Debian in Unternehmen

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mime
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Debian in Unternehmen

Beitrag von mime » 09.12.2002 07:59:22

Hallo,

was haltet ihr von Debian im Komerziellen Umfeld?

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glatzor
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Beitrag von glatzor » 09.12.2002 10:20:57

Kommt auf die Art der Nutzung an: Wenn auf Software von Drittanbietern, wie z.B. Oracle, zurückgegriffen wird, dann sollte überprüft werden, ob die Produkte für Debian unterstützt werden. Meistens ist dies leider nur für RedHat der Fall.

Prinzipiell sollte aber das OS genommen werden, über welches die Adminstratoren die meiste Erfahrung verfügen. Das schönste Debian nutzt nichts, wenn der Admin nur mit yast umgehen kann.

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Reto
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Beitrag von Reto » 09.12.2002 22:13:53

Ich habe ein Praktikum in einr Firma mit ca. 30 MA gemacht wo Debian als Server-OS (WEB. Mail) sehr erfolgreich lief. Allerdings kannten sich die Admins damit auch sehr gut aus. Prädikat empfehlenswert. Seit der Installation gab es kaum Sicherheitsprobleme, Abstürtze etc.
Mit Debian als Desktop-Umgebung in Firmen habe ich keine Erfahrung.
Das schönste Debian nutzt nichts, wenn der Admin nur mit yast umgehen kann.
RedHat und SuSE waren auch im Einsatz weil bestimmte kommerzielle Systeme diese erforderten. Allerdings war das mit z. B. YAST so eine Sache. Man weiß nicht so genau, was da immer passiert, welche Config-Dateien editiert werden dürfen und welche nicht usw. Da ist mir der nackte rpm schon lieber.

Gruß
Reto

Nope
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Beitrag von Nope » 09.12.2002 22:54:58

Wir haben in unserer Firma nun einige Debian-Server, die bei uns für Mail, Daten, Web und SQL-Datenbanken zuständig sind. Sie ersetzen einige SuSE-Server. Der Hauptgrund für die Umstellung war die geniale Update-Fähigkeit von Debian und damit das unproblematische Einspielen von Security-Patches.
Wir haben auch auf einigen Desktops Debian laufen. Es gibt auch Bestrebungen MS-Windows im Laufe der Zeit entgültig den Rücken zu kehren, was aber auf einigen Desktops noch nicht möglich ist (ERP-System). Aber auch in diesem Bereich sind schon erste Gespräche mit Herstellern von ERP-Systemen auf Linux-Basis gelaufen und es wird wohl im Laufe des nächsten Jahres umgetstellt.
Unser Chef hat die Devise ausgerufen "Linux everywhere (where possible)"!

Das ist auf jeden Fall klasse, da man jede Menge lernt.

Lars

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mime
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Debian for Business

Beitrag von mime » 10.12.2002 07:48:12

Das hört sich ja schon mal nicht schlecht an.
ich selber setze auch Debian bei uns in der Firma ein.
Weil es einfach besser zu administrieren ist. Vorausgesetzt man hat sich ein wenig in Debian eingearbeitet.
Was ich aber nicht so schwer finde, wegen der guten Doku im Netz.

Ich habe mich eine zeitlang mit SuSe und eine zeitlang mit RedHat beschäftigt. Doch wenn man erst mal mit Debian in Kontakt gekommen ist möchte man nie wieder etwas anderes machen.

Ich fange demnächst mit meiner Diplomarbeit an. Als Thema kommt für mich nur Linux in Frage.
Jetzt möchte ich meine Betrachtungen auf Debian aufbauen und wohlte daher mal fragen, wie es bei euch mit Debian im Unternehmenseinsatz steht.

In wie fern gibt es Erfahrungen mit Linux auf Servern, wie IBM;, Dell, HP usw.. Sowie Erfahrungen mit Applicationen, wie Oracle, ERP-Systemen, Groupserver usw.

Gruß Micha[/url]

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Bert
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Beitrag von Bert » 10.12.2002 08:21:22

nun, da Du es Ansprichst: Oracle und Debian ist so ein Problem. Offiziell unterstützt Oracle nur Redhat und SuSE. Im Prinzip sollte auch Debian kein Problem sein. Ich hatte bisher aber noch keinen Erfolg bei der Installation, da es Unstimmigkeiten bei der libc Version gibt. Oracle verwendet zum Installieren ein Java-Tool, und dieses verabschiedet sich sofort... Auch im internen Oracle Netzwerk konnte ich bisher keine Debian-speziefische Hilfe finden.
Linux ist aber "stategische" Plattform bei Oracle und wir genauso Unterstützt wie die großen Unixe oder Windows.
Bei mir in der Firma laufen die meisten Oracle Instancen auf Linux, allerdings ausnahmslos auf SuSE :( . Es hatte offentsichtlich noch niemand Zeit sich mit Debian auseinanderzusetzen. Aus meinen Erfahrungen mit Kunden kann ich bestätigen, daß Linux als Server (für mich relevant als Oracle Grundlage) gerne eingesetzt wird, gerade bei kleineren Firmen. Die Großen setzten ganz gerne AIX und so ein. Windows ist an der Stelle eher selten im Einsatz.
Programmer: A biological machine designed to convert caffeine into code.
xmpp:bert@debianforum.de

Duncan
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Beitrag von Duncan » 15.12.2002 01:49:07

Oracle laesst sich nur auf älteren Debian-Versionen installieren, wegen der besagten libc-Probleme. Bei mir in der Firma wird ausschließlich Debian eingesetzt, sogar als Desktop, und wir habe einen Oracle-Server, der, glaube ich, unter Potato läuft. Bin mir da aber jetzt nicht so sicher, da ich ihn nicht aufgesetzt habe.

Mir fällt noch ein, dass ich Oracle 9 einmal unter SuSE installiert habe und das SuSE-JDK hatte einen (dokumentierten) Bug, der dazu führte, dass das Java-basierte Installationsprogram nach einer Weile knapp 1GB Speicher belegte. Musste während der Installation ein extra Swap-File anlegen, um die Sache beenden zu können.

Duncan.

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Alien-X1
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Beitrag von Alien-X1 » 21.12.2002 01:13:20

arbeite ' kommerziell ' dzt. hauptsächlich mit SuSE - aber habe mir
auch schon überlegt, nach ' Alternativen ' Ausschau zu halten,
( um auch bei Linux nicht von 1 einzigen 'Software-Fa.' abhängig zu sein )

bin zwar kein Freund von Red-Hat, seitdem ich von deren Software-Patenten ( ?... )
( abgesehen von meiner potentiellen Abneigung gegenüber US-Firmen ) gehört habe, -
aber Profis dürften das schon zu sein ( und haben auch gute Referenzen
im professionellen Umfeld... ) )

das Haupt-Problem ( bei GPL ) besteht vielleicht im fehlenden professionellen Support,
wenn es um kommerzielle Anwendungen geht ( ?... )

außerdem was dem Freak privat vielleicht Spaß macht, kann für eine Fa.
u.U. ' gefährlich ' sein...

stotz
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Re: Debian in Unternehmen

Beitrag von stotz » 21.12.2002 11:43:43

Ich setze nur Debian nur ein.
Eine SuSE die ich von meinem Vorgänger geerbt hatte,
habe ich vor 6 Monaten durch Debian ersetzt.

Ich benutze Debian für Oracle, Samba und Image Backupserver für NT.
Das Debian für Produkte wie Oracle nicht geeignet ist, kann ich ganz und gar nicht sagen.

Gruss Urs

reiko
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Beitrag von reiko » 21.12.2002 12:36:22

Ich benutze SUSE schon seit 1999 für alles, was in der Firma
benötigt wird.
Meine eigenen Programme habe ich in COBOL geschrieben.
Ansonsten benutze ich noch eine fertige Finanzbuchhaltung
sowie Lohnbuchhaltung (auch in COBOL). Alles funktioniert
seither ohne Probleme.

Noch vor Ende dieses Jahres stelle ich alles auf DEBIAN um.

Gruß Reinhold

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Alien-X1
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Beitrag von Alien-X1 » 22.12.2002 13:10:09

kann vielleicht sein , dass so mancher begeisterter Linux-Freak seine
debian - Kenntnisse auch beruflich einsetzen kann, -

aber wenn es um grössere Projekte z.B. mit Integration von SAP, Datenbanken,
sog. High-End-Server Systemen, etc. geht - kann der wackere Debianer
wahrscheinlich einpacken...

da helfen dann nur noch absolute Profis weiter, und die findet man
im kommerziellen Umfeld dzt. am ehesten bei SuSE und RedHat...

( ausserdem haben SuSE und RedHat Firmen-Referenzen, von denen
andere ( bis jetzt ) nur träumen können )

( Anm.: bin selber kein Freund von RedHat - aber aufgrund deren
Marktposition kann man die ( leider ) nicht ignorieren... )

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lx
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Beitrag von lx » 22.12.2002 15:04:23

Ja bei uns in der Firma ist es auch nötig sich
mit RedHat und SuSE auseinanderzusetzen.
Debian ist eher nicht vertreten.
Allerdings ist zu sagen, dass es erst mal wichtig ist
überhaupt Linux in die Unternehmen zu bringen.
Die Distriwahl etabliert sich nach einer Zeit heraus.
Redhat ist eben bei den meißten Herstellern vertreten
schließlich müssen die Firmen ja auch Support gewährleisten
und das ist eben Redhat.
Aber es gibt schlimmere Distries als RedHat.
:)

stotz
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Beitrag von stotz » 22.12.2002 17:37:57

> aber wenn es um grössere Projekte z.B. mit Integration von SAP, Datenbanken,
> sog. High-End-Server Systemen, etc. geht - kann der wackere Debianer
> wahrscheinlich einpacken...

Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen RedHat für SAP und Oracle einzusetzen.
Jetzt arbeite ich nur noch mit Oracle und setze ausschliesslich Debian ein.

Wenn ich aber einen Server mit mehr als 4 CPUs oder speziellem SLA brauchen würde,
dann würde ich auch nicht Debian, SuSE oder RH einsetzen sondern ein AIX oder HPUX
auf der entsprechenden Hardware.

Gruss Urs

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Alien-X1
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Beitrag von Alien-X1 » 23.12.2002 13:34:21

> Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen RedHat für SAP und Oracle einzusetzen.
> Jetzt arbeite ich nur noch mit Oracle und setze ausschliesslich Debian ein.

- und was ist mit SAP ?!

> Wenn ich aber einen Server mit mehr als 4 CPUs oder speziellem SLA brauchen würde,
> dann würde ich auch nicht Debian, SuSE oder RH einsetzen sondern ein AIX oder HPUX
> auf der entsprechenden Hardware.

- kann man ev. auch Sun / Solaris mit AIX bzw. HPUX vergleichen ?!
( und wie ist BSD einzustufen ? )

stotz
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Beitrag von stotz » 24.12.2002 02:14:32

Hallo

> und was ist mit SAP ?!
Miit SAP habe ich nichts mehr zu tun. Hat mir auch nicht besonders gefallen.
Da habe ich auch keine Erfahrung, wie es auf Debian funktioniert.

>> Wenn ich aber einen Server mit mehr als 4 CPUs oder speziellem SLA brauchen würde,
>> dann würde ich auch nicht Debian, SuSE oder RH einsetzen sondern ein AIX oder HPUX
>> auf der entsprechenden Hardware.

> kann man ev. auch Sun / Solaris mit AIX bzw. HPUX vergleichen ?!

Ich spreche jetzt vom Service und nicht ob das OS AIX, HPUX oder Sun Solaris besser ist. Ich machte die Erfahrung, dass der Service von HP und IBM sehr gut war und von Sunmässig. HP hat wirklich tolle Server. Bei IBM kenne ich die Oberklasse nicht,
bei Sun arbeitete ich mit der e10k.

> und wie ist BSD einzustufen?

Wer bietet einen Service für BSD wie für HPUX oder AIX und hat als Firma eine Grösse wie HP oder IBM?
Open-/Free-/Net-BSD können in gewissen Teilen Linux überlegen sein,
aber es geht um Fragen, wie wer flickt mir den Server in einer garantierten Zeit von weniger als 4 Stunden. Würdest Du diese Garantie übernehmen, bei einem Linux oder BSD auf einer Hardware von Compaq bis Aldi-PC .... ?

Und dann gibt es noch die surrealen Entscheidungen. Oder warum hat das "Betriebsystem" Windows seine Weg auf die Server gefunden?

Gruss Urs

Ruhollah
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Beitrag von Ruhollah » 02.01.2003 16:26:23

. Es gibt auch Bestrebungen MS-Windows im Laufe der Zeit entgültig den Rücken zu kehren, was aber auf einigen Desktops noch nicht möglich ist (ERP-System). Aber auch in diesem Bereich sind schon erste Gespräche mit Herstellern von ERP-Systemen auf Linux-Basis gelaufen und es wird wohl im Laufe des nächsten Jahres umgetstellt.
Unser Chef hat die Devise ausgerufen "Linux everywhere (where possible)"!

Das ist auf jeden Fall klasse, da man jede Menge lernt.

Lars[/quote]
Was ist ein ERP-System? Übrigens scheint dein Chef sympathisch zu sein.

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Alien-X1
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Beitrag von Alien-X1 » 04.01.2003 19:10:13

so schön es als Privat-Anwender auch ist, sich mit div. Fragen
an die verschiedenen Debian Foren wenden zu dürfen, :)

- für ein Firma ist es schlichtweg untragbar keinen
verbindlichen Geschäfts (!) Partner als Ansprechperson
greifbar zu haben, und ev. auf das momentane Wohlwollen
irgendwelcher Freaks angewiesen zu sein, welche
selbstverständlich auch in keinster Weise haftbar gemacht
werden können... :roll:

tylerD
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Beitrag von tylerD » 04.01.2003 20:21:59

@alien:ich kenn dein argument sehr gut, und es mit sicherheit auch viel dran. aber es gibt mit sichheit auch ein haufen beispiele die genau dies wiederlegen.

1. mein persönliche erfahrung: ich hatte mal ein prob mit einem kleinen tool was unter debian nicht richtig funtzte. einfach in das forum gepostet, ein bissel informationsaustausch mit dem entwickler persönlich, und eine woche später war in der cvs eine bugbereinigte version die voll zu meiner zufriedenheit läuft.

2. ideologisch: die firmen, von dennen du deine normalen progs kaufst, kannst du glaub auch nicht haftbar dafür machen, das die progs unter deiner konfiguration läuft. glaub mir ich hang schon oft in warteschleifen und hab emaills mit empfohlen systemvoraussetzungen und softwareausstattung zurückbekommen. oder noch besser ein verweis auf die nächste version, die ich mir in nem halben jahr dann irgendwann kaufen darg. und gerade hier liegt gerade für große firmen meiner meinung nach ein riesengroßer vorteil in gnu software. warum sollte sich eine deutsche bank oder versicherung den von irgendwelchen amerikanischen softwarefirmen abhängig machen. der support und die pflege ist auch nicht immer garantiert. deswegen opensource. und wenn die soft einen bug hat oder an die bedürfnissen angepasst werden muß, kann man sich doch einfach einen sogenanten freak einstellen, der das dann löst. weil man hat ja den quellcode und kann ihn auch verändern...

so on, schon wieder viel zu viel gelabbert...

cu

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