Wie oft update bei Testing?

[ralli]

Wie ich in einem anderen Thread bereits schrieb, habe ich heute morgen auf testing umgestellt. Das hat soweit auch problemlos funktioniert. Allerdings habe ich dafür noch einige Fragen:

Wie halte ich testing möglichst aktuell? Sollte täglich ein apt-update durchgeführt werden oder was sollte ich noch beachten?

Lazarus wurde leider nicht auf den Stand von testing gebracht. Kann ich das noch ändern?

Gruß ralli

[MSfree]

Wie halte ich testing möglichst aktuell?

Im Prinzip genauso wie ein stable-Release, in dem du regelmässig nach Aktualisierungen suchst.

Sollte täglich ein apt-update durchgeführt werden oder was sollte ich noch beachten?

In testing gibt es fast täglich Neuerungen. Es ist da schon fast beunruhigend, wenn mal ein Tag nichts neues eintrudelt.

Ich führe täglich

Code: Alles auswählen

apt-get update; apt-get dist-upgrade -s

aus. Das kostet bei mir nur ein paar Sekunden. Das liefert mir eine Liste von zu aktualisierenden Paketen, ohne sie zu installieren. Die begutachte ich und entscheide mich dann, ob ich noch ein

Code: Alles auswählen

apt-get dist-upgrade

hinterher schicke, was dann die Pakete tatsächlich installieren würde.

Ob ich das dist-upgrade wirklich sofort ausführe oder lieber noch ein wenig warte, entscheide ich mehr oder weniger aus dem Bauch heraus. Wenn z.B. mal wieder eine grub-Aktualisierung ansteht, recherchiere ich vorher lieber nochmal im Internet, was der Grund für eine Aktualisierung ist und was die Nebenwirkungen sein könnten. Auf nicht bootende Rechner, die man mit einem USB-Stick auf die Beine helfen muß, habe ich wenig Lust.

Lazarus wurde leider nicht auf den Stand von testing gebracht.

Das war doch dieser Delphiklon? Passiert da überhaupt noch soviel, daß man das oft aktualisieren muß?

[ralli]

Danke, dann werde ich das auch so machen. Lazarus (2.2.6) habe ich komplett deinstalliert und dann das aktuelle aus testing (3.4) installiert. Das funktioniert einwandfrei.

Gruß ralli

[ralli]

In testing läuft (bis jetzt) alles etwas schneller und flüssiger. Was ich bemerkt habe, das die Darstellung im aktuellen Thunderbird endlich verbessert wurde (da waren die Zeilen eingehender Mails so untereinander gequetscht, das es kaum lesbar war) und mein wlan (noch besser funktioniert). Ja ich nutze schon seit geraumer Zeit meinen wlan USB Stick AC 860 von AVM wieder und bin bestens zufrieden. Aktuelle Treiber scheinen sich zu lohnen.

Gruß ralli

[MSfree]

In testing läuft (bis jetzt) alles etwas schneller und flüssiger.

Das kann ich weder verneinen noch bestätigen. Unterschiede zwischen Bookworm und Trixie sind auf meinem Rechnerpark schwer feststellbar, zu unterschiedlich ist die Hardware.

Was ich bemerkt habe, das die Darstellung im aktuellen Thunderbird endlich verbessert wurde (da waren die Zeilen eingehender Mails so untereinander gequetscht, das es kaum lesbar war)

Das muß aber eine Einstellungssache sein. Bei mir kann ich zwischen Thnderbird 115 (Bookworm) und Thunderbird 118 (Trixie) keinen Unterschied feststellen. Mit Strg-0 sollte man das auf Standarddarstellung zurücksetzen können.

und mein wlan (noch besser funktioniert). ... Aktuelle Treiber scheinen sich zu lohnen.

[thunder11]

Was ich bemerkt habe, das die Darstellung im aktuellen Thunderbird endlich verbessert wurde (da waren die Zeilen eingehender Mails so untereinander gequetscht, das es kaum lesbar war)

Einzustellen mit:

Code: Alles auswählen

Ansicht ----> Dichte

zu den Updates:
Aufstehen ---> Waschen--> anziehen--->Kaffee kochen (dabei Rechner anschalten) --->Upgrade-Button klicken
Falls es interessiert, mein 3-Zeiler dafür:

Code: Alles auswählen

#!/bin/bash

pkexec xfce4-terminal -e "aptitude update"
pkexec xfce4-terminal -e "aptitude full-upgrade" 
geany /var/log/aptitude

exit

+ Policy für das xfce4-terminal

[kalle123]

Wie halte ich testing möglichst aktuell? Sollte täglich ein apt-update durchgeführt werden oder was sollte ich noch beachten?

Als Fan des Klickens mit der Maus. Wie sieht es da mit Synaptic aus? Oder ist da die Terminalzeile zwingend?

Gruß KH

[MSfree]

Oder ist da die Terminalzeile zwingend?

Zwingend ist gar nichts. GUIs geben aber nicht viele Meldungen aus. Wenn etwas schiefgeht, weiß man meist nicht, warum. Noch schlimmer: wenn etwas schiegeht und man es gar nicht mitbekommt.

Dazu kommt, daß in der Zeit, die so eine GUI zum Starten braucht, das Update im Terminal schon längst durch ist. Tippen muß man auch nicht viel, denn die bash merkt sich eingegebene Befehle und man kann in der Liste bereits eingegebener Befehler suchen. Mit 6-7 Tasten habe ich den Befehl

Code: Alles auswählen

apt-get update: apt-get dist-upgrade -s

gefunden und ausgeführt. Ich wette, du brauchst deutlich mehr Mausklicks und Zeit, um dasselbe mit der GUI zu bewerkstelligen.

[KP97]

Ich wette, du brauchst deutlich mehr Mausklicks und Zeit, um dasselbe mit der GUI zu bewerkstelligen.

Die Wette hast Du haushoch verloren ...;-)

[thunder11]

Der schnellste zu sein, beanspruche natürlich ich.
Klick und gut

[MSfree]

Die Wette hast Du haushoch verloren ...

Während in Villa Bacho noch das Startennü nach dem Synaptic-Eintrag durchsucht wird, feiert Villa Riva bereits weil das Kommandozeilenupdate schon durch ist.

[Chameleon]

Die Wette hast Du haushoch verloren ...

Während in Villa Bacho noch das Startennü nach dem Synaptic-Eintrag durchsucht wird, feiert Villa Riva bereits weil das Kommandozeilenupdate schon durch ist.

[klugscheiss-on]
die beiden spanischen Dörfer heißen Villarriba und Villabajo
[klugscheiss-off

[kalle123]

Hatte deshalb wegen der Verwendung von Synaptic zwecks update nachgefragt, da in meiner Zeit bei PCLos (rolling release) Synaptic das Tool der Wahl war. Da wäre wohl niemand auf die Kommandozeile gegangen.

Hierzu vielleicht noch

GUIs geben aber nicht viele Meldungen aus. Wenn etwas schiefgeht, weiß man meist nicht, warum. Noch schlimmer: wenn etwas schiegeht und man es gar nicht mitbekommt.

... und dann werden Neulingen, die 'versehenlich' hier ins Forum reinstolpern und eine neuere Firmware vor der Nase haben, der Wechsel zu Testing empfohlen??

Gruß KH

[ralli]

Was ich bemerkt habe, das die Darstellung im aktuellen Thunderbird endlich verbessert wurde (da waren die Zeilen eingehender Mails so untereinander gequetscht, das es kaum lesbar war)

Einzustellen mit:

Code: Alles auswählen

Ansicht ----> Dichte

Das ist aber bei dem aktuellen thunderbird jetzt bereits standardmäßig augenfreundlich eingestellt.

Gruß ralli

[Blue]

@ralli:

Wie oft update bei Testing?

Für mich: Zu oft.
Das ist eigentlich der einzige Grund, warum ich "Stable" bevorzuge.

@MSfree:

Tippen muß man auch nicht viel, denn die bash merkt sich eingegebene Befehle und man kann in der Liste bereits eingegebener Befehler suchen.

Oder man verwendet schlicht ein Alias.
Zum Beispiel:

Im .bashrc einfügen:
alias s='su -'
Im /root/.bashrc einfügen:
alias u='apt update && apt full-upgrade'

Mit den Terminal-Eingaben > s > Root-Passwort > u > j hat man ein Update dann schnell erledigt.

[ralli]

Blue, das mit dem alias ist ja naheliegend und eine gute Idee. Lange Zeit habe ich auch Stable genutzt. Dann aber haben mich viel aktuellere Software dazu bewogen, das zumindest mal auszuprobieren. Wenn testing nun mit aktuellerer Software gut läuft, bestände ja noch nicht mal ein Anlaß, jeden Tag eine Aktualisierung anzustoßen.

Gruß rallli

[Blue]

@ralli:

Wenn testing nun mit aktuellerer Software gut läuft, bestände ja noch nicht mal ein Anlaß, jeden Tag eine Aktualisierung anzustoßen.

Yep.
Sehr zeitnahe Updates sind soviel ich weiß, nur bei "unstable" (siduction) dringend notwendig.

[thunder11]

Sehr zeitnahe Updates sind soviel ich weiß, nur bei "unstable" (siduction) dringend notwendig.

Nun ja - ab und zu gibt es bei Testing kleine und größere "Klemmer".
Da wüsste ich schon gerne, woher das gerade kommen könnte.
Die Chance, das zu erkennen verringert sich aber mit der Menge der Pakete,
die bei einem Upgrade installiert werden.

Vor ca. 1 Monat gab es bei mir ein richtiges "Schlachtfest"
War natürlich meine Schuld wg. eines Fremdpaketes, dass sich - zum ersten mal seit 5 Jahren -
mit aus DMO installierten Paketen biss und für mich und Aptitude nicht auflösbar war.
In der Konsequenz hab ich dann DMO deaktiviert. Avidemux und einige andere Programme, die ich
ganz gerne hatte, gepurgt und die restlichen ca. 60 Pakete Stück für Stück durch die aus den Repos ersetzt, ganz wenige mussten gelöscht bzw. ersetzt werden.
Da half mir übrigens ungemein synaptic, da dort immer die verfügbaren Versionen angezeigt werden, und man sie mit "Version erzwingen" problemlos ersetzen kann.
Das schafft man im Termial nur mit einem großen Aufwand und endloser Tipperei.

Fehler in meinem System nach dieser Aktion habe ich bisher nicht beobachtet.

Nun bin ich DMO- frei.

[QT]

Oder man verwendet schlicht ein Alias.

Oder ganz einfach die Shell-History-Search (CTRL+R in Bash). Suche aktivieren und paar Buchstaben des gesuchten Befehls eintippen. Fertig. Meist reicht da schon Suche nach "up"

Übrigens ist man mMn mit Testing schlechter bedient als mit Unstable. Dauert länger bis man Fixes bekommt und in Freeze Zeiten kommt ne ganze Weile gar kein Update/Fix mehr. Daher gibt es für mich immer nur 2 Alternativen: Stable (eigentlich nur auf Servern) und Unstable auf Desktop/Laptop, da hier meist auch aktuelle Hardware im Einsatz ist, die unterstützt werden muss und ich hier auch mal die allerneuesten Versionen haben will und die Auswirkungen eines Problems eher gering sind.

[ralli]

Konsole oder GUI, jeder hat andere Vorlieben. Ich benutze beides. Synaptic finde ich übersichlicher, da ich schnell mal durchscollen kann. Wenn es aber bei Testing schlimmstenfalls passieren kann, das ich nicht mehr arbeitsfähig bin, dann kann es ja nicht als Produktivsystem eingestzt werden, oder? Bin zwar kein Newbee, aber ich kann auch nicht jedes Problem selbstständig lösen und bin daher manchmal auch auf Hilfe angewisen. Na, ich habe mich ja dazu entschlossen, eigene Erfahrungen zu sammeln.

Gruß ralli

[QT]

Wenn es aber bei Testing schlimmstenfalls passieren kann, das ich nicht mehr arbeitsfähig bin

Wenn 1 Paket mit Fehler es bis Testing geschafft hat, dann wird es garantiert länger für die Korrektur bis Testing dauern als bis Unstable. Die Auswirkung wäre demnach für Dich länger. In Unstable kriegst Du den Fix auf jeden Fall schneller.

[miwie]

Wenn 1 Paket mit Fehler es bis Testing geschafft hat, dann wird es garantiert länger für die Korrektur bis Testing dauern als bis Unstable. Die Auswirkung wäre demnach für Dich länger. In Unstable kriegst Du den Fix auf jeden Fall schneller.

Das stimmt zwar, aber nach nunmehr vielen Jahren mit Testing ist mir noch kein einziges Mal ein wirklich kritischer Zstand meines Systems untergekommen.

[ralli]

Wenn 1 Paket mit Fehler es bis Testing geschafft hat, dann wird es garantiert länger für die Korrektur bis Testing dauern als bis Unstable. Die Auswirkung wäre demnach für Dich länger. In Unstable kriegst Du den Fix auf jeden Fall schneller.

Das stimmt zwar, aber nach nunmehr vielen Jahren mit Testing ist mir noch kein einziges Mal ein wirklich kritischer Zstand meines Systems untergekommen.

Das ist ja sehr beruhigend.

Gruß ralli

[borrtux]

Mal ne Zwischenfrage.
Ich benutze bei Dualboot 1x Testing und 1x stable (Bookworm).
Wann /wie kann ich von Testing auf stable wechseln?
Wärend der Freezephase einfach auf stable (Trixie) gehen?
Oder liege ich da falsch?

[MSfree]

Wann /wie kann ich von Testing auf stable wechseln?

Die momentane Situation ist:
Bookworm = stable
Trixie = testing
Forky = unstable

Nach dem Trixie Release wird es zu
Bookworm = oldstable
Trixie = stable
Forky = testing
Noch unbekannter Name = unstable

Die Releasenamen sind also konstant. Ihre Bedeutung wandert von unstable zu testing zu stable zu oldstable zu oldoldstable. Wenn du also nicht willst, daß beim nächsten Release dein "unstable" Trixie System auf Forky wechselt, trägst du jetzt schon Trixie dort ein.

Wer keine unliebsamen Überraschungen erleben will sollte nie unstable, testing ,stable oder oldstable in seine sources.list schreiben sondern immer den Releasenamen.