Nicht aktiv konfiguriert und macht Probleme inet 169.254.252.54/16 brd

[mgolbs]

Hallo,

ich habe das Problem, dass meine /etc/network/interfaces teilweise ignoriert wird und mit zusätzlichen Konfigurationen (inet 169.254.252.54/16 brd) versehen wird, welche ich nicht weg bekomme.

Code: Alles auswählen

1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
    link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
    inet 127.0.0.1/8 scope host lo
       valid_lft forever preferred_lft forever
    inet6 ::1/128 scope host noprefixroute 
       valid_lft forever preferred_lft forever
2: wlan0: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc noop state DOWN group default qlen 1000
    link/ether b8:27:eb:b7:57:51 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
3: eth0: <NO-CARRIER,BROADCAST,MULTICAST,DYNAMIC,UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state DOWN group default qlen 1000
    link/ether b8:27:eb:e2:02:04 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
4: eth1: <BROADCAST,MULTICAST,DYNAMIC,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP group default qlen 1000
    link/ether 00:e0:4c:53:44:58 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 169.254.252.54/16 brd 169.254.255.255 scope global eth1
       valid_lft forever preferred_lft forever
    inet6 fe80::2e0:4cff:fe53:4458/64 scope link 
       valid_lft forever preferred_lft forever

Egal ob eth0 aktiv oder eth1 aktiv, sofort wird " inet 169.254.252.54/16 brd 169.254.255.255 scope global eth1" konfiguriert, hinzugefügt und mein Internetzugriff ist vorbei.

Ich habe schon überall unter /etc gesucht, aber keine Lösung in den configs gefunden. Wie werde ich das lästige "inet 169.254.252.54/16 brd 169.254.255.255" Gedöns für immer los? Woher kommt das für mich nicht beeinflussbare Zeug?

Über Infos wäre ich dankbar.

Gruß Markus

[cosinus]

169.254.252.54/16 ist zeroconf. Eine Adresse aus diesem Bereich hat man normalerweise dann, wenn DHCP aktiv, aber kein DHCP-Server im Netz aktiv oder erreichbar ist.

Poste mal den Inhalt deiner interfaces Datei.

[mgolbs]

Hallo,

vielen Dank! Ich hatte auf einem anderen Rechner schon mal Probleme ähnlicher Art. Da wurde im Forum auch auf "zeroconf" getippt. Ich habe es aber nicht in den Griff bekommen und das System platt gemacht.

Code: Alles auswählen

# The loopback network interface
auto lo eth0  

iface lo inet loopback

iface eth0 inet static
	address 10.0.0.129
	netmask 255.255.255.0
	gateway 10.0.0.***
	dns-nameservers 10.0.0.***

*** für Zahl von 1..254
 

Ich habe auch dieses System wieder platt gemacht, da ich keine Interentverbindung mehr herbekommen habe. Nur muss ich mich wohl mal mit dem Thema zeroconf beschäftigen, die Konfigurationen kennen lernen.

"..wenn DHCP aktiv, aber kein DHCP-Server.." Ja das war so. Nur dann kann es doch nicht die /etc/network/interfaces übergehen und machen was es will. Dann kann ich je gleich Windows nehmen .

Komisch war auch, dass beim Minimalumfang des Startimages /etc/network/interfaces verwendet wurde, ich Internehtverbindung hatte. Als ich dann LXDE per apt installiert hatte, war das Problem dann da...

Gruß und Dank Markus

[cosinus]

Hast du die falsche Schnittstelle konfiguriert?
eth0 hat keinen Link. eth1 aber schon, in der interfaces hast du aber nur was für eth0 konfiguriert.

Wieso überhaupt eth0 und eth1? Standard ist doch schon lange so ein stabiler Name wie zB enp3s0

Interne/Private Adressen müssen auch nicht unbedingt zensiert werden

[mgolbs]

Hallo,

am System ist eine intern verbaute eth0 drin. Zum Testen hatte ich noch eine usb Netzwerkkarte (als eth1 erkannt), diese dann auch in interfaces konfiguriert. Es war per Kabel immer nur eine Schnittstelle aktiv.

"..Wieso überhaupt eth0 und eth1?.." Ist ein Raspberry 3b+ mit neuem Debian Image. ip a hat dies so ausgegeben, lief am Anfang ja auch normal unter eth0.

Gruß Markus

[MSfree]

Ist ein Raspberry 3b+

Diese Information hätte gleich in den ersten Post gemußt.

mit neuem Debian Image.

Wirklich Debian? Oder doch Raspberry Pi OS?

[mgolbs]

Hallo,

ich denke schon Debian. Image ist von hier:
https://raspi.debian.net/tested-images/

Gruß Markus

[MSfree]

Image ist von hier:
https://raspi.debian.net/tested-images/raspi.debian.net

Not Found

The requested URL was not found on this server.

Aber, https://raspi.debian.net/tested-images funktioniert. Das nächste Mal bitte vorher den Link auch mal selbt testen. Es gibt da so einen Vorschau-Knopf, um sein Geschreibsel zwischendurch mal anzuschauen.

Bullseye oder Bookworm?

[mgolbs]

Hallo,

bitte um Entschuldigung. Hatte bei URL Syntax neben dem Link nach dem / noch eine Bezeichnung zur Anzeige eingefügt, was ja nicht funktioniert.

2023.11.09 12 (Bookworm) 3 3B+ xz-compressed image 440.87 MB, 2023-11-10 13:11:-0600
sha256sum
GPG-signed sha256sum Boots OK, serial console, HDMI, USB storage (didn’t have keyboard with me!), wired and wireless networking

Das Problem ist sicher nicht das Image, sondern mein fehlendes Verständnis für zeroconf.


Gruß Markus

[MSfree]

Das Problem ist sicher nicht das Image, sondern mein fehlendes Verständnis für zeroconf.

Ich verstehe es auch nicht

Ich weiß nichtmal, wozu das gut sein soll. Was soll Zeroconf, wenn man DHCP hat? Und wer unbedingt zu den ganz harten Typen gehört, der statische IPs konfigurieren will, will davon erstrecht nichts wisssen. Grundsätzlich sollte man es einfach bei DHCP belassen.

Bei mir hatte es auch immer den Effekt, daß das Netzwerk hinterher tot war. Ältere Raspberry OS Images hatten zudem die unangenehme Eigenart, sowohl Avahi als auch zwei verschiedene DHCP-Clients aktiviert zu haben. Das gab immer ein schönes durcheinander.

Im Grunde reicht es aus, alle Pakete, die

Code: Alles auswählen

dpkg -l avahi*

ausgibt, manuell mit

Code: Alles auswählen

apt-get purge avahi...

zu entfernen.

Was Debian angeht, so sollten eigentlich die (un)predictable Networknames aktiv sein, so daß die Schnittstellen nicht mehr ethX heißen, sonden enp... Ich habe nur gerade keinen Raspi hier, um das zu verifizieren. Daher auch meine Frage nach Bullseye oder Bookworm.

Wie gesagt, eine einigermassen genaue Bechreibung der Hardware und des installierten Systems hätte viele Nachfragen erspart.

[cosinus]

Ich weiß nichtmal, wozu das gut sein soll. Was soll Zeroconf, wenn man DHCP hat?

Naja. Der Witz ist ja, dass mit zeroconf eben automatisch Adressen konfiguriert werden wenn man keinen DHCP-Server hat.
Nur wenn man einen hat und trotzdem zeroconf zuschlägt, stimmt irgendwas mit dem Netzwerk nicht.

[MSfree]

Der Witz ist ja, dass mit zeroconf eben automatisch Adressen konfiguriert werden wenn man keinen DHCP-Server hat.

DHCP ist in jedem Plastikrouter und somit in jedem privaten Netz vorhanden. Den muß man schon mutwillig im Router ausschalten, wofür es aber keinen Grund gibt, ausser dem eigenen Ego, das das eben so will *aufdenbodenstpmpf*

Nur wenn man einen hat und trotzdem zeroconf zuschlägt, stimmt irgendwas mit dem Netzwerk nicht.

Und was soll man mit einer IP aus dem 169.254.Bereich, die zu keiner IP im lokalen Netz gehört? Für mich ist das grober Unfug, aber der Name des Autor, der Avahi verbrochen hat, sagt eigentlich schon alles.

[cosinus]

DHCP ist in jedem Plastikrouter und somit in jedem privaten Netz vorhanden. Den muß man schon mutwillig im Router ausschalten, wofür es aber keinen Grund gibt, ausser dem eigenen Ego, das das eben so will *aufdenbodenstpmpf*

Jaaaaa, ich weiß das!
Ich empfehle auch keinem, DHCP auszuschalten. Es ging ja auch nur um das Szenario, dass der DHCP-Server nen Fehler hat oder warum auch immer keiner da steht. Dann schnappt zeroconf zu.

Und was soll man mit einer IP aus dem 169.254.Bereich, die zu keiner IP im lokalen Netz gehört? Für mich ist das grober Unfug, aber der Name des Autor, der Avahi verbrochen hat, sagt eigentlich schon alles.

Wieso? Wenn alle Geräte in diesem Bereich ihre IP haben, dann ist das ein normales Setup, nur eben über die Zeroconf-IPs
Hat die Fritzbox nicht sogar ne Art Notfall-IP in diesem Bereich?

[Livingston]

Für mich ist das grober Unfug, aber der Name des Autor, der Avahi verbrochen hat, sagt eigentlich schon alles.

Uff, mit dem habe ich gar nicht gerechnet... aber andererseits: Wer sonst?

[mgolbs]

Hallo,

muss mich hier outen. Ich stehe auf statische IP's und verschiedene Subnets sowie auf /etc/network/interfaces. Bin da wohl schon zu alt. Wenn man was mit dhcp zum Laufen bekommt, sollte es statisch auch funktionieren. DHCP nutzen wir zwar auch, aber nur für Raspi Zero und Cam's wenn wir mal verreisen, oder an diesem WLAN mal ein Laptop kurz ran soll oder halt die Handys. Wir lieben große Displays WLAN ist bei uns nahezu nie aktiv, wohl weit unter 5% der gesamten Zeit im Jahr. Wenn wir da sind nahezu nie. Ich finde es immer gut einfache "hardcore" Konfigurationen, welche eindeutig und gut nachvollziehbar sind zu nutzen. Das System macht dann genau das, was man eingestellt hat. Das muss einem im ersten Moment auch nicht immer gefallen Das ganze automatische Konfigurieren ist halt nicht jederman's Sache, erst recht nicht, wenn man dann Geister hat, welche eigentlich nicht gerufen werden sollen Zu so einem Geist zähle ich derzeit zeroconf bzw. Avahi ...

Gruß Markus

[MSfree]

Um die Verwirrung bei den Networknames zu lösen:

Mein Raspi-4 mit einem Debian Bookworm benennt die Netzwerkschnittstellen traditionell eth0 und wlan0. Des Rätsels Lösung steckt auch gleich in der /proc/cmdline, einer der übergebenen Kernelparameter ist

Code: Alles auswählen

net.ifnames=0

Das Netzwerk wird hier einfach von dhclient konfiguriert. Avahi ist gar nicht in stalliert.

[HumiNi]

Für mich sieht das so aus:
eth0 ist konfiguriert, hat aber keinen Netzwerklink.
eth1 ist nicht konfiguriert, hat aber einen Link. Deshalb wird eine DHCP-Anfrage gestellt, die mangels DHCP-Server nicht beantwortet wird.
Was sagt die Routing-Tabelle im Fehlerfall?
Kannst du garantieren, dass eth0 und eth1 immer an die Hardware gebunden werden, wie du es erwartest?

[mat6937]

Das ganze automatische Konfigurieren ist halt nicht jederman's Sache, erst recht nicht, wenn man dann Geister hat, welche eigentlich nicht gerufen werden sollen

BTW: Mit "LinkLocalAddressing=no" und systemd-networkd kannst Du die LL-Addressautokonfiguration, deaktivieren.:

LinkLocalAddressing=
Aktiviert linklokale Adressautokonfiguration. Akzeptiert »yes«, »no«, »ipv4«, »ipv6«, »fallback« oder »ipv4-fallback«. Falls »fallback« oder
»ipv4-fallback« festgelegt ist, dann wird nur eine IPv4-linklokale Adresse konfiguriert, wenn DHCPv4 fehlschlägt. Falls »fallback«, wird immer
eine IPv6-linklokale Adresse konfiguriert und falls »ipv4-fallback«, wird die Adresse nicht konfiguriert. Beachten Sie, dass der
Rückfallmechanismus nur funktioniert, wenn DHCPv4-Client aktiviert ist, was verlangt, dass »DHCP=yes« oder »DHCP=ipv4«. Falls Bridge= gesetzt
ist, ist die Vorgabe »no«, ansonsten »ipv6«.