Hi!
Kraftwerk hat geschrieben:3.) Hat freie Software die Möglichkeit, sich wirklich auf der Computerwelt durchzusetzen?
Ich bezweifle das, ehrlich gesagt. Und zwar eigentlich nicht, weil sie frei ist und deshalb schon mal grundsätzlich suspekt (mag zwar ein Aspekt sein, aber den halte ich für überwindbar), sondern halt primär, weil freie Software, weil auf den Interessen der Developer basierend, nie auf ein Niveau von "ich schreib mein Programm so, dass auch meine Oma das bedienen kann und meine kleine Schwester und überhaupt alle" kommen wird. (Mag ein Vorurteil sein, aber ich kenn das ja von mir selbst, ich bau lieber fünf neue Funktionen über nen Console-Switch ein, als da aufwändig ne GUI zu proggen, wo man ein Häkchen für die neue Funktion setzen kann. Eines der besten Video-Programme für Linux, mplayer, hat standardmäßig gar keine GUI, jetzt erklär mal meiner kleinen Schwester, wie sie ihre neue DVD da abspielen kann...) Klar, es gibt Gegenbeispiele (OpenOffice.org), aber das ist, wie ich im Moment darüber denke.
Kraftwerk hat geschrieben:4.) Wie leben Distributoren von Linux und freier Software? Warum macht RedHat, Novell/Ximian, etc. Gewinn?
Wie hier schon geschrieben, wohl am meisten mit Support. Da gibt es doch auf den Websites bestimmt mal ne Preisliste, wieviel son Seminar kostet... da musst du blechen. Obwohl... nun ja, ich weiß nicht, ob ein von der Qualität vergleichbares Windows-Seminar wesentlich billiger ist...
Kraftwerk hat geschrieben:5.) Inwiefern spielen Software-Patente dabei eine Rolle? Wie gefährden sie freie Software?
Nun ja, eigentlich spielen Software-Patente nicht nur in der OSS-Entwicklung eine Rolle, sondern in der gesamten Entwicklung. Wenn ich ein CS-Programm schreibe, muss ich mich doch trotzdem genau informieren, welche patentierten Sachen ich benutze, weil ich schließlich dann später dafür zahlen muss (bzw. die Kosten dafür auf den Käufern abwälzen muss). Oder ich muss drumherum programmieren. Der Aufwand ist derselbe wie bei OSS-Projekten. Nur, dass eben die meisten OS-Programme kostenlos sind und daher die Entwickler keine Möglichkeit haben, die Patentkosten auf die Benutzer abzuwälzen. Und, bei allem Respekt, aber ich als Developer würde auch nicht für die Benutzer meines Progs Patentgebühren zahlen wollen.
Ansonsten muss man da, wie schon oben geschrieben, unterscheiden zwischen Patenten, die konkrete Implementationen oder Verfahren schützen sollen (MP3, GIF) oder Ideen (hier: Audiokompression mit Hilfe von Datenreduktion oder Verkaufen von Dingen über ein Webshop-Interface,
http://webshop.ffii.org/). Die erste Form ist noch wesentlich akzeptabler als die zweite und besonders die zweite zerstört jede Form von unter menschlichen Bedingungen durchführbarer Programmierung.
Bye
g-henna
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