Suche Datei+SSH+Borg Backup ...Server mit TrueNAS SCALE(Debian)

[feldmaus]

Guten abend,

ich suche auf Debian-Basis einen Ersatz für meine Synology NAS(https://www.synology.com/de-de/products/DS723+). Nutzen tue ich nur den Synology internen Datei-Sharing-Dienst sowie SSH, Borg-Backup und einen weiteren internen Sicherungsdienst. Auf meinem Handy sind hierfür spezielle Synology Android Apps installiert um auf die Dateien auf meiner Synology zugreifen zu können. Als Backup nutze ich Borg-Backup über SSH, wobei dies so in der rootless Form, wie ich es auf meiner Synology NAS parktiziere, nicht vorgesehen ist. Die Zeiten wo ich viel selber getüftelt habe sind vorbei, d.h. ich würde mich schon über eine fertige Lösung freuen. Im Internet habe ich was von "TrueNAS SCALE" gelesen. Als Hardware hätte ich schon gerne ein zuverlässiges Raid-5 System. Aber trotzdem klein, wie ein Mini-PC oder etwas größer, und energiesparsam, d.h. vielleicht bis zu 40Watt, lieber so 30 Watt.

Die zwei vorhanden Synology Festplatten mit je 4TB würde ich natürlich gerne übernehmen.

Ich freue mich über Eure Anregungen.

Grüße

P.s.: Meine Dienste sind bei meinem Synology NAS übers Internet mit IPv6 erreichbar.

[feldmaus]

Es muss nicht unbedingt TrueNAS SCALE sein. Aber dies war eine der Alternativen, die ich bis jetzt ermitteln konnte. Gerne würde ich eine rootless Lösung anvisieren.

[schwedenmann]

Hallo



Fertzige Lösungen:

TrueNAS Scale (FreBSD-Basis)
XigmaNAS (FreeBSD-Basis)
OMV (Openmediavault - Debian?)
UCS (Univention Corporate Server, ist zwar kommerziell, aber das Iso gibt es kostenlos - Debianbasiert)


mfg
schwedenmann

[feldmaus]

Wenn ich das OMV anvisiere, dann benötige ich noch die Hardware. Am besten mit 4 Hotplug fähigen Festplatten-Einschüben. 4TB Synology Festplatten(3 Stück sind vorhanden, für Daten). Ich würde mir noch eine vierte kleine Synology Festplatte fürs OMV einbauen. Vielleicht in 2,5" Größe. Habt Ihr bezüglich Hardware eine Empfehlung für mich?

Hatte mir vor 20 Jahren mal was vom Shop https://www.mini-itx.de/ zusammenstellen lassen.

Meine bisherige Suche ergab:
+Gehäuse --> https://www.supermicro.com/en/products/ ... 21TQ-350B2
+Motherboard --> ASRock N305DC-ITX

[heisenberg]

linuxnews.de hatte vor nicht all zu langer Zeit über das UGREEN NAS berichtet. Das ist ein NAS mit recht leistungsfähiger Hardware drin.

Siehe:

1) UGREEN NAS-Systeme: https://de.ugreen.com/products/ugreen-n ... ed-storage
2) Ein Bericht: https://www.igorslab.de/ugreen-nasync-d ... im-test/8/
3) Ein Bericht vom Linux-Magazin: https://www.linux-community.de/ausgaben ... betreiben/

Stromverbrauch sehe ich in den Spezifikationen auf der Webseite nicht. Aber 2. Link oben zeigt einen Bericht, wo jemand das mal gemessen hat.

Die haben da ein eigenes Betriebssystem (UGOS). Das eigene Betriebssystem und die Apps waren letztes Jahr wohl noch ziehmlich Beta. Man kann aber auch selbst ein anderes installieren. Ist ja auch amd64 Architektur. Sollte also problemlos klappen, da z. B. Debian drauf zu installieren.

Ansonsten ist für mich borg der beste Kandidat, wenn es um Backup in der Cloud geht, wo man das stark verschlüsselt haben will. Wenn ich den Backupspeicher selbst unter Kontrolle habe, mag ich BackupPC viel lieber, weil eine WebGUI dabei ist, wo ich sehr einfach Daten zurück spielen kann und weil es ein Pull-Backup ist, was nur SSH auf dem zu sichernden System benötigt.

[feldmaus]

Supi, Danke für die Infos. Habe mir aktuell schon überlegt OMV auf die folgende Hardware zu knallen:
+ Motherboard
--> Supermicro A2SDi-HLN4F Serie (Intel RSTe RAID 0/1/5/10) ODER
--> ASRock N305DC-ITX(performanter, aber kein Hardware Raid) mit SGPIO-Backplane-Emulationstool (z. B. sgpio-gpio)
+ PC-Gehäuse --> Supermicro SuperChassis 721TQ ODER SC733TQ
+ Daten-Volume --> Drei Synology 4TB Festplatten

[heisenberg]

Du willst HW-RAID haben? Wieso das? (Problematik bei HW-Ausfall (Reservecontroller). Software-RAID ist flexibler (Konvertierung von RAID-Level bei Bedarf). Die RAID-Tools sind üblicherweise proprietär / closed source, so dass man irgendwann mal ein Problem hat die auf einem älteren OS nicht mehr aktuelle Versionen davon lauffähig bekommt.

[buhtz]

Ich selbst bin wirklich kein Admin oder Tüftler.
Dennoch würde ich sagen, dass du am Ende besser fährst mit einem eigenen Server (NAS-Barbone) und puren Debian stable. Dein Setup klingt nicht zu fancy. Du bist freier, flexibler, usw.

Bei den NAS "Betriebssystemen" (TrueNAS und Co) hast du das Problem, dass du auch (and der GUI vorbei) tüfteln musst, wenn du mal etwas realisieren möchtest, was der Anbieter nicht vorgesehen hat.

Abgesehen davon ist jede der von dir aufgeführten Alternativ eine Steigerung zu Synology.

[feldmaus]

Du willst HW-RAID haben? Wieso das? (Problematik bei HW-Ausfall (Reservecontroller). Software-RAID ist flexibler (Konvertierung von RAID-Level bei Bedarf).

Das Argument macht Sinn. Werde daher Software Raid nutzen.

Ich weiß noch nicht, welche Verschlüsselung ich für das Radi5/Volume nutzen will. Entweder LUKS oder ecryptfs, auf jeden Fall soll Borg Backup die Backups der Benutzer verschlüsseln. Der Einfachheit halber wäre mir die Verschlüsselung über Borg Backup und ecryptfs lieber. Auch wenn es zu Problemen kommt. Was meint Ihr?

Bei den NAS "Betriebssystemen" (TrueNAS und Co) hast du das Problem, dass du auch (and der GUI vorbei) tüfteln musst, wenn du mal etwas realisieren möchtest, was der Anbieter nicht vorgesehen hat.

Das sehe ich auch so. Daher werde ich mich auf OMV(Debian basiert), relativ flexibel, fokussieren.

[MSfree]

Der Einfachheit halber wäre mir die Verschlüsselung über Borg Backup und ecryptfs lieber.

In Ubuntu wird ecryptfs als veraltet angesehen. Neuere Ubuntu-Releases haben meines Wissens kein ecryptfs mehr. Für Debian gibt es das noch, beim Gebrauch wäre ich aber skeptisch:
https://discourse.ubuntu.com/t/ecryptfs ... ated/11886

Deine zwei Synologyplatten würde ich nicht weiterverwenden. Wenn das ein Backupsystem ist, soll es ja wohl auch für zuverlässige Datensicherung sorgen. Das können alte Platten mit einem gewissen Verschleiß nur vermindert leisten.

Fertiglösungen wie von Synology wirst du nicht bekommen. OMV liefert nur ein Webinterface für Benutzerverwaltung und zum Anlegen der RAIDs. RAIDs kann man aber auch auf der Kommandozeile sehr einfach anlegen. Ob man die Benutzerverwaltung haben möchte, ist Geschmacksache. Ich habe hier ein Debian mit reiner Kommandozeilenbedienung ohne graphische Oberfläche installiert.

Wenn das wirklich nur ein Backupsystem sein soll, ist eine fette CPU völlig überflüssig. Ich habe hier einen alten i5-3150 für solche Zwecke und der langweilt sich zu Tode, die CPU-Last ist selten mal über 5%. Rein rechnerisch würde dafür ein Celeron N4020 auch ausreichen. So ein Celeron würde ab Steckdose unter 4W ziehen, mein i5 liegt da bei 17W. Dazu kommt noch der Verbrauch der Festplatten. Als Daumenregel kann man von 9W (*) pro rotierender Platte ab Steckdose ausgehen, wenn sie nicht rotieren (also schlafen) sind es etwa 2W. Bei drei Platten im RAID5 mit dem Celeron wären das 9-31W, mir dem i5 23-44W.

(*) Hersteller geben typischerweise 7W für Platten im Betrieb an. Dazu kommen noch die Netzteilverluste, die bei zu niedrig ausgelasteten ATX-Netzteile nicht über 70% Wirkungsgrad hinauskommen. Dadurch ergeben sich rund 9W ab Steckdose pro Platte.

[feldmaus]

Danke Euch. Bin mir noch sicher, ob ich das NAS nur als Backup-Server verwenden will. Für meine Fälle macht eine Alarmanlagen-Zentrale auch Sinn. Wobei ich auch mit Nextcloud und Matrix Server liebäugel. Aber stimmt schon mit den Hardware-Anforderungen, eventuell zu hoch.

Das folgende Motherboard wäre vielleicht sparsamer:
+ Motherboard --> ASRock N100DC-ITX(IDLE: 8-10W, LAST: 15-18W)

Mein vorherriges Motherboard ist wesentlich performanter und kommt an die Synology DS 723+ ran:
+ Motherboard --> ASRock N305DC-ITX(IDLE: 18-12W. LAST: 18-22W)

Bei den Festplatten könnte ich eine reine SSD Variante wählen, ist aber sehr teuer in der Anschaffung:
+ Festplatten --> Crucial MX500

[MSfree]

Danke Euch. Bin mir noch sicher, ob ich das NAS nur als Backup-Server verwenden will. Für meine Fälle macht eine Alarmanlagen-Zentrale auch Sinn. Wobei ich auch mit Nextcloud und Matrix Server liebäugel. Aber stimmt schon mit den Hardware-Anforderungen, eventuell zu hoch.

An deiner Stelle würde ich mir einen separaten Rechner für Experimente zulegen. Das darf durchaus etwas altes sein, (z.B: Core2 Quad oder i3-2100) mit dem du Experimente wie Matrix, Nextcloud und deine Alarmanalge installieren und testen kannst. Damit kannst du dann auch abschätzen, welche CPU-Last und wieviel RAM und Plattenplatz für solche Dienste benötigt werden. Ob man das dann letztlich auf dem eigentlichen Zielsystem betreiben kann, kann man dann sehr viel besser abschätzen.

Nextcloud habe ich z.B. in einer VM mit 2GB RAM und 2 CPU-Kernen laufen. Für meine Zwecke wären sogar ein Kern und 1GB RAM ausreichend, da aber genug RAM in der Kiste stecken, war ich halt großzügig.

Das folgende Motherboard wäre vielleicht sparsamer:
+ Motherboard --> ASRock N100DC-ITX(IDLE: 8-10W, LAST: 15-18W)

Das hat nur zwei SATA-Anschlüße!

Mein vorherriges Motherboard ist wesentlich performanter und kommt an die Synology DS 723+ ran:
+ Motherboard --> ASRock N305DC-ITX(IDLE: 18-12W. LAST: 18-22W)

Das ist mit über 300€ nicht gerade ein Schnäppchen.

Die Synology hat auch nur einen Ryzen mit 2 Kernen. Die ist auch nicht schneller als der N100 oben.

Bei den Festplatten könnte ich eine reine SSD Variante wählen, ist aber sehr teuer in der Anschaffung:
+ Festplatten --> Crucial MX500

Als Datengrab würde ich nach wie vor Festplatten nehmen, die sind immer noch deutlich günstiger. Die Serverdienste kannst du trotzdem auf eine kleine SSD installieren. Der Server, der bei mir unter anderem die Nextcloud via VM bedient, hat eine 120GB-NVME, die zu 35% belegt ist. Zusätzlich habe ich eine 10TB-Platte im Gehäuse, auf der alle Daten abgelegt werden.

[feldmaus]

Danke für die vielen Tipps. Ich probiere erstmal die Container unter Synology aus um ein Gefühl für die Performance zu bekommen und schaue dann nochmal, ob es Sinn macht einen neuen Mini-PC zu kaufen und welchen.