Leichte Browser

[donny]

Hey ich wollte gerne den aktuellen Stand der Browser vergleichen, die sich für Endgeräte mit wenig Ressourcen eignen. Also etwa 4GB Arbeitsspeicher mit einem 2 Kern Prozessor, die Art Geräte, die für Windows mittlerweile zu schwach sind aber noch wunderbar mit Linux laufen können wie etwa mit Xfce.

Zur Zeit nutze ich Brave, weil es diverse Werbungen blockt, die bei normalen Adblockern immer noch auftauchen. Und es fühlt sich dennoch leichter an als gängige Browser wie Firefox, Chrome oder Edge.

Bei einer kleinen Recherche habe ich einige Browser gesehen die aufgrund ihrer Ressourcenschonenden Bauweise, Webseiten nicht mehr richtig angezeigt haben. Also mindestens der css/html Aufbau sollte original Wiedergegeben werden.

[rjh]

https://wiki.debian.org/Chromium

[debilian]

Moin,
gut ich habe hier 6GB Ram aber auch einen Dual Core.
Festplatte ist eine SSD.

Nutze momentan; Firefox, Brave und Google Chrome (selten)
Da der Palemoon zickt, kommt er nicht mehr zum Einsatz bzw. er ist eh kaputt.
Bin eigentlich zufrieden mit der Perfomance.

gruss

[tobo]

Abkömmlinge von Firefox oder Chrome sind tendentiell auch so fett wie Firefox oder Chrome. Das Suckless-Projekt führt eine (veraltete) Liste leichtgewichtiger Browser, zu finden unter "Web browsers":
https://suckless.org/rocks/

[Chameleon]

Zur Zeit nutze ich Brave, weil es diverse Werbungen blockt, die bei normalen Adblockern immer noch auftauchen.

Schau dir mal den Falkon an - der kommt eigentlich auch ziemlich werbe-befreit daher. https://www.falkon.org/about/

Code: Alles auswählen

Falkon is a web browser designed to well integrate with all
    common Linux desktops like GNOME and KDE Plasma.
    It supports current web standards and comes with many features,
    such as an integrated ad blocker.

    It was previously known as QupZilla.

[Meillo]

Strukturell betrachtet:

Alle Browser, die das moderne Web darstellen koennen sollen, sind mindestens so fett wie das moderne Web nun eben erfordert.

Sicherheit, Sandboxing und Co. macht Browser fetter, ist aber heutzutage nicht mehr wegzudenken.

Werbung, Tracking und Co. sorgt fuer unnoetigen Ressourcenverbrauch. Diesen gilt es zu vermeiden/reduzieren. Dies ist ein sich gegenseitiges beeinflussendes Aufruesten der Werbebranche und der User-Vertreter. Je hoeher geruestet wird, desto mehr Ressourcen verbrauchen die Werbeblocker.

Kurzum: Es gibt keine magische Option. Am meisten bringt es sicherlich, bei der Werbung anzusetzen.

[rjh]

Genau so ist es, wie Meillo geschrieben hat. Den wirklich leichtgewichtigen Browser, der gut nutzbar für das aktuelle Web ist, gibt es so nicht mehr.

Historischer Rückblick: Bei den WTC Anschlägen 2001 hatte ich tatsächlich noch die laufenden Meldungen verschiedener Medien sehr gut per Textbrowser lynx mitverfolgen können.

[cosinus]

Also etwa 4GB Arbeitsspeicher mit einem 2 Kern Prozessor, die Art Geräte, die für Windows mittlerweile zu schwach sind aber noch wunderbar mit Linux laufen können wie etwa mit Xfce.

Das schreit förmlich nach NoScript. Natürlich musst du dann bei vielen Websites Scripte dann erlauben, aber nicht für alle dort möglichen eingebundenen Domains.

[hikaru]

netsurf-gtk bietet einen möglicherweise annehmbaren Kompromiss aus "Leichtigkeit" und "Feature-Vollständigkeit".
Das ist zumindest der einzige Browser den ich als probierenswert in Erinnerung habe, wenn die üblichen Browser (Firefox & Chromium, inklusive Abkömmlinge) tatsächlich zu fett sind und sich nicht nur etwas zäh anfühlen.
Netsurf ist allerdings weit entfernt davon, tatsächlich Feature-vollständig zu sein.

Bei 4GB RAM und einer CPU die damit umgehen kann sehe ich persönlich aber keinen wirklichen Bedarf nach einem besonders schlanken Browser und den damit verbundenen Einschränkungen. Bis letztes Jahr habe ich noch regelmäßig Firefox unter Bullseye auf ein Notebook mit einem Merom-Dualcore und 3GB RAM benutzt.

[MSfree]

Bei 4GB RAM und einer CPU die damit umgehen kann sehe ich persönlich aber keinen wirklichen Bedarf nach einem besonders schlanken Browser

4GB RAM sind genug, da sehe ich überhaupt keine Probleme. Wenn überhaupt, ist die CPU der limitierende Faktor.

Ich habe selbst einen 195€ Biligheimer als Immer-Dabei-Notebook. Das hat auch nur 4GB RAM, 64GB EMMC, aber eine leistrungsfähigere CPU mit 4 Kernen (Celeron-N3150). Daß man damit keine 4K-Filme schauen kann, sollte klar sein, ist bei einem 1366x768 Dispay aber ohnehin sinnlos. Ansonsten ist das Ding ausreichend.

Browser nutzen eher selten mehr als 2 Threads, so daß ein Zweikerner da auch nicht wesentlich schlechter dasteht.

[hikaru]

4GB RAM sind genug, da sehe ich überhaupt keine Probleme. Wenn überhaupt, ist die CPU der limitierende Faktor.

Mir fällt auf Anhieb keine x86-CPU ein, die 4GB RAM addresieren kann, aber für grundlegendes Surfen (keine Videos, kein überbordendes Gezappel) zu langsam wäre.

[MSfree]

Mir fällt auf Anhieb keine x86-CPU ein, die 4GB RAM addresieren kann

Mein Celeron-N3150 und donnys Celeron N4020 sind 64Bit Intel Atoms. Die können offiziell sogar 8GB adressieren. Effektiv nutzbar sind irgendwas um 3.8GB, weil sich die iGPU einen Teil für die Graphik reserviert.

[hikaru]

Mein Celeron-N3150 und donnys Celeron N4020 sind 64Bit Intel Atoms.

Die sind aber eigentlich schnell genug zum Surfen. Ich habe hier einen N3450 und einen N4100 mit 4 bzw. 8GB RAM.
Als Browser nutze ich firefox-esr, filtere aber standardmäßig alle Drittinhalte.

netsurf-gtk ist eher gelegentliche Spielerei auf meinem N900, um z.B. mal einen Wikipediaartikel nachzuschlagen.

[heisenberg]

Mir fällt leider auf, dass Firefox besonders fett ist, sowohl auf dem (schwachbrüstigen) Smartphone als auch auf dem Desktop (Bookworm, i7-2600, 16 GB RAM, HDD). Auf dem Desktop habe ich allerdings auch ca. 11 Extensions installiert, die den FF bremsen könnten. Cache löschen (war auf 1 GB) hat auch nix gebraucht. Auf einem zweiten, älteren Notebook (Bookworm, 2 o. 4 GB RAM, HDD) mit nur ~5 Extensions ist es identisch.

Da läuft Chromium/Chrome deutlich flüssiger. (Ladezeiten des Programms, Ladezeiten von Webseiten.)

[fischig]

Hey ich wollte gerne den aktuellen Stand der Browser vergleichen, die sich für Endgeräte mit wenig Ressourcen eignen. Also etwa 4GB Arbeitsspeicher mit einem 2 Kern Prozessor, die Art Geräte, die für Windows mittlerweile zu schwach sind aber noch wunderbar mit Linux laufen können wie etwa mit Xfce.

Ich halte das für reines Gemachze. Und für windows mit edge sind wir hier ja wohl nicht der richtige Ansprechpartner. Hier TP X61 mit 2GiB RAM. Ich weiß nicht, was man mit einem Browser alles anstellen kann, aber ich verspüre hier unter bullseye keinerlei Mängel mit firefox-esr. (Zumindest die Debian-Version von palemoon scheint ja nun wirklich schon einige Monate/Jahre(?) nicht mehr wirklich gepflegt zu werden. Sehr schade!)

Nichtsdestotrotz interessierte mich ein „leichterer“ Browser als firefox durchaus für meinen noch älteren X31 mit nur einem GiB Ram. Was bemängelst du bei netsurf, hikaru?

[DerChris]

Moin zusammen,

ich fahre zweigleisig, für alles News- und textlastige kommt w3m zum Einsatz, bei dem Rest der firefox-esr. Bei letzterem kommt der L7500 in meinem X61s bei "fetten" Seiten so langsam an seine Grenzen, es geht aber insgesamt alles noch recht gut. Bei dem i5 in meinem X220 bemerke ich keine großartigen Einschränkungen, da lüppt alles ziemlich fix. In beiden Geräten werkeln auch SSDs.

[hikaru]

Was bemängelst du bei netsurf, hikaru?

Seitdem er grundlegenden Javascript-Support hat finde ich ihn eigentlich ganz brauchbar für "passives" Browsen auf einfachen Websites. Aber die Javascript-Unterstützung ist meines Wissens nach nicht vollständig, was der/ein Grund sein mag, warum komplexere Seiten immer noch komisch aussehen.
Mir fehlt auch ein in den Browser integrierter Inhaltefilter. Ja das kann man auch extern machen, aber das ist in Anbetracht des heutigen Bloat- und Schnüffelwebs für mich einfach eine essenzielle Funktion eines Browsers.
Ohne es belegen zu können bin ich auch skeptisch, ob der Browser sicherheitstechnisch auf dem Stand der Dinge ist. Das letzte Upstream-Release ist von 2020. Vermutlich hat ein Browser mit weniger Funktion auch weniger Angriffspunkte, aber bei mir bleibt da trotzdem ein flaues Gefühl.

Unter'm Strich ist Netsurf für mich der beste Notnagel, wenn Firefox tatsächlich zu fett ist. (Chromium und Abkömmlingen traue ich nicht, und so viel schlanker ist dr auch nicht.) Aber ich würde damit nicht "aktiv" surfen, sprich, mich mit meinen Daten irgendwo einloggen.

[fischig]

Danke sehr!

Chromium und Abkömmlingen traue ich nicht

dito.

Den alten Rechner benutze ich eigentlich nur für DOS-Pascal-Programmierung (und dem Testen, wie lange dosemu unter Debian noch funktioniert ), insofern hatte ich bisher kein wirkliches Bedürfnis, aber der jetzt installierte dillo ist nun auch nichts für mich.

Was das Debian-Testen angeht: Wer Zeit und Lust hat, kann ja hier mal reinschauen, vielleicht hat jemand eine weiterführende Idee? Falls jemand dazu antworten mag, dann bitte a.a.O. Ich habe nicht die Absicht, donnys Faden zu kapern.

[debilian]

Hab mir den Falkon mal installiert.
Macht einen guten Eindruck!
Danke.

[donny]

Mit meiner Hardware läuft Brave super ich kann nicht meckern, da reicht der celeron N4020/4GB Ram völlig aus selbst für ein dutzend Tabs und Youtube. Da es sich um ein Notebook handelt, ist mein Bestreben die Akkuzeit optimal zu nutzen. Und ein Browser ist da schon eine größere, jedoch notwendige Last.

Ich teile die Ansicht, dass es eine Balance zwischen Sicherheitsstandards und Aktualität geben muss.
Ich werde einige hier vorgeschlagene Browser ausprobieren und schauen wie sie sich schlagen.

[rjh]

Chromium und Abkömmlingen traue ich nicht

dito.

Inwiefern?

[donny]

Hab mir den Falkon mal installiert.
Macht einen guten Eindruck!
Danke.

Bin auch am überlegen. Basiert der noch auf Chromium?

[fischig]

Inwiefern?

Gefühl. Misstrauisch allem gegenüber, was mit Google zu tun hat.

[hikaru]

Chromium und Abkömmlingen traue ich nicht

dito.

Inwiefern?

Teile des Chromium-Quellcodes in Debian liegen als minified Javascript vor, sind also nicht sinnvoll lesbar und daher auch nicht auf ihre tatsächliche Funktionsweise überprüfbar. Das ist zunächst mal ein ganz praktisches Problem aus FLOSS-Sicht, zeugt im weiteren Sinn aber von der generellen Einstellung von Google zum Thema FLOSS und Datenschutz:
Dort wo man sich aus diesen Themen ein schickes Werbeschild basteln kann, springt man gern auf, handelt aber ansonsten genau gegenteilig.

Das geht letztendlich auf diesen Thread zurück:
viewtopic.php?t=164083

[heisenberg]

Teile des Chromium-Quellcodes in Debian liegen als minified Javascript vor, sind also nicht sinnvoll lesbar und daher auch nicht auf ihre tatsächliche Funktionsweise überprüfbar.

Der Prozess Quellcode so zu um ein paar Bytes zu reduzieren ist doch automatisiert. So etwas müsste doch problemlos auch umkehrbar sein. Gibt's da nicht ein JavaScript-tidy?