Festplattencrash und Wiederherstellung

Hast Du Probleme mit Hardware, die durch die anderen Foren nicht abgedeckt werden? Schau auch in den "Tipps und Tricks"-Bereich.
Antworten
Benutzeravatar
empty_string
Beiträge: 712
Registriert: 19.07.2003 21:26:07

Festplattencrash und Wiederherstellung

Beitrag von empty_string » 24.04.2004 21:11:46

Hallo liebe df.de Community,

ich wende mich mit einen schwierigen Problem an euch. Ich möchte kurz schildern was passiert ist. Bei meiner Arbeit unter debian (woody, 2.4.21) ist mein system plötzlich gefreezt. Da ich gerade etwas grafisches gemacht habe, wollte ich sehen ob ich X neustarten kann. Stattdessen bekam ich einen schwarzen Bildschirm auf den in rießiger Geschwinigkeit eine Fehlermeldung durchlief bei der sich ständig Zahlen änderten. Leider weiß ich nicht den genauen Wortlaut aber in etwa sowas kam darin vor:
"hda error read sector xxxxx-xxxx". Nachdem sehr viele Zahlen durchgelaufen waren ging nichts mehr und ich musste neustarten. Es kam nicht wie gewohnt der lilo splash, sondern gleich NTLDR fehlt und ein paar klägliche Versuche der Bios? software daraus schlau zu werden. Nun denn, auf der 80 GB Festplatte sind 3 NTFS Partitionen 3 EXT Partitionen und 2 SWAP. Sämtliche boot versuche über rescue (rescue root=/dev/hdaX) liefen schief. Ich musste mir die Fehler notieren und kann nur ein Teil jetzt posten, weiß aber auch nicht wie aussagekräftig sie sind:

Code: Alles auswählen

 hda: read_intr: status=0x59 {DriveReady SeekComplete DataRequest Error}
hda: read_intr: error=0x10 {SectorIdNotFound}, LBAset=0, sector=0
Diese 2 Zeilen kam mit unterschiedlichen Nummernsher oft und schnell immer wieder. Dannach kamen noch ein paar Meldungen bis zur Kernel panic:

Code: Alles auswählen

 end_request: I/O error dev 08:00 (hda), sector0
unable to read partition table
rootfs not mounted
VFS.. Cannot open root device 3a:05
Kernel Panic: VFS: Unable to mount root fs 3a:05
Und wenn ich mein testsystem auf einer anderen partition laden will:

Code: Alles auswählen

 hda: read_intr: so ähnlich wie oben die 2 ersten Zeilen...
attempt to access beyond end of device
...
ext2-fs: unable to read superblock
...
FAT bread failed
...
Invalid session number or type of track
...
isofs_read_super: bread failed, dev=03:0a, iso...
und wieder Kernel panic wie open
Weiter versuche:
1. Debian neuinstallieren: funktioniert bis zum ersten cfdisk start für die partitionen, aber cfdisk kann nicht auf hda zugreifen und empfiehlt mir die Partitionstabellen neu zu schreiben womit alle Daten weg wären.
2. Windows installieren: funktioniert bis zur Partitionsauswahl: auf diesen Datenträger kann nicht zugegriffen werden. (Vorher schon I/O error Meldung).
Auch Versuche mit der Wiederherstellungskonsole scheiterten.

Was ich zur Zeit mache:
1. Habe die Daten meiner 2. kleinen Festplatte gesichert und sie als Master gejumpert und (erstmal) Windows drauf gemacht. Naja wie man sich denken kann sind die recovery tools die man so findet nicht die Wucht. Ich sehe die Festplatte nicht in der Datenträgerverwaltung ABER im Gerätemanager (wem das was sagt ;)).
2. Da ich hier nur Modem Geschwindigkeit habe, läd ein Freund gerade Knoppix herunter, welches ich dann morgen Nachmittag besitzen dürfte.

Ok nun zu meinen eigentlichen Fragen. Gibt es noch grundsätzlich andere Ansatzpunkte vorzugehen um wenigsten an ein Teil der Daten zu kommen? Die Empfehlung mit Knoppix hab ich von einen Kumpel. Nun würde ich gerne wissen was ich dann konkret in Knoppix machen kann um auf die andere Festplatte zuzugreifen oder Daten zu recovern.
Mir sind die Daten darauf äußerst wichtig, ob ich allerdings bis zu 2000€ für eine professionelle Diagnose und nocheinmal bss zu 5000€ für eine, vielleicht nur teilweise, Wiederherstellung bezahlen würde bezweifle ich.

Ich bin zutiefst Dankbar für jede Hilfe.
empty :(

Benutzeravatar
chris71
Beiträge: 323
Registriert: 26.09.2003 00:43:09
Wohnort: Ulm
Kontaktdaten:

Beitrag von chris71 » 25.04.2004 11:58:35

hallo empty,

da ist bei dir ganz schön was schiefgelaufen ... (keine sicherung??)

wenn dir die daten so wichtig sind würde ichs gleich den profi machen lassen und die festplatte auf keinen fall mehr einschalten. wenn du eine sozusagen spanabhebende datenverarbeitung hast, geht bei jedem mal einschalten nur noch mehr kaputt. (macht sie andere geräusche als sonst??)

wenn du es selber versuchen magst, dann kannst du versuchen mit knoppix die partition zu mounten, die für dich wichtig ist und die daten auf die andere platte kopieren. wenn das nicht geht mußt du rausfinden warum. wenn nur die partitonstabelle zerschossen ist, könntest du diese nochmal schreiben, wenn du alle partitions-daten deiner alten besitzt, so daß du die partitionstabelle wieder exakt gleich scheibst. es gibt auch windows-tools die eine festplatte nochmal auslesen können wenn keine oder eine geänderte partitionstabelle vorhanden ist. diese programme findest du mit google,"get data back" habe ich seinerzeit mal benutzt. wenn du deine daten aber auf einem linux-dateisystem hast sind diese programme machtlos. und wie gesagt, wenn ein mechanischer fehler vorliegt, dann kannst du selber nichts mehr machen, sondern richtest evtl. nur noch größeren schaden an.

gruß
chris
jabber: chris71@amessage.de
linux is like a wigwam, no gates, no windows and an apache inside

Benutzeravatar
empty_string
Beiträge: 712
Registriert: 19.07.2003 21:26:07

Beitrag von empty_string » 25.04.2004 18:05:33

Hallo chris, erstmal danke für deine Antwort.
Leider habe ich die Festplatte schon öfters angeschaltet direkt nach dem Fehler. Aber an Geräuschen habe ich keine Veränderung bemerkt. Die letzte Datensicherung habe ich unter win gemacht, bevor ich am Anfang des Jahres ganz auf debian umgestiegen bin (bin ich ja selber Schuld).
Die Knoppix Variante versuche ich heute Abend. Die "get back" software hat leider auch nicht geholfen. Ich habe zwar nicht die gesamten 156296384 Sektoren überprüft, welche ja zum Teil NTFS und zum Teil ext partitionen sind, aber selbst die Stichprobenweise überprüfen ließ kein Funken von Daten ans Licht kommen (Unbekannter Fehler beim Lesen von Sektor X auf HD129; Fehler 27 in HD129: während ReadLba: LBA=X, CHS=-1x-1x-1, Cnt=64) usw usw.. .
Ich hoffe beim Zugriff unter Knoppix habe ich mehr Erfolg.

Benutzeravatar
b a r t
Beiträge: 145
Registriert: 16.08.2004 20:19:15
Wohnort: springfield

Beitrag von b a r t » 25.08.2004 23:48:01

ich habe ein änliches problem gehabt!!!!

ich hatte nur windows XP darauf gehabt (HD eines Kollegen), ein anderen Kollege aus der Firma hate ein ganz geiles Teil "ein IDE zu USB2" Adapter, ich habe die HD an einen anderen Rechner andgeschlossen mit XP aufgestartet und mit einem Tool, das mir zuhause nicht mehr einfällt, die daten auslesen können, ich habe noch andere probiert, war aber das einzige gute tool, ich werde dir morgen den link schicken, damit auch du die Daten retten kannst.

noch eine kleine Frage: auf welcher Partition sind die Daten drauf, ext oder ntfs?

gruss und viel glück
b a r t

Benutzeravatar
empty_string
Beiträge: 712
Registriert: 19.07.2003 21:26:07

Beitrag von empty_string » 26.08.2004 23:55:25

Puh, damit hätt ich ja nicht mehr gerechnet, Festplatte ist schon ausgeaut, aber ich versuche gerne noch alles was möglich ist. Leider ist die Festplatte voll von Partitionen, über ext3, swap, ntfs und fat32 :/ .

Naja über den Link wäre ich die erstmal sehr dankbar, und die Idee mit dem Ide to Usb, wenn ich sowas auftreiben kann, klingt auch gut.

danke und Gruß,
empty
Debian seit 2001, jetzt mit trixie.

Benutzeravatar
b a r t
Beiträge: 145
Registriert: 16.08.2004 20:19:15
Wohnort: springfield

Beitrag von b a r t » 27.08.2004 12:44:46

das tool für windows heisst restor2000, ich habe damit super erfahrungen gemacht, es sollte eigentlich auch am IDE Port direkt gehen, du musst einfach schauen das die disk erkannt wird, eventuell auch ein Laufwerkbuchstabe hat.

persönlich habe ich auch kein USB to IDE adapter, darum würde mich deine erfahrung sehr intressieren.

gruss
b a r t

Benutzeravatar
empty_string
Beiträge: 712
Registriert: 19.07.2003 21:26:07

Beitrag von empty_string » 31.08.2004 14:25:45

Ok ich werde berichten ob ich Erfolg habe, allerdings befürchte ich, ohne allzu pessimistisch sein zu wollen, das das tool auch nicht mehr macht als die die ich schon auspobiert habe. Die meißten können nämlich nicht einmal darauf zugreifen (Laufwerksbuchstabe wird nirgens erkannt). Aber ich poste sobald sich was getan hat.

bye,
empty
Debian seit 2001, jetzt mit trixie.

Friesi
Beiträge: 582
Registriert: 07.07.2003 20:40:11
Wohnort: Stromberg
Kontaktdaten:

Beitrag von Friesi » 31.08.2004 14:59:24

Schonmal mit einer Analyse Software vom Hersteller probiert die Festplatte auf Fehler zu überprüfen? Weis das IBM und Seagate soetwas haben, andere natürlich auch.

Von welchem Hersteller ist die Festplatte eigentlich?

DavidJ
Beiträge: 767
Registriert: 31.05.2003 12:23:58

Beitrag von DavidJ » 01.09.2004 12:54:21

Evtl. hat auch einfach das Kabel einen Schaden. Den Fall hatte ich auch schon, bevor ich festgestellt hatte, dass es am Kabel liegt hatte ich allerdings schon neuinstalliert, -partitioniert etc.

Benutzeravatar
empty_string
Beiträge: 712
Registriert: 19.07.2003 21:26:07

Beitrag von empty_string » 03.09.2004 02:41:01

Ein Ide to usb Kabel bestelle ich mir bei ebay weil ich meine 2 Festplatten gerade nicht ausbauen kann. Dann teste ich auch die neuen Softwarevorschläge. Allerdings stimmen mich dd, testdisk und noch irgendein Programm unter linux nicht sehr zuversichtlich. Aber danke euch :) .
Debian seit 2001, jetzt mit trixie.

Benutzeravatar
Joghurt
Beiträge: 5244
Registriert: 30.01.2003 15:27:31
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Joghurt » 03.09.2004 03:34:57

Versuchs mal mit der ultimatebootcd.org da sind auch Festplattentools diverser Hersteller dabei.

Wahrscheinlich ist es aber besser, die Platte gleich zu einem Fachlabor zu bringen, bevor noch mehr kaputt geht.

Benutzeravatar
b a r t
Beiträge: 145
Registriert: 16.08.2004 20:19:15
Wohnort: springfield

Beitrag von b a r t » 03.09.2004 08:12:26

He Jogurt, dein link funktioniert nicht sollte warscheinlich eher http://www.ultimatebootcd.com/ so gehen oder?

b a r t

Benutzeravatar
Ano
Beiträge: 497
Registriert: 07.10.2002 17:39:08

Beitrag von Ano » 03.09.2004 08:13:37

Hallo!

Ich hatte vor ein paar Tagen in etwa die selbe Fehlermeldung meiner nicht einmal 1 Jahr alten 120 GB Platte.
Also habe ich mich Geduld und Spucke die fast 7 GB meines home-Verzeichnisses in fast 4 Tagen auf eine andere Platte gesichert.
Hm, das war nicht die Erfuellung, auch wenn meine persoenlichen Daten jetzt sicher waren.
Aber was ist mit den restlichen ca. 100 GB Daten?!
Ein Freund brachte mich auf die Idee. Die Platte in eine gut abgedichtete Tuete, am besten zusammen mit einer Packung Silica und ab in den Tiefkuehler.
Ok. Nun aber beim Auspacken auf das Kondenswasser achten!!
Damit schaffte ich schon einmal knapp die Haelfte der restlichen Daten.
Also noch ein paar Iso-Images geloescht und die Platte wieder in den Tiefkuehler.
Dann die Platte wieder in den Rechner und diesmal noch zwei Kuehlakkus dazu. Eins unter die Platte und eines darueber. Dazu noch den grossen Zimmerventilator davor gelegt und ich konnte sogar noch shred 8 mal durchlaufen lassen, damit die Jungens vom Hersteller nicht auf dumme Gedanken kommen! :D

Ano

PS: Das funktioniert nat. nur bei waermebedingenten Problemen und ich habe ausserdem noch zwei weitere Akkus im Wechselbetrieb gehabt.

Benutzeravatar
b a r t
Beiträge: 145
Registriert: 16.08.2004 20:19:15
Wohnort: springfield

Beitrag von b a r t » 03.09.2004 11:10:17

he hallo
was habt ihr euch eigentlich gedacht, ide platten sind keine scsi platten. sie sind nicht für den dauerbetrieb gedacht, also schont eure platten.
8) 8) 8)
b a r t

Benutzeravatar
Ano
Beiträge: 497
Registriert: 07.10.2002 17:39:08

Beitrag von Ano » 03.09.2004 11:52:11

Danke, das weiss ich jetzt auch (wieder).

Nachdem sich vor einigen Jahren die Preise von SCSI Geraeten denen von IDE Geraeten angenaehert hatten, ist die Spanne jedoch jetzt wieder unueberwindbar - fuer einen Normal-Heim-Nutzer ohne riesen Verdienst. Zumal (fast) alle Hersteller ja auch keine optischen Laufwerke auf SCSI Basis mehr herstellen. Und wenn schon SCSI, dann nur SCSI und kein Mischsystem!

:-(

Ano

Benutzeravatar
b a r t
Beiträge: 145
Registriert: 16.08.2004 20:19:15
Wohnort: springfield

Beitrag von b a r t » 03.09.2004 13:12:02

ano für was brauchst du dein PC, ich nehme an wenn du mehr als nur ein PC zuhause hast oder dort wo ihn lagerst :wink:
in dem PC (server) der die ganze zeit läuft, braust du nicht unbedingt die neusten Geräten, sondern, dein brenner kannst du auch am bastel PC anbringen oder?
dann hast du ein SCSI System und ein IDE System, für den SCSI server kannst du einen alte kiste nehmen, für nur File brauch es fast keine
b a r t

Benutzeravatar
Ano
Beiträge: 497
Registriert: 07.10.2002 17:39:08

Beitrag von Ano » 04.09.2004 10:52:31

@bart

Du hast schon Recht. Mein Router und Wenn-ich-mal-Zeit-habe-ihn-aufzusetzen-Server laeuft ja - dank seit langem nicht eingetretenem Stromausfall - schon ziemlich lange ohne Probleme...
Nur zwischenzeitlich, also bis ich die Zeit gefunden habe, laufen Tauschboersen- und Seticlient auf meinem Arbeitsplatzrechner, auch wegen der groesseren Platten.

Ano

PS: Wenn du dich als Sponsor fuer grosse SCSI-Platten zur Verfuegung stellen willst, dann bitte gerne! ;-)

Benutzeravatar
empty_string
Beiträge: 712
Registriert: 19.07.2003 21:26:07

Beitrag von empty_string » 24.09.2004 12:54:48

Kleiner Statusbericht ;) ,
habe mit einm IDE to USB Adapter rumgespielt und u.a. restore2000 und die ultimatebootcdtools getestet. Hat alles nicht geholfen. Das einzige was noch erkannt wird ist der Name der Festplatte im bios und in manchen Programmen (WDCirgenwas). Wird die Festplatte an einen win Rechner der aus ist angeschlossen fährt dieser nicht hoch (2k, xp). Linux gibt die schon beschriebenen Fehlermeldungen durch.
Ontrack Tools erlauben den Scan bestimmter Regionen. Ich habe nicht die ganzen 80 GB gescannt weil das über 2 Wochen dauern würde. Aber immer 1-5 GB Abschnitte ganz zufällig, und überall erfolgt nichtmal zugriff (read error, I/O error usw.).
Die anderen Ideen mit Gefrierfach und so lass ich mal weg weil ich mir sicher bin das die Festplatte kein headcrash hatte und normalerweise auch nicht an überhitzung gestorben ist.
Ein Freundlicher debianer aus dem irc hat noch ein paar linuxbefehle auf meinen Rechner ausprobiert und sagt ich kann das Ding wegschmeißen.

Wollte das nur noch schreiben weil ich es gesagt hatte das ich alles nochmal ausprobiere wenn ich Zeit habe. Ins Labor schaffe ich sie nicht.

Nichts für ungut. Bye,
empty
Debian seit 2001, jetzt mit trixie.

Benutzeravatar
Manfred
Beiträge: 1977
Registriert: 08.02.2004 10:51:23
Wohnort: Far Far Away

Beitrag von Manfred » 25.09.2004 19:46:13

Hallo,

ich weiß nicht wie wichtig deine Daten sind. Ich hatte auch mal einen Totalausfall der Festplatte und habe sie zu http://www.cbltech.de geschickt. Die machen dir eine kostenlose Analyse deiner Festplatte. Dann weißt du wenigstens, ob noch was zu retten ist und wieviel es dich kosten würde. Bei mir wären es damals ca. 900 Euro gewesen. Das war mir aber dann doch zuviel. Man muß sich auch mal im Verzichten üben. :?

Es gibt übrigens noch mehr solcher Datenretter (http://www.data-recovery.de http://www.itk-datenrettung.de), die eine kostenlose Analyse mit Kostenvoranschlag machen. Such doch einfach mal bei google.
Ciao

Manfred

A computer only does what you actually told it to do - not what you thought you told it to do.

Antworten