Defragmentierung doch nötig?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
Antworten
Benutzeravatar
champignon
Beiträge: 59
Registriert: 18.08.2003 16:40:39
Wohnort: Berlin

Defragmentierung doch nötig?

Beitrag von champignon » 08.05.2005 21:55:57

Hallo,
nach dem fsck eine Partition geprüft hatte, bekam ich folgende Meldung:
/dev/hda8: 254/5914624 Dateien (29.0% nicht zusammenhängend), 8757484/11797725 Blöcke
Alle anderen Partitionen sind nur 1,1 bis 2,1% nicht zusammenhängend, 29% finde ich deshalb reichlich hoch. Löst sich das Problem von alleine, oder sollte ich da eingreifen?

Champignon

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Beitrag von peschmae » 08.05.2005 22:47:24

Finde ich jetzt gerade auch etwas viel. Ist die Partition denn voll?

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

Benutzeravatar
brody
Beiträge: 150
Registriert: 21.01.2002 19:13:52
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von brody » 08.05.2005 22:55:24

Wie ich dem anderen thread entnehmen konnte, ist die /dev/hda8 die /home Partition. Wenn es da einige große Dateien gibt, dann könnten die schon etwas "verteilt" liegen ... so als These -
doch die eigentliche Frage ist -- wie wird unter linux manuell defragmentiert :?:

gruss Carsten
---
The Heineken Uncertainty Principle:
You can never be sure how many beers you had last night.
---

Benutzeravatar
Joghurt
Beiträge: 5244
Registriert: 30.01.2003 15:27:31
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Joghurt » 09.05.2005 00:10:22

Welches Dateisystem?

Benutzeravatar
champignon
Beiträge: 59
Registriert: 18.08.2003 16:40:39
Wohnort: Berlin

Beitrag von champignon » 09.05.2005 00:23:03

Joghurt hat geschrieben:Welches Dateisystem?
Dateisystem ist ext3.
Das Problem könnte vielleicht mit meiner geschrotteten /-Partition zusammenhängen, schau mal hier: http://www.debianforum.de/forum/viewtopic.php?t=45769

@peschmae
Die Partition ist 45 GB groß und recht voll, nur noch 22% sind frei.
If in danger or in doubt,
run in circles, scream and shout.

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Beitrag von peschmae » 09.05.2005 07:34:32

apt-get install defrag

Ist ein Tool für ext2 - geht also auch mit ext3 - die sind ja kompatibel.

Allerdings musst du das Ding starten wenn die Partition nicht gemountet ist. Aber ich weiss nicht wie zuverlässig das Teil ist. Also besser erst mal e2fsck -f und falls möglich auch noch Daten sichern.

Guck auch mal da: http://archives.free.net.ph/message/200 ... 8d.en.html

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

Benutzeravatar
Joghurt
Beiträge: 5244
Registriert: 30.01.2003 15:27:31
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Joghurt » 09.05.2005 12:34:19

Demnächst XFS nehmen, dass kann sogar im laufenden Betrieb defragmentiert werden. :)

Benutzeravatar
champignon
Beiträge: 59
Registriert: 18.08.2003 16:40:39
Wohnort: Berlin

Defrag für ext2/3, was es nicht alles gibt

Beitrag von champignon » 09.05.2005 13:42:01

peschmae hat geschrieben:apt-get install defrag
Ist ein Tool für ext2 - geht also auch mit ext3 - die sind ja kompatibel.
Ich bin beeindruckt, es gibt für Linux nichts, was es nicht gibt.
Allerdings musst du das Ding starten wenn die Partition nicht gemountet ist. Aber ich weiss nicht wie zuverlässig das Teil ist. Also besser erst mal e2fsck -f und falls möglich auch noch Daten sichern.
Also zuerst die Partition aus Sicherheitsgründen kopieren, anschließend aushängen, dann defragmentieren, danach ein fsck und wenn dann alles gutgegangen ist, sind alle Daten wieder zusammenhängend, ja?
Finde ich ganz schön aufwändig, ein Kopieren, Aushängen, Neuformatieren und anschließendes Zurückschreiben der Daten erscheint mir wahrscheinlich schneller.
Ich zitiere einfach mal den Autor des Postings:
The e2defrag program had some problems where it only worked on 1k blocksizes, if I remember correctly. It was also extremely dangerous in that if it crashed or you had a system crash/powerfailure in middle of the operation, your filesystem would be totally scrambled.
Das Programm ist also nicht unbedingt zuverlässig. Bitte nehmt es mir nicht übel, aber nach meiner letzten Erfahrung mit unerklärlichen Dateisystem-Problemen bin ich sehr, sehr vorsichtig. Trotzdem vielen Dank für den Tipp. Ein Progrämmchen, was man sich merken sollte. Und wenn es denn zuverlässiger sein sollte...

Champignon

Benutzeravatar
champignon
Beiträge: 59
Registriert: 18.08.2003 16:40:39
Wohnort: Berlin

Beitrag von champignon » 09.05.2005 14:06:42

Joghurt hat geschrieben:Demnächst XFS nehmen, dass kann sogar im laufenden Betrieb defragmentiert werden. :)
[Blasphemie]
Wahrscheinlich wird jetzt mein DF-T-Shirt von den Admins unter feierlicher Rezitation der GPL zerrissen, aber NTFS kann im laufenden Betrieb schon seit längerem defragmentiert werden.
[/Blasphemie]

Von XFS liest man immer wieder sowohl begeisterte Berichte als auch merkwürdige Problembeschreibungen, z.b.http://www.linuxwiki.de/XFS
Andererseits, mein ext2/3 soll so stabil sein und ist trotzdem unerklärlicherweise verstorben. Kann der Debian-Standardkernel eigentlich XFS? Und gibt es Windows-Treiber dafür, wie es sie auch für ext2/3 gibt?

Champignon

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Re: Defrag für ext2/3, was es nicht alles gibt

Beitrag von peschmae » 09.05.2005 19:06:46

champignon hat geschrieben:
Ich zitiere einfach mal den Autor des Postings:
The e2defrag program had some problems where it only worked on 1k blocksizes, if I remember correctly. It was also extremely dangerous in that if it crashed or you had a system crash/powerfailure in middle of the operation, your filesystem would be totally scrambled.
Das Programm ist also nicht unbedingt zuverlässig. Bitte nehmt es mir nicht übel, aber nach meiner letzten Erfahrung mit unerklärlichen Dateisystem-Problemen bin ich sehr, sehr vorsichtig. Trotzdem vielen Dank für den Tipp. Ein Progrämmchen, was man sich merken sollte. Und wenn es denn zuverlässiger sein sollte...
Darum hab ich das ja auch verlinkt - ist deine Entscheidung was du machst. Ich meine wenn du sowieso regelmässig Backups macht (wie jeder vernünftige Mensch *ggg) dann kannst du das natürlich einfach loslassen :D

@sonstige Fragen:
- NTFS: Dazu hab ich auch schon merkwürdige Problembeschreibungen gelesen - auch an meinem Computer
- Ext2/3: Dazu hab ich auch schon merkwürdige Problembeschreibungen gelesen - auch an meinem Computer
- Reiserfs: Dazu hab ich auch schon merkwürdige Problembeschreibungen gelesen - auch an meinem Computer
- XFS: Dazu hab ich auch schon merkwürdige Problembeschreibungen gelesen - aber noch nie an meinem Computer ;) *ggg

Naja. Was ich sagen will: Es gibt bei absolut jedem Dateisystem irgendjemanden der Probleme hat - und sei es wegen einer defekten (oder ansatzweise defekten) Platte die einfach das Dateisystem zerstört.

Die Frage welches du nimmst entscheidet sich dann wohl meist aufgrund persönlicher Erfahrungen (und hipper Features und Performancecharts die für Reiser4 sprechen ;)) und weniger aufgrund absoluter Statistiken.

Der Debian Standardkernel kann selbstverständlich XFS (ist ja nur ein Modul in der Initrd - kostet also nix ;))

Windows-Treiber gibts aber afaik keine - ich weiss nur was von welchen für ext2/3 und reiserfs - nicht aber für JFS, XFS oder Reiser 4.

@Joghurt: Wusste ich gar nicht. Das ding ist ja auch nicht per default bei den XFS Tools dabei. Danke für den Tipp :D

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

Antworten