keine NVMe-SSDs mit PCIe-Connector mehr?

[heisenberg]

Hi,

ich habe gerade mal geschaut, ob ich noch irgendwo NVMe-SSDs für den PCIe Slot bekomme. Das scheint es ja gar nicht mehr zu geben. Ich meine vor einem Jahr (?) gab es da noch sehr viele. Jetzt fast zu 100% nur noch M.2? Das ging ja ganz schön schnell. Ich war jetzt schon verdutzt, dass ich da grundsätzlich nur noch Adapterkarten finde. Nicht dass das jetzt unverständlich wäre. Überrascht hat es mich aber doch.

Ansonsten ist M.2 natürlich auch PCIe. Geschenkt!

Grüße,
h.

[MSfree]

Nachdem inzwischen 61TB SSDs im 2.5"-Format erhältlich sind, braucht wohl keiner mehr die deutlich sperrigeren PCIe-Karten. Angeschlossen werden die über U.2, was auch nur wieder eine PCIe-Variante ist.

[hikaru]

Solche SSDs gibt es durchaus noch. [1] Aber die Frage ist natürlich, welchen Vorteil sie im Vergleich zu M.2-SSDs haben.

Der Preis ist es nicht.
Theoretisch könnte man auf so einer Low- oder gar Full-Profile-Karte natürlich deutlich mehr Speicherchips unterbringen als auf einem M.2-PCB. Aber für SSDs mit deutlich zweistelligen TB an Speicher gibt es vermutlich keinen großen Markt. Und es gibt ja auch noch U.2 und U.3, die im Serverumfeld verbreiteter sind als klassische ATX-PCIe-Slots.
Bliebe noch die Geschwindigkeit. Mittlerweile dürfte auf genug aktuellen Boards PCIe 4.0, auch am M.2-Slot angekommen sein. Und mehr als vier Lanes schaffen vermutlich dann die SSD-Controller nicht mehr auszulasten.


[1] https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=4832_6

[MSfree]

Solche SSDs gibt es durchaus noch.

"Noch" ist der richtige Ausdruck. Ich habe da nur SSDs bis 6.4TB gefunden. Im Vergleich zu 61TB ist das geradezu lächerlich klein. Da gibt es also keine Weiterentwicklung mehr und es werden nur noch Restbestände verkauft.

Bei der M.2-Bauform gibt es immerhin inzwischen 8TB und das zu halbwegs erschwindlichen Preisen. Die Zukunft für große Kapazitäten im Hundert-TB-Bereich liegt im Moment wohl in der 2.5"-Bauform mit U.2-Anschluß, und wohl auch im E3.S-Format, wobei letzteres spezielle Mainboards voraussetzt, während U.2 sich einfach auf M.2 adaptieren läßt.

[heisenberg]

Ich wiederhole mich nochmal:

Die Gründe warum das vorher so war und warum das jetzt so ist, sind ja vollkommen klar:

Für Speichergeräte unnötigerweise zusätzliche große PCIe-Steckkarten dazu bauen zu müssen, ist ja ein völlig wahnwitziger Aufwand. Ich hatte mich, als die Karten aufkamen, direkt gefragt, wieso man so etwas denn überhaupt gemacht hat. Es war damals eben eine einfache und bequeme Art für den Anwender. M.2 und U.2 waren damals noch nicht realisiert. Sonst hätte jeder mit irgendwelchen Adapterkarten herumfrickeln müssen.

Mir scheint auch, die Karten wurden damals extra klobig und voluminös gebaut, damit die optisch etwas hermachten, obwohl das aus technischer Sicht absolut unsinnig war. Jetzt ist man da wieder auf einem baugrößenangepassten, effizienten Minimalniveau. Da kann man die Umverpackung bei den Ladenversionen entsprechend aufblasen.

Die Geschwindigkeit, mit der sich der Technologiewechsel hin zu M.2 / U.2 vollzogen hat, war für mich aber dann doch überraschend. Natürlich war das auch sehr erfreulich, so dass ich vor einem Jahr ca. einen Server mit entsprechenden (hoffentlich) hotswap-fähigen U.2 Einschüben samt zugehöriger U.2 SSDs bestellen konnte, weil diese Produkte dann doch alle verfügbar waren.

Aktuell habe ich dann eben einen Fall, bei dem ich einen Server ohne M.2 / U.2 Anschlüsse gerne noch mit NVMe - SSDs ausstatten möchte. Da bleiben mir dann eben nur die wenigen verbliebenen PCIe-Karten bzw. die PCIe-Adapterkarten. Ich hatte nur 15 Minuten lange gesucht und hatte dabei keine Modelle mit Anschlüssen für die PCIe Slots mehr gefunden.