Problem mit Kernel 6.1.0-15 und broadcom-sta-dkms

[CH777]

EDIT: Titel geändert

Gerade Updates installiert, unter anderem linux-image-6.1.0-15-amd64, danach ging hier gar nichts mehr...
Keine Netzwerkverbindung mehr möglich und nach ca. 2 min jedes Mal reproduzierbar totaler Freeze der grafischen Oberfläche (X11).

Nachdem ich 6.1.0-15 gepurged habe und wieder mit 6.1.0-13 starte läuft alles wieder wie es soll.

System ist Debian 12.4 (stable), deshalb kam das jetzt ziemlich überraschend...

[isabena]

debian 12.4 läuft seit heute früh fehlerfrei (i3 und gnome)

uname -a
Linux bookworm 6.1.0-15-amd64 #1 SMP PREEMPT_DYNAMIC Debian 6.1.66-1 (2023-12-09) x86_64 GNU/Linux

[Livingston]

Hier auch alles reibungslos

[cosinus]

6.1.0-15 (6.1.66) läuft hier super auf vielen VMs. Welchen Desktop hast du? KDE? Hier hat eben sich auch einer mit KDE-Problemen gemeldet mit diesem Kernel.

6.1.0-14 (6.1.64) war der broken kernel mit dem ext4 bug.

Ich versuch hier auch gerade ne geklonte Test-VM zu schrotten. Hab da absichtlich den 6.1.0-14 (6.1.64) installiert, die Archive hatte ich zum Glück noch.

Code: Alles auswählen

Linux scotty 6.1.0-14-amd64 #1 SMP PREEMPT_DYNAMIC Debian 6.1.64-1 (2023-11-30) x86_64 GNU/Linux
 22:07:25 up  1:34,  1 user,  load average: 0,00, 0,00, 0,00

[Draal]

6.1.0-15 läuft seit gestern Abend auf meinem NAS, allerdings headless, und einwandfrei.

[CH777]

Es läuft XFCE.
Ich bin kein Experte im Logs lesen, aber ich schätze, das hier sieht problematisch aus:
42042

Das einzige, was der Laptop vorm Abstürzen tat, war erfolglos zu versuchen, eine WLAN Verbindung herzustellen. Für das WLAN brauche ich broadcom-sta-dkms, also vielleicht ist das ein Problem mit dem Kernelmodul oder sowas.

[Livingston]

Für das WLAN brauche ich broadcom-sta-dkms, also vielleicht ist das ein Problem mit dem Kernelmodul oder sowas.

Gut möglich, die Broadcom-Module sind kleine Sensibelchen und wollen immer genau passend nachkompiliert werden. Wäre interessant zu wissen, ob die Kiste ohne diese Module durchstartet.

[Yorel]

Gerade Updates installiert, unter anderem linux-image-6.1.0-15-amd64, danach ging hier gar nichts mehr...
Keine Netzwerkverbindung mehr möglich und nach ca. 2 min jedes Mal reproduzierbar totaler Freeze der grafischen Oberfläche (X11).

Das einzige, was der Laptop vorm Abstürzen tat, war erfolglos zu versuchen, eine WLAN Verbindung herzustellen. Für das WLAN brauche ich Debianbroadcom-sta-dkms, also vielleicht ist das ein Problem mit dem Kernelmodul oder sowas.

Hier gleiche Probleme, allerdings Debian 12.4 mit Plasma 5.27.5 und Wayland, ebenso mit einem Broadcom-Modul (broadcom-sta-dkms). Auf einer neueren Kiste mit gleichem System, allerdings einem Netzwermmodul von Intel, gab es auch Probleme mit dem WLAN.
Mit dem Kernel 6.1.0-13 scheint wieder alles zu laufen. Eventuelle Schäden von 6.1.0-14 und 6.1.0-15 kann ich schwer beurteilen. Das ältere System braucht ewig zum Runterfahren (hängt nach plymouth-quit.service).

Was ich mich grundsätzlich frage, ist, wie solche Fehler nach Stable geraten. Um genau solche zeitraubenden Rettungsaktionen zu vermeiden, bin ich ja auf Stable. Hat da jemand eine Erklärung?

[MSfree]

Was ich mich grundsätzlich frage, ist, wie solche Fehler nach Stable geraten.

Die Debianentwickler kümmern sich nicht um externe Kernelmodule, die mit DKMS gebaut werden müssen. Ob nun ein Broadcommodul oder ein Nvidiamodul für Probleme sorgt, fällt nicht in deren Aufgabenbereich.

Wurde denn bei der Installation des 6.1.0-15er Kernels das Broadcommodul überhaupt neu gebaut?

[Virya]

Dass so etwas bei stable auftritt ...
Nur kurz eine Rückmeldung aus dem Devuan-Bereich: nach dem ich von diesem Bug erfahren habe, habe ich gleich ein Update gemacht und 6.1.0-15-amd64 / Debian 6.1.66-1 (2023-12-09) x86_64 bekommen. Ich kann nicht feststellen, dass auf meinen ext4-Platten etwas kaputt gegangen ist, ein unangenehmes Gefühl bleibt aber.

[cosinus]

ein unangenehmes Gefühl bleibt aber.

Lief denn der kaputte Kernel 6.1.0-14 (6.1.64) bei dir?
Wenn er lief: erstmal Ruhe bewahren, scheint wohl doch recht unwahrscheinlich zu sein, dass dieser Bug tatsächlich Daten zerstörte. Leider gibt es keine einfach Methode herauszufinden, welche Dateien betroffen sind.

[Virya]

... Lief denn der kaputte Kernel 6.1.0-14 (6.1.64) bei dir? ...

Ja, wenn ich nicht davon gelesen hätte, hätte ich nichts bemerkt.
Nachtrag: Ich sehe gerade, dass dieser Kernel aus dem Repositorium genommen wurde.
Nachtrag 2: Ich hatte 6.1.64-1. Aber das ist scheinbar der selbe. Oder ... ?

[CH777]

Wurde denn bei der Installation des 6.1.0-15er Kernels das Broadcommodul überhaupt neu gebaut?

Ja, das schien alles ganz normal durchzulaufen.

[Yorel]

Die Debianentwickler kümmern sich nicht um externe Kernelmodule, die mit DKMS gebaut werden müssen. Ob nun ein Broadcommodul oder ein Nvidiamodul für Probleme sorgt, fällt nicht in deren Aufgabenbereich.

Aus der Sicht eines Normalo-Linux-Nutzers ohne großen fachlichen Hintergrund (aber mit der Bereitschaft, eine Anleitung im Zweifelsfall aufmerksam zu lesen): Was ist denn die zuständige Instanz, die dafür sorgt, dass ein Update problemlos eingespielt werden kann? Für Normalos war das entstandene Problem meiner Meinung nach desaströs, und ich habe auch erst einmal eine ganze Weile gebraucht, um zu verstehen, dass das Kernel-Update die Ursache war, nachdem ich gleichzeitig gerade ein paar neue Programme ausprobiert hatte und den Fehler erst einmal dort vermutete.

Wurde denn bei der Installation des 6.1.0-15er Kernels das Broadcommodul überhaupt neu gebaut?

Tut mir leid, aber die Frage überfordert mich. Ich weiß nicht, wie ich das überprüfen könnte. Ich kann nur sagen, dass das Update augenscheinlich problemlos durchlief.
Doch wie gesagt, auch mit einem Intel-Modul gab es Netzwerkprobleme.

Insgesamt empfinde ich die ganze Sache doch als reichlich ernüchternd. Traurige Lehre für mich: Selbst ein kleines Update für das gut abgehangene Stable muss noch einmal gut abgehangen werden, weil es mir im Zweifelsfall das System zerschießt. Letztlich schon sehr windows-mäßig.

[cosinus]

Nachtrag 2: Ich hatte 6.1.64-1. Aber das ist scheinbar der selbe. Oder ... ?

Ja. 6.1.0-14 == 6.1.64 -das ist der mit dem dicken Käfer.
Wir haben aber soweit festgestellt, dass die betreffende Schreiboperation O_DIRECT sehr selten genutzt wird. Wenn machen das nur Datenbanken. Wenn du deinen Rechner nur als Desktop nutzt, bist fast 100%ig safe was diesen Bug anging.
Wenn du den nun weggeschmissen und nen neuen Kernel hast, ist da alles ok.

Ich versteh aber noch nicht so ganz, warum der 6.1.0-15 (6.1.66) solche Probleme bereitet. Unsere VMs laufen damit einwandfrei.

[Virya]

... nur als Desktop nutzt, bist fast 100%ig safe was diesen Bug anging. ...

Ja, nur Desktop.

Ich versteh aber noch nicht so ganz, warum der 6.1.0-15 (6.1.66) solche Probleme bereitet. Unsere VMs laufen damit einwandfrei.

Das ist wohl auch schwierig. Für mich jenseits ...

[Livingston]

Vielleicht ist das Problem hier "nur" ein "normaler" Bug, wenn auch ärgerlich und nervenraubend.
Hat zumindest nix mit dem potentiellen Datenkiller in 6.1.0-14 zu tun.

[CH777]

Ja, könnte gut sein. Siehe diesen Bug hier:
https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugrepo ... ug=1057967

[cosinus]

Erst der dicke ext4-Patzer in 6.1.0-14 (6.1.64) und im Nachfolger 6.1.0-15 (6.1.66) gleich der nächste Bug? Ist ganz schön ungewöhnlich.

Fixed in version linux/6.1.67-1

Na dann haben wir ja sehr bald wieder nen neuen Kernel (6.1.0-16) für stable