Fremde Repositorys

[pixel24]

Hallo zusammen,

ich habe die letzten Jahre Ubuntu bzw. das darauf aufbauende Linuxmint genutzt. Dort konnte ich, für die Programme die nicht im Standard-Repository enthalten sind wie z.B. Rubyripper oder Programme von denen ich immer die aktuelle Version haben möchte, einen PPA hinzufügen. Etwaige Updates kamen dann automatisch per apt.

Ich würde gerne auf Debian auf dem Desktop umsteigen und habe mir Debian 12 installiert. ADS-Join etc. hat alles prima geklappt aber ich finde keine Repositorys um meine Programme nach zu installieren. Unter Ubuntu habe ich folgende PPA's genutzt:

Code: Alles auswählen

add-apt-repository ppa:alex-p/rubyripper                    # CD-Rip-Program
add-apt-repository ppa:tomtomtom/woeusb                     # Windows ISO als Bootstick schreiben
add-apt-repository ppa:mixxx/mixxx                          # MIXXX - DJ Konsole
add-apt-repository ppa:ubuntuhandbook1/avidemux             # Avidemux

Ich habe im Web lediglich Anleitungen über die manuelle Installation aus dem tar.gz Paket gefunden. Aber genau das möchte ich ja nicht da mir die Vorteile des Paketsystemes dadurch ja fehlen. Updates müssen immer manuell durchgeführt werden.

Gibt es für Debian auch eine Art PPA's ?

Mit den besten Grüßen
pixel24

[dasebastian]

Gibt es für Debian auch eine Art PPA's ?

Die kurze Antwort: Nein, nicht in dieser Form.

Manche Programme halten aber Repositories, die via /etc/apt/sourses.list.d eingebunden werden (können).

Und natürlich gibt es jede Menge Alternativen.

Generell ist es keine gute Idee, mit deinem neuen Debian zu versuchen, dein altes Ubuntu/Mint nachzubauen. Lass' dich drauf ein und bau dir DEIN neues Debian!

NACHTRAG:
Weil es wahrscheinlich kommen wird, Flatpaks, Appimages und Snaps gehen natürlich auch auf Debian, ob es dazu viel Hilfestellung hier im Forum geben wird, weiss ich nicht.

[pixel24]

Generell ist es keine gute Idee, mit deinem neuen Debian zu versuchen, dein altes Ubuntu/Mint nachzubauen. Lass' dich drauf ein und bau dir DEIN neues Debian!

Das versuche ich ja nicht. Es hat ja Gründe warum ich von Ubuntu bzw. Mint weg möchte

Programme wie Rubyripper habe ich einfach sehr lieb gewonnen.

Weil es wahrscheinlich kommen wird, Flatpaks, Appimages und Snaps gehen natürlich auch auf Debian, ob es dazu viel Hilfestellung hier im Forum geben wird, weiss ich nicht.

Das ist einer der Gründe. Ich mag weder Snap, AppImage, FlatPack und was es da noch alles gibt. Debian hat IMHO ein leistungsfähiges Paketsystem und die Programme sollen die Libs etc. gemeinsam nutzen.

[TRex]

Signal hat zb auch ein repo, welches der URL nach für Ubuntu Xenial gedacht ist, aber seit mindestens buster bis bookworm auch für debian funktioniert. Es ist eben nur nicht uneingeschränkt ratsam - es *könnten* Probleme auftreten, die man dann bitte selbst lösen können sollte bzw die Motivation mitbringt, zu lernen, wie das funktioniert. Bei nem Thread "ich hab die Ubuntu-Quellen drin, was soll ich tun, Fehler?!" wird man die üblichen Antworten bekommen ("man mischt keine Systeme", "Frankendebian", ...).

[dasebastian]

Das versuche ich ja nicht ... Programme wie Rubyripper habe ich einfach sehr lieb gewonnen ...

Und genau das meinte ich. Ich kenne das aus meiner eigenen Anfangszeit bei Debian:
Ach Mist, das gibt's hier nicht, was mach ich jetzt nur, das ist so super!

Im Endeffekt habe ich dann auf sämtliche Versuche, mein ehemaliges Ubuntusystem und vor Allem dessen Programme, wieder so einzurichten gepfiffen, habe viele Gewohnheiten neu überdacht und andere - aus meiner heutigen Sicht - bessere Alternativen gefunden. Ohne jegliches Herumgemurkse (verzeih' mir den Ausdruck, ist nicht böse gemeint).

Debian hat IMHO ein leistungsfähiges Paketsystem und die Programme sollen die Libs etc. gemeinsam nutzen.

So ist es. Nutze es!

Ripper

Gehtst du den "anderen" Weg, hat es TRex aus meiner Sicht auf den Punkt gebracht.

[pixel24]

Ach Mist, das gibt's hier nicht, was mach ich jetzt nur, das ist so super!

Ripper

Den Weg nach Alternativen zu suchen bzw. diese einzusetzen werde ich auch gehen. Als Linuxer hat man diesen Schritt ja i.d.R. mehrfach hinter sich.

Bei Rubyripper werde ich das nicht tun. Für mich vereint kein Programm dessen Vorteile:

- exakte Kopie
- Laufwerksspezifisches Offset
- Anbindung an MusicBrainz
- direkt mit Vorbisgain normalisieren
...

angeht. Da werde ich eher ein Build-System einrichten und das Deb selbst bauen.

Grundsätzlich gebe ich euch natürlich recht.

Signal hat zb auch ein repo, welches der URL nach für Ubuntu Xenial gedacht ist, aber seit mindestens buster bis bookworm auch für debian funktioniert. Es ist eben nur nicht uneingeschränkt ratsam

Ohne es je getestet zu haben sagt einem bei diesem Vorgehen der gesunde Menschenverstand dass es "Murks" ist. Ubuntu-Repos einzubinden steht nicht zur Debatte

[TRex]

Ohne es je getestet zu haben sagt einem bei diesem Vorgehen der gesunde Menschenverstand dass es "Murks" ist. Ubuntu-Repos einzubinden steht nicht zur Debatte

Das sind eben die Kommentare, die nicht unbedingt hilfreich sind - warum ist ein einzelnes *.deb aus einem Repo nicht akzeptabel, weil xenial in der URL steht? Der Hersteller bietet nichts anderes an, weil die anderen Verzeichnisse wohl Symlinks auf den einen Build wären.

[pixel24]

Das sind eben die Kommentare, die nicht unbedingt hilfreich sind - warum ist ein einzelnes *.deb aus einem Repo nicht akzeptabel, weil xenial in der URL steht? Der Hersteller bietet nichts anderes an, weil die anderen Verzeichnisse wohl Symlinks auf den einen Build wären.

Oh, das habe ich zu flüchtig gelesen. Du hast aus dem Repo das DEB gezogen und installiert. Ich hatte gedacht Du hast den ganzen Repo eingebunden - ohne zu wissen ob das überhaupt klappen würde.

Sorry, mein Fehler.

[TRex]

Doch, das habe ich zu 50% getan - ich schaue mir das repo an (was es mit sich bringt), binde es ein, kontrolliere, ob das so funktioniert (was das Paket so haben will) und wiederhole das ggf. hin und wieder und vor/während updates.

Code: Alles auswählen

$ curl -s https://updates.signal.org/desktop/apt/dists/xenial/main/binary-amd64/Packages | grep Package | sort -u
Package: signal-desktop
Package: signal-desktop-beta

Es ist nicht automatisch plug & play, mehr nicht. Dass man dem Admin der Gegenseite vertrauen muss - klar. Das gilt aber auch schon fürs deb (wie bei den ppa ja auch).

[dasebastian]

Da werde ich eher ein Build-System einrichten und das Deb selbst bauen.

Das ist natürlich auch ein Weg, da habe ich auch zwei kleine Pakete am Start.

[thunder11]

Unter Ubuntu habe ich folgende PPA's genutzt:

Code: Alles auswählen

add-apt-repository ppa:alex-p/rubyripper # CD-Rip-Program
add-apt-repository ppa:tomtomtom/woeusb # Windows ISO als Bootstick schreiben
add-apt-repository ppa:mixxx/mixxx # MIXXX - DJ Konsole
add-apt-repository ppa:ubuntuhandbook1/avidemux # Avidemux

Kannst dir mal Deb Multimedia ansehen. Ich nutze dieses Repo seit Jahren.
https://www.deb-multimedia.org/
Anmerkung zu diesem Repo:
1) es ist zuverlässig und mit den Debian Repos kompatibel.
2) Es werden mit ziemlicher Sicherheit diverse Dateien aus den Debian-Repos durch Pakete aus
Deb- Multimedia ersetzt, da die Versionsnummer am Schluss mit dmo ergänzt wird, was apt dann
als "höhere Version" definiert.

dort ist auf jeden Fall zu finden:
Avidemux

Als Ersatz für rubyripper gäbe es in Deb Multimedia z.B. whipper
Beschreibung hier:
https://github.com/whipper-team/whipper

Dieses tomtomtom kenne ich nicht. Ich hab Windows auch nur noch in VM's da brauche ich nur das ISO.
Da man das (aus meiner Sicht) nur äußerst selten braucht, holt man sich halt irgend ein dafür
geeignetes Tool und schmeißt es hinterher wieder runter.

Mixxx gibt es Flatpack https://flathub.org/apps/org.mixxx.Mixxx
Ob es da Alternativen aus dem Repos gibt, weiß ich nicht.

[rhHeini]

Als Ripper kann ich Dir auch mal asunder zum Ausprobieren empfehlen.

[dasebastian]

Dieses tomtomtom kenne ich nicht.

tom3 ist ein sehr fitter Ubuntusupporter, prinzipiell hätte ich da keine Vertrauensbedenken. Würde ich sowas überhaupt machen...

[hikaru]

Manche PPAs bieten tatsächlich Pakete für Debian an. Die erkennt man dann am passenden Releasenamen im sources.list-Eintrag. Da kann man dann meist davon ausgehen, dass die funktionieren, ohne einem das System zu zerschießen - vorausgesetzt der PPA-Maintainer weiß was er tut.

Eine Alternative wäre, sich seine eigenen Debianpakete auf Basis der zur Verfügung gestellten Quellpakete zu bauen. Das ist nicht immer ganz trivial, aber man hat dann hinterher Pakete mit passenden Abhängigkeiten. Ich mache das zwar nicht mit PPAs, aber ich baue mir mein eigenes Avidemux-Paket auf Basis des DMO-Quellpakets und komme so ohne DMO als binäre Fremdquelle aus.

[pixel24]

Danke für die Infos und Vorschläge. Ich werde diese jetzt in Ruhe ab arbeiten und am Ende berichten wie es gelaufen ist

[tobo]

Was noch nicht gesagt wurde: mixxx gibt's auch in Debian, da braucht es also kein Flatpak.

Code: Alles auswählen

# apt-get install mixxx

[Dogge]

Bei Rubyripper werde ich das nicht tun. Für mich vereint kein Programm dessen Vorteile:

- exakte Kopie
- Laufwerksspezifisches Offset
- Anbindung an MusicBrainz
- direkt mit Vorbisgain normalisieren
...

angeht.

whipper

[pixel24]

Was noch nicht gesagt wurde: mixxx gibt's auch in Debian, da braucht es also kein Flatpak.

Ja, das habe ich bereits installiert.

[pixel24]

Bei Rubyripper werde ich das nicht tun. Für mich vereint kein Programm dessen Vorteile:

- exakte Kopie
- Laufwerksspezifisches Offset
- Anbindung an MusicBrainz
- direkt mit Vorbisgain normalisieren
...

angeht.

whipper

Ich habe mir alle vorgeschlagenen Ripper in den Wikis angeschaut. Anbindung an MusicBrainz konnte ich nirgends entdecken und ein GUI ist mir ehrlich gesagt auch lieber.

RubyRipper läuft bereits und erster Test lief wie erwartet

[rhHeini]

Bei asunder kann man das einstellen. Nennt sich CDDB-Abfrage, Ziel ist anpassbar in den Einstellungen.

[dasebastian]

Nennt sich CDDB-Abfrage, Ziel ist anpassbar in den Einstellungen.

Ach das ist das!

easytag hat das auch, inkl. Musicbrainz. Aber das wäre halt ein Arbeitsschritt zusätzlich.

[pixel24]

easytag hat das auch, inkl. Musicbrainz. Aber das wäre halt ein Arbeitsschritt zusätzlich.

Für das nacharbeiten bereits bestehender Sammlungen habe ich früher easytag benutzt. Bin arber schon länger auf MusicBrainz Picard umgestiegen und sehr zufrieden damit.