GregorS hat geschrieben: 
24.03.2025 11:44:24
silizium hat geschrieben: 
24.03.2025 10:58:54
... Mir ist aufgefallen, dass KDE Plasma 6 mittlerweile standardmäßig auf Doppelklick zur Dateiauswahl setzt. Das ist eine Änderung, die man natürlich manuell rückgängig machen kann (Systemeinstellungen > Allgemein > Verhalten von Dateien und Ordnern). Aber ich finde, das geht am langjährigen KDE-Standard vorbei – denn der war immer One-Klick (Einfachklick). Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch die bevorzugte Variante für die Mehrheit der KDE-Nutzer weltweit ist. ...
Dass sich eine Standardvorgabe/-einstellung im Laufe der Zeit ändert, ist keine Seltenheit. Und weil Du es auch wieder zum Bekannten zurück-einstellen kannst, ist das auch kein Problem. Stell's halt so ein, wie Du es haben möchtest oder ändere Deine Gewohnheit. BTW: Es dürfte genügen, das genau
einmal zu konfigurieren. KDE merkt sich das bestimmt.
Hi zusammen,
mich nervt dieses Thema ehrlich gesagt gewaltig, weil es ständig kleingeredet wird, als wäre es nur „ein Häkchen in den Einstellungen“. Ja, mir ist bewusst, dass man in KDE das Klickverhalten von Doppelklick auf One-Klick umstellen kann – das ist nicht die Frage. Es geht nicht darum, ob man es technisch einstellen kann, sondern darum, was KDE als Desktop-Umgebung eigentlich ausmacht. Die Entscheidung, standardmäßig auf Doppelklick zu wechseln, ist für mich ein Verrat an der Identität von KDE.
One-Klick war nie einfach ein Gimmick – es war ein Statement. KDE war immer der Gegenentwurf zur proprietären Windows-Denke, ein System für Power-User, für freiheitsliebende Menschen, die ihre Umgebung nicht nur benutzen, sondern gestalten wollen. Und One-Klick war ein Teil davon: schnell, effizient, minimaler Reiz – und eben typisch KDE. Jetzt einfach stillschweigend auf Doppelklick umzustellen, nur weil „die Mehrheit das kennt“, ist nichts anderes als Anpassung nach unten. Was kommt als Nächstes? Tabs im Dolphin entfernen, weil Windows sie früher auch nicht hatte? Oder die KDE-Philosophie aufgeben, damit sich alles „normal“ anfühlt?
Wenn man sich schon am Mainstream orientiert, dann kann man gleich Gnome verwenden. Da wird auch nichts gefragt, da gibt’s keine Tabs, keine echte Individualisierung – eben ein UI von der Stange. KDE war immer anders. Und wenn KDE beginnt, sich selbst abzuschleifen, wird Open Source irgendwann zur Property-Gemeinschaft, bei der sich alle um den kleinsten gemeinsamen Nenner versammeln. Das ist der Anfang vom Ende, nicht der Anfang von Nutzerfreundlichkeit.
Aus genau diesem Grund werde ich Plasma 6 in der neuen Debian-Version nicht installieren. Nicht aus Trotz, sondern aus Prinzip. Wenn ich mir mein System selbst bauen muss, dann will ich nicht vorher mit ansehen, wie Identitäten verwässert werden. Und ja, natürlich werde ich das auch als Bug Report melden. Weil es ein Designbruch ist, kein technisches Problem.
„Stell’s dir halt um“ ist für mich keine Lösung, sondern ein Ignorieren des eigentlichen Themas. Es geht um bewusste Entscheidungen, nicht um Gewohnheiten. Und wenn KDE die falsche Entscheidung trifft, dann darf man das auch offen sagen – ohne es runterzuspielen.