AMD64-Port von Debian - wie sieht das praktisch aus?

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 15.04.2004 14:33:44

Hallo zusammen!

Ein Freund von mir hat sich soeben dieses Notebook bestellt (der Prozessor ist laut Acer-Hotline übrigens die Mobile-Variante des AMD64):

http://www.hardware-top10.info/product_ ... ts_id=5662

Er möchte die Festplatte zur Hälfte als WindowsXP- und zur anderen als Debian GNU/Linux-Partition (unstable) aufteilen. Ich habe versprochen, ihm dabei zu helfen. Bisher habe ich bereits ein unstable-Debian auf seinem Desktop-PC installiert.

Nun habe ich zum im entstehen begriffenen amd64-Port ein paar grundsätzliche Fragen. Bisher habe ich immer nurmit klassischen x86er-Architekturen zu tun gehabt.

Gibt es bereits bootbare amd64 CD-Installations-Images zum Download? Ist dieser Port bereits benutzbar? Wann wird er voraussichtlich offiziell Teil eines Debian-stable-Release? Vielleicht schon bei sarge? Ist es sinnvoll den amd64-Port zu benutzen oder fährt man mit dem klassischen i386-Port besser? Wenn ja, ist es sinnvoll einen amd64-angepassten Kernel aus den Debian-Quellen zu kompilieren? Gibt es vielleicht irgendwo schon vorgefertigte amd64-Debian-Kernel-Images? Lohnt es sich, Software per apt-get source aus den Sourcen selbst zu kompilieren, damit die Prgramme an die 64-Bit-Architektur angepasst sind. Gibt es sonst noch irgendwas zu beachten? Hat jemand schon Erfahrungen mit der 64-Bit-Architektur?

An alle Antworten schon mal vielen Dank im voraus!

Beitrag von **feltel** » 15.04.2004 15:12:06

Schau Dir mal http://www.debian.org/ports/amd64/ und da vorallem die HowTo´s an. Einen bootbaren AMD64-Port gibts imho noch nicht.

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 15.04.2004 16:38:33

Jo, danke! Unter https://alioth.debian.org/docman/view.p ... howto.html gibt es auch eine Installationsanleitung für den amd64-Port. Leider scheint das Porjekt unter http://alioth.debian.org/projects/debian-amd64/ nicht besonders aktiv zu sein ...

pdreker · Beitrag von **pdreker** » 15.04.2004 18:29:23

Also, so unter der Hand: Mandrake-AMD64 läuft mit erstaunlich wenig Aufwand...

Ansonsten: Einfach 32-Bit Debian installieren... Windows macht momentan auch nur 32-bittig...

Patrick

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 15.04.2004 19:08:22

pdreker hat geschrieben:Also, so unter der Hand: Mandrake-AMD64 läuft mit erstaunlich wenig Aufwand...

Hat da etwa jemand JEHOVA gesagt?! ;-D

Ansonsten: Einfach 32-Bit Debian installieren... Windows macht momentan auch nur 32-bittig...

Ja, wobei man als Benutzer freier Software es sich doch zu Nutze machen sollte, dass die Quellen offen und somit für jede Systemarchitektur abstimmbar sind ...

Die 64-Bit-Windows-XP-Version für AMD64 steht AFAIK kurz vor der Fertigstellung:

http://www.microsoft.com/windowsxp/64bit/

schoppi · Beitrag von **schoppi** » 15.04.2004 21:01:05

Hallo,

ich hab das Notebook auch, allerdings in der LMi Version.
Im Moment hab ich das normale 32Bit sid. Meinen Kernel hab ich selbst gebaut, natürlich für AMD64.

Ich hab schonmal überlegt Gentoo darauf zu testen. Allerdings schreckt mich die "ewige copiliererei" etwas ab.

Aber auch unter 32Bit Debian läuft eigendlich schön schnell.

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 16.04.2004 06:56:42

schoppi hat geschrieben:Ich hab schonmal überlegt Gentoo darauf zu testen. Allerdings schreckt mich die "ewige copiliererei" etwas ab.

Man könnte sich ja auch mit "apt-get source paketname" und dann "dpkg-buidpackage -uc -b" ein Debian-System komplett selbst kompilieren. Würde der gcc dann automatisch für 64 Bit kompilieren oder muss da vorher noch irgendeine gcc-Variable einstellen? Problem dabei ist natürich erstens die Kompilier-Orgie und zweitens die Tatsache, dass man unglaublich viele Libraries und zusätzliche Pakete braucht ....

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 16.04.2004 07:44:49

schoppi hat geschrieben:ich hab das Notebook auch, allerdings in der LMi Version.

Was hast du denn sonst so für Erfahrungen damit unter Debian gemacht? Gab es irgendwelche Probleme?

schoppi · Beitrag von **schoppi** » 16.04.2004 11:17:31

Hackmeck hat geschrieben: Was hast du denn sonst so für Erfahrungen damit unter Debian gemacht? Gab es irgendwelche Probleme?

Eigendlich nur gute. Probleme gab es auch:
Da ich nur ein altes netinst Image habe (mit altem Kernel) brauchte ich ne PCMCIA Karte um die Kernel Sourcen ect zu holen.
ACPI funktioniert noch nicht komplett (aufwachen aus dem Sleep Modus)
Tastatur-Sondertasten funktionieren noch nicht.

Aber das sind eigendlich nur Kleinigkeiten.
Ich bin auch dabei eine Installationsanleitung zu schreiben:
http://schoppi.de/docs/aspire1501lmi

Das ist jedoch noch nicht komplett.

schoppi

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 16.04.2004 11:25:23

schoppi hat geschrieben:
Hackmeck hat geschrieben: ACPI funktioniert noch nicht komplett (aufwachen aus dem Sleep Modus){/quote]
Mmh, das finde ich allerdings schon sehr wichtig. Irgendeine Idee für ein Würgaround? Welcher Kernel?

Tastatur-Sondertasten funktionieren noch nicht.
Hast du die Keymap denn irgendwie angepasst?

http://schoppi.de/docs/aspire1501lmi

Cool, danke! Falls du mal eine funktionierende Keymap hast, wäre es schön, wenn du sie dort auch veröffentlichen könntest.

Kannst du was zur Akkulaufzeit sagen?

schoppi · Beitrag von **schoppi** » 16.04.2004 13:45:56

Hackmeck hat geschrieben:Mmh, das finde ich allerdings schon sehr wichtig. Irgendeine Idee für ein Würgaround? Welcher Kernel?

Kernel 2.6.5
Ich kann den Akkustatus und die Temperatur auslesen. Dann hab ich ein bisschen mit Perl, Shell und Karamba rumgespielt und hatte diese Informationen immer auf dem Desktop. Aber ich musste feststellen, das meine Tastatur dann nicht mehr richtig funktioniert (mache Tastendrücke wurden nicht erkannt, andere "gelockt"). Wenn ich also etwas geschrieben hab, fehlten irgendwelche Buchstaben, oder es wurden plötzlich ein Buchstabe sehr häufig geschrieben (als wenn man die Taste gedrückt hält). (Das war besonders nervig bei Backspace bzw Entf

) Ich schon die Schuld zunächst auf den Kernel (auch auf der Konsole trat das Problem auf). Bis ich gemerkt habe das es wohl mit KDE zusammenhängt. Also rm -rf ~/.kde* und alles neu eingerichtet. Siehe da, kein Problem mehr. Als ich dann das Karamba Theme wieder zusammenbasteln wollte (Habe das Backup vergessen) konnte ich ansatzweise die gleichen Probleme feststellen, wenn ich die Perl-Scripte ausgeführt habe. Ich vermute also nun, das es zumindest mit ACPI zusammenhängt. (Evtl wegen der zu hohen Abfragefrequenz) Da werd ich auch noch "weiterforschen"

Die Drosselung der CPU Geschwindigkeit funktioniert ohne Probleme. Einfach unter CPU Frequency scaling -> performance und powersave governor in den Kernel compilieren und dann powernowd installieren.

Der sleep (S3) Modus funktioniert leider nicht richtig. Wenn ich "cat 3 > /proc/acpi/sleep" oder "echo -n "mem" > /sys/power/state" mache geht es zwar in den Ruhezustand, wenn ich es wieder einschalte geht es an, die Festplatte arbeitet etwas, aber der Bildschirm bleibt schwarz.

Hackmeck hat geschrieben:Hast du die Keymap denn irgendwie angepasst?

Ich hatte es schon soweit, das ich mit Xmodmap die "Fn"-Laut / -Leise / -Mute Funktion laufen hatte, doch dann sah ich das hotkeys sogar ein OSD hat, bin dann aber noch nicht weitergekommen. Wird aber damnächst angegangen und dokumentiert. Die "Sonderknöpfe" nebem dem Powerknopf (E-Mail, Browser, ect) werden gesondert angesteuert. Auch dazu hab ich schon Informationen gefunden, aber noch nicht weiter getestet.

Hackmeck hat geschrieben:Kannst du was zur Akkulaufzeit sagen?

Mit "normaler" Desktoplast (surfen/Mail/Office) mit WLAN, läuft die CPU fast nur auf 800MHz und schafft dann knapp 3 Stunden.
Wenn ich unter Windows spiele hält der Akku ca 1 Stunde.

schoppi

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 03.05.2004 22:08:45

Danke, schoppi, für all die Informationen!

Was ist mit http://schoppi.de/docs/aspire1501lmi/ passiert?

schoppi · Beitrag von **schoppi** » 04.05.2004 21:47:26

Ich weiss nicht, nimm solange:

http://schoppi.de/wiki/?aspire1501lmi

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 10.05.2004 04:46:10

Ich habe nun vor, zunächst einen 64-Bit-Kernel zu kompilieren und dann alle Pakete mittels apt-build einzuspielen. Welche gcc-Optionen sollten benutzt werden, damit gcc für die AMD64-Architektur optimiert baut?

Reicht ein "-mtune=athlon64 -march=athlon64 -m64"?

schoppi · Beitrag von **schoppi** » 11.05.2004 00:18:54

so, ich hab auch noch nen Beitrag zum Thema, da ich gerade SuSE 64Bit Version getestet hab.

Vorzeitiges Fazit: nicht schneller als Debian 32Bit. evtl kann man noch etwas tunen, das werd ich in den nächsten Tagen testen.

Hackmeck · Beitrag von **Hackmeck** » 14.05.2004 12:41:52

schoppi hat geschrieben:so, ich hab auch noch nen Beitrag zum Thema, da ich gerade SuSE 64Bit Version getestet hab.

Vorzeitiges Fazit: nicht schneller als Debian 32Bit. evtl kann man noch etwas tunen, das werd ich in den nächsten Tagen testen.

Mandrake meint:

"Full support for AMD 64-bit architecture which is on average 20% faster than traditional 32-bit systems"

Quelle: http://www.mandrakesoft.com/products/10/amd64

debianforum.de

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