Welchen Switch im Heimnetz und wie anschließen?

[retsam]

Hallo Forum, ich habe eine Netzwerkfrage und denke hier gibt's genügend die sich damit auskennen. Ich habe aktuell einen einfachen unmanaged Switch mit 8 Ports. Wir bauen gerade im Haus um und ich benötige danach 14 Ports. Sollte ich mir einen weiteren 8 Port unmanaged Switch holen und ebenfalls an die Fritzbox hängen oder an den bereits vorhandenen Switch. Eventuell wäre ein einzelner 16 Port Switch besser wie zwei kleinere, dafür aber teurer. Ich habe im Netzwerk 3x Access-Point die mein WLAN verteilen. Sind aktuell jedoch Repeater von AVM. Ein neuer Switch mit PoE wäre eventuell sinnvoll wenn ich die Repeater mal durch richtige Access-Points tauschen würde die PoE können. Auch hier würde ich dann aber auch nur 4x PoE Ports brauchen, wäre also ein zusätzlicher 8 Port Switch wovon 4x PoE sind sinnvoller... Das ganze Managed brauche ich nicht wirklich im Switch, ich sehe keinen Grund ein VLan zu erstellen, vl. für meine Synology NAS aber ansonsten wüsste ich keinen weiteren Grund. Die Gerätepriorisierunh bzgl. der Geschwindigkeit mach ich derzeit auch in der Fritzbox. Mich würde vielleicht nur der Kabeltest interessieren den die managed Switchs meist können.

Was würdet ihr in meinem Fall machen?

[MSfree]

PoE ist eigentlich nur interessant, wenn man Geräte an Orten betreibt, wo keine Steckdose in der Nähe ist. Es mag ja nett sein, nur ein Netzwerkkabel verlegen zu müssen, aber das zusätzlich Stromkabel, das man ohne PoE braucht, nimmt jetzt auch nicht soviel Platz ein, daß man das nicht auch verlegen könnte.

Vor allem im Privatbereich sehe ich wenig Sinn für PoE. Die meisten PoE-Geräte kann man auch über ein Steckernetzteil mit Strom versorgen. Oder man spart sich die Zusatzkosten und nimmt gleich Geräte ohne PoE.

Zwei 8-Port Switches haben eine Reihe von Nachteilen gegenüber einem 15-Port Switch:

• an jedem Switch geht ein Port "verloren", der mit der Fritte verbunden ist. Man hat effektiv nur 14 freie Ports über.
• Netzwerkverkehr, der von einem Rechner an Switch-1 zu einem Rechner zu Switch-2 geht, muß effektiv über drei Switches. Sind mehrere Rechner beteiligt, die über alle drei Switches gehen, müssen die sich die Bandbreite teilen.
• drei Switches bedeuten auch eine höhere Latenz (Pingzeiten) als nur ein Switch.

Punkte 2 und 3 sind in privaten Heimnetzen meistens vernachlässigbar, weil selten zwei Rechnerpaare über alle drei Switches gleichzeit das volle Gigabit/s nutzen.

Auf managed Switches kann man im Privatbereich ebenfalls verzichten.

Grunsätzlich solltest du dir aber die Frage stellen, ob GBit-Switches überhaupt noch zukunftsweisend sind. Viele aktuelle Rechner haben bereits 2.5-GBit Schnittstellen und 10-GBit ist auch nicht mehr so teuer. Hier wäre die Überlegung, doch auf zwei kleinere Switches zu setzen, von denen einer ein schnellerer mit 2.5 oder 10 GBit sein kann.

Vor allem würde ich WLAN weniger Beachtung schenken. Für mich ist WLAN ausschließlich für mobile Geräte (Smartphone, Tablett, Notebooks ohne LAN-Port). Wo immer möglich, sollte man Rechner mit Kabeln vernetzen. Das ist meiner Erfahrung nach stabiler (keine Netzwerkabbrüche) und schneller (keine geteilte Bandbreite).

[retsam]

Ich danke dir für deine Antwort!

Wäre es vielleicht auch sinnvoll beim Kauf von nur einem zurätzlichem 8 Port Switch diesen direkt an die Fritzbox zu hängen und die Geräte an den zwei Switch aufzuteilen. Am einen das NAS mit PC, TV für Streamen usw... an den anderen Switch nur die Geräte ohne grossen Traffic Bedarf wie meine PV Anlage auf dem Dach, Netzwerkdrucker, Hue Bridge usw... dann sollte ich ja keine grossen Einbußen haben bzgl. Latenz. Für ein 2,5 oder 10er Netzwerk habe ich keine Geräte. Mein Internet ist auch nicht das schnellste mit einer 50 Leitung. Ich beziehe das Internet aktuell über das LTE Netz mit dem Router. Weiß aber das in den kommenden 1-2 Jahre bei mir 5G ansteht und mit einer Entfernung von nur 1,2km zum Sendemast sollte das bei mir dann auch möglich sein. Ansonsten find für die Zukunft erst mal keine weiteren Dinge geplant. Ich verlege gerade bei unserem Umbau das Netzwerkkabel und sehe hier überall ein Duplexkabel vor, daher benötige ich auch die Ports. In Benutzung ist jedoch nur die Hälfte. Jedenfalls so lange, bis die Kinder noch keine eigenen Multimedia Geräte haben.

[MSfree]

Wäre es vielleicht auch sinnvoll beim Kauf von nur einem zurätzlichem 8 Port Switch diesen direkt an die Fritzbox zu hängen und die Geräte an den zwei Switch aufzuteilen.

So etwas in der Art schwebte mir vor, als ich an den o.g. 2.5GBit-Switch gedacht hatte.

Am einen das NAS mit PC, TV für Streamen usw... an den anderen Switch nur die Geräte ohne grossen Traffic Bedarf wie meine PV Anlage auf dem Dach, Netzwerkdrucker, Hue Bridge usw... dann sollte ich ja keine grossen Einbußen haben bzgl. Latenz.

So aufgeteilt ergibt das durchaus Sinn.

Für ein 2,5 oder 10er Netzwerk habe ich keine Geräte.

Noch nicht
Wenn du heute einen Desktoprechner neu kaufst, steckt da fast immer mindestens 2.5GBit drin, bei den dickeren Kisten durchaus auch 10GBit.

Mein Internet ist auch nicht das schnellste

Internet ist ja auch nicht der Grund für eine schnelle Hausverkabelung. Daß das Internet in den meisten Fällen deutlich langsamer als GBit ist, ist mir auch bewußt, auf mehr als ein GBit/s werden wir wohl noch eine Weile warten. Im Moment sehe ich da auch noch keinen Bedarf in Privathaushalten.

Ich verlege gerade bei unserem Umbau das Netzwerkkabel und sehe hier überall ein Duplexkabel vor,

Ich empfehle hier mal, Cat7 zu verlegen und auch die Anschlußdosen in Cat7 auszuführen. Dann hast du später wenigstens die Option auf bis zu 10 GBit/s.

daher benötige ich auch die Ports. In Benutzung ist jedoch nur die Hälfte.

Es ist immer besser, zu viele Anschlußdosen worzusehen. Die Kabel und Dosen machen ja nicht den Großteil der Kosten aus sondern das Schlitze fräsen und Leitungen ziehen. Ob man da ein oder zwei Kabel reinlegt, ist von der Arbeitszeit fast kein Unterschied.

[uname]

Ich kenne mich mit Switches nicht aus. Ich habe nur einen Nano-Router TL-WR802N mit 300 MBit/s WISP (Routing statt Bridging). Egal was du machst. Der Engpass ist dein 50 MBit/s Internet und auch das ist kein Problem. Oder wo nutzt du intern mal relevante Geschwindigkeiten. Überträgst du oft intern Daten in GB- und TB-Menge in kurzer Zeit? Kannst du dann nicht warten? Sind deine Systeme schnell genug? Teste mal die Übertragung und poste maximale Durchsätze deines aktuellen Switches. Wird der Maximalwert erreicht oder brauchst du neue schnellere Clients und Server?

Nachtrag:
Meine 300 MBit/s intern reichen für ca. 60 HD-Streams. Brauch ich unbedingt. Mein Internet reicht nur für 5 HD-Streams. Bei 50 MBit/s Internet reicht es für 10 HD-Streams.