[geklärt + erledigt] Plattformunabhängiges (WIN/Linux) Programm zum PDF-Editieren

[dasebastian]

Meine Frau hat den Auftrag angenommen, ein relativ umfangreiches Skriptum für eine Handwerksmeisterklasse zu überarbeiten (Aktualisieren, Einkürzen, Bilder entfernen bzw. austauschen, Tabellen ebenso etc), ca. 150 Seiten.

Es KÖNNTE sein, dass es das Skript nur mehr als PDF gibt, dass also kein .doc(x) oder ein sonstiges Dateiformat mehr herumliegt.

Das ist das Worstcase-Szenario, von dem ich hier jetzt (schon mal in Vorbereitung) ausgehe.

Kennt jemand von euch ein Programm, dass sowas überhaupt leisten könnte?

Es geht wie gesagt nicht nur um Anmerkungen, Signaturen oder Ähnliches, sondern wirklich um Textumstellen, Bilder raus, Bilder rein, Redigieren halt.

Mir fielen nur das "Original" der "Adobe Acrobat" und der "Master PDF Editor" ein. Ich bin mir aber nicht mal sicher, ob die das Erforderte überhaupt leisten könnnen bzw. ob das bei einem Pdf überhaupt möglich ist.

Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Bearbeiten von Pdfs sind spärlich, dafür aber auch durchwegs schlecht. Ich verwende das Format eigentlich nur, um Rechnungen zu stellen, und die sollen eben NICHT mehr so einfach zu bearbeiten zu sein.

In diesem Sinne mache ich mir hier jetzt gar nicht allzu große Hoffnungen, aber sicher kennt jemand was, was ich noch nicht kenne.

LG Sebastian

PS: Die Alternativen und "von Anfang an besseren Wege" sind klar, die will ich hier jetzt ausdrücklichst nicht diskutieren.

[DerChris]

Moin Sebastian,

Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Bearbeiten von Pdfs sind spärlich, dafür aber auch durchwegs schlecht.

willkommen im Club... Mein Vorschlag ist daher nach dem Motto "vielleicht eh schon installiert und daher einen Versuch wert": libreoffice-draw

[Korodny]

Aktualisieren, Einkürzen, Bilder entfernen bzw. austauschen, Tabellen ebenso etc

LibreOffice Draw kann ein PDF laden und komplett bearbeiten. Dabei wird jedes einzelne Objekt auf einer Seite in ein Vektor-Objekt umgewandelt, das ich manipulieren (Text ändern o.ä.), löschen oder verschieben kann. Tabellen oder Bilder austauschen sollte bspw. so machbar sein.

Das Problem ist, dass ein PDF keine Informationen über Textfluss bzw. Textverkettung enthält - was ist Kopfzeile, was ist Fließtext, welche Textzeile folgt auf welche andere Zeile usw. Bei einem mit LibreOffice Draw geöffneten Brief ist beispielsweise jede Zeile ein eigenes Textobjekt. Das "Aktualisieren" oder "Einkürzen" des Haupttexts wird so praktisch unmöglich: Das von einer Textverarbeitung gewohnte Verhalten - automatisches Word-Wrapping, beim Kürzen/Einfügen wird Text aus den folgenden Zeilen entsprechend "hochgezogen" bzw. nach unten verschoben - ist so nicht umsetzbar. Das ist keine Limitierung von LibreOffice Draw, sondern des PDF-Standards an sich - d.h. diese Einschränkungen hätte jeder PDF-Editor.

Wenn das Quelldokument nicht mehr existiert, ist die einzig sinnvolle Lösung es neu zu erstellen - Text und Bilder lassen sich beispielsweise automatisiert aus einem PDF extrahieren. "Text" bedeutet hier aber "alles, was aus Buchstaben besteht" - Haupttext, Seitenzahlen, Kopfzeilen, Bildunterschriften - hier wird einmalig sehr viel Nachbearbeitung nötig sein.

[DerChris]

@Korodny: Dein zeitgleicher Post erklärt das Ganze natürlich 100 mal besser.

[Draal]

Gerade ausprobiert. LibreOffice Writer kommt auch mit pdf's zurecht.

[dasebastian]

Danke DerChris und Korodny! LO Draw hatte ich ganz vergessen.

Korodny, deine Ausführungen waren super, ich wusste es nicht so genau, aber es deckt sich genau mit meinen wenigen Erfahrungen.

Ich habe das auch zuhause gestern nochmal angemerkt und den Rat gegeben, NICHT auf einen Editor zu hoffen - im Moment werden wohl Festplatten und USB-Sticks auf den Kopf gestellt, um Originaldateien zu finden.

Ansonsten neu tippen, ich sehe das auch so.

[wanne]

Ich komme mit Libreoffice-Draw schlecht zurecht. Früher gab es pdfedit. Ist aber dank der gtk2/qt3 Abhängigkeiten defakto nicht mehr zum laufen zu bringen.
Jetzt nutze ich meist inkscape, das ebenfalls pdfs importieren und exportieren kann. Ist aber bei weitem nicht so eine passende Lösung wie Draw. Aber wenn du auch nicht damit zurecht kommst, ist das eventuell ein last Ressort.

[letzter3]

Durch ne Texterkennung jagen.

[dasebastian]

Es wäre zumindest ein Grund, Draw wieder mal zu installieren...

[dasebastian]

Durch ne Texterkennung jagen.

Das wäre für mich komplettes Neuland, ist aber notiert.

[kettcar64]

Ich nutze zum Editieren von PDFs den Cloud-basierten Service von CIB doxisafe: https://www.cib.de/doxisafe/

[rjh]

Durch ne Texterkennung jagen.

Das wäre für mich komplettes Neuland, ist aber notiert.

Sorry, wenn ich mich jetzt doch einmal einmische, aber das mit der Texterkennung halte ich für recht abwegig, da man doch hervorragend mit den in Debian verfügbaren poppler-utils (dabei insbesondere pdftotext und pdfimages) den gesamten Text und die Bilder eines PDFs in Windeseile extrahieren kann.

Wobei ich zunächst davon ausging, dass das unter den Eingangs ausdrücklich ausgenommenen Wege fällt.

Die Alternativen und "von Anfang an besseren Wege" sind klar, die will ich hier jetzt ausdrücklichst nicht diskutieren

[whisper]

ICh hatte mal vor kurzem das Problem.
Mit https://pdf2docx.com/de/ hat es funktioniert.
Wen es keine Bedenken wegen der Online Verarbeitung gibt, einen Versuch wert.

[dasebastian]

... ich zunächst davon ausging, dass das unter den Eingangs ausdrücklich ausgenommenen Wege fällt.

Mein Fehler, ich kannte die Möglichkeit bzw. poppler-utils nicht, die Option pdftotext klingt aber zumindest so, als wäre es (im Worstcase) einen Versuch wert.

Mit "Alternativen und ..." meinte ich, warum wurden keine Backups gemacht, wieso wurde es überhaupt in so einem Format....

Ich halte euch auf dem Laufenden, danke vorerst an alle!

[dasebastian]

So. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, es wurden Original-Word-Dateien gefunden.

Zwar nicht mehr von der aktuellen Version des Skriptums (die dann überarbeitet werden soll), aber immerhin gibt es das ursprüngliche Skelett.

Ich danke euch für den Input, das gab mir ein paar gedankliche Möglichkeiten zur Hand. Über die ich sehr froh bin, sie nicht nutzen zu müssen.