Wie funktioniert es ein Debian fest auf einem USB-Stick zu installieren, um von da aus zu booten?

[Steve1]

Hi Guten Morgen,

Wie funktioniert es ein Debian fest auf einem USB-Stick zu installieren, um von da aus zu booten? Das heisst ich möchte ein Debian Image auf ein USB-Stick bringen, welches ich dann boote über das Bootmenü des PC und welches aber dann völlig eigenständig und mit etwas Speicherplatz als "normales" Desktop Environment funktioniert. Kein Live-System! Speicherplatz wäre mir nicht ganz so wichtig, sofern die /home ganz normal funktioniert, auch auf dem Stick.
Ist das machbar?

Gruß, Steve

[uname]

Als Vorwort erst mal die Info, dass es auch Live-Systeme gibt, die hybrid arbeiten und somit neben dem Live-System auch Nutzdaten speichern können. Für normale Daten geht das. Aktualisierungen des Systems sind möglich, würden dann aber doppelten Platz (ISO und hybrid) belegen.

Was du scheinbar suchst ist eine normale Installation auf einen USB-Stick. Alternativ kannst du z. B. auch eine USB-SSD-Festplatte nutzen. Es wird oft von USB-Sticks abgeraten, da sie kaputt gehen können. Ich denke das Risiko ist dir klar. Du musst bei der Installation einfach das korrekte Device also z. B. /dev/sdb (/dev/sdb1, ...) auswählen und am Ende den Bootmanager auch auf dieses Device installieren. Da ich das letztmalige vor ca. 10 Jahren und mit BIOS und nicht UEFI/SecureBoot usw. gemacht habe, weiß ich nicht, ob es heute noch funktioniert.

Wichtig:
a.) mach ein Backup von deiner installierten Festplatte (Verweichslung z. B. von /dev/sda und /dev/sdb macht alles kaputt)
b.) finde vorher raus, wie du einen kaputten Bootmanager auf deiner Festplatte reparierst (wenn du die Bootmanager-Frage falsch beantwortest)

Wenn der Stick fertig ist, kannst du z. B. F12 (bei mir) beim Boot drücken und den Stick auswählen. Du musst nicht dein Bootmenü auf der Festplatte anpassen. Dein BISO/UEFI muss nur von USB-Sticks booten können.

Als Installationsart kannst du vielleicht einfach das Debian-Paket grml-debootstrap in deinem laufenden Debian installieren und ausführen. Ein Installationsmedium musst du nicht extra booten und auch nicht besitzen.

[Chameleon]

Lesestoff: https://wiki.ubuntuusers.de/EFI_USB-Stick/

[Steve1]

Danke euch beiden!

[grubenlicht]

Wie funktioniert es ein Debian fest auf einem USB-Stick zu installieren, um von da aus zu booten?

im Prinzip natürlich genauso, wie auf jedem anderen device!
Da du aber nichts zum Bootverfahren sagst EFI/"legacy", kann man eher auch schlecht etwas über die geeignete Vorgehensweise sagen.

Mein Vorschlag
– Stick von ausreichender Größe (32 GB) und Schnelligkeit.
– kopiere die beiden Anlagen von hier und befolge die in der Diskussion aufgeführten Arbeitsschritte
– erweitere mit z.B. gparted den Stick um eine extended Partition und mit weiteren log. Partitionen nach Bedarf ("/", "/home")
– installiere das gewünschte O/S in die so angelegte(n) Partition(en) ohne Bootloader
– Erzeuge (noch im LiveSystem) einen menuentry für das neuinstallierte System in der grub.cfg von Partition 2, und zwar auf die Symlinks. Sieht dann in etwa so aus

menuentry "Debian auf USB-Stick" {
search --no-floppy --fs-uuid --set=root <UUID_der_root-Partition>
linux /vmlinuz root=UUID=<UUID_der_root-Partition>
initrd /initrd.img
}

– wie genau die SymLinks (vmlinuz und intrd) in dem von dir verwendeten O/S heißen, und wo genau sie stehen (könnte auch …/boot/… sein), mußt du am besten gleich nach der Installation noch im LiveSystem herausfinden.
Vorteil: Der Stick bootet an PCs sowohl im EFI- wie im "legacy"-Modus.

[Livingston]

Vorteil: Der Stick bootet an PCs sowohl im EFI- wie im "legacy"-Modus.

Wir haben dazu sogar ein Wiki, das smutbert mal entwickelt hat: Ein Notfallsystem auf einem USB-Stick installieren
Vielleicht ist der Titel etwas unpassend. Letztlich hat man ein etwas schmales aber vollständiges System auf einem Stick, das man wie gehabt weiter ausbauen kann.
Das Ganze auf einer dickeren USB-Platte statt einem Stick, und schon hat man ein in vielerlei Hinsicht tragbares Debian.

[grubenlicht]

Wir haben dazu sogar ein Wiki, das smutbert mal entwickelt hat: Ein Notfallsystem auf einem USB-Stick installieren

Ich finde das hervorragend, (glaube ja auch, einigermaßen Kenntnis rund um grub zu haben), und es kann ja auch mehr.
Allerdings wage ich mal die Bemerkung, daß das so nichts für den Fragesteller ist (wenn ich da so an manchen seiner threads denke)

[kalle123]

Allerdings wage ich mal die Bemerkung, daß das so nichts für den Fragesteller ist (wenn ich da so an manchen seiner threads denke)

Das gäbe doch wieder einen schönen langen thread.

Aber ich lieb es meist auch einfach und man kann mich dafür schlagen.

USB 3 Stick unter YUMI-exFAT-1.0.2.0' mit

System-Tools\rescatux-0.74.iso
Linux-ISOs\KNOPPIX_V9.1CD-2021-01-25-DE.iso
System-Tools\gparted-live-1.5.0-1-amd64.iso
System-Tools\clonezilla-live-3.1.0-22-amd64.iso
Linux-ISOs\debian-live-12.1.0-amd64-xfce.iso
Linux-ISOs\linuxmint-21.2-xfce-64bit.iso

LM und Debian mit persistent Bereich.

Gruß KH

[thunder11]

Noch ne Variante:
Ich stelle mir Bootfähige Sticks nur noch mit Virtualbox her.
ISO in Virtualbox mounten, USB-Stick einhängen, und darauf fest installieren.
Ferddig
Debian Live-Images mögen das aber aus irgend einem Grund nicht (Calamares ?)

Den kann man den Stick entweder auch wieder in der Virtualbox starten,
oder halt als Solo-Verstellung
Solo gestartet kann man dann auch andere Fest installiert Systeme im Grub einbinden
Hier mal wieder den Stick in VBox gestartet (wg Screenshoot)

[Steve1]

Da du aber nichts zum Bootverfahren sagst EFI/"legacy",

EFI

[kalle123]

Ach , der YUMI Stick bootet auch unter EFI ....

[Steve1]

Meinst du mich? Ich habe keinen YUMI Stick mehr, das Projekt habe ich aufgegeben

Edit: Achso YUMI, ich habe das gerade verwechselt mit einem VENTOY.

[kalle123]

Meinst du mich? Ich habe keinen YUMI Stick mehr, das Projekt habe ich aufgegeben

Nö, nur ein Zusatz zu meinem post von gestern. Hab immer mal nach so einen Tool für nen USB Stick gesucht. Legacy/UEFI Boot, persistent Installation und einfach zu handhaben. Und so ein Teil ist für mich ein Werkzeug wie eine Zange und ob da jetzt Bernstein oder Belzer drauf steht ist mir egal, gut funktionieren muss das Ding! Und das geht damit!

Gruß KH

[thunder11]

@kalle123
YUMI geht doch nur unter Win ?

Wie machst du das ?
Win-VM oder Reales Win oder Wine

[kalle123]

Hi thunder11

3 Rechner hier. Der hier (meine Maschine) mit Bookworm und WIN 10 in dualboot* . Dazu dann VM mit WIN 10 und noch ein paar anderen 'Linux Kleinigkeiten'.

Dann mein 2. Desktop (Teileverwerter und lahmer ..) wie oben der. In der VM da ist auch noch zusätzlich ein WIN 7.

Und dann der TP T450s. Bookworm und ein WIN 7 in VM, der packt WIN 10 in VM nicht!

Ach, und da ist noch ein IntelNUC mit WIN 10 für den TV Schirm im Wohnzimmer.

95% der WIN Sachen gehen mit der VM auf meiner Maschine, alles andere auf den weiteren Rechnern nur äußerst selten.

Das YUMI natürlich auch in der VM! Hatte nur gedacht, Steve1 sucht was einfaches und er hat ja wohl WIN. Nebenbei, ich bin KEIN WIN Freund, die update Orgien mit den rotierenden Bällen. Ich krieg jedes mal einen Anfall

Gruß KH

* WIN 10 in dual wegen Flugsim, paar Elektronik- und Modellbausachen und wenigen Spielen. Und support für Verwandte und Bekannte, die ab und zu mit ihren WIN Problemen ankommen. Aber nix relevantes ...

[grubenlicht]

(ein wenig) OT

ISO in Virtualbox mounten, USB-Stick einhängen, und darauf fest installieren.

wie hängst du den Stick ein? Mir gelingt das nur mit RawDisk

Code: Alles auswählen

...
sudo VBoxManage createmedium disk --filename ~/VirtualBox\ VMs/usb-leer/usb-leer.vmdk --format=VMDK --variant RawDisk --property RawDrive=/dev/sde 
...

damit bin ich aber an dev/sde gebunden
/OT

Ein Übersicht zu USB LiveSystemen z.B. -> hier

[thunder11]

wie hängst du den Stick ein? Mir gelingt das nur mit RawDisk
...

Code: Alles auswählen

sudo VBoxManage createmedium disk --filename ~/VirtualBox\ VMs/usb-leer/usb-leer.vmdk --format=VMDK --variant RawDisk --property RawDrive=/dev/sde 

damit bin ich aber an dev/sde gebunden

Wenn ich auf dem Stick schon ein bootfähiges System habe, ist das richtig (bei mir dev/sdc)

Code: Alles auswählen

$ VBoxManage createmedium disk --filename ~/sid1.vmdk --format=VMDK --variant RawDisk --property RawDrive=/dev/sdc

Im Anschluss kann ich jeden beliebigen Bootfähigen USB-Stick im Host mounten
(natürlich bei mir /dev/sdc/) und als VM starten.

Oder meinst du damit ein System auf einen Stick zu installieren ? Da braucht man doch bloß eine VM so einzurichten, dass jedes ISO startet. wenn hochgefahren, USB-Stick einhängen und darauf installieren.

[grubenlicht]

ei ja, ich muß halt das ganze Gedöns, das sich bei meiner Vorgehensweise hinter den "..." verbirgt, weglassen. Prima!

[thunder11]

Und noch eine Variante für Live-ISO's - Ohne Stick

grml-rescueboot installieren.
Bei der Installation wird das Verzeichnis /boot/grml angelegt.
In dieses Verzeichnis bootfähige ISO's rein kopieren (mit grml selbst kann ich leider nichts anfangen).
dann

Code: Alles auswählen

# update-grub

ferddig Großes Lob dem GRML-Team.

ergibt in der /boot/grub/grub.cfg bei mir:

Code: Alles auswählen

### BEGIN /etc/grub.d/42_grml ###
menuentry "MXLIVE (MX-23-snapshot-20231027.iso)" {
        insmod part_gpt
        insmod ext2
        search --no-floppy --fs-uuid --set=root c7ef160f-b124-4aab-9480-a2b9b5055db2
        iso_path="/boot/grml/MX-23-snapshot-20231027.iso"
        export iso_path
        kernelopts="   "
        export kernelopts
        # support booting recent GRUB versions on UEFI systems
        rmmod tpm
        loopback loop "/boot/grml/MX-23-snapshot-20231027.iso"
        set root=(loop)
        configfile /boot/grub/loopback.cfg
}
menuentry "Rescatux0.74 (rescatux-0.74.iso)" {
        insmod part_gpt
        insmod ext2
        search --no-floppy --fs-uuid --set=root c7ef160f-b124-4aab-9480-a2b9b5055db2
        iso_path="/boot/grml/rescatux-0.74.iso"
        export iso_path
        kernelopts="   "
        export kernelopts
        # support booting recent GRUB versions on UEFI systems
        rmmod tpm
        loopback loop "/boot/grml/rescatux-0.74.iso"
        set root=(loop)
        configfile /boot/grub/loopback.cfg
}
menuentry "SPARKY_64bit (sparkylinux-2023.07-x86_64-rescue.iso)" {
        insmod part_gpt
        insmod ext2
        search --no-floppy --fs-uuid --set=root c7ef160f-b124-4aab-9480-a2b9b5055db2
        iso_path="/boot/grml/sparkylinux-2023.07-x86_64-rescue.iso"
        export iso_path
        kernelopts="   "
        export kernelopts
        # support booting recent GRUB versions on UEFI systems
        rmmod tpm
        loopback loop "/boot/grml/sparkylinux-2023.07-x86_64-rescue.iso"
        set root=(loop)
        configfile /boot/grub/loopback.cfg
}
### END /etc/grub.d/42_grml ###

Einschränkung:
Für User, die bei der Installation der Meinung waren einen möglichst kleine /boot Partition anzulegen,
ist das natürlich nichts.

[Livingston]

Sieht aufgeräumt und praktisch aus.
grub.cfg lädt noch /boot/grub/loopback.cfg nach. Kannste die Datei auch noch posten?

[dasebastian]

Und noch eine Variante für Live-ISO's - Ohne Stick

Dass grml-rescueboot mit anderen ISOs auch funktioniert, daran hätte ich nicht gedacht.

Habe hier zwar keinen Bedarf dafür, finde ich trotzdem gut zu wissen, danke!

[thunder11]

Sieht aufgeräumt und praktisch aus.
grub.cfg lädt noch /boot/grub/loopback.cfg nach. Kannste die Datei auch noch posten?

Die existiert leider nicht. Muss mal sehen, ob die temporär angelegt wird. Glaube es aber nicht.
Eine Fehlermeldung beim Start kommt jedenfalls nicht.
Literatur:
https://supergrubdisk.org/wiki/Loopback.cfg

OT:
Das MX_LInux ist wirklich ein geiles System. Hatte mir das mal heruntergeladen und heute mal
in einer VM gestartet. Da ist so viel an Tools installiert, dass man das mal echt studieren muss.
Beim Klicken durch die Menüs fiel mir ein "remaster" auf. Nach intensiver Rumklickerei
(Persistenz- Speicher im laufenden Betrieb anlegen Stick) hab ich dann erst mal ein Upgrade
durchgeführt (180 Pakete + Kernel). Anschließend dann das Remaster gestartet --> ISO auf
den Stick. Das wird jetzt übrigens in der grub.cfg gestartet.

Heute war ein Spieltag

[grubenlicht]

Und noch eine Variante für Live-ISO's - Ohne Stick

grml-rescueboot installieren.

hmm, wozu erst grml? Das geht doch mit jedem grub, einfach ein iso file an geeignete Stelle kopieren und

Code: Alles auswählen

menuentry "debian-live-12.1.0-amd64-gnome" {
set root=hd0,3
loopback loop /debian-live-12.1.0-amd64-gnome.iso
linux (loop)/live/vmlinuz boot=live ramdisk_size=2100000 roo=/dev/ram rw locale=de_DE bootkbd=de console-setup/layoutcode=de iso-scan/filename=/debian-live-12.1.0-amd64-gnome.iso
initrd (loop)/live/initrd.img
}

Pfad und device anpassen, menuentry nach 40_custom, gut iss.

[thunder11]

hmm, wozu erst grml? Das geht doch mit jedem grub, einfach ein iso file an geeignete Stelle kopieren und

Ich mag's halt gerne mit Klick Klack. Außerdem hab ich gelesen, dass man nicht jedes ISO so einfach
starten kann. Ubuntu will da z.B. irgendwas mit "casper" (caspar ? ) haben.

Pfad und device anpassen, menuentry nach 40_custom, gut iss.

Die ist ja schon besetzt. da wird der Grub auf der anderen Platte gestartet.
Grml legt ja auch eine /etc/grub.d/42_grml an.
Allerdings ist das ein ziemlich umfangreiches Skript.

Listening to: 'Radio Joe Bonamassa'

[Upi2017]

Darf ich mal ganz kurz unterbrechen?
@Steve1
Stick, oder doch lieber externe SSD? Ich persönlich habe mich für die SanDisk Extreme SSD entschieden. Bin begeistert.
Nun kann ich Debian auch auf meinem PC nutzen (mittlerweile Quadboot).
An dem Lapi TP E590 auch ext.SSD mit Debian (Duallboot).

Für mich Blödian war es sehr hilfreich, dass der Netinstaller alles übernommen hat. Auch Grub.
Wenn ich einer meiner Rechner starte, dann kann ich auswählen, welches BS ich benutzen möchte.
Würde das, für dich auch in Frage kommen?

[ot] @ Livingston
Herzlichen Dank für deinen ersten Beitrag. Hast mir das Suchen abgenommen. Sprich Richtung Notfallstick. [/ot]