Ausbildung als Fachinformatiker

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dndfile
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Ausbildung als Fachinformatiker

Beitrag von dndfile » 23.04.2004 10:15:41

Hallo, ich beginne im September eine Ausbildung als Fachinformatiker Integrierte Systeme. Jetzt habe ich mal eine Frage, Ich beschäftige mich jetzt schon einige Zeit mit Linux und Servern. Meine Frage ist, wie ist der Trend in den IT-Unternehmen wenn es um Server geht, setzen die da größtenteils auf Windows-Server oder eher auf Linux? Bei den Clients dürfte es ja Windows sein. Ich würd mir gern noch ein bißschen Wissen aneignen bevor ich dort beginne, aber soll ich mich auch ein wenig über die Windows-Server Seite schlau machen oder bin ich da mit Linux gut am start?


greetz dndfile
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Beitrag von gOtNoPhEaR » 23.04.2004 10:29:43

Moinsen,

wegen dem Beruf musst du dich vorher nicht großartig informieren. Alles wichtige lernst du da.
Ich mache zur Zeit eine Ausbildung als IT-Systemelektroniker und meine Interesse und meine Begeisterung an Linux kam erst im Laufe der Ausbildung weil, ich immer mehr Wissen möchte und Ahnung von den Dingen hier haben will.

Zu deiner Frage, was mehr eingesetzt wird kann man sagen, dass Unternehmen größten Teils noch Windows Server benutzen, weil (meiner Meinung nach) ein Mangel an Linux-Server Spezialisten herrscht, die Firmen skeptisch sind und vor einem Wechsel zurückscheuen. Allerdings kenne ich auch genügend unternehmen, die noch Unixserver fahren *g*.
Aber warte ab. Während deiner Ausbildung wirst du schon genug Zeit haben, um Dich in MCSE einzulesen und dich mit Linux zu beschäftigen. Macht eh mehr Spass als Windows und du erhälst mehe einblick in die Informationstechnologie und auch Kommunikationstechnologie.
Greetz, gOtNoPhEaR

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Re: Ausbildung als Fachinformatiker

Beitrag von emge » 23.04.2004 10:30:12

dndfile hat geschrieben:Hallo, ich beginne im September eine Ausbildung als Fachinformatiker Integrierte Systeme. Jetzt habe ich mal eine Frage, Ich beschäftige mich jetzt schon einige Zeit mit Linux und Servern. Meine Frage ist, wie ist der Trend in den IT-Unternehmen wenn es um Server geht, setzen die da größtenteils auf Windows-Server oder eher auf Linux? Bei den Clients dürfte es ja Windows sein. Ich würd mir gern noch ein bißschen Wissen aneignen bevor ich dort beginne, aber soll ich mich auch ein wenig über die Windows-Server Seite schlau machen oder bin ich da mit Linux gut am start?
Das zugrundeliegende Betriebssystem wird (zumindest bei uns) in erster Linie durch die Software bestimmt, die darauf laufen soll. Wir arbeiten hauptsächlich mit Oracle-Datenbanken und Oracle sieht Linux im Low-End-Bereich als strategische Plattform. Also ist da eigentlich schon klar, was eingesetzt wird.

Wenn es um grosse Installationen mit hohem Datenvolumen und Hochverfügbarkeit geht, dann geht es sowieso nicht mehr um die Frage Windows/Linux. Da exisitert meist bei den Kunden eine gewachsene Struktur auf Basis von SUN, IBM oder HP (Hard- und Software).

In "normalen" Unternehmen wird die Frage ob Linux oder Windows eingesetzt werden soll meist (zumindest nach meiner Erfahrung) recht unsachlich beantwortet. Da hat der jeweilige Entscheider seine vorgefertigte Meinung, an der man da sehr schwer mit Argumenten vorbeikommt. Das erinnert mich eher an religöse Debatten als an sachliche Diskussionen.

Grüße, Marco

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Beitrag von marmeladebomber » 23.04.2004 11:03:19

Firmen brauchen Funktionsgarantien und im Notfall jemanden auch den sie verklagen können. Dies betrifft Käufer, Softwareproduzenten usw. Linux wirst relativ wenig finden. Unix, Solaris findet man verhältnismäßig öfters.

Dies ist meiner Meinung nach der Hauptgrund warum viel Windows verwendet wird.
Außerdem wird meist von "Managern" entschieden. Die setzten auf Windows da es 100.000 andere auch tun und das Risiko einer Fehlentscheidung gering ist.

Das größte Problem ist dass sehr wenige "beide" Seiten kennen. Du bekommst Windows Gurus und Unix/Linux Gurus. Für den Umstieg, Wartung ... usw. benötigt man Leute die beide System kennen, und die gibts nicht.

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Beitrag von emge » 23.04.2004 11:15:21

marmeladebomber hat geschrieben:Firmen brauchen Funktionsgarantien und im Notfall jemanden auch den sie verklagen können. Dies betrifft Käufer, Softwareproduzenten usw. Linux wirst relativ wenig finden. Unix, Solaris findet man verhältnismäßig öfters.
Das war vielleicht früher so. Mittlerweile gibt es auch genug Linux-Firmen, die für ihre Distribution gewisse Garantien abgeben. In diesem Umfeld funktioniert dann auch eine Zertifizierung von anderen Software-Systemen gegen Linux. Ein schönes Beispiel ist hier wieder Oracle. Deren Produkte sind für (unter anderen) Suse Linux Enterprise Server zertifiziert. Da steht dann auch Oracle selbst dafür gerade, dass deren Datenbanken und Application-Server auf diesen Systemen laufen.

Als eigentlichen Grund sehe ich eher das Beharrungsvermögen und den Herdentrieb der lieben Entscheidungsträger, dass Linux bei der Marktdurchdringung noch aufzuholen hat.

Grüße, Marco

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Beitrag von Vinc » 23.04.2004 11:21:07

Hallo, bin auch Systemintegrator und kann dir sagen dass man für die Ausbildung keine sonderlich ausgeprägten Kentnisse braucht.
Als ich vor 3 Jahren angefangen hab hatte ich die Basics in Sachen Hardware, Windows und Netzwerk drauf, mehr aber auch nicht. Linux hat mich zwar immer Interessiert, habe mich aber dann erst im Verlauf der Ausbildung damit beschäftigt.

Was den Einsatz in Unternehmen angeht ist windows aus den schon erwähnten Gründen mit Sicherheit verbreiteter.
Als ich angefangen hab, hatten wir keine Einzige Maschine unter Linux laufen, 2,3 Unix Server und sonst nur Windows.
Ich denke bis sich das ändert wird auch noch einige Zeit vergehen (wenn es sich überhaupt ändert)

Gruß,

alex

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Beitrag von pugnacity » 23.04.2004 11:21:49

ich mach auch gerade ne aus bildung zum it-se und hab im laufe der ausbildung beide (win/linux) schätzen, lieben, hassen gerlernt.

was dir aber wohl passieren wird. selbst wenn sie linux einsetzen wird mit relativ hoher wahrscheinlichkeit kein debian sein, warum auch immer....
da mein ausbildungsbetrieb ziemlich groß ist kann ich dir sagen es wird wahrscheinlich eher in richtung redhat und suse gehen, warum auch immer.....

nun ja aber es hat nicht viel sinn wenn du da so viel woher lernst. zumindest bei uns haben wir das eh alles nochmal im rahmen der ausbildung durch genommen.

also immer augen und ohren auf, dann wird das schon klappen....

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Beitrag von gOtNoPhEaR » 23.04.2004 11:32:35

pugnacity hat geschrieben:da mein ausbildungsbetrieb ziemlich groß ist kann ich dir sagen es wird wahrscheinlich eher in richtung redhat und suse gehen, warum auch immer.....
Ich kann dir sagen, warum. Ich mache meine Ausbildung auch in einem großen Unternehmen und hier kommen ausschließlich Windows Server zum Einsatz. Suse wird in der Ausbildung teilweise verwendet und vereinzelt auch Knoppix.
Mag wohl daran liegen, dass Suse sehr nah an Windows anknüpft und viele denken, der Umstieg sei nicht so schwer. Dabei lernt man bei Suse doch garnichtmehr so viel Linux.
Greetz, gOtNoPhEaR

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Beitrag von MoFunk » 23.04.2004 12:30:50

emge hat geschrieben: Das war vielleicht früher so. Mittlerweile gibt es auch genug Linux-Firmen, die für ihre Distribution gewisse Garantien abgeben. In diesem Umfeld funktioniert dann auch eine Zertifizierung von anderen Software-Systemen gegen Linux. Ein schönes Beispiel ist hier wieder Oracle. Deren Produkte sind für (unter anderen) Suse Linux Enterprise Server zertifiziert. Da steht dann auch Oracle selbst dafür gerade, dass deren Datenbanken und Application-Server auf diesen Systemen laufen.
naja, nur das problem ist halt eben, dass suse den kernel vorkompiliert ausliefert (sprich keine sourcen; bei einem modifizierten kernel entfällt somit auch der support) und der enterprise server auch wiederum für eine gewisse hardware zertifiziert ist.
sprich sofware ist für das os zertifiziert und das os für die hardware.
wie schaut es eigentlich aus wenn man das ganze in einer uml laufen hat?
bye mofunk

edit: sorry, geht wohl ein bisschen am topic vorbei :roll:

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Beitrag von emge » 23.04.2004 13:45:49

MoFunk hat geschrieben:
emge hat geschrieben: Das war vielleicht früher so. Mittlerweile gibt es auch genug Linux-Firmen, die für ihre Distribution gewisse Garantien abgeben. In diesem Umfeld funktioniert dann auch eine Zertifizierung von anderen Software-Systemen gegen Linux. Ein schönes Beispiel ist hier wieder Oracle. Deren Produkte sind für (unter anderen) Suse Linux Enterprise Server zertifiziert. Da steht dann auch Oracle selbst dafür gerade, dass deren Datenbanken und Application-Server auf diesen Systemen laufen.
naja, nur das problem ist halt eben, dass suse den kernel vorkompiliert ausliefert (sprich keine sourcen; bei einem modifizierten kernel entfällt somit auch der support) und der enterprise server auch wiederum für eine gewisse hardware zertifiziert ist.
Was erwartest du. Soll eine Firma Garantien geben für etwas, dass sie nicht kennt und deshalb die möglichen Probleme auch nicht abschätzen kann. Windows läuft auch nicht auf beliebiger Hardware, auch da existieren Kompatibilitätslisten und wenn die verwendete Hardware nicht darauf passt ist es Pustekuchen mit irgendwelchen Garantien.

Es ist doch so. Will ich mit jemanden vertragliche Bindungen eingehen, dass müssen nunmal irgendwelche Rahmenbedingungen erfüllt sein. Da ändert es nichts, wenn in den Vertragsbedingungen von Linux oder von Windows die Rede ist.

Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: eine gewisse Menge an Grundkenntnissen aus allen Welten ist sehr von Vorteil. Homogene Umgebungen wird es zum Glück nie geben. Sind diese Grundkenntnisse erstmal vorhanden, kann man sich immer noch spezialisieren.

Auf der anderen Seite kann man sich ja seinen Arbeitgeber auch aufgrund seiner eigenen Vorlieben wählen.

Grüße, Marco

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