welches Dateisystem?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Mossi
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welches Dateisystem?

Beitrag von Mossi » 09.12.2004 09:02:31

Ich habe jetzt kürzlich mein Dateisystem der Home-verzeichnisse von Ext3 auf ReiserFS umgestellt, weil ich ständig Probleme mit dem Journaling hatte und es desöfteren vorkam, dass das Dateisystem dann eben nur readonly eingehängt wurde. Das problem ist jetzt jedenfalls behoben.

Nur jetzt frage ich mich, welches Dateisystem man wann am besten einsetzen sollte. Mein Haupt-System läuft jetzt als ReiserFS, mein zweiter Desktop-Rechner auf ext2, weil der eher schwach auf der Brust ist ;) und mein Laptop ist nahezu komplett auf ext3 formatiert.
ich habe das also aus aus reiner Unwissenheit mal willkürlich durchprobiert kann man sagen. Aber ich denke, dass das keine sinnvolle Lösung ist, oder? Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, wann man welches Dateisystem verwenden sollte?

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Voyager_MP
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Beitrag von Voyager_MP » 09.12.2004 10:31:49

ich kann nur sagen ext3 ist bei mir klasse. ich setz es auf ca 30 Maschienen ein, ohne probleme..
Gruß Michel

Richi
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Beitrag von Richi » 09.12.2004 11:28:11

Im produktiven Einsatz(stabilste) ist meiner Meinung nach ext3.
Da ReiserFs nocht nicht so stabil ist.
Die größte Sicherheitslücke sitzt immer vorm Schirm.

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Beitrag von mistersixt » 09.12.2004 12:40:37

Ich habe ca. 60 Linux-Maschinen zu warten, habe nur ext3 im Einsatz und habe keinerlei Probleme. Neulich hatte ich mal ReiserFS im Test und nach einem Tag war mein System zerschossen. Muss wohl Zufall und andere Gründe als ReiserFS selbst gehabt haben, aber sowas schreckt einen dann doch irgendwie ab ... vielleicht hat da doch ein Bug zugeschlagen. Wenn das Journaling bei ext3 mal zerschossen sein sollte, kommt man mit ext2 immer noch an die Daten, ist schon ein klarer Vorteil.

Gruss, mistersixt.
--
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Beitrag von MightyTuX » 09.12.2004 13:52:11

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. ext3 ist wirklich am stabilsten. ReiserFS ist nur für sehr kleine Datein gut, zum Beispiel logfiles. Auf minem Desktop und Notebook setzte ich neben ext3 noch xfs ein. Ist um einiges schneller als ext3, und bei mir jedenfalls noch nie weggeraucht.
"the box said: "requires windows 98 or better", so is installed Debian

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Mossi
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Beitrag von Mossi » 09.12.2004 14:03:33

Also geht die Tendenz der meisten doch irgendwie zu Ext3. Hab ich wohl irgendwas falsch gemacht.
Was ist eigentlich das Journaling bzw. braucht man das unbedingt? Oder wäre es dann für einen Home-Desktop nicht sogar besser, wenn man ganz auf Journaling verzichtet und ext2 verwendet?

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NeubiX
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Beitrag von NeubiX » 09.12.2004 14:23:48

kann mich nur anschließen .. Ext3

Gruß, Kai
use Linux for a better world :-)

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HardHat
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Beitrag von HardHat » 09.12.2004 14:33:38

Mossi hat geschrieben:Was ist eigentlich das Journaling bzw. braucht man das unbedingt?
Guckst du hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Journaling_filesystem

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redrat
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Beitrag von redrat » 09.12.2004 16:15:18

Ich kann über XFS nichts negatives berichten. Läuft auf mehreren Produktivsystem seit langem ohne Probleme. Ist deutlich schneller als ext3 und kann im laufenden Betrieb vergrößert werden...

red

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Leonidas
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Beitrag von Leonidas » 09.12.2004 17:35:17

Ich hatte mit reiserfs 3 noch keine Probleme.. reiser4 habe ich noch nicht probiert, aber es klingt schon mal sehr cool!
Wir wollten einen Marsch spielen, aber wir hatten nur Xylophone.

DavidJ
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Beitrag von DavidJ » 01.05.2005 09:09:49

Auch wenn's offensiv klingt, was hier teilweise über ReiserFS geschrieben wurde ist unsinn. Ich zweifle nicht an, dass einzelne Probleme damit hatten - wie käme ich auch dazu - aber ReiserFS 3.6 ist schon seit langer Zeit in Linux 2.4 und 2.6 stabil.
Übrigens wurde in ReiserFS 3.6 vor mehreren Monaten, vielleicht schon vor über einem Jahr, der data=ordered Modus ins Journalling hinzugefügt. Das war ja einer der größten Kritikpunkte an ReiserFS 3.X, der data=writeback Modus, ist zwar schneller als data=ordered aber auch nicht ganz so sicher.

Ihr wisst ja wie's ist, es findet sich immer jemand, der die umgekehrten Erfahrungen mit zwei verschiedenen Dateisystemen gemacht hat. Oder jemand bei dem ReiserFS, ext2/3 und XFS alle stabil laufen...


MFG, David,
der den Rechner heute Morgen angeschmissen hat, um herauszufinden, ob er Reiser4 endlich ausprobiert.

EDIT:
Ja, ja, der Thread ist schon etwas angestaubt, bin mit der Suchfunktion drüber gestolpert.

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atomical
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Beitrag von atomical » 01.05.2005 09:47:50

Hatte unter Gentoo ewig Reiserfs und keine Probleme - später dann Reiser4 und jetzt unter Debian nehm ich ext3, weil ich mir mal mit einem unoffiziellen Kernel-deb und reiserfs mehrere Stunden Gebastel beschert habe.
mfg, atomical

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Wolf012
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Beitrag von Wolf012 » 01.05.2005 10:46:38

Hatte lange Zeit ext3 am laufen und keine Probleme. Nach Neuinstallation versuchte ich mich an XFS.
Dies läuft nun seit 3 Monaten - mehr oder weniger. Ich zweifle noch etwas an der Sicherheit, Stabilität und Integrität von XFS da ich sehr merkwürdige Abstürzte von verschiedenen Programmen verbuche seit ich umgestiegen bin.
Datenverlust hatte ich auch bereits mehrmals (Beschädigte Dateien...).

Sollte das System crashen werde ich vermutlich wieder auf ext3 zurückgehen.
On the first day, God said, "apt-get install light"

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meandtheshell
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Beitrag von meandtheshell » 01.05.2005 11:28:57

lange rede kurzer sinn: nimm ext3 - vorallem auch wegen der nahtlosen kompatibilität zu ext2
edit: oops - das thema dürfte sich bereits erledigt haben - siehe thread starter datum

Psych
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Beitrag von Psych » 01.05.2005 12:42:55

Dieses Thema erledigt sich wohl nie ganz...
Kann mir einer sagen wann man mit Reiser4 im Kernel rechnen darf?
Debian Lenny, Squeeze (Server)
Openindiana (NAS)
PfSense (Router, Firewall)
Ubuntu (Notebook)
Arch Linux (Desktop)

schwedenmann
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Filesystem

Beitrag von schwedenmann » 01.05.2005 14:07:53

Hallo


Ich setze für / nur etx3 ein, ansonsten habe ich für verscheidene Partitonen (/home /usr /daten) jfs seit gut 1 Jahr im Einsatz und keinerlei Probs.
reiser4 hab ich auf einer 4GB Part. für meine mp3 seit 6 Wochen am Laufen.
Auf einem kleinen Fileserver zu Testzwecken /= ext3 und 2 Part. mit xfs.

Mfg
schwedenmann

System Kanotix 7a, Kernel 2.6.10, bzw eisfair für den Server mit Kernel 2.4.27

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skar
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Beitrag von skar » 08.05.2005 01:59:28

um diesen thread nochmal aufzuwärmen:

Welches Dateisystem man nehmen sollte, hängt wohl vom einsatzzweck ab.

Wer einen Server hat mit vielen grossen dateien, sollte wohl xfs nehmen. Im umgang mit grossen Dateien ist es am schnellsten, skalierbarer als alle anderen Dateisysteme und extrem stabil.

Wer einen Server mit vielen kleinen Dateien hat, sollte wohl reiserFS nehmen, da es im Umgang mit kleinen dateien am performantesten ist. Allerdings dann natürlich im data=ordered modus.

ext2 ---> wer auf absolute stabilität setzt, sehr sehr ressourcenschonend arbeiten will und auch auf das Journaling verzichten kann, greift zu diesem Dateisystem.

ext3 ---> für den Desktop einsatzt sehr zu empfehlen, schnell, stabil, journaling. :)

reiser4 ---> ähnlich wie xfs, allerdings weniger gut skalierbar, etwas schneller, handelt kleine und grosse dateien annähernd gleichgut, bei weitem nicht so stabil und meiner Meinung nach nicht für sensible daten geeigenet, weil es einfach noch sehr unstable und jung ist.

jfs ---> kann ich nix zu sagen.

Fazit: Immer abhängig von der nutzung des Rechners.

Ich selber nutze Reiser4.
Allerdings muss ich hier mal anmerken, daß Reiser4 zwar extrem schnell ist und bei mir auch rock solid läuft, allerdings demnächst von meinem Desktop verschwindet. Der Grund ist ganz einfach: Ich habe ein system, was für den Desktop optimiert ist. Das heißt ich achte sehr auf die Latenz und die Preemption fähigkeit des Systems. Und genau da haperts bei reiser4. Durch die hohe CPU-Last und den hohen Speicherverbrauch, den Reiser4 mitsichbringt, leidet die reaktionszeit des Systems im Realtimemodus. Also, finger weg von Reiser4, wenn man ein Desktop-System hat. :)
jabber: skar@jabber.org

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meandtheshell
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Beitrag von meandtheshell » 08.05.2005 02:17:40

@ skar
Wer einen Server hat mit vielen grossen dateien, sollte wohl xfs nehmen. Im umgang mit grossen Dateien ist es am schnellsten, skalierbarer als alle anderen Dateisysteme und extrem stabil.

Wer einen Server mit vielen kleinen Dateien hat, sollte wohl reiserFS nehmen, da es im Umgang mit kleinen dateien am performantesten ist. Allerdings dann natürlich im data=ordered modus.

dir ist schon klar das du auch bei Ext2 und Ext3 die Blockgröße bestimmen kannst und somit an die file größe anpassen kannst
ext2 ---> wer auf absolute stabilität setzt, sehr sehr ressourcenschonend arbeiten will und auch auf das Journaling verzichten kann, greift zu diesem Dateisystem.

ext3 ---> für den Desktop einsatzt sehr zu empfehlen, schnell, stabil, journaling.
der unterschied hier ist klein - Die Journaling-Funktionalität garantiert die Datenkonsistenz. Somit sind die ext2-typischen Dateisystemprüfungen nicht notwendig und können abgeschaltet werden. Ansonsten ist ext2/3 vollkommen kompatibel zueinander.

aber wie du gesagt hast bestimmt der einsatzzweck das FS das zum Zug kommt ... meist ist es aber so das es (außer high performance geschichten) schnuppe ist was man nimmt den für den hausgebrauch ist es overkill sich eine woche den kopf zu zerbrechen welche blockgröße man sich auswählen soll zumal die größe der Files auf einem Desktop system ja sowieso immer total heterogen ist ...

markus

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skar
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Beitrag von skar » 08.05.2005 19:54:04

Den Aspekt der Blockgrösse habe ich deshalb außer acht gelassen, weil er:
1. Im Heimbereich sowieso nicht wirklich zum tragen kommt und
2. die performance nur bedingt von der Blockgrösse abhangig ist
3. Du den konkurrenten die Blockgrösse "optimieren" kannst.

Mein Comment bezieht sich hauptsächlich auf Desktop-Systeme und da ist in der Regel jedes andere FS als ext3 reiner latency overkill.

Ich stimme dir aber bei deinem Einwand zu ext2/ext3 zu, allerdings mit kleiner Einschränkung. Die Journaling funktion des ext3 macht einen eh schon schwachen Rechner meiner Erfahrung nach noch ein gutes Stück langsamer, als wenn man eben auf ein pures ext2 zugreift.
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