Sicherheit?

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
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drake23
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Sicherheit?

Beitrag von drake23 » 11.01.2005 21:58:39

Hi,

ich hab mal eine generelle Frage zum Thema Sicherheit und Linux.
Es heisstja immer, der Linux Kernel sei so sicher und viel sicherer als Windows.
Da ich mi aber einen FTP Server bauen will und ich auf Sicherheit achten wollte,
waere es nicht besser gleich ein BSD zu nehmen?
Koennt ihr mir da helfen?

MfG, Benedict

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sebas
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Beitrag von sebas » 11.01.2005 22:13:47

Sicherheit haengt weniger vom Betriebssystem, als vom Administrator ab.

BSD und Linux eignen sich recht gut, um einen 'sinnvoll abgesicherten' (was auch immer Deine Anforderungen an Sicherheit sind) einzurichten.
Wichtig ist, dass man Software benutzt, wo schnell kritische Updates fuer erhaeltlich sind, und dass man sich drum kuemmert und weiss worauf man achten sollte. Oft heisst Sicherheit auch, dass man zwischen Features und Komfort und Sicherheit entscheiden muss, das mach die Sache oft nicht leichter. Varianten von beiden Systemen, nach denen Du Dich umschauen koenntest, wenn du besondere Anforderungen stellst sind z.B. OpenBSD, SELinux, grsecurity, aber auch viele andere Features wie z.B. ACLs fuer Filesystems, eventuell Hardware, die neben dem Kernel auch NX (no execute Faehigkeiten hat), Netzwerktopologie (DMZ, Paketfilter, Router, dickes Schloss auf der Tuere zum Serverraum und so'n kraM)).

Mit anderen Worten, "sicher" ist so generell ein sehr undeutlicher Begriff, der von zu vielen Faktoren abhaengt um pauschal sagen zu koennen, was geeignet ist.
Zuletzt geändert von sebas am 11.01.2005 22:17:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Raoul
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Re: Sicherheit?

Beitrag von Raoul » 11.01.2005 22:15:26

drake23 hat geschrieben:Hi,

ich hab mal eine generelle Frage zum Thema Sicherheit und Linux.
Es heisstja immer, der Linux Kernel sei so sicher und viel sicherer als Windows.
So, heißt es das? Hab ich noch nie gehört. Man kann den Kernel nicht mit einem ganzen Betriebssystem vergleichen.

Ein Linux ist immer nur so sicher, wie der Administrator es einstellt. Sicherer als ein Windows-System ist es, weil
- man im Gegensatz zu Win95/98/ME Dateiberechtigungen vergeben kann
- man nicht "per default" als root/Administrator arbeitet
- Systemdienste nicht ohne Benutzernamen/Passwort per Netzwerk freigegeben werden (vgl. Blaster-Wurm)

Die beiden letzteren sind allerdings Einstellungssache, wie fast alles. Wenn Du ursprünglich sagen wolltest, daß openbsd in seiner default Konfiguration weniger Sicherheitslücken ausweist, als Linuxdistributionen, liegst Du damit richtig, ist ein Fakt.

Aber wie gesagt, (fast) alles Einstellungssache. Ein vernünftig konfiguriertes Linux-System ist denke ich genauso sicher wie ein BSD, schließlich läuft oftmals die gleiche Software drauf (Apache etc.).
Da ich mi aber einen FTP Server bauen will und ich auf Sicherheit achten wollte,
waere es nicht besser gleich ein BSD zu nehmen?
Koennt ihr mir da helfen?
Ich würde Dir da den vsftpd (=very secure ftp daemon) empfehlen. Und als Lektüreempfehlung:
http://www.debian.org/doc/manuals/secur ... ian-howto/

MfG
Raoul

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grep -ir fuck /usr/src/linux

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Beitrag von sebas » 11.01.2005 22:15:34

(Hoppla.)
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Beitrag von Maikel » 11.01.2005 22:27:03

Also Sicherheit und FTp beißen sich doch schon!

Wie kann ein Server sicher sein der seine Logins unverschlüsselt bekommt?

Man kann sich da dran machen den Rechner an und für sich sicher zu machen, aber der Serverdienst FTP ist nur durch nen Tunnel zu sichern.
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Beitrag von sebas » 11.01.2005 22:34:46

Das liegt zum Beispiel wieder am Verwendungszweck, fuer anomyme download Geschichten eignet sich FTP prima, auch wenn man wenig Overhead haben will ist es OK. (Ansonsten stimmt's natuerlich, dass FTP sehr "lasch" in Sachen "Sicherheit" ist.)
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Beitrag von Maikel » 12.01.2005 07:38:09

Aber wenn ich von einem sicheren FTP-Server spreche dann mein ich ganz bestimmt kein anonymen Zugriff. 8O
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Beitrag von Hackmeck » 12.01.2005 07:50:33

Maikel hat geschrieben:Also Sicherheit und FTp beißen sich doch schon!

Wie kann ein Server sicher sein der seine Logins unverschlüsselt bekommt?
So lange die FTP-Accounts nicht auch Benutzer-Accounts sind und die FTP-User keinen Schreibzugriff haben, ist das doch kein Problem für die Systemsicherheit?

BTW, aktuell zur Kernelsicherheit von Linux:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/54936

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sebas
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Beitrag von sebas » 12.01.2005 17:57:21

Maikel hat geschrieben:Aber wenn ich von einem sicheren FTP-Server spreche dann mein ich ganz bestimmt kein anonymen Zugriff. 8O
Warum nicht?
Gerade bei einem FTP Server mit anonymen Login will man doch, dass er sicher ist, dass also keine User mehr vom Rechner benutzen, als das, was man ueber FTP anbieten will ... ?
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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 18.01.2005 00:23:44

Mehr zur aktuellen Kernel-Sicherheitsdebatte:

http://www.pro-linux.de/news/2005/7713.html

Auch nicht wenig aufschlußreich in diesem Zusammenhang war dieser Vortrag dazu auf dem 21C3:

http://www.ccc.de/congress/2004/fahrpla ... 97.de.html

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 19.01.2005 17:03:55

Nochmal zur Kernelsicherheit recht interessant:

http://www.pro-linux.de/news/2005/7722.html

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