für" sarge geschrieben wurde, läuft unter 3.1r0 ebenso wie 3.1r100.
Ebendiese stabilität muss gewährleistet sein, wenn man einen Produktivserver einsetzt. Es darf nicht sein, dass auf einmal Skripte angepasst werden müssen, nur weil man ein Sicherheitsloch gestopft hat.

Aber nochmals Achtung: Für testing gibt es keine Sicherheitsupdates!

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Bert
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Beitrag von Bert » 21.07.2005 07:37:19

Für ein Desktopsystem würde ich (K)Ubuntu (1,2) in die Überlegungen mit einbeziehen. Das ist eine debianbasierte, freie und kostenlose Distribution. Ich hatte das damals eigentlich nur mal testweise auf meinem neuen Laptop aufspielen wollen, es ist aber immer noch drauf ;-)

Es hat halt aktuellere Software als Sarge, wird regelmäßig aktualisiert, nach der Instalation funktionierte auf Anhieb alles und da es im Herzen ein Debian ist, fühlte ich mich sofort zu Hause :-)

Bert

[1] http://ubuntu-linux.com/
[2] http://kubuntu.org/
Programmer: A biological machine designed to convert caffeine into code.
xmpp:bert@debianforum.de

Moartel
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Beitrag von Moartel » 21.07.2005 10:14:58

Danke erstmal für die Antworten. Ich werde dann erstmal Sarge installieren. Wenn ich dann Lust habe stelle ich auf "testing" um.

Allerdings würde mich das KUbuntu schon interessieren. Ich kannte bisher nur Ubuntu, wollte aber lieber KDE haben. Wie sieht es mit der Softwareunterstützung bei KUbuntu aus? Habe da ein wenig rumgestöbert und bin auf nichts gestoßen was ich vermissen würde.

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