Massivste Netzwerkprobleme

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
ernohl
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von ernohl » 07.08.2024 12:46:59

Mich würde nicht wundern, wenn du dir doppelte IP-Adressen einfängst.

Edit: Ich hätte mal alle Beiträge bis zum Ende lesen sollen. Der Verdacht wurde ja schon geäußert. :oops:

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cosinus
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von cosinus » 07.08.2024 16:01:46

ernohl hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
07.08.2024 12:46:59
Edit: Ich hätte mal alle Beiträge bis zum Ende lesen sollen. Der Verdacht wurde ja schon geäußert. :oops:
Doppelt hält besser bei doppelt konfigurierten IP-Adressen :mrgreen:

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king-crash
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von king-crash » 08.08.2024 05:56:38

Zum Testen der Hypothese mit dem doppelten Präfix sollten die Probleme durch abschalten von IPv6 auf dem jeweiligen Rechner verschwinden:
echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/all/disable_ipv6

CommLan
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von CommLan » 16.08.2024 17:44:06

So Leute,
kurzform, nachdem ich nun eine Weile herumprobiert habe und eigene Ansätze versucht habe, konnte ich das Problem auf den Bereich IPV6 eingrenzen.
Der Arbeitsspeicher Sparmodus, den @mat6937 vorschlägt, löst zusätzlich noch andere Probleme, ist also ein echt guter Tipp. Kann ich empfehlen.

Doppelte IP's ?
Es gibt in dem Netzwerk keinen weiteren DHCP als die Fritzbox. Wer das testen möchte, trennt einfach die, in meinem Fall, Fritzbox vom Netzwerk, klemmt einen dynamisch konfigurierten Rechner vom LAN ab (also Kabel ziehen), wartet einen Augenblick, klemmt ihn wieder an und guckt, ob eine Verbindung zustande kommt.
Warum Kabel ziehen und nicht einfach neu starten ? Kann klappen, muss aber nicht, da es Netzwerkkarten gibt, die im Standby des Rechners von den 5V-SB vom Netzteil weiterversorgt werden und ihre Konfiguration behalten, damit man sich die erneute Konfig beim starten erspart. Damit reicht ein einfaches neustarten / kaltstarten manchmal nicht aus.
Da keine Verbindung zustande kam, ist die Theorie der doppelten Adressen damit hinfällig, da es keinen zweiten DHCP gibt, der Adressen verteilt. Die Konfiguration bliebt erwartungsgemäß komplett leer. Zusätzlich habe ich mit Wireshark das Netzwerk beobachtet: außer der Anfragen von den betrefflichen Rechnern und diversem anderem, uninteressantem Traffic, ist dort nichts los.

Temporäre, vermutlich dauerhafte Lösung, weil ich keine Lust mehr habe
Die Probleme hören auf, sobald ich in den Netzwerkeinstellungen von Debian IPV6 komplett deaktiviere. Den Tipp habe ich tatsächlich von extern zuerst bekommen, @king-crash war hier aber schneller als meine Bestätigung durch eine gute Testphase. Danach funktioniert alles Problemfrei. Damit steht für mich die logische Frage wieder im Raum, warum Debian 10/11 mit der Konfiguration der Fritzbox klarkommen ohne irgendwelche Probleme, und Debian 12 wiederrum zuverlässig nahezu garnicht mit dem anfangs erwähnten unlogisch sporadischem Verhalten. Es ergibt aus meiner Sicht keinen Sinn. Keine anderen Rechner haben in diesem Netzwerk Probleme, selbst wenn eine IPV6 Konfiguration von den Geräten parallel zu IPV4 verwendet wird.
Übrigens war auf der betroffenen Hardware vorher auch Debian 10 installiert und es hat funktioniert. Also ist ein Hardwarefehler auszuschließen, zumal nicht mehrere unterschiedliche Rechner die selben Probleme haben können, da der Hardwarefehler in jedem Gerät anders aussehen müsste um das selbe Ergebnis zu liefern.

Witzbox / Schwitzbox
Mein Problem ist jetzt - da die Fritzbox recht Beratungsresistent ist bezüglich Konfigurationen (IPV6 lässt sich z.B. nicht abschalten, obwohl es eine Einstellung gibt und diese auch übernommen wurde), kann ich leider keine weiteren, zuverlässigen Tests durchführen, da ich jetzt sicherlich keinen anderen Router anklemme und konfiguriere. Für den VDSL2 Vectoring Dreck habe ich sowieso aktuell keinen anderen Router zur Hand, davon mal ab.
Mit den Entwicklern, die hinter der Fritzbox Firmware stecken hätte ich sowieso mal einige, vielleicht nonverbale, Aussagen zu wechseln, weil mich dieser Softwareschrott schon einiges an Lebenszeit bereits gekostet hat, was Stand der Technik echt nicht sein muss. Die Software hat das Zitat "Das Internet ist für uns alle Neuland" wohl etwas zu wörtlich genommen. Gibts ja erst seit gestern quasi, kann ja schon immer wieder mal passieren......

Debian ist heilig, "It work's on my machine !"
Noch ein Wort an die Debian Jünger die das System für absolut unschuldig halten und der Meinung sind, dass dort keine Fehler verbaut sind - haltet euch bitte raus. Es hilft niemandem weiter und ist auch nicht zutreffend. Jede Software enthält Fehler, so auch das Softwarekonglumerat, aus dem Debian nun mal besteht. Es liegt in der Natur der Dinge. Es mag sein, dass das System seit mehr als einem Jahr als stable gilt, aber das garantiert längst keine Fehlerfreiheit, vor allem in irgendwelchen Konfigurationen die die Entwickler mangels Hardware schlichtweg nicht testen können.
Und wer sein System in der Virtualisierung liegen hat, kann sich bitte komplett raushalten, besonders dann, wenn es sich um einen Windowshost handelt. Wenn das Problem z.B. durch einen Treiber von Debian zustande kommt, könnt ihr das absolut nicht nachvollziehen, weil eure Hardware durch die Virtualisierung abstrahiert wird. Dies sieht man besonders in VirtualBox sehr gut, da man dort sogar einstellen kann, welche Hardwareschnittstellen für das System emuliert werden sollen. Und für die abstrahierte Hardware werden meist Geräte genutzt, bei denen die Treiber als äußerst zuverlässig gelten oder die Hardware gut erforscht / dokumentiert ist, zumal die Emulation auf die Treiber 1:1 abgestimmt ist. Dass Debian in der Virtualisierung, z.B. mit Dokker gut läuft, sollte selbstverständlich sein und Aussagen aus diesen Bereichen heraus sind für Benutzer, die bare metal nutzen, nun mal nicht aussagekräftig.

Wenn jemand wie ich hier also schreibt und ein Problem schildert, dann sucht derjenige nicht nach Leuten, die keine Probleme haben, sondern nach Leuten, die ähnliche Erfahrungen hatten, tiefer in der Materie stecken und eine eventuelle Lösung kennen. Abgesehen davon beziehe ich die Probleme nicht auf Linux/Debian, sondern auf die Softwarezusammenstellung, die hier nachweislich nicht funktioniert. Der Fehler kann auch aus einem Treibermodul stammen, eine fehlerhafte Standardkonfiguration (da ich dort meist nichts ändere) oder sonst was als Ursache haben. Das bezieht sich auf Debian und umliegende Software, was hier scheinbar nachweislich nicht funktioniert.

Etwas über mich und warum ich entnervt bin...
Btw. bin ich seit mehr als 10 Jahren in der IT tätig, nutze seit nunmehr 10 Jahren Linux und bin froh den Umstieg gemacht zu haben, da Windows, besonders in letzter Zeit, verlässlich jeden Tag mittlerweile für irgendwelche Schlagzeilen sorgt.

Was ich halt wirklich schade finde, ist, dass Linux sich in der Form, wie es heute existiert, sich nicht durchsetzen kann. Es könnte, aber dazu muss sich einiges ändern und besser werden. Zwar steigen die Benutzerzahlen zur Zeit deutlich, weil Windows halt Windows ist, aber wenn es so weiter geht wie bisher, werden die Leute auf andere Möglichkeiten ausweichen, anstatt sich mit Linux zu beschäftigen, weil es schlichtweg schneller geht und das selbe Ziel erreicht werden kann.
Mein Problem ist, dass, besonders bei Debian, viel Raketenwissenschaft notwendig ist und Stunden an Fehlersuche drauf gehen, nur um irgendeine Basisfunktionalität zu erreichen. Ist Netzwerk bzw. IPV6 irgendwas neues ? Hat es nicht schon einmal funktioniert ? Warum geht es jetzt nicht mehr / was / warum wurde etwas daran verändert ? Warum muss ich meine Zeit mit solchen Problemen verschwenden ? Ich hab schlichtweg andere Sachen zu tun !
Und vor allem ist es ja nicht nur Netzwerk. Der Desktop spinnt stellenweise (z.B. unter Debian 11 wechselt der Desktop ungefragt in den Kiosk Modus auf einigen Maschinen - Ursache unbekannt). Warum wird das sensors plugin nicht für die hdd's als sudo ausgeführt ? Bei jedem Systemstart kommt diese Fehlermeldung. Was hat es für einen Sinn ? Warum geht geht bei jedem Update vom weather plugin die komplette Konfiguration verloren ? Ist Konfig Dateien migrieren so schwer ?
Handwerkszeug ist nicht installiert (Warum gibt es keinen Taschenrechner, warum haben Dateibrowser wie Thunar keine eingebaute Dateisuche, was nun wirklich eigentlich standard ist, usw.). Das sind keine Tools über die man sich streiten muss, es sind ein paar KByte !
Warum funktioniert das Auflösen von Abhängigkeiten nicht korrekt (Weiß nicht, ob jemand schon mal versucht hat, Firefox oder Xfburn zu deinstallieren ? Der halbe XFCE Desktop wird dadurch zerfetzt wenn man nicht drauf achtet und den Rechner einfach machen lässt). Warum funktioniert Software, die fast überall vorinstalliert wird, teils absolut grässlich ? Libre Office Draw ist die reinste Bugsammlung. Bemerkt das keiner ?
Warum sind veraltete oder teils nicht mal mehr zutreffende Dokumentationen im Umlauf, selbst auf debian.org ? Siehe z.B. v4l2loopback, was durch eine Änderung bei make nicht mehr kompilierbar ist für Leute wie mich die mit make nicht arbeiten ? Zwar liegt der Fehler mit make auf meiner Seite, aber der Artikel führt einen auf eine komplett falsche Spur und kostet massiv Zeit, bis man auf v4l2loopback-ctl stößt, was man eigentlich braucht. Dieses Paket ist obsolet.
Warum sind die man pages so unübersichtlich und warum bekommt man es nicht hin, z.B. wie im Ubuntu Wiki, den Befehl Beispielhaft zu zeigen, damit man die Struktur des Befehls auf Anhieb erkennen kann. Würde z.B. mir wirklich massiv helfen.

All diese Probleme, die absolut banal sind brauchen Zeit, besonders für unbedarfte Nutzer, um gelöst zu werden. Zeit die heute niemand mehr hat. Warum muss das sein ? Warum muss ich das Rad, das eigentlich schon erfunden ist, nochmal erfinden, weil das was man geliefert bekommt nicht rund ist ? Fragt euch mal, warum Institutionen den Umstieg versuchen und danach wieder zu Windows rennen. Es liegt genau an diesen Banalitäten.
Klar ist es kompliziert und Software zu schreiben ist nicht einfach, ich kenne es ja selbst, da ich selbst auch teils komplexe Anwendungen für meine Firma schreibe und warte. Aber teils undurchdachte Bananensoftware ausliefern und sich dadurch mit Microsoft auf eine Stufe stellen - muss das sein ? Ist das der Anspruch ? Das ist wirklich schlecht.
Und ich gehöre zu den Leuten die dann irgendwann sagen, wenn es so weiter geht, dass ein teurer Umstieg auf Apple diese Probleme ins jenseits schickt. Zwar muss ich dann damit klarkommen, dass einiges nun mal nicht umsetzbar sein wird, aber das was umsetzbar ist, funktioniert wenigstens absolut zuverlässig und muss nicht hinterfragt werden. Ihr verliert Nutzer mit dem Mist.

Es tut mir leid wenn sich manch einer, der viel Zeit und Mühe investiert, wahrscheinlich davon angegriffen fühlt. Aber das was hier passiert und was am Ende daraus wird ist halt wirklich nicht Sinn der Sache.
Ich verstehe es, wenn man was außergewöhnliches möchte und das nicht auf Anhieb klappt. Aber ist ein funktionierendes Basissystem wirklich was außergewöhnliches mit dem heutigen Stand der Technik ?

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bluestar
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von bluestar » 16.08.2024 18:13:18

CommLan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2024 17:44:06
...
Keine anderen Rechner haben in diesem Netzwerk Probleme, selbst wenn eine IPV6 Konfiguration von den Geräten parallel zu IPV4 verwendet wird.
Übrigens war auf der betroffenen Hardware vorher auch Debian 10 installiert und es hat funktioniert
...
Du kannst in /etc/gai.conf einstellen ob IPv4 oder IPv6 als erstes verwendet werden soll, bei Debian 12 werden IPv6 Verbindungen gegenüber IPv4 Verbindungen bevorzugt.... Ich hab keine Maschine um zu schauen, wie es bei Debian 10 ist, aber du könntest in der Datei den entsprechenden Block in /etc/gai.conf aktivieren, der IPv4 vor IPv6 Verbindungen stellt und schauen, ob's dann funktioniert, das Kommentarzeichen vor der precedence entfernen.

Code: Alles auswählen

#    For sites which prefer IPv4 connections change the last line to
#
#precedence ::ffff:0:0/96  100
CommLan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2024 17:44:06
...
Aber ist ein funktionierendes Basissystem wirklich was außergewöhnliches mit dem heutigen Stand der Technik ?
...
Ein sauberes Netzwerk (IPv4 und IPv6) sollte heute auch nichts außergewöhnliches mehr sein, noch einmal ganz deutlich: Dein Netzwerk ist die Ursache für das Problem, nicht das Betriebssystem.

KP97
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von KP97 » 16.08.2024 20:02:26

@CommLan
Ist ja alles interessant was Du da schreibst, und ich kann auch verstehen, daß man frustriert ist, wenn man lange nach Fehlerursachen forschen muß.
Aber Deine generelle Kritik ist hier fehl am Platz. In diesem Forum helfen User anderen Usern, nicht mehr und nicht weniger.
Hier lesen weder Maintainer des Betriebssystems mit, noch Entwickler von Xfce oder anderer Software.
Alle hier Beteiligten haben in ihrer Freizeit über Dein Problem nachgedacht und versucht, Dir zu helfen. Manchmal mit mehr oder weniger Erfolg, aber nicht jeder hat den gleichen Wissensstand und versucht es aber trotzdem.
Das sollte in freundlichem Ton anerkannt und gewürdigt werden!
Deine weiteren Kritikpunkte solltest Du an die entsprechenden Stellen adressieren.

kreuzschnabel
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von kreuzschnabel » 16.08.2024 20:10:11

Ganz kurz: Wenn du dir Antworten verbittest nach dem Schema „Debian 12 ist nicht die Ursache, weil es bei mir einwandfrei läuft“, dann verbeiß dir bitte umgekehrt auch Vorwürfe nach dem Schema „Debian 12 taugt in elementaren Punkten nichts, weil es bei mir nicht läuft“. Das ist ebenso verallgemeinernd, nur unter der entsprechend anderen Prämisse.

--ks, bei dem Debian 12 mit der beschriebenen out-of-the-box-Netzwerkkonfiguration tadellos läuft, mit weiteren Geräten im LAN und einer Fritzbox als DHCP.
Hier so: Debian Stable/Sid (nach Laune) – KDE Plasma – Lenovo Thinkpad T470p – i7-7700HQ – 32GB RAM

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cosinus
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von cosinus » 16.08.2024 22:46:49

CommLan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2024 17:44:06
Temporäre, vermutlich dauerhafte Lösung, weil ich keine Lust mehr habe
Die Probleme hören auf, sobald ich in den Netzwerkeinstellungen von Debian IPV6 komplett deaktiviere. Den Tipp habe ich tatsächlich von extern zuerst bekommen, @king-crash war hier aber schneller als meine Bestätigung durch eine gute Testphase. Danach funktioniert alles Problemfrei.
Ich kann hier bei meinen Debians keine Probleme mit IPv6 feststellen. Egal bb Debian 12, testing oder sid. Und auch egal ob die IPv6-Adresse(n) statisch oder per SLAAC konfiguriert sind.

CommLan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2024 17:44:06
Fragt euch mal, warum Institutionen den Umstieg versuchen und danach wieder zu Windows rennen. Es liegt genau an diesen Banalitäten.
Ich frag mich eigentlich immer noch warum du krampfhaft versuchst, Debian die Schuld zu geben. Ein so grober Fehler würde definitiv auffallen und nicht nur bei dir auftreten.

mat6937
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von mat6937 » 17.08.2024 10:13:41

CommLan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
16.08.2024 17:44:06
Die Probleme hören auf, sobald ich in den Netzwerkeinstellungen von Debian IPV6 komplett deaktiviere.
Was Du noch probieren/testen kannst ist, IPv6 nur im Firefox (network.dns.disableIPv6) zu deaktivieren (... und in Debian 12 das IPv6 temporär aktiviert zu lassen).
Die Konfiguration in der /etc/gai.conf wirkt auf OS-Ebene, "happy eyeballs" wirkt auf der Ebene der Anwendungen (z. B. Firefox, chromium, ...). Wie die Koexistenz von "precedence ::ffff:0:0/96 100" (aus der gai.conf) und "happy eyeballs" ist, weiß ich nicht, aber evtl. wird "happy eyeballs" priorisiert.

EDIT:

Für den temoprären Test den Firefox so konfigurieren, dass er für DNS nur den in ihm konfigurieren v4-DNS-Server via https (Port 443, d. h. DoH) benutzt. Z. B.:

Code: Alles auswählen

https://9.9.9.9/dns-query
(... oder gleichwertig) bei "Sicheres DNS aktivieren mit:" im FF mit "about:preferences#privacy"

Code: Alles auswählen

kdig +https heise.de @9.9.9.9
Nachschauen evtl. mit:

Code: Alles auswählen

tcpdump -c 200 -vvveni wlan0 host 9.9.9.9 and dst port 443
(wlan0 evtl. anpassen).
Debian 12.8 mit LXDE, OpenBSD 7.6 mit i3wm, FreeBSD 14.1 mit Xfce

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heisenberg
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von heisenberg » 30.08.2024 15:19:24

Hallo CommLan,

den Beitrag habe ich jetzt schon eine Weile als Entwurf hier rumliegen. Nachdem die Emotionen jetzt wieder abgeflaut sein werden, möchte ich meine Antwort schreiben. Einen so umfassenden und detaillierten Rant möchte ich mit ebenso umfassend auf der Ebene des großen Ganzen erwidern.

Ich fasse Deinen Beitrag mal kurz zusammen:
  1. Debian (und Linux) hat zu viele Bugs. Das ist doof. Fixed die doch bitte einfach!
  2. Das Debian-Wiki ist veraltet. Das Ubuntu-Wiki ist viel besser! Verbessert diesen Zustand!
  3. Boah! Debian (und Linux) sind so anstrengend. Ich gehe echt bald zu Apple!
  4. Debian kann kein IPv6! Die FritzBox ist Mist!
Konkrete Rückmeldungen

zu a) Debian (und Linux) hat zu viele Bugs! Fixed die doch bitte einfach!

Also ich bemerke kaum Bugs in meiner Arbeit mit Debian und den Anwendungen. Das muss jetzt kein Widerspruch zu Deiner Aussage sein. Vielleicht arbeiten wir einfach mit stark unterschiedlichen Schwerpunkten. Ich bin da jetzt beispielsweise nur ein eher oberflächlicher Libre-Office Nutzer. Für mich tut das 100%. Aber Ok. Du hast da viele Fehler entdeckt. Kann ja durchaus so sein - auch wenn ich es selbst nicht nachvollziehen kann.

So grundsätzlich mal: Debian, Linux und viele Anwendungen in dem Bereich werden unter Open Source-Lizenzen gemeinsam entwickelt und verbessert. Das bedeutet, letztlich auch von den Benutzern. Es ist keine Firma allein dahinter, die Probleme löst. Es lebt von der Beteilligung aller. Du kannst natürlich weiter schimpfen, wie Scheisse das ist. Aber ändern wird sich dadurch nichts. Es ändert sich etwas, wenn Du etwas beiträgst.

Eine Form etwas beizutragen, sind qualifizierte Bugreports. D. h. Du prüfst den Fehler genauer, Du prüfst, ob er vielleicht schon gemeldet wurde. Wenn ja, dann prüfst Du, ob Du mit Deinem speziell wahrgenommenen Fehlerbild noch etwas dazu beitragen kannst. Vielleicht ist der Fehler auch in einer neueren Version behoben.

Open Source heisst: Etwas wird gemeinschaftlich voran gebracht. Man fängt mit - im wahrsten Sinne des Wortes - Nichts an und entwickelt es nach und nach weiter. Das was entsteht, steht allen (üblicherweise kostenfrei) zur Verfügung. Das sind echte Werte der Gesellschaft, die hier geschaffen werden. Ich finde, von "Nichts", dass am Anfang vielleicht da war, sind wir mittlerweile sehr weit entfernt. Dieses "Nichts" war da, als Ian Murdoch 1993 Debian begonnen hat und mit einer blossen Vision angefangen hat, aus diesem "Nichts" mit ganz vielen Anderen ganz viel Substanzielles zu schaffen. Was mich betrifft, so empfinde ich sehr viel Dankbarkeit für diese Personen-Jahrhunderte an Entwicklung die da drin stecken.

Der Punkt dabei ist: Open Source Software (OSS) fängt von der Benutzerbarkeit und Leistungsfähigkeit weit hinter den kommerziellen Systemen an und schafft dann aber nach und nach solide Bausteine, die auch von neuer Software verwendet werden kann. Es schafft ein Softwareökosystem, dass immer besser wird. Der Preis der Nutzung von OSS ist Eigeninitiative, sich einzuarbeiten und mehr verstehen zu müssen, als die üblichen CSS Pendents, die oftmals an der Oberfläche besser zu Ende entwickelt sind, aber unter der Haube das wahre Grauen offenbaren, weil saubere Programmierung und sauberes Programmdesign sehr teuer sind. In der OSS Welt dagegen ist es erstrebenswert, dass das Design wirklich gut ist. Programmierer möchten gute Programme schreiben. Insofern halte ich das für sehr viel nachhaltiger, auch in Sachen Lerneffizienz. OSS-Konzepte überdauern die Zeit viel mehr bzw. länger als z. B. bei Windows. Hier wird öfters mal etwas weggeworfen und komplett neu gemacht.

Im Bereich Closed Source Software (CSS) ist die Entwicklung anders. Die Software bleibt immer Privateigentum. Auch CSS-Hersteller bedienen sich aus dem OSS-Bereich ohne etwas zurück zu geben. Aber letztlich wird die Software entweder eingestellt oder bleibt einfach dauerhaft privat und als Nutzer muss man hier immer wieder erneut bezahlen.

zu b) Das Debian-Wiki ist veraltet. Das Ubuntu-Wiki ist viel besser! Verbessert diesen Zustand!

Ja. Das sehe ich auch so. Gleicher Punkt wie oben. Von meckern wird nix besser. Wenn das Debian-Wiki Scheisse ist, dann verwende ich es nicht. Es gibt genügend gute Dokumentation im Web.

zu c) Boah! Debian (und Linux) sind so anstrengend. Ich gehe echt bald zu Apple!

Das steht Dir natürlich frei. Für mich ist die Frage, ob Dich das wirklich glücklich macht? Apple ist der goldene Käfig, in dem - soweit ich das sehe - alles sehr gut funktioniert und Du für alles, was Du machen möchtest, ordentlich zur Kasse gebeten wirst. Freie, offene Standardisierung: Fehlanzeige! Mein Chef mag z. B. Apple auch sehr gerne. Er zahlt und es funktioniert. Man kann sich so entscheiden.

zu d) Debian kann kein IPv6! Die FritzBox ist Mist!

Ich vermute mal Debian 12 als derzeit neueste stabile Debian Distribution kann IPv6 besser - logischerweise - als jede Version zuvor. Ich vermute auch, dass genau dass das Problem ist. Denn Debian verwendet jetzt mehr denn je ein konfiguriertes IPv6 im Netzwerk. Wenn dass fehlerhaft konfiguriert ist, dann funktioniert es halt nicht. Wie bluestar bereits anmerkte: Es ist bei Dir fehlerhaft konfiguriert. Siehe sein Beitrag oben.

Zum Thema Fritz!Box: Ich finde die Fritz!Box eines der besten Consumer-Geräte in Sachen Internetrouter, die es gibt. Gute Oberfläche, Stabiler Betrieb. Günstiger Preis. Umfangreiche Features. Wenn ich da an andere Geräte wie den Telekom-Speedport oder Vodafone Easybox sehe, dann bin ich mit der Fritz!Box im Paradies. Insofern: Man kann über alles meckern - aber bei der Fritzbox ist dieses Meckern dann auf einem sehr hohen Niveau.

Allgemeine Rückmeldung

IT ist komplex

Grundsätzlich ist IT komplex und wird es immer mehr. Im Bereich der IP-Konnektivität gibt es IPv4, IPv6, ARP, DHCP, NAT, TCP, UDP, ZeroConf. Es gibt viele verschiedene Themen, die sich auftun, und beachtet werden wollen, wenn man Probleme in einem Bereich auf den Grund gehen will. Oftmals bedeutet es auch, dass einen die Komplexität solcher Themen überwältigen kann. Da sind dann so Gedanken im Kopf wie: "Ich will doch nur das und das, wieso ist denn dass so schwer?" oder "Das ist eine einfache Sache. Wieso mache ich da jetzt denn schon Stunden daran rum?". Zumindest ging es mir oft so. Man kann diese Komplexität auch vermeiden, z. B. in dem man nicht als IT-Dienstleister arbeitet oder sich bezahlte Spezialisten holt, die man dafür bezahlt, dass Sie diese Komplexität verstehen und einem im Zweifelsfall helfen.

Schwierige Emotionen

Ein recht menschliches Verhalten, wenn man persönlich Ärger hat, ist, dass man einen Schuldigen sucht für diesen Ärger. Denn, wenn es einen Schuldigen gibt, dann muss sich ja nur der Schuldige ändern und man selbst nicht. Außerdem hätte man in Zukunft niemals wieder diese schwierigen Emotionen. Ebenso bedeutet es, dass man sich der unangenehmen Alternative nicht stellen muss. Diese Alternative könnte z. B. sein: Du hast Fehler gemacht. Dein Wissen ist ungenügend. Es ist erforderlich, dass Du Dich (noch) mehr in die Dinge einarbeitest, die Du umsetzen willst. Wenn Du ein IPv6-Netzwerk betreiben willst, dann musst Du schon die Grundlagen verstehen.

Was das Thema Schwierige Emotionen angeht: Ja. Geht mir auch manchmal so. Dabei geht es mir so, dass ich merke, wenn ich mich aufrege oder ärgere; d. h. da sind Gedanken da wie "Das sollte viel schneller gehen!", "Ich kriege das nie hin!", "Debian oder Linux oder die Fritz!Box, oder, oder, oder ist alles Mist!", dann sorgt das dafür, meine Lösungsfähigkeit im konkreten Fall deutlich abnimmt. Mir geht es besser wenn ich bei den Emotionen bleibe und mich bewusst entspanne: "Ok. Das läuft jetzt gerade nicht so, wie ich mir das gewünscht habe. Ich fühle Streß. Ich habe diverse - nicht hilfreiche - Gedanken. Wenn ich eine Pause brauche, dann mache ich die. Ansonsten entspanne ich mich und überlege, was das Beste in dieser Situation ist." oder "Wenn ich gerade nicht mehr effektiv bin, dann höre ich für heute einfach mal auf.".

Es ging mir auch oft so

Ansonsten kann ich sagen: Es ging mir auch oft mit Open Source so. Ich habe gekotzt, weil ich es nicht zum Laufen bekommen habe. Sehr vieles war kompliziert, es überstieg meine Fähigkeiten. Mit den normalen Linux-Themen ist das mittlerweile für mich nicht mehr so. Die bekomme ich recht gut hin, auch die Neuentwicklungen in dem Bereich. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen: Es braucht und Geduld und Beharrlichkeit beim Lernen und Probleme lösen. Auf lange Sicht ist das ein anstrengender, aber auch lohnender Weg.
Zuletzt geändert von heisenberg am 01.09.2024 04:00:35, insgesamt 4-mal geändert.

michaa7
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von michaa7 » 30.08.2024 18:12:57

- Also zu schaun was im Journal bezüglich Netzwerk steht wäre eigentlich das Allererste was ich nachschauen würde. Insbesondere ob da irgendwelche Netzwerk Gerätenamen, vllt in unterschiedlicher Benennung auftauchen.

- Und ich würde die Arbeitshypothese "doppelte IP" etwas weiter fassen: "doppelte config". War der Übergang von Debian11 auf Debian12 ein upgrade oder eine *komplett* neue Installation ohne ein c&p aus der Vorgängerversion. Hast du irgendwelche systemd Netzwerk konfig per c&p einfach aus Debian11 übernommen. Bist du dir sicher dass die Syntax unter Debian12 unverändert geblieben ist?

Dass es "an Debian 12" liegt glaubt hier niemand und das erscheint mir auch ein wenig hilfreicher Denkansatz. Woran es in diesem Zusammenhang vllt liegen *könnte* sind Unterschiede in der Netzwerk-*konfiguration*. Ich selbst bin zu wenig bewandert und die Unterschiede zwischen Debian 11 und 12 detailliert analysieren zu können. Aber die geschilderten Probleme schauen eben genau danach aus ... und nicht nach "Debian12 taugt per se nichts".
gruß

michaa7

-------------------------------
Menschen ändern gelegentlich ihre Ansichten, aber nur selten ihre Motive. (Oskar Negt)

CommLan
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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von CommLan » 13.11.2024 20:32:03

[EDIT] War mit Kontrolllesen und antworten noch nicht fertig. Merkwürdigerweise hat der Button "Vorschau" den Text einfach reingesetzt....

Hallo an alle,
ich weiß nicht wie ich es formulieren kann oder soll, dass meine Message hier korrekt verstanden wird. Es ist für mich echt schwierig, weil ich hier eine Menge Zorn im Zaum halten muss und versuchen muss, wenig provokant zu schreiben daraus resultierend.

@Heisenberg
Danke für den langen und aufschlussreichen Text.
Ich möchte dazu aber gerne ungefragt ein paar Erfahrungen aus der Realität teilen:
a)
Ich verstehe den Open Source Gedanken. Danke.
Aber was ich nicht verstehe ist die Machtlosigkeit, der man gegenübersteht, wenn man mal was findet. Bei mir ist es immer so, dass wenn ich mal ein Problem habe und versuche es zu lösen, dass das ganze so weit in den undokumentierten Bereich abdriftet, dass man den Quellcode genau kennen müsste und Tage investieren müsste, um den Fehler einzugrenzen oder zu beheben. Ich habe die Zeit dazu nicht, mich mit solchen Lapalien zu befassen. Ich bin von Windoof auf Linux umgestiegen weil ich will dass es funktioniert und nicht um graue Haare zu bekommen.
Und wenn man mal um Hilfe bittet kommt immer irgendwas Marke Hardware kaputt oder falsch konfiguriert. Ich meine klar, wenn alles so laufen würde wie es soll, sind das die einzigen logischen Schlüsse. Aber so toll funktioniert es leider nicht.
Ich habe hier nun mal betagte Hardware und manches funktioniert schlichtweg anders als bei heutigen Maschinen. Und klar - ich setze mich mit der alten Hardware der Möglichkeit aus, auf Probleme zu stoßen die auf neuer Hardware schlichtweg nicht auftreten werden.
Aber dann sollte man das als Community auch kommunizieren und versuchen das darüber einzugrenzen und nicht irgendwas unsinniges in den Raum werfen wie "Da ist bestimmt die Hardware defekt, nur das kann es sein !" oder wie hier dieser Unsinn mit den doppelten IPs.
Noch einmal zum mitlesen - der Fehler tritt nach wie vor auch auf, wenn sich nur ein einziger Rechner mit Debian 12 an meiner Fritzbox befindet. Selbst da klappert es. Und da ich es mit unterschiedlichsten Geräten, eben mit frisch installiertem Debian 12, immer auf die gleiche Weise reproduzieren kann, gehe ich von einem Softwarefehler, vermutlich durch eine kaputte standard config, aus. Ich kann es auch anders darstellen:
Fritzbox 7412 mit nahezu Standardeinstellungen:
-> Rechner mit Debian 10: funktioniert
-> Rechner mit Debian 11: funktioniert
-> Geräte die sich automatisch updaten (Drucker etc.): funktioniert
-> Apple Geräte: funktioniert.
-> Windows XP/7/ 10/11 (hint hint, Fritzbox config Theorie wackelt hier ganz arg): funktioniert
-> SGI Octane 1&2: funktioniert
-> Debian 12: FUNKTIONIERT NICHT
Wo mag nur der Fehler liegen :facepalm: Bestimmt ist es die vermutlich falsch konfigurierte Fritzbox. Ganz bestimmt.

b) Ich sage nicht, dass das Debian Wiki scheiße ist. Es ist detaillierter als das Ubuntu Wiki und liefert wichtige Infos, die man nirgendwo sonst bekommt. Mein Problem ist nur - man wird hier schnell und ohne das man was dafür kann auf falsche Bahnen gelenkt wie in meinem Fall ein komplett überholtes Paket.
Und btw. bin ich absolut kein Freund von Ubuntu und allem was damit zu tun hat. Das System ist für mich vor Jahren wegen anhaltender Probleme die sich verschlimmert haben längst gestorben, die teils noch schlimmer waren als das hier. Das Wiki benutze ich manchmal noch, aber eigentlich nur, um geeignete Software für bestimmte Problemstellungen zu suchen.

c) Ja, Apple ist ein goldener und teurer Käfig. Aber mittlerweile sehe ich mich gezwungen, weil einfachste Sachen nicht mehr richtig funktionieren. Heute erst wieder gehabt: Ne PDF auf nem A3 Drucker ausdrucken - CUPS gibt sich unglaublich Mühe, mir mit aus der autoconfig heraus duplizierten Druckern die standardmäßig auf "US Letter" drucken, das Leben zur Hölle zu machen. Schicke ich trotzdem nen Auftrag raus, wird der nach kurzer Zeit ungefragt pausiert und kommt nicht mal als Datenmüll - sondern einfach garnicht - in der Jobliste des Druckers an. Muss ich nicht verstehen. Will ich auch nicht mehr. Habs heute nach 3 Stunden verschwendeter Lebenszeit aufgegeben. Während mein Kumpel von seinem iPhone (!!!) ohne irgendwas zu installieren oder zu konfigurieren das wunderbar hinbekommt. Drucker auswählen, Format auf A3 skalieren, drucken. Noch fragen ? :x

d) In diesem Fall sind wahrscheinlich Fritzbox und Debian (12) im Zusammenspiel Mist. Irgendwas interferiert da miteinander auf eine Art und Weise wo mir die Zeit fehlt es begreifen zu wollen. IPV6 ist aus - das reicht mir als workaround weil merkwürdigerweise funzt es so fast ohne Probleme. Der Datensparmodus in Chrome, wie er mir empfohlen wurde, bringt zusätzliche Stabilität, danke für diesen Tipp @mat6937.

Abgesehen davon - ich kenne die anderen Router auch und würde aus dem Bauch heraus auch sagen, dass die Fritzbox zumindest die Benutzerfreundlichste Lösung ist. Aber soll ich mal eine Bugliste erstellen, was bei der 7330 und der 7412 alles nicht funktioniert wie es soll ? Sprengt den Rahmen, so viel kann ich schon sagen.

Allgemein - IT
Klar ist es alles komplex. Aber ich brauche keine "Spezialisten" die eigentlich nur funktionierende Hardware rausschmeißen und die der verblendeten Meinung sind das Windows der heilige Gral ist und alles darf. Ich bin mittlerweile viele viele Jahre aktiv im Bereich IT (Mit ca. 8 Jahren habe ich begonnen, Kenntnisse anzueignen) und ich bin bisher ganz gut zurecht gekommen. Meine Kenntnisse reichen in Sachen Hardware sehr detailliert bis zum 386.
Das einzige was mir graue Haare macht sind nach außen sporadisch wirkende Ausfälle die sich kaum eingrenzen lassen und Kenntnisse verlangen, die viel zu tief in die Materie hereinreichen. Es ist doch keine Raketenwissenschaft was ich will. Ich will nur eine funktionierende Lösung - also schon mal nicht Windows. Und bei manchen Sachen denke ich mir - ist es so schwer ?

Schwierige Emotionen
Ja, ich habe da durchaus Probleme und das ein oder andere Mordgelüst findet seinen Weg in die Gedanken manchmal. Bloß wenn es aus technischer Sicht keine logische Erklärung für ein Verhalten gibt für irgendeine Lapalie wie ein Dokument drucken, ist da eine Eskalation so schwer nachzuvollziehen ?
Das Problem ist, meine Aggressionen sind genau daraus entstanden. Ich war früher auch so - warum geht es nicht - Informationen suchen die Hinweise liefern - ruhig bleiben. Aber nach Jahren und vor allem wie gesagt bei plumpen Lapalien bleibe ich nicht mehr ruhig. Ich muss es raus lassen, ansonsten explodiere ich innerlich. Ich hab andere Sachen zu tun und es gibt nun mal Sachen, die funktionieren müssen aufgrund von Erfahrung, die sich bei den Entwicklern über die Jahre aufbauen sollte. Mein Kumpel sagt es immer so schön "Naja, das Internet gibts ja nur seit 30 Jahren, kann ja schon mal passieren, wa' ?".....
Heute gings zum Beispiel daran, eine Ursamar RK44 ans laufen zu bringen - da hab ich bedeutend andere Sorgen als einen Druckservice der ums verrecken keine A3 Seite rausbekommt.


@michaa7
Dem Journal gehe ich mal nach wenn ich die Nerven dazu habe, SchlechtFunktionierendesNetzwerkV6 zu aktivieren.

Ich installiere Systeme immer von Grund auf neu. Upgrades habe ich schon lange bleiben lassen eben wegen vermurkster configs die das System auch irgendwie nicht eigenständig entfernt.

Was den Zusammenhang mit Debian 12 angeht - meiner Logik zufolge gibt es einen Zusammenhang. Meine Vermutung liegt in Richtung - Config für neue Hardware, die auf älterer Hardware nicht funktionieren kann.


[Nochmal EDIT]
Was ich im übrigen mit den Nennungen anderer Probleme (die hier eigentlich nicht in den Thread gehören würden) bezwecken will, ist zu verdeutlichen, dass Debian eben nicht so fehlerfrei ist wie es hier offenbar gerne dargestellt wird. Ich will das alle hier verstehen, dass es nicht sein muss, dass es an Debian bzw. dem zusammenspiel von Software und configs liegt, aber durchaus kann. Ich will dass es konstruktiv an die Eingrenzung geht nicht an irgendwelche Fabulierungen Marke "alles aber niemals Debian, der Threadersteller ist immer und grundsätzlich dumm".
Zuletzt geändert von CommLan am 13.11.2024 21:37:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von bluestar » 13.11.2024 20:50:34

CommLan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.11.2024 20:32:03
-> Apple Geräte: funktioniert.
Das ist leider recht unspezifisch, aber ich kann dir sagen, dass AppleTV Geräte der Meinung sind sich im LAN als IPv6 Router auszugeben (natürlich ohne das Sie einen Internet-Uplink bereitstellen) um „irgendwelche“ magischen Apple Services bereitzustellen zu können.

Auf diese schönen Devices bin ich auch schon reingefallen, v4-only Internet ist okay und v6 Internet ist tot.

Als Lösung habe ich bei mir auf dem Switch das Aussenden von IPv6 Router Announcements auf allen Ports geblockt, wo ein AppleTV dranhängt und seitdem habe ich keine IPv6 Probleme mehr.

Ich hab das übrigens mit raddump festgestellt, nachdem ich meinen Router ausgeschaltet hatte.

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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von cosinus » 13.11.2024 21:14:11

bluestar hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.11.2024 20:50:34
Das ist leider recht unspezifisch, aber ich kann dir sagen, dass AppleTV Geräte der Meinung sind sich im LAN als IPv6 Router auszugeben (natürlich ohne das Sie einen Internet-Uplink bereitstellen) um „irgendwelche“ magischen Apple Services bereitzustellen zu können.
Wie bitte? Die Teile agieren als Router und "strahlen" dann für Clients ein eigenes RA aus, sodass sich die Clients per SLAAC daraus ihre Adresse bauen? 8O

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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von CommLan » 13.11.2024 21:23:47

@bluestar
Also dass Apple Geräte sowas machen ist mir auch nicht bewusst. Aber irgendwie müssen diese Services ja zustande kommen...
Ich kann aber Entwarnung geben an dieser Stelle - die Apple Geräte sind (im Moment) ausschließlich von meinem Kumpel und sind nicht dauerhaft im Netzwerk (iPhone und Macbook).

Wenn ich auf der Jagd bin gehe ich tatsächlich mit Wireshark an die Sache heran, gefällt mir ganz gut.

Und in dem Versuch wo der Rechner als einziges Gerät mit der Fritzbox zusammenhing passierte wie gesagt genau das gleiche.

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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von cosinus » 14.11.2024 19:23:57

CommLan hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
13.11.2024 21:23:47
Und in dem Versuch wo der Rechner als einziges Gerät mit der Fritzbox zusammenhing passierte wie gesagt genau das gleiche.
Hab ich hier richtig gelesen, das ist bei dir nur mit Debian 12 so? Andere Distris im Live-Modus haben das Problem nicht?
Wie hast du Debian installiert? Live-ISO, Netinstall-ISO oder komplett anders?

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Re: Massivste Netzwerkprobleme

Beitrag von heisenberg » 19.11.2024 18:10:32

Hallo CommLan,

jetzt nur noch mal ein paar kurze Anmerkungen dazu:
  1. Zunächst mal ist es Deine Entscheidung ob Du Dich weiterhin mit den Problemen auseinandersetzen möchtest oder nicht. Wenn nein: Viel Glück auf Deinem Weg! Wenn ja: Dann mache doch hier nochmal gezielt ein neues Thema auf, z. B. für das IPv6 Thema. Ein entsprechend gut dokumentierter Beitrag ist hier bereits eine Hilfe für einen selbst, um sich über das Problem genauer klar zu werden, ganz einfach in dem man nicht nur anderen sondern auch nebenbei sich selbst die Problematik so klar wie möglich darlegt mit den benötigten Zusatzinformationen. Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn Du konstruktiv mitarbeitest (geforderte Informationen liefern, Nachfragen beantworten, empfohlene Dokumente/Dokumentation durcharbeiten, ...), dass Dir dann schon geholfen werden kann.
  2. CommLan hat geschrieben:Und wenn man mal um Hilfe bittet kommt immer irgendwas Marke Hardware kaputt oder falsch konfiguriert.
    Ja. Kommentare in Foren sind mitunter unsinnig, wenig hilfreich, arrogant, unpassend oder auf andere Weise nutzlos. Kann man nicht ändern. Kann man nur kommentieren und wenn das nichts ändert, die entsprechenden Personen ignorieren. Ich sehe hier aber auch einige, die seeehhr kompetent sind.
  3. Wenn dann noch jegliche Emotionalität (Wieso muss dass denn so schwer sein? Das sind doch nur Lappalien! ... ) draußen bleibt, dann sehe ich die Chance sehr hoch, dass das Problem gemeinsam gelöst wird.
Grüße,
h.

Nachtrag:

Hört sich irgendwie ein bisschen von oben herab an. Sorry.

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