ich habe jetzt die letzten Tage etwas zu Red Hats Stratis gelesen und muss sagen, mir gefällt das eigentlich ganz gut.
Kurz umrissen
Red Hat wendet sich von Btrfs ja seit einiger Zeit ab, weil es gerne etwas einfach handhabbares haben möchte. Das ist gerade keine Eigenschaft von Btrfs. Also eigentlich möchten die ein Dateisystem haben, dass so einfach wie ZFS funktioniert, aber ohne die der ZFS anhaftenden Lizenzproblematik. Außerdem wollen sie Fehler bzw. nicht berücksichtigte Bedürfnisse/Features bei ZFS nun umsetzen. Weil so ein neues Dateisystem höllisch aufwändig(teuer) zu implementieren und zu stabilisieren ist, haben sie sich gesagt: Ok. Dann nutzen wir halt vorhandene Bausteine:
- Device-Mapper
- XFS
- LibCrypt / LUKS
- MultiPath
- Thin Provisioning
- Abstraktion: Speichergeräte(aka PV), Pool, virtuelle Laufwerke(aka LV)
- Sinnvolle defaults ohne alles selbst konfigurieren zu müssen(also viel einfacher, als, wenn man bei verwendung des identischen Technologie-Stacks alles selbst einrichten muss).
- Ein einziges CLI-Tool für die komplette Administration
- virtuelle Block Devices
- Bereitstellung von Monitoringdaten
- Snapshots
- Storage Tiering (z. B. SSD-Cache)
- Verschlüsselung
- Eine API
Das Konzept setzt auch auf einen zusätzlichen Daemon: stratisd. Das werden vermutlich einige von Euch nicht mögen.
Meine Meinung dazu
Mir ist das insgesamt recht sympathisch. Bis auf eine Ausnahme: Checksummen. Der Device-Mapper bringt zwar via dm-integrity die Möglichkeit mit, auch Checksummen der Blockdevices ähnlich wie ZFS oder btrfs einzusetzen, d. h. automatische Datenfehlererkennung und Selbstheilung, aber die Performance geht da um die Hälte runter, wie reox vor knapp 2 Jahren schon mal festgestellt hatte. Siehe: viewtopic.php?p=1269080
Was haltet Ihr davon?
Links zu Stratis:
stratis-storage.github.io
Red Hat: Managing Stratis File Systems
LINUXNEWS vom 26.1.2023: Red Hat Stratis Storage 3.5 freigegeben