Wird rsync nicht mehr weiterentwickelt?

[DaCoda]

Der letzte commit im rsync repoistory war vor 6 Monaten.

Es gibt 100+ bug reports (teilweise von 2020) auf die der Entwicklet nicht mal geantwortet hat.

Zwar hat der Entwickler vor 6 Monaten einen commit gemacht aber gleichzeitig 100+ bugs unbearbeitet gelassen, die es zu diesem Zeitpunkt gab.

Auch pull requests werden de fakto nicht bearbeitet. Man bekommt zwar teilweise eine Antwort aber diese Leute haben keine Schreibrechte für das Repo.

Ich will dem Entwickler keinen Vorwurf machen. Mich interessiert nur ob ich die Sache richtig sehe, dass rsync nicht weiter gepflegt wird?

Klar kann man sagen, dass rsync fertig ist und keine neuen features nötig sind. Aber man muss es ja ständig bug fixes machen und die Software zB an einen neueren Kernel anpassen.

Oder hat Debian das Repo geforkt und pflegt es selbst weiter?

[slu]

Das hier müsst das richtig sein:
https://git.samba.org/rsync.git/?p=rsync.git;a=log

[DaCoda]

Das hier müsst das richtig sein:
https://git.samba.org/rsync.git/?p=rsync.git;a=log

1. Ist das Repo auf github auch offiziell, was man hier nachlesen kann.
2. In deinem Link ist der letzte commit sogar noch länger her (7 Monate).

[JTH]

Ich glaube kaum, dass so eine etablierte, lange gewachsene Software wie rsync bewusst kommentarlos nicht mehr weiterentwickelt wird. Manchmal stecken einfach menschliche Gründe hinter einer Pause des (Haupt-) Entwicklers. Wie man auf GitHub sehen kann, war er anscheinend seid Juni zumindest dort nicht mehr mit Commits aktiv. Eine ähnliche Phase gab es aber z.B. 2019 schon einmal.

Allerdings ist auch nicht für alle Projekte eine Aktivität auf GitHub das einzige Zeichen von Lebendigkeit (hier wohl auch nur zum Teil) Oft gibt es abseits des Codes noch Mailinglisten etc.

Das Schöne an freier Software ist ja, dass z.B. Distributionen wie Debian trotzdem dringendste Änderungen machen und verteilen können. Und wenn dann doch mal die Notwendigkeit besteht, würde so ein Programm wie rsync ganz sicher von anderen Entwicklern aufgefangen und weiterbetreut werden.

[TRex]

Ack zu dem, was JTH gesagt hat

Zu

Oder hat Debian das Repo geforkt und pflegt es selbst weiter?

Wie kommst du denn da drauf? Die Version in sid ist "schon" ein Jahr alt.

[buhtz]

Als Teil des Betreuer-Teams (upstream) von backintime, dass rsync im Hintergrund nutzt, steht ich seit einigen Monaten immer mal wieder im Kontakt mit dem rsync-Projekt und dessen Betreuer.

Ich weiß nichts von einer offiziellen Pause oder dergleichen. Ich sehe es auch nur als Phase. Die Mailingliste ist verhältnismäßig aktiv. Ohne die Bugs triagiert zu haben, sind mir bzw. meinem Projekt keine (für uns) relevanten Bugs bekannt. Aus der Erfahrung in meinem eigenen Projekt, würde ich vermuten, dass man nach einer ordentlichen Triage schon die Hälfte der Tickets unbearbeitet schließen könnte.

Das Projekt ist so ein typisches trauriges FOSS Beispiel. Es ist eine One-Man-Show, obwohl es ein so relativ essentiell wichtiges Stück Software ist. Jeder nutzt es, aber niemand möchte zur Verantwortlichkeit beitragen. Mein Eindruck ist, dass Wayne diverse externe Contributoren hat, aber er managed das Projekt im Alleingang und m.W. in unbezahlter Freizeit. Das Projekt braucht nicht mehr Contributoren, sondern weitere Mitglieder im Betreuer-Team.

Also wenn hier jemand Geld locker hat oder als Firma überlegt, wie man sich an FOSS beteiligen könnte, wäre das so ein IMHO notwendiges Projekt.

[slu]

Also wenn hier jemand Geld locker hat oder als Firma überlegt, wie man sich an FOSS beteiligen könnte, wäre das so ein IMHO notwendiges Projekt.

Privat könnte ich ein Kleinigkeit spenden, vielleicht macht auch mein Arbeitgeber mit.
Hast Du mir ein Link wie man spenden kann?

[buhtz]

Privat könnte ich ein Kleinigkeit spenden, vielleicht macht auch mein Arbeitgeber mit.
Hast Du mir ein Link wie man spenden kann?

Mir ist kein Link bekannt. Ich bin da gerade mit dem Maintainer im Kontakt.

Das übergeordnete Samba-Projekt hat allerdings einen Spenden-Link. Ich vermute, dass diverse Unkosten des rsync-Maintainers darüber gedeckt werden. Laut Samba-Website wird von den Spenden aber kein Personal, sondern eben nur Unkosten (z.B. Konferenzen usw) bezahlt.