lizenzfrage und wahl der programmiersprache/umgebung
lizenzfrage und wahl der programmiersprache/umgebung
hallo,
stellvertretend für "uns" (ein kleines projekt mit 5 mitarbeitern) möchte ich einige fragen loswerden, da ich denke, dass es hier leute geben dürfte, die sich mit so was auskennen.
WORUM ES GEHT:
wir erstellen ein nicht näher spezifiziertes programm (will momentan noch nicht sagen, was es macht). es wird größtenteils XML sowie XSLT verwenden und die funktionalität von Apache und diversen andere open-source tools einbinden, soll aber auch in der lage sein, "geschlossene" programme einzubinden (wir benötigen beispielsweise word 2003 dafür).
das programm, das wir schreiben möchten, soll unter einer offenen lizenz zur verfügung gestellt werden. auch die von uns erstellten XML-dateien und stylesheets sollen "offen" sein (was sie ja ohnehin de facto immer sind).
WELCHE LIZENZ?
welche lizenz bietet sich an? wir wollen einerseits, dass jeder den code modifzieren und weitergeben darf. andererseits ist unser programm so konzipiert, dass es mit "plugins" ausgestattet werden kann, die auch closed-source sein dürfen.
WELCHE PROGRAMMIERSPRACHE?
wir sind keine "richtigen" programmierer und brauchen eine entwicklungsumgebung, die uns viel arbeit abnimmt (allerdings wollen wir kein visual basic... ). als primäres ziel haben wir momentan einen funktionierenden prototypen auf der liste. langfristig soll aber das ganze programm a) in einer objektorientierten sprache (=leicht erweiterbar) geschrieben und b) plattformübergreifend sein.
da sich einige von uns mit delphi auskennen und wir auch eine lizenz für eine (etwas ältere) enterprise-version haben, arbeiten wir momentan mit delphi 6.
was bietet sich für unser "langfristiges" ziel an (plattformunabhängigkeit)? wir wären auch für ein rewrite des codes bereit, wenn wir unseren ersten entwurf fertig haben.
wir benötigen einige spezielle funktionen und wissen nicht, wie sie sich plattformunabhängig realisieren lassen können - beispielsweise brauchen wir die fähigkeit, diverse programme einzubinden: einen XML-editor mit syntax-highlighting, einen xml-validator, einen browser, ein pdf-viewer und womöglich noch andere...
unser prototyp bindet momentan den IE, acrobat reader und einen bereits in delphi verfassten XML-editor ein. wir bräuchten da also eine lösung, die auf beiden plattformen (windows, linux) läuft...
ok - kann jemand was mit dieser beschreibung anfangen? mir als laien würde da kylix einfallen, aber ich weiß nicht, wie es mit dem einbinden der programme aussieht...
gruß
natas12
stellvertretend für "uns" (ein kleines projekt mit 5 mitarbeitern) möchte ich einige fragen loswerden, da ich denke, dass es hier leute geben dürfte, die sich mit so was auskennen.
WORUM ES GEHT:
wir erstellen ein nicht näher spezifiziertes programm (will momentan noch nicht sagen, was es macht). es wird größtenteils XML sowie XSLT verwenden und die funktionalität von Apache und diversen andere open-source tools einbinden, soll aber auch in der lage sein, "geschlossene" programme einzubinden (wir benötigen beispielsweise word 2003 dafür).
das programm, das wir schreiben möchten, soll unter einer offenen lizenz zur verfügung gestellt werden. auch die von uns erstellten XML-dateien und stylesheets sollen "offen" sein (was sie ja ohnehin de facto immer sind).
WELCHE LIZENZ?
welche lizenz bietet sich an? wir wollen einerseits, dass jeder den code modifzieren und weitergeben darf. andererseits ist unser programm so konzipiert, dass es mit "plugins" ausgestattet werden kann, die auch closed-source sein dürfen.
WELCHE PROGRAMMIERSPRACHE?
wir sind keine "richtigen" programmierer und brauchen eine entwicklungsumgebung, die uns viel arbeit abnimmt (allerdings wollen wir kein visual basic... ). als primäres ziel haben wir momentan einen funktionierenden prototypen auf der liste. langfristig soll aber das ganze programm a) in einer objektorientierten sprache (=leicht erweiterbar) geschrieben und b) plattformübergreifend sein.
da sich einige von uns mit delphi auskennen und wir auch eine lizenz für eine (etwas ältere) enterprise-version haben, arbeiten wir momentan mit delphi 6.
was bietet sich für unser "langfristiges" ziel an (plattformunabhängigkeit)? wir wären auch für ein rewrite des codes bereit, wenn wir unseren ersten entwurf fertig haben.
wir benötigen einige spezielle funktionen und wissen nicht, wie sie sich plattformunabhängig realisieren lassen können - beispielsweise brauchen wir die fähigkeit, diverse programme einzubinden: einen XML-editor mit syntax-highlighting, einen xml-validator, einen browser, ein pdf-viewer und womöglich noch andere...
unser prototyp bindet momentan den IE, acrobat reader und einen bereits in delphi verfassten XML-editor ein. wir bräuchten da also eine lösung, die auf beiden plattformen (windows, linux) läuft...
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natas12
"In den reichen Ländern hat die Freiheit gesiegt - mit all den schrecklichen Folgen, die das für die anderen mit sich bringt und noch bringen wird. Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben." (L. Canfora)
- emge
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Re: lizenzfrage und wahl der programmiersprache/umgebung
Was diese Features betrifft, so kann ich aus eigener Erfahrung Java empfehlen. Es gibt Unmengen an Bibliotheken und Tools, die die genannte Funktionalität implementieren. XML wird in Java ausgezeichnet unterstützt, Apache arbeitet problemlos mit Servlet-Engines zusammen. PDF wird durch FOP [1] und IText [2] eingebunden. Aufruf externer Programme ist (wie in nahzu jeder Sprache) kein Akt. Die Kunst besteht im Endeffekt "nur" noch darin, alle Komponenten miteinander zu kombinieren.Natas12 hat geschrieben:...WELCHE PROGRAMMIERSPRACHE?
wir sind keine "richtigen" programmierer und brauchen eine entwicklungsumgebung, die uns viel arbeit abnimmt (allerdings wollen wir kein visual basic... ). als primäres ziel haben wir momentan einen funktionierenden prototypen auf der liste. langfristig soll aber das ganze programm a) in einer objektorientierten sprache (=leicht erweiterbar) geschrieben und b) plattformübergreifend sein.
da sich einige von uns mit delphi auskennen und wir auch eine lizenz für eine (etwas ältere) enterprise-version haben, arbeiten wir momentan mit delphi 6.
was bietet sich für unser "langfristiges" ziel an (plattformunabhängigkeit)? wir wären auch für ein rewrite des codes bereit, wenn wir unseren ersten entwurf fertig haben.
wir benötigen einige spezielle funktionen und wissen nicht, wie sie sich plattformunabhängig realisieren lassen können - beispielsweise brauchen wir die fähigkeit, diverse programme einzubinden: einen XML-editor mit syntax-highlighting, einen xml-validator, einen browser, ein pdf-viewer und womöglich noch andere...
Was die Plattformunabhängigkeit von Java betrifft, da kann ich eigentlich auch nur sehr Gutes berichten. Wir entwickeln hier Anwendungen, die ohne Änderungen sowohl unter Win und Linux laufen. Ein paar der Funktionen die wir umsetzen sind PDF-Generierung, Generierung von WordML-Dokumenten, Report/Chart-Erstellung, komplexe Zugriffe auf Datenbanken mit Masken, die in XML beschrieben werden und zur Laufzeit in den "Zielcode" (HTML, Swing, .NET) umgewandelt werden bzw. in der Zielplattform interpretiert werden,...
Entwicklungsumgebungen gibt es wie Sand am Meer, viele sind darunter, die einem das Wühlen im Code versuchen abzunehmen. Empfehlungen kann ich da leider nicht so richtig geben, ich selbst verwende Eclipse, weil ich da sehr komfortabel direkt am Code arbeiten kann.
Grüße und viel Erfolg, Marco
[1] http://xml.apache.org/fop/
[2] http://www.lowagie.com/iText/
Zuletzt geändert von emge am 07.07.2004 13:43:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: lizenzfrage und wahl der programmiersprache/umgebung
Hallo,
Letztlich könnt ihr aber auch einfach zu eurem GPL lizenzierten Programm noch zusätzlich die Erlaubnis für proprietäre Plugins einräumen.
Was ähnliches passiert z.B. wenn man bei seinem GPL Qt Programm das linken mit dem anderen Qt Versionen erlaubt oder wenn Linus proprietäre Treiber Module in Linux erlaubt.
Kylix/Delphi halte ich für keine Alternative, schon alleine deswegen weil ihr ein freies Programm schreiben wollt! Was bringt dir ein freies Programm wenn alle die davon "profitieren" wollen das nur im zusammenhang mit proprietärer Software machen können? Damit ist dein Programm vielleicht frei, letztlich hast du aber schonmal alle Benutzer und Entwickler die ein (vollkommen) Freien System verwenden ausgeschlossen. Das ist im Prinzip die "java-trap"[1] nur mit Delphi/Kylix.
Wenn ihr was Delphi ähnliches evrwenden wollte, dann würde ich mir mal die Freie Implementierung (http://www.lazarus.freepascal.org/) ansehen.
Ansonsten wäre vielleicht auch mono interessant, aber damit kennen sich andere hier besser aus als ich.
Hoffe du kannst mit den Antworten etwas anfangen.
[0] http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLAndPlugins
[1] http://www.gnu.org/philosophy/java-trap.html
Da bietet sich die GPL oder die LGPL an, je nachdem wie eure Plugins eingebunden werden kann man auch proprietäre Plugins mit einem GPL Programm verwenden[0]Natas12 hat geschrieben: WELCHE LIZENZ?
welche lizenz bietet sich an? wir wollen einerseits, dass jeder den code modifzieren und weitergeben darf. andererseits ist unser programm so konzipiert, dass es mit "plugins" ausgestattet werden kann, die auch closed-source sein dürfen.
Letztlich könnt ihr aber auch einfach zu eurem GPL lizenzierten Programm noch zusätzlich die Erlaubnis für proprietäre Plugins einräumen.
Was ähnliches passiert z.B. wenn man bei seinem GPL Qt Programm das linken mit dem anderen Qt Versionen erlaubt oder wenn Linus proprietäre Treiber Module in Linux erlaubt.
Also ich denke das du im Punkt Platformunabhängig derzeit am besten und mit den wenigsten Problemen mit Qt arbeitest.WELCHE PROGRAMMIERSPRACHE?
...
da sich einige von uns mit delphi auskennen und wir auch eine lizenz für eine (etwas ältere) enterprise-version haben, arbeiten wir momentan mit delphi 6.
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was bietet sich für unser "langfristiges" ziel an (plattformunabhängigkeit)? wir wären auch für ein rewrite des codes bereit, wenn wir unseren ersten entwurf fertig haben.
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ok - kann jemand was mit dieser beschreibung anfangen? mir als laien würde da kylix einfallen, aber ich weiß nicht, wie es mit dem einbinden der programme aussieht...
Kylix/Delphi halte ich für keine Alternative, schon alleine deswegen weil ihr ein freies Programm schreiben wollt! Was bringt dir ein freies Programm wenn alle die davon "profitieren" wollen das nur im zusammenhang mit proprietärer Software machen können? Damit ist dein Programm vielleicht frei, letztlich hast du aber schonmal alle Benutzer und Entwickler die ein (vollkommen) Freien System verwenden ausgeschlossen. Das ist im Prinzip die "java-trap"[1] nur mit Delphi/Kylix.
Wenn ihr was Delphi ähnliches evrwenden wollte, dann würde ich mir mal die Freie Implementierung (http://www.lazarus.freepascal.org/) ansehen.
Ansonsten wäre vielleicht auch mono interessant, aber damit kennen sich andere hier besser aus als ich.
Da würde sich eine Konfigurationsmöglichkeit anbieten wo man dann halt seinen Browser, PDF-Viewer,... eintragen kann und diese Programm dann aus dem Programm heraus als neue Prozesse gestartet werden. Das sollte auf jedem System funktionieren, solange der Benutzer im Konfigurationsmenu die Programme eingetragen hat die er auf seinem System hat.wir benötigen einige spezielle funktionen und wissen nicht, wie sie sich plattformunabhängig realisieren lassen können - beispielsweise brauchen wir die fähigkeit, diverse programme einzubinden: einen XML-editor mit syntax-highlighting, einen xml-validator, einen browser, ein pdf-viewer und womöglich noch andere...
Hoffe du kannst mit den Antworten etwas anfangen.
[0] http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLAndPlugins
[1] http://www.gnu.org/philosophy/java-trap.html
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support
Ich spreche von Freier Software!
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vielen dank für die antworten. java scheidet wohl aus - wir kennen uns absolut nicht mit java aus und die "java trap" hat mich überzeugt.
verstehe ich die "trap" richti? -> sie besagt, dass zwar mein selbst geschriebenes programm frei ist, dass damit aber keiner was anfangen kann, weil er (um es zu erweitern) eine proprietäre entwicklungsumgebung bräuchte (die java VM, borlands kylix/delphi)?
die programme, die wir "einbinden" wollen, sollen tatsächlich INNERHALB unseres programmfensters laufen - also so etwas wie "kparts", nur eben für windows UND linux.
leider sind wir -wie gesagt- keine programmierer - wir brauchen also etwas komfortables, wo bereits viele klassen / objekte "vorgefertigt" sind. wir haben heute in drei stunden arbeit eine erste version mit delphi zusammengehackt, die prinzipiell fast alles konnte, was in unserem lastenheft steht - und das, obwohl nur einer von uns programmieren kann.
nun, ich denke, wir werden die erste version mit delphi bauen und uns danach für qt entscheiden (wobei delphi doch auch qt-programme erzeugen kann?!?).
demnächst vielleicht mehr zu unserem projekt - denn es rockt!
verstehe ich die "trap" richti? -> sie besagt, dass zwar mein selbst geschriebenes programm frei ist, dass damit aber keiner was anfangen kann, weil er (um es zu erweitern) eine proprietäre entwicklungsumgebung bräuchte (die java VM, borlands kylix/delphi)?
die programme, die wir "einbinden" wollen, sollen tatsächlich INNERHALB unseres programmfensters laufen - also so etwas wie "kparts", nur eben für windows UND linux.
leider sind wir -wie gesagt- keine programmierer - wir brauchen also etwas komfortables, wo bereits viele klassen / objekte "vorgefertigt" sind. wir haben heute in drei stunden arbeit eine erste version mit delphi zusammengehackt, die prinzipiell fast alles konnte, was in unserem lastenheft steht - und das, obwohl nur einer von uns programmieren kann.
nun, ich denke, wir werden die erste version mit delphi bauen und uns danach für qt entscheiden (wobei delphi doch auch qt-programme erzeugen kann?!?).
demnächst vielleicht mehr zu unserem projekt - denn es rockt!
"In den reichen Ländern hat die Freiheit gesiegt - mit all den schrecklichen Folgen, die das für die anderen mit sich bringt und noch bringen wird. Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben." (L. Canfora)
Kennst Du http://www.faqs.org/docs/artu/ ?
Ich persönlich bin Fan von modernen Scripting Sprachen wie perl, python... Mit heutiger Hardware sind Festplatte und Prozessor billig, Entwicklungszeit teuer. In diesen Sprachen sind erste Prototypen schnell erstellt, es ist auch relativ einfach, bestimmte Module in einer anderen Sprache einzubinden..... Ausserdem besteht eine RIESIGE Bibliothek an fertigen Modulen, die meistens in freier Lizenz erhältlich sind.... Und es gibt sie für alle akituellen Systeme (Mac OS X, Unixen, Windows)
Im Link oben findest Du viele Hinweise zu den verschiedenen Sprachen... Lesen und aussuchen, was deinen Bedürfnissen am ehesten entspricht ! und verschiedenes anschauen, ausprobieren.
Es gibt beim Programmieren sicher keine Eierlegendewollmilchsau. Am schlimmsten finde ich das Festlegen auf eine Programmierumgebung, eine Programmiersprache, vor allem wenn die Entwicklungsumgebung von EINER Firma kontrolliert wird (wie Java, Delphi o.ä). Hier würde ich Tools einsetzen, die möglichst flexibel sind (also wenn plattformunabhänigkeit gefragt ist, vom allerersten Anfang an auf allen Zielplattformen gleichzeitig entwickeln, das kostet am Anfang mehr, spart dir später sehr viel Kummer und Ärger und Zeit)
Ansonsten ist viel eine Frage der Projektarbeit: Wie organisierst Du das Projekt ? Es ist einfach, in eine Sackgsse zu entwickeln, schwierig die Entwicklung offen zu halten für die Zukunft....
Viel Spass !
Ich persönlich bin Fan von modernen Scripting Sprachen wie perl, python... Mit heutiger Hardware sind Festplatte und Prozessor billig, Entwicklungszeit teuer. In diesen Sprachen sind erste Prototypen schnell erstellt, es ist auch relativ einfach, bestimmte Module in einer anderen Sprache einzubinden..... Ausserdem besteht eine RIESIGE Bibliothek an fertigen Modulen, die meistens in freier Lizenz erhältlich sind.... Und es gibt sie für alle akituellen Systeme (Mac OS X, Unixen, Windows)
Im Link oben findest Du viele Hinweise zu den verschiedenen Sprachen... Lesen und aussuchen, was deinen Bedürfnissen am ehesten entspricht ! und verschiedenes anschauen, ausprobieren.
Es gibt beim Programmieren sicher keine Eierlegendewollmilchsau. Am schlimmsten finde ich das Festlegen auf eine Programmierumgebung, eine Programmiersprache, vor allem wenn die Entwicklungsumgebung von EINER Firma kontrolliert wird (wie Java, Delphi o.ä). Hier würde ich Tools einsetzen, die möglichst flexibel sind (also wenn plattformunabhänigkeit gefragt ist, vom allerersten Anfang an auf allen Zielplattformen gleichzeitig entwickeln, das kostet am Anfang mehr, spart dir später sehr viel Kummer und Ärger und Zeit)
Ansonsten ist viel eine Frage der Projektarbeit: Wie organisierst Du das Projekt ? Es ist einfach, in eine Sackgsse zu entwickeln, schwierig die Entwicklung offen zu halten für die Zukunft....
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Oje, augesprochen spitzfindig vom Hr. Stallman. Ich möcht mich seiner Grundaussage auch nicht unbedingt anschliessen.Natas12 hat geschrieben:vielen dank für die antworten. java scheidet wohl aus - wir kennen uns absolut nicht mit java aus und die "java trap" hat mich überzeugt.
verstehe ich die "trap" richti? -> sie besagt, dass zwar mein selbst geschriebenes programm frei ist, dass damit aber keiner was anfangen kann, weil er (um es zu erweitern) eine proprietäre entwicklungsumgebung bräuchte (die java VM, borlands kylix/delphi)?
Auch Deiner Interpretation kann ich mich nicht anschliessen. Ich kann das freie Programm sehr wohl erweitern: Quelltext nehmen, mit einer freien IDE verändern und mit einem freien Kompiler (z. B. Jikes [1]) kompilieren. Zum Ausführen braucht man dann zwar wieder eine (eventuell) nicht freie VM, aber das war auch schon für den ursprünglichen Entwickler so.
Grüße, Marco
[1] http://www-124.ibm.com/developerworks/oss/jikes/
hmm, ok. das mit dem "skriptsprache + bindings" hatte ich mir auch schon überlegt. "organisieren" tu ich das projekt (gottseidank!) nicht... na ja, organisieren tut es eigentlich niemand...
wir sind "nur" 5 verirrte geisteswissenschaftler (von germanistik bis politikwissenschaft ist alles dabei... ) und wollen eine wissenschaftlich verwertbare software schreiben, die open source ist und jeder benutzen und erweitern darf.
ich werde das mal "unserem" programmierer schildern, besonders was die lizenzfrage angeht. und beim überfliegen der "unix-phiosophie" ist mir doch aufgefallen, dass wir einige dinge bisher ganz richtig gemacht haben (kleine teile, trennung von frontend und backend).
na ja, hoffentlich wird was draus.
wir sind "nur" 5 verirrte geisteswissenschaftler (von germanistik bis politikwissenschaft ist alles dabei... ) und wollen eine wissenschaftlich verwertbare software schreiben, die open source ist und jeder benutzen und erweitern darf.
ich werde das mal "unserem" programmierer schildern, besonders was die lizenzfrage angeht. und beim überfliegen der "unix-phiosophie" ist mir doch aufgefallen, dass wir einige dinge bisher ganz richtig gemacht haben (kleine teile, trennung von frontend und backend).
na ja, hoffentlich wird was draus.
"In den reichen Ländern hat die Freiheit gesiegt - mit all den schrecklichen Folgen, die das für die anderen mit sich bringt und noch bringen wird. Die Demokratie ist auf andere Epochen verschoben." (L. Canfora)
- peschmae
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- Wohnort: nirgendwo im irgendwo
Du hast das fast richtig verstanden. Es geht aber weniger um die Entwicklungsumgebung als um die JRE (Entwickeln bzw. ändern kann man das ja auch mit Emacs oder so). Wenn du Programme machst die selber GPLed sind und auf Suns JRE laufen dann ist die ganze Sachen ein Problem weil du die brauchst - und jeder Anwender - und die nicht frei ist.Natas12 hat geschrieben:verstehe ich die "trap" richti? -> sie besagt, dass zwar mein selbst geschriebenes programm frei ist, dass damit aber keiner was anfangen kann, weil er (um es zu erweitern) eine proprietäre entwicklungsumgebung bräuchte (die java VM, borlands kylix/delphi)?
Allerdings kannst du auch auf Kompatibilität zu einer oder mehreren freien JREs und deren Klassenbibliothek achten (Kaffe, Sablevm oder GCJ) - dann ist das ganze kein Problem.
Bei Delphi ist die Sache ähnlich - nur noch ein bisschen extremer.
Das passt jetzt so nicht ganz. Linux ist _nur_ GPL-lizenziert. Ohne Zusatzklausel die das erlauben würde.BeS hat geschrieben: Letztlich könnt ihr aber auch einfach zu eurem GPL lizenzierten Programm noch zusätzlich die Erlaubnis für proprietäre Plugins einräumen.
Was ähnliches passiert z.B. wenn man bei seinem GPL Qt Programm das linken mit dem anderen Qt Versionen erlaubt oder wenn Linus proprietäre Treiber Module in Linux erlaubt.
Da jede Menge anderer Leute auch Änderungen zu Linux beigetragen haben darf nicht einfach Linux als Erstautor des Kernels die Lizenz ändern. Er darf das nur für die Sachen die er geschrieben hat. Deshalb ist Linux immer noch rein GPL - ohne irgendwelche Zusatzerlaubnis.
MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy
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stimmt, das war von mir etwas ungenau formuliert.peschmae hat geschrieben: Das passt jetzt so nicht ganz. Linux ist _nur_ GPL-lizenziert. Ohne Zusatzklausel die das erlauben würde.
Da jede Menge anderer Leute auch Änderungen zu Linux beigetragen haben darf nicht einfach Linux als Erstautor des Kernels die Lizenz ändern. Er darf das nur für die Sachen die er geschrieben hat. Deshalb ist Linux immer noch rein GPL - ohne irgendwelche Zusatzerlaubnis.
Linus hat eine münliche Zusage gegeben das proprietäre Module in Ordnung sind und er nicht dagegen vorgehen wird. Diese Zusage ist wohl mittlerweile ein gewisser Konsens in der Linux-Community, aus welchem Grund auch immer.
Linux ist in dem Punkt eh sehr problematisch, da im Ernstfall alle dagegen vorgehen müssten. Eine einzelne Person kann nicht so ohne weiteres stellvertretend für alle andere vor Gericht gehen. Daher ist man wohl als Firma mit proprietären Modulen, sowohl durch die allgemeine Situation als auch durch die mündliche Zusage von Linus, ziemlich auf der sicheren Seite.
Übrigens auch ein Grund, warum es beim GNU Projekt das Copyright-Assignement gibt.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support
Ich spreche von Freier Software!
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