[beendet] UEFI erkennt Debian nicht mehr

[williethepimp]

Hallo,
nachdem ich Debian erstmals erfolgreich installiert habe, wollte ich nun weitere Partitionen einbinden.
Zur Installation hatte ich nur eine SSD im Rechner um die Sache so einfach wie möglich zu halten. Alles hat geklappt und auch mehrere Neustarts wurden erfolgreich absolviert.
Um mein Wissen wie die Einträge der fstab aussehen müssen, klemmte ich nun die Debian-SSD ab und steckte meine zweite SSD mit funktionierender SUSE-Installation wieder an. Dazu kamen zwei weitere SSD. Alles funktionierte. Nachdem ich mein Wissen aufgefrischt hatte, wechselte ich von der SUSE-SSD auf die Debian-SSD. Die SUSE-SSD war nun nicht mehr im Rechner. Nun wurde aber vom UEFI kein Bootmedium mehr erkannt.
Hat jemand eine Erklärung? Ein defektes BIOS / UEFI kann ich nicht ganz ausschließen.

[rhHeini]

Das ist so bei (u)efi. Ist das Bootmedium weg, wird der Eintrag im efi-Flash gelöscht. Man kann nimmer wie im Legacy-Modus einfach Medien austauschen.

Den Installatiosstick ran, im efi-Modus booten, Rescue-Mode wählen, alle gefordserten Eingaben exakt so wie bei der Installation eingeben, den chroot machen lassen, dort ein grub-install, schon geht es wieder.

[cosinus]

Man kann nimmer wie im Legacy-Modus einfach Medien austauschen.

Höö, wie bitte? Ich mach das ständig bei einem PC im Büro. Der hat eine kleine SSD auf der ein Windows 11 drauf ist und eine Festplatte mit Debian/Siduction. Beide Systeme sind in EFI installiert. Aber da ich da öfter mal irgendwelche Laufwerke überschreibe und ähnliche Experimente mache, starte ich Windows nur mit abgeklemmter HDD und Siduction nur mit abgeklemmter SSD. Ich muss da auch nichts im Setup herumfummeln, wenn ich nach einem Shutdown mal wieder auf die andere HDD oder SSD wechsle.

Sind nicht alle EFIs so intelligent und schauen erstmal nach welche EFI-Partitionen auf den angeschlossen/erkannten HDD, SSD und Sticks liegen?

[williethepimp]

Das sind auch meine Erfahrungen. Da ich von SUSE auf Debian umsteige habe ich (als Debiananfänger) immer nur eine SSD am Rechner, der das Betriebssystem enthält. So "weiß" der Rechner beim Booten nichts vom jeweils anderen Betriebssystem. Hat mehrfach funktioniert. Erst als ich meine Daten-SSD's ansteckte (darauf gibts keine Fat-Partitionen) klappte das nicht mehr. Die Debian SSD ist seither kein Bootmedium. Stecke ich aber zurück auf SUSE klappt alles.
Notfalls muss ich eben Debian neu installieren.

[cosinus]

Deswegen musst du Debian nicht installieren. Das EFI muss die ESP-Partition auf deiner Debian-Disk sehen. Oder hast du garkeine eigene EFI-Partition für Debian mehr?

[rhHeini]

Ich kenne das mit efi nicht anders als das wenn das Bootmedium nicht mehr am Bus ist weil abgestöpselt oder wegen Defekts nicht mehr erkannt wird dass die zugehörigen Einträge im Bios weg sind, und das ein Boot deswegen nicht mehr geht.

Habe meine ersten efi-Versuche vor rund 6 oder mehr Jahren an einem ASUS M5A99X EVO R2 gemacht, hatte damals 2 PCs damit im Hause. Einer war damals mein Hauptrechner mit Legacy installiert. Den zweiten zum Testen, den umgestellt auf efi, eine SSD neu installiert im efi-Modus. Die SSD umgesteckt in den ersten und den auf efi umgestellt, lies sich nicht booten. Die SSD zurück in den Testrechner, auch da lies sich die nicht mehr booten. Da hab ich erst mal dumm gekuckt und gedacht dass die SSD defekt ist. Allerdings ging dann drüberinstallieren. Noch einen Versuch gemacht umzustöpseln mit demselben Ergebnis: nix wars mit booten. Hat etwas gedauert bis ich raus hatte das das Verhalten am efi-Bios liegt, und ein grub-install den Eintrag fixt.

Das hat sich bei mir daheim seitdem mehrfach bestätigt. Mehrere Generationen von Rechnern, ein Sabertooth 990FX, ein X470, ein X570, alles von ASUS.

[williethepimp]

Danke für den Bericht. Das würde das Verhalten an meinem Rechner bestätigen. Komisch nur, dass es vorher mehrmals mit Umstecken geklappt hat, wenn SUSE oder Debian allein im Rechner waren.
Was solls. Ich nehm das jetzt mal so hin und werde Debian neu installieren.
Vielen Dank!

[mat6937]

... wenn das Bootmedium nicht mehr am Bus ist weil abgestöpselt ... dass die zugehörigen Einträge im Bios weg sind, und das ein Boot deswegen nicht mehr geht.

Und wie ist es, wenn das Bootmedium wieder eingestöpselt ist? ... dann ist der Eintrag doch wieder da und man kann von diesem Bootmedium booten, oder?

[rhHeini]

... wenn das Bootmedium nicht mehr am Bus ist weil abgestöpselt ... dass die zugehörigen Einträge im Bios weg sind, und das ein Boot deswegen nicht mehr geht.

Und wie ist es, wenn das Bootmedium wieder eingestöpselt ist? ... dann ist der Eintrag doch wieder da und man kann von diesem Bootmedium booten, oder?

Bei meinen Brettern eben nicht!

[cosinus]

Das hat sich bei mir daheim seitdem mehrfach bestätigt. Mehrere Generationen von Rechnern, ein Sabertooth 990FX, ein X470, ein X570, alles von ASUS.

Der von mir eben erwähnte PC im Büro hatte aber andere Aufälligkeiten: im Dualboot Debian/Windows mit nur einer SSD kam es öfter mal vor, dass er garnich mehr booten konnte. Warum hab ich bis heute nicht rausgefunden, vermute aber wieder irgendeine Windows-Gemeinheit. Spätestens seit dieser Erfahrung bin ich mit Dualboot durch und arbeite lieber mit separaten Disks/SSDs oder boot einfach ein Live-System von Stick.

Vllt haben die Hersteller auch ihre EFIs unterschiedlich und/oder fehlerhaft implementiert. Die Fehlerwahrscheinlichkeit muss ja steigen mit steigender Komplexität

[Chameleon]

Das sind auch meine Erfahrungen. Da ich von SUSE auf Debian umsteige habe ich (als Debiananfänger) immer nur eine SSD am Rechner, der das Betriebssystem enthält. So "weiß" der Rechner beim Booten nichts vom jeweils anderen Betriebssystem. Hat mehrfach funktioniert. Erst als ich meine Daten-SSD's ansteckte (darauf gibts keine Fat-Partitionen) klappte das nicht mehr. Die Debian SSD ist seither kein Bootmedium. Stecke ich aber zurück auf SUSE klappt alles.
Notfalls muss ich eben Debian neu installieren.

Nur mal so am Rande bemerkt - Debian und Suse passen wunderbar nebeneinander auf eine Platte und die beißen sich auch nicht.

Code: Alles auswählen

~ # parted -l
Model: SSDSW1TB073QDRT (nvme)
Disk /dev/nvme0n1: 1024GB
Sector size (logical/physical): 512B/512B
Partition Table: gpt
Disk Flags: 

Number  Start   End     Size    File system     Name               Flags
 1      1049kB  500MB   499MB   fat32           Efi                boot, esp
 2      500MB   35.5GB  35.0GB  ext4            Debian-System
 3      35.5GB  85.5GB  50.0GB  ext4            Debian-Home
 4      85.5GB  886GB   800GB   ext4            Daten
 5      886GB   904GB   18.0GB  linux-swap(v1)  Swap               swap
 6      904GB   930GB   26.8GB  ext4            Tumbleweed-System
 7      930GB   968GB   37.6GB  ext4            Tumbleweed-Home

Beide Systeme teilen sich friedlich und geschmeidig die Datenpartition und gebootet wird das jeweilige System über das Bootmenü des Rechners, os-prober ist bei beiden ausgeschaltet, somit kennt der Grub des einen Systems das jeweils andere nicht und die kommen sich auch niemals in die Quere.

Nachtrag: wenn dein Debian nur startet, wenn auch die Suse angestöpselt ist, bedeutet das, dass der Grub von Debian von der Suse-Platte abhängig ist => hab ich das soweit richtig verstanden?

[Blackbox]

ESP-Partition

Wieso eine Partition-Partition?

Ich werfe an dieser Stelle einmal den efibootmgr ein.

[Chameleon]

Ich werfe an dieser Stelle einmal den efibootmgr ein.

efibootmgr für sich alleine hilft noch nicht weiter, das Debian wird da mit ziemlicher Sicherheit gelistet - was es im Grunde für eine Analyse brauch, wären folgende Abfragen

Code: Alles auswählen

efibootmgr

lsblk -o NAME,PARTUUID

parted --list

danach weiß man mehr und kann ggf. weiter und gezielter Nachfragen => als Schuß ins Blaue behaupte ich mal, auf der Debian-Platte ist keine Efi-Partition, sollten wir eine Antwort auf meine Nachfrage bekommen, kann man da bestimmt mehr dazu sagen.

[cosinus]

Wieso eine Partition-Partition?

Umgangssprech. Das ist wie PIN-Nummer

[GregorS]

Wieso eine Partition-Partition?

Umgangssprech. Das ist wie PIN-Nummer

Anzeigedisplay ist ebenfalls sehr beliebt.

[williethepimp]

Ich bemerke eben, dass die Diskussion lebhaft weitergeführt wurde. Hier noch paar Details:
1. Ein Bootmedium ist in jedem Fall angesteckt. Sowohl die SUSE als auch die Debian-Installation auf zwei unterschiedlichen SSD's haben eine EFI-Bootpartition. Daher auch das wechselseitige anstecken.
2. An der Sache mit den sehr komplexen UEFI könnte was dran sein. Ein Teilnehmer erwähnte das Asus-Board M5A99X EVO R2. Mein Board ist die gleiche Baureihe.
3. Die Abfrage nach efibootmgr können wir an dieser Stelle streichen. Warum? Bootet nicht....
Ich denke, dass ich das an dieser Stelle nicht weiterführen will. Da es sich um noch kein arbeitsfähiges System handelt ist eine Neuinstallation die einfachste Variante.

[Chameleon]

3. Die Abfrage nach efibootmgr können wir an dieser Stelle streichen. Warum? Bootet nicht....

du hättest du Abfragen auch aus Suse heraus machen können, wichtig wäre nur gewesen, dass die Debian-Platte ebenfalls eingestöpselt ist.

Naja, wie auch immer - viel Erfolg bei der Neuinstallation.