Debian als Server: welche Hardware

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asymptotes
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Debian als Server: welche Hardware

Beitrag von asymptotes » 22.03.2005 14:08:40

Hallo zusammen,

ich möchte einen Server aufbauen. Die zuerst gekaufte Variante, ein ASUS-Board mit AMD Sempron und Hardware-RAID-Controller, zwei S-ATA Platten mit jeweils 200GB, sowie 512MB RAM musste ich leider wieder zurückgeben, da der Controller für das Hardware-RAID einen Treiber auf Diskette benötigt, und dieser nur für SUSE, Red Hat und Mandrake zur Verfügung stand...
Nun denn, zweiter Versuch: Ein Gigabyte Board 8PE800 Ultra, IDE RAID Controller onboard, zwei 200 GB IDE Festplatten, ein Intel Celeron mit 2.53GHz. Das Raid funktioniert ohne externe Treiber, leider findet die Installationsroutine von Debian (3.0, Woody?) die Platten nicht. Daher zuerst der Versuch, nur eine Platte zu nutzen, diese also an den regulären IDE-Port anzuschließen. Geht. Aber: Die Hardwareerkennung findet keine Netzwerkkomponenten, Treiber werden seitens des Herstellers nicht zur Verfügung gestellt, zumindest nicht für Debian.

Ich habe heute mit der Hotline von Gigabyte und von ASUS telefoniert, beide haben mir mitgeteilt, das auch die Serverboards keine Unterstützung für Debian bieten, nur für SUSE und Red Hat. Soll ich also weiterhin auf Windows 2000 setzen?

Habe mir von einigen Freunden sagen lassen, dass die meisten Server (von ISP etc.) auf Debian setzen, bloss die machen die dass?

Ich wäre dankbar für jegliche Tipps und Tricks wie ich diesen Server, ggf. auch mit anderer Hardware, ans Laufen kriege.

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Lohengrin
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Re: Debian als Server: welche Hardware

Beitrag von Lohengrin » 22.03.2005 14:19:38

asymptotes hat geschrieben:ich möchte einen Server aufbauen. Die zuerst gekaufte Variante, ein ASUS-Board mit AMD Sempron und Hardware-RAID-Controller, zwei S-ATA Platten mit jeweils 200GB, sowie 512MB RAM musste ich leider wieder zurückgeben, da der Controller für das Hardware-RAID einen Treiber auf Diskette benötigt, und dieser nur für SUSE, Red Hat und Mandrake zur Verfügung stand...
Wie geschieht denn sowas?
Bitte korrigiere mich hier jemand, denn ich habe mit so etwas noch nichts gemacht.
Ein Hardwaretreiber ist doch ein Modul, was zum laufenden Kernel hinzukompiliert wird, und dann eingebunden wird, falls der Quelltext vorliegt. Wenn nicht, dann wird das Modul zu einem bestimmten Kernel angeboten. Für Redhat, Suse oder Mandrake gibt es das im rpm-Format. Dieses kann doch irgendwie in deb-Format umwandeln. Wenn nicht kann man das doch auch an der Paketverwaltung vorbei installieren. Für einen 2.6-Kernel heißt das Ding blabla.ko und muss in /lib/modules/2.6.blubb/.../ kopiert werden, und dann mit modprobe geladen werden.
asymptotes hat geschrieben:Nun denn, zweiter Versuch: Ein Gigabyte Board 8PE800 Ultra, IDE RAID Controller onboard, zwei 200 GB IDE Festplatten, ein Intel Celeron mit 2.53GHz. Das Raid funktioniert ohne externe Treiber, leider findet die Installationsroutine von Debian (3.0, Woody?) die Platten nicht. Daher zuerst der Versuch, nur eine Platte zu nutzen, diese also an den regulären IDE-Port anzuschließen. Geht. Aber: Die Hardwareerkennung findet keine Netzwerkkomponenten, Treiber werden seitens des Herstellers nicht zur Verfügung gestellt, zumindest nicht für Debian.
Versuch mal, ob Knoppix damit klarkommt. Wenn ja, dann gibt es diese Treiber. Vielleicht musst du die von Backports holen. Ich würde in dem Fall aber Sarge nehmen.
asymptotes hat geschrieben:Ich habe heute mit der Hotline von Gigabyte und von ASUS telefoniert, beide haben mir mitgeteilt, das auch die Serverboards keine Unterstützung für Debian bieten, nur für SUSE und Red Hat. Soll ich also weiterhin auf Windows 2000 setzen?
Nein. Hoffentlich bekommst du hier Hilfe.

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feltel
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Beitrag von feltel » 22.03.2005 15:44:31

Also ich würde Dir dringend dazu raten Sarge zu verwenden; ein Großteil der angesprochenen Probleme dürfte damit schon aus dem Weg geräumt sein.

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Beitrag von Psych » 22.03.2005 15:45:47

Ob nur Redhat,Suse,Mandrake oder Debian is im Prinzip ziemlich wurscht da alle nur nen etwas modifizierten Linux Kernel verwenden...

Das heißt nur weil Asus und Co offiziell keinen Support bieten heißt dasnich dass man die Hardware nich trotzdem nutzen kann...
Debian Lenny, Squeeze (Server)
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asymptotes
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Beitrag von asymptotes » 22.03.2005 18:52:32

danke für die ersten schnellen antworten!

sarge werde ich gerne ausprobieren, lade ich gleich mal runter. aber ist es nicht so, dass diese version nicht "stable" ist und somit nicht in einer workarea oder wie auch immer sich das schimpft verwendet werden sollte?

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Lohengrin
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Beitrag von Lohengrin » 22.03.2005 19:01:50

asymptotes hat geschrieben:sarge werde ich gerne ausprobieren, lade ich gleich mal runter. aber ist es nicht so, dass diese version nicht "stable" ist und somit nicht in einer workarea oder wie auch immer sich das schimpft verwendet werden sollte?
Wenn du eine gute Leitung hast, dann nimm den Businesscard-Installer. Sonst zieh dir nur die erste CD. Das könnte für ein Gerät ohne Grafik reichen.
Sarge ist mMn stabel genug. Jedenfalls erheblich mehr stable als Suse9.2 .

asymptotes
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Beitrag von asymptotes » 24.03.2005 08:49:15

toll, die sarge installation hat völlig reibungslos geklappt. hat mich doch sehr an mein bisher immer genutztes windows erinnert. die für mich komplizierte eingabe an kommandizeilen hat mich bisher immer davon abgehalten, linux auszuprobieren. ich bin da eher der reine anwender.
nun denn, sarge ist installiert, den businessinstaller kann ich nur wärmstens weiterempfehlen, die ganze sache hat 45 minuten gedauert....

leider sind nun zig programme auf dem rechner, die ich da gar nicht brauche. komplettes openoffice, spiele, diverse browser und so weiter und so fort. bei der installation konnte ich nur wählen, ob ich z.b. einen webserver, einen dnsserver etc. installieren möchte. da ich web, ftp, ssh, mysql, php4 und mailserver auf diesem rechner betreiben will, habe ich die sachen angeklickt. ich find sie bloss auf der oberfläche nicht wieder. der versuch, mittels ip-angabe von einem anderem rechner eine webseite aufzurufen, führt zwar zu dem positiven ergebnis, dass sich der apache meldet und sagt, dass noch keine seite hinterlegt ist, aber das war's dann auch schon.
noch schlimmer: bei der installation musste ich ein benutzerkonto anlegen. mit diesem kann ich mich am anmeldebildschirm anmelden, mit root und passwort leider nicht. es kommt die fehlermeldung, dass sich root hier nicht anmelden darf. was soll das denn?

zugegeben, ich bin absoluter neuling was linux anbetrifft, aber habe viel erfahrung mit webseitenerstellung, datenbankanbindung, content management systemen und dergleichen. diese möchte ich nun in einer testumgebung laufen lassen, bisher halt auf einem windows 2000 rechner. kann mir jemand gute literatur oder eine webseite empfehlen, die sich eher an den visuellen anwender von debian richtet, also jemanden der gerne mit der maus einstellungen vornimmt und nicht an der kommandozeile arbeiten will?

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Beitrag von Lohengrin » 24.03.2005 10:17:45

asymptotes hat geschrieben:leider sind nun zig programme auf dem rechner, die ich da gar nicht brauche. komplettes openoffice, spiele, diverse browser und so weiter und so fort. bei der installation konnte ich nur wählen, ob ich z.b. einen webserver, einen dnsserver etc. installieren möchte. da ich web, ftp, ssh, mysql, php4 und mailserver auf diesem rechner betreiben will, habe ich die sachen angeklickt.
Bei der Installation des Systems würde ich so wenig wie möglich an Software installieren. Also überall nein sagen.
Danach kannst du mit 'apt-get install dingsbums' das gewünschte dingsbums und die davon Abhängigen installieren.

Ich würde das Ding nochmal aufsetzen. Wenn du nicht gerade Openoffice und KDE ziehst, bist du auch schneller als 45 Minuten.
asymptotes hat geschrieben:kann mir jemand gute literatur oder eine webseite empfehlen, die sich eher an den visuellen anwender von debian richtet, also jemanden der gerne mit der maus einstellungen vornimmt und nicht an der kommandozeile arbeiten will?
Das mit der Kommandozeile ist reine Gewöhnung. Du kannst das innerhalb von Stunden trainieren. Und wenn du dann einmal auf den Geschmack gekommen bist, machst du fast nichts mehr mit Klickibunti. Es gibt einfach so viele Dinge, die du mit Klickibunti suchen musst, während sie mit Kommandozeile ganz einfach gehen.
Ich rate dir davon ab, zu versuchen die Shell zu umgehen. Du wirst immer Probleme haben. Du wirst bestimmte Sachen doch mit der Shell eingeben müssen, und nach Monaten konvertieren. Und dann wirst du dich ärgern, nicht gleich damit angefangen zu sein.

Kennt hier jemand ein kurzes Tutorial für Shellbenutzung? (Ich brauche das um meine Schwester zu überreden. Die will nämlich, dass ich ihr Windows installiere, und hat auch diesen Horror vor der Shell.)
Kann hier jemand mich bestätigen oder mir widersprechen?

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Beitrag von asymptotes » 24.03.2005 13:31:29

nochmal neu installieren?
es muss doch einfach möglich sein, die installierten programme wieder runterzuschmeissen, ohne fragmente zu behalten, wie es ja bei windows der fall wäre.
wo finde ich denn den zugang zu den bereits installierten programmen wie apache, mysql, mailserver, wenn diese unter den programmen gar nicht auftauchen?
und warum kann ich mich als root nicht anmelden? am passwort liegt es definitiv nicht.

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Beitrag von nepos » 24.03.2005 14:05:39

asymptotes hat geschrieben:nochmal neu installieren?
es muss doch einfach möglich sein, die installierten programme wieder runterzuschmeissen, ohne fragmente zu behalten, wie es ja bei windows der fall wäre.
Ja klar, das geht mit

Code: Alles auswählen

apt-get --purge remove <paketname>
Sehr schoen zur Verwaltung der installierten Pakete ist aptitude oder fuer X - da bin ich mir aber ned 100% sicher - synaptic oder so aehnlich.
wo finde ich denn den zugang zu den bereits installierten programmen wie apache, mysql, mailserver, wenn diese unter den programmen gar nicht auftauchen?
Wo bist du, wenn du meinst, sie tauchen unter den Programmen nicht auf? In KDE oder sowas?
Apache, Mysql und co sind Server-Dienste, da gibts nicht wirklich was in der grafischen Oberflaeche. Fuer die Administration der Mysql kann man sich z.B. phpmyadmin installieren, dann kannst du die DB via Webserver administrieren. Der Rest ist dann per Konsole und diversen Konfigurationsfiles unter /etc.
und warum kann ich mich als root nicht anmelden? am passwort liegt es definitiv nicht.
Wo kannst du dich als root nicht anmelden?
Konsole? X? Per SSH?

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Beitrag von Lohengrin » 24.03.2005 14:10:01

asymptotes hat geschrieben:nochmal neu installieren?
es muss doch einfach möglich sein, die installierten programme wieder runterzuschmeissen, ohne fragmente zu behalten, wie es ja bei windows der fall wäre.
Ich habe bei Windows die Erfahrung gemacht, dass da immer Fragmente bleiben.
Ich plädiere für Neuinstallation, weil das Heraussuchen und Löschen der ungewünschten Pakete der umständlichere Weg ist.
asymptotes hat geschrieben:wo finde ich denn den zugang zu den bereits installierten programmen wie apache, mysql, mailserver, wenn diese unter den programmen gar nicht auftauchen?
dpkg -l sagt, was alles installiert ist.
asymptotes hat geschrieben:und warum kann ich mich als root nicht anmelden? am passwort liegt es definitiv nicht.
Vielleicht ist das aus Sicherheitsgründen nicht erwünscht. Bei ssh soll man sich zB nicht als root einloggen, weil man durch Wartezeiten Information bekommen kann. Es wird empfohlen ein Dummylogin zu benutzen und dann mit su auf root zu wechseln.

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