Aus KANOTIX einen Linux-File-Server basteln?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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socomle
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Aus KANOTIX einen Linux-File-Server basteln?

Beitrag von socomle » 20.05.2004 11:28:14

Aus KANOTIX einen Linux-File-Server basteln?


Einsatz von Linux als "kleiner" Fileserver

Nachdem ich mir nun einige Live-CDs angeschaut habe liebäugele ich damit mir einen kleinen Fileserver mit Linux einzurichten. Diese Live-CDs habe ich mal ausprobiert: Gnoppix 0.6 RC2 / Knoppix 3.4 / Suse Live CD 9.1.0.1. und Kanotix Bug Hunter 5)

Doch leichter gesagt als getan. Leider bin ich ein absoluter Windows-Geschädigter. Zu Deutsch: Ich kann eben nur Doppelklicken.

Was habe ich vor?

Einen alten P633 mit einigen Festplatten versehen und ohne Maus/Tastatur/Monitor per Remote ins Netzwerk einzufügen.


Jetzt benötige ich jedoch ein wenig Hilfe und Tipps von euch, damit ich auf dem Weg dahin nicht peinlichst untergehe. Auch kenne ich viele Bezeichnungen der Linux-Programme nicht. Somit wird die eine oder andere Bezeichnung, die ich aus Windows kenne hier auftauchen.



Was soll am Ende dabei rauskommen:

File-Server für ein LAN:
Rechner mit Linux wird gestartet. Die folgenden, exakt konfigurierten Anwendungen sollen dann ohne weiteres manuelles Starten etc automatisch geladen werden:

- Ordnerfreigaben:
(glaube hier macht Samba Sinn? Windows-Rechner sollen per TCP/IP auf die Ordner des Linux-Rechners zugreifen können. Es müssen Lese- und Schreibrechte existieren.) Aber auch vom Linux-Rechner soll man auf freigegebene Verzeichnisse der Windows-Rechner zugreifen können.

- Remote-Zugriff:
(Welche Software unter Linux ist hier stabil und sicher? Die Software soll so konfigurierbar sein, dass nur ein festgelgter LAN-IP-Bereich Zugriff erhält. Beispielsweise 192.168.0.1 bis 192.168.0.25. Alles andere soll sicher abgewiesen werden. Der Remote soll von einem Windows 2000 Rechner erfolgen. Der Vorteil hierdurch wäre, dass man keinen weiteren Monitor sowie eine Maus/Tastatur benötigen würde.)

- KDE-Oberfläche:
Sieht angenehm aus und ein wenig auf einer Desktopoberfläche will man ja auch ab und an herumklicken.

- Energiespar-Mode:
Der kleine File-Server soll nach einer frei definierbaren Zeit von sich aus in den Schlaf-Mode wandern. Energiesparen sowie weniger Wärmeentwicklung sollen heirdurch erreicht werden.


Nachdem ich mir die oben genannten Live-CDs ausführlich angeschaut habe, will ich die folgenden Punkte aufführen.

Gnoppix 0.6 RC2: Die Desktopoberfläche sieht zwar nicht so angenehm aus, ist aber funkionell. Allerdings ist hier sofort der Netzwerkzugriff über ein PullDown-Menü möglich. Leider werden NTFS-Laufwerke nicht erkannt.

SUSE 9.1 Live-CD: "Nett", aber irgendwie erinnert mich alles hier an einen verspielten MAC.

Knoppix 3.4: Cooler Desktop, die gesamte Hardware wird erkannt usw. Gefällt mir. So in der Art stelle ich mir ein Linux vor.

Kanotix Bug Hunter 5: Sauber! Gut, dass ich durch Zufall hiervon in einem Forum gelesen habe. Sowas will ich mir zusammenstellen!


Jetzt kommen natürlich Fragen über Fragen auf. Hoffe ihr habt ein wenig Mitleid mit mir und könnt mir bei den Fragen weiterhelfen.

Frage 1: Macht es Sinn sich das Kanotix Bug Hunter 5 auf Festplatte zu installieren. Kann man dann nachträglich Programme wie eine Ordnerfreigabe sowie ein Remote-Programm installieren und so einstellen, dass alles automatisch geladen wird?
Oder sollte man doch den "harten" Weg gehen und von Grundauf mit Debian beginnen und alles nach Wunsch Stück für Stück installieren?
Oder gibt es schon eine frei erhältliche Sammlung, die man sich legal installieren darf?
Wichtig an der ganzen Sache ist mir Stabilität und Sicherheit. Und vor allem, dass ich als absoluter Linux-Neuling damit zurechtkomme, ohne irgendwann frustriert das Handtuch zu werfen.
Es kommt mir primär darauf an erst mal alles einzustellen und stabil zum Laufen zu kriegen. Updates usw. sind mir dabei weniger wichtig. Ich will hier erstmal etwas Erfahrungen sammeln bevor ich mich an andere Sachen wage.

Postings wie "Grundsatzproblem - File-Server" schrecken mich schon ein klein wenig ab, sofort mit einer kompletten Debian-Installation durchzustarten.

Frage 2: Sollte man lieber gleich das SUSE 9.1 Pro-Paket kaufen?

Frage 3: Hat jemand Lust mir in kurzen Stichpunkten einfach den Weg zum Ziel hier aufzuzeigen?

Vielen Dank schon im Voraus für eure Kommentare, Tipps und Hilfestellungen!

>;O)

Franz

ThoWaBu
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Beitrag von ThoWaBu » 20.05.2004 12:58:10

Hallo und Willkommen !

Kurz angerissen :

1. Für dein FileServer Projekt brauchst du keine Grafische Oberfläche.
Die Console ist mein bester Freund.

2. Hier währen wir schon beim Thema REmote Access,
eine "sichere" verbindung würdest du mit ssh herstellen.
Also verschlüsselt und konsolenbasiert.
Von der Windows-Seite kommst du mit dem Programm "Putty" an die Linux-Büchse.

3. Vielleicht würde dir auch Webmin weiterhelfen.
Ist eine Webschnittstelle zur "wartung" deines Servers.

4. JA ! Die "Dateifreigabe" per SMB (ServerMessageBlock) nennt sich samba.

5. Zu KDE : Ich bin der Meinung eine Grafische Oberfläche gehört nicht auf einen server (sprich X)
Die Frisst nur resourcen.

Als Distibution möchte ich dir Debian in reinform ans Herz legen (wie sollte es auch anders sein).
Es wird für dich eine große umstellung,
die sich aber lohnt.

Man darf nicht sofort aufgeben wenn etwas nicht so klappt wie man will.

Schau dir am besten mal einen "unix" GRundkurs an.
(erste schritte sozusagen ...ansonsten springst du ins klate wasser :))
Desweiteren gibt es im Netz unmengen an HowTo's .

Goggle ist dein Freund(auf der suche nach ihnen).

Anders als in der windows welt stellst Du dir dein System zusammen.
Du mußt entscheiden welche Packete du installierst.
Bzw. was du für ansprüche stellst....

Wenn du mal nicht mehr weiter kommst,
gibt es ja auch noch das forum.
Hier wird sicher jemand deine Fragen beantworten.

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rolo
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Beitrag von rolo » 20.05.2004 15:05:12

hi

ThoWaBu hat ja schon viel gesagt.
sicherlich bist du, gerade für einen (file)server besser mit einem debian (ohne kanotix) beraten.

hier findest du noch einen einstieg in samba
http://www.openoffice.de/linux/buch/samba.html
wobei das buch sowieso eine gute begleitung zu debian ist
http://www.openoffice.de/linux/buch/

bei speziellen fragen zu kanotix bist du auch hier
http://www.linuxtag.org/cgi-bin/yabb/YaBB.pl
gut aufgehoben.

bis denn

ThoWaBu
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Beitrag von ThoWaBu » 20.05.2004 17:32:40

Stimmt !

Das vergess ich immer wieder, das Debian/GNU Anwenderhandbuch....
:oops:

Dort ist auch die Basisinstallation beschrieben.
Nach der Netzwerkkonfiguration mußt du deine Dienste (samba)
installieren und konfigurieren.

Wenn es dir nutzt kannst du auch DHCP und DNS (dhcpd und bind) installieren.

Du könntest deinen eigenen Web-Proxy Server laufen lassen.
(das schafft sogar ein P2 266 mit 128 MB RAM und ner 20izger Platte)

Alles auf einem Rechner, ohne Performance Probleme (bei weniger als 10 Clients).
***euphorie aus***

Probier einfach mal....
Wenn es Probleme gibt, kannst du konkrete Fragen stellen.

socomle
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...

Beitrag von socomle » 22.05.2004 19:02:04

Erstmal Danke für eure Infos/Tipps/Hinweise.
Ich werde mich also daran machen und mir Debian organisieren. Aber zunächst versuche ich erst noch Kanotix Bug Hunter 5 lauffähig auf die Platte parallel zu einem Win 2000 zu kriegen. Schließlich macht ja Übung den Meister. Und ich verspreche mir dadurch erstmal eine Eigenschaften und Programme kennenzulernen.
Allerdings habe ich noch ein paar kurze Fragen und hoffe ihr helft mir nochmal kurz auf die Sprünge.

Filesystem: Ich gehe davon aus, dass Debian FAT 32 erkennt. Frage: Bis zu welcher Größe? Gibt es hier eine Grenze?
Wie schaut es mit dem Support von NTFS aus? Funktioniert der Lese- Schreibzugriff? Oder ist aus eurer Sicht besser FAT 32 zu nehmen (es sollen später beide Betriebssysteme auf die einzelnen Festplatten zugreifen können). Welches Dateisystem eignet sich eigentlich für Debian selbst? Geht hier auch FAT 32?

Bootmanager: Ich habe kürzlich eine Information gelesen, dass man den Bootmanager von Win 2000 dazu verwenden kann um auch eine Festplatteninstallation von Knoppix/Kanotix zu starten. Geht das auch mit Debian? Wie würde hier die Instalationsreihenfolge aussehen? Also Debian + Win 2000 auf einem Rechner und über den Bootmanager von 2000 wird das Gewünschte gestartet.

Hier steht eine Anleitung (allerdings raffe ich sie doch noch nicht ganz)
http://www.winfuture-forum.de/index.php?showtopic=7320
Die ich recht interessant finde. Hat damit jemand schon seine Erfahrung gemacht? Gibt es eine noch bessere Dokumentation?

Aufteilung auf der Festplatte: Muss Debian auf einer bestimmten Partition liegen? Sprich, bei alten Windows 95 Systemen gab es, soweit ich mich erinnere, doch das Problem, dass das zu startende OS immer auf den ersten 4/6/8 Gig liegen muss?


Vielen Dank, schon im Voraus für eure Hilfe/Antworten.

Franz

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Joghurt
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Beitrag von Joghurt » 22.05.2004 19:36:25

socomle hat geschrieben:Filesystem: Ich gehe davon aus, dass Debian FAT 32 erkennt. Frage: Bis zu welcher Größe? Gibt es hier eine Grenze?
Ja, Debian kann (wie alle Linux-Distros) FAT32, die Limits sind durch FAT32 festgelegt, z.B. darf eine Datei max. 4 GB groß sein.
Wie schaut es mit dem Support von NTFS aus? Funktioniert der Lese- Schreibzugriff? Oder ist aus eurer Sicht besser FAT 32 zu nehmen (es sollen später beide Betriebssysteme auf die einzelnen Festplatten zugreifen können).
Microsoft rückt die Spezifikationen für NTFS nicht raus. Es gibt (guten) Lesesupport und einen rudimentären Schreibsupport, von dem ich dir aber abraten möchte. Für ein gemischtes System ist eine FAT 32 (Datenaustausch)-Parition am besten
Welches Dateisystem eignet sich eigentlich für Debian selbst? Geht hier auch FAT 32?
Nein, nur mit großen einschränkungen, außerdem ist FAT nun wirklich seeehr ungeeignet für Medien größer als 160 KB, für die es ja entwickelt wurde. Nimm ext3, reiserfs oder xfs. Das sind, wie NTFS, Journalling-System, d.h. es muss kein Dateisystemcheck gestartet werden,wenn der Rechner abgestürzt war, da das FS immer in einem selbstkonsistenten Zustand gehalten wird.
Also Debian + Win 2000 auf einem Rechner und über den Bootmanager von 2000 wird das Gewünschte gestartet.
Geht zwar, aber du kannst besser einen Debian-bootloader nehmen, am besten GRUB, nutz einfach mal die Forumssuche, da wirst du fündig.
Aufteilung auf der Festplatte: Muss Debian auf einer bestimmten Partition liegen? Sprich, bei alten Windows 95 Systemen gab es, soweit ich mich erinnere, doch das Problem, dass das zu startende OS immer auf den ersten 4/6/8 Gig liegen muss?
Bei alten BIOS/Platten muss die Partition mit dem Kernel (/boot) in den ersten 4GB liegen. Der rest kann woanders liegen -> forumssuche

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