cosinus hat geschrieben: 21.05.2024 10:45:47
Ich hatte letztes Jahr u.a. mit @MSfree über passwortgesicherte Platten/SSD gesprochen ...
Ich halte die Passwortsicherung nicht für ideal.
Einerseits ist die Sicherung umgehbar, indem man z.B. einen neuen Controller nutzt. Im einfachsten Fall besorgt man sich eine baugleiche, nicht gesperrte Platte und nimmt dessen Platine und steckt sie auf die geschützte Platte. Damit wird man aber wahrscheinlich scheitern, weil die Hersteller auch wissen, daß das zu einfach wäre. Ggfls. sind Lötmaßnahmen nötig, um Chips, auf denen sich die Firmware befindet, auf der Platine auszutauschen.
Datenrettungsfirmen sind im Besitz von Informationen, wie man an gesperrte Daten rankommt, wenn ein Passwortschutz existiert. Die habe zwar ein NDA mit dem Hersteller unterzeichnet, aber was Rettungsfirmen können, können subversive Subjekte auch, im Zweifel besorgen die sich die nötigen Informationen beim Datenretter per Einbruch in deren IT.
Wenn es um Industriespionage oder Geheimdienste geht, stellt die Sperre per Passwort keine Hürde dar. Ich würde so einer Sperre auch nicht so weit trauen, wie ich die Platte werfen könnte.
Eine gesperrte Platte läßt sich nicht weiterverkaufen, die funktioniert beim Abnehmer nämlich nicht. Also muß man sie entsperren und deren Inhalt löschen, bevor man sie verkaufen kann.
Verschlüsselte und nicht gesperrte Platten sind aus vielerlei Gründen sinnvoller. Sollte einem so einem Platte abhanden kommen (Diebstahl des Notebooks), hat der neue "Besitzer" zwar funktionierende Hardware, kann aber nicht an die Dateien ran. Auch kann eine verschlüsselte Platte einfach veräußert werden, der Abnehmer muß halt neu partitionieren und formatieren (und ggfls. neu verschlüsseln), kann aber die Hardware problemlos weiternutzen.