
Ich hatte Mitte Dezember nochmal eine alte Pentium-II-Möhre mit schier unglaublichen 512 MB RAM und lichtschnellen 233 MHz aus verschiedenen Gründen am Laufen. Der Einfachheit halber schob ich ein Debian 10.13 (x86, allerdings) eines anderen Rechners (nebst einem passend selbst kompilierten Kernel) auf 'ne Platte und passte das System dann noch etwas an. Lief nach relativ kurzer Zeit. Gut, "schnell" is' was anderes, aber wer's nicht braucht...
Die Grafikkarte hatte ich mal mit VESA-Fähigkeiten unter X am Laufen, mal mit einem passenden Framebuffer-Kernelsupport plus fbdev unter X. Lief beides auch ausreichend "schnell". DOSBox ging an sich auch, aber mit so alter Hardware kriegte das Ding vielleicht noch die "Leistung" eines 286ers oder eines lahmen 386ers emuliert. Reicht noch so gerade für sehr langsame Spiele, und auch nur, solange man nicht per Multitasking dem Rechner noch andere Aufgaben (Dateien kopieren o.ä.) auf's Auge drückt. Oder um es mal mit den Worten des bekannten Ruhrpottphilosophen Helge Schneider zu sagen: "Geil wird man davon nich'."

Ich hab' aber auch ein Debian 11.6 auf einer anderen Hardware-Altlast (AMD Duron, 765 oder 850 MHz; 256 MB RAM, Radeon 9250 mit VESA-Support & sonst nix) am Laufen. Der Rechenknecht hat ein paar Aufgaben, die ich nur mit dieser alten Hardware hinkriege, aber ab & zu lass' ich auch schon mal was mit DOSBox auf dem Ding laufen. Das geht deutlich besser als mit dem steinalten Pentium-II-Relikt. Erst so ab Spielen wie dem ersten "Tomb Raider" (1996/97; benutzt schon 640x480-Grafikauflösung) geht dieser Duron-Rechner dann in die Knie. Für ein nur mit VESA laufendes Teil gar nicht übel.
Internet-Browsen u.ä. kann man allerdings auf beiden alten Kisten vergessen. Dafür dürfte v.a. der mickrige RAM-Ausbau verantwortlich sein, unter 1 GByte RAM geht's vermutlich mit modernen Browsern nicht mehr.
So ein altes Teil wie der Pentium-II ist mit "echtem" DOS (darf auch FreeDOS oder das DOS 7 aus Win95/98 sein) besser bedient, ein ggf. mit Dualboot verfügbares Linux zum Datenaustausch schadet dann aber auch nicht. Ein System wie jener Duron-Rechner kann u.U. auch ohne "richtiges" DOS nützlich sein, zumal schon ab schnelleren Pentium-II-Rechnern bei "echtem" DOS gelegentlich Probleme durch den "zu schnellen" Rechner auftreten. Dualboot kann sich allerdings auch lohnen, wenn man ein Problem mit 'nem alten Spiel hat und mal sehen will, ob es an DOSBox liegt.
Ich vermute, dass der anfangs von Yadgar erwähnte Pentium-III mit seinen 750 MHz und 512 MB RAM etwas schneller läuft als mein Duron-Oldie. Der Pentium-IV könnte dann nochmal 'n Bißchen mehr Speed bringen.
Also grundsätzlich kann man sowas dann mit Linux und DOSBox betreiben, zumal man vielleicht für alte Hardware eher noch Treiber o.ä. für Linux als für DOS kriegt. Man muss allerdings in der Tat damit rechnen, dass es nicht ganz einfach wird, die alte Hardware auch mit voller Leistung ans Laufen zu kriegen. Die ca. 15-20 Jahre alte Grafikhardware, die ich so in den letzten 5 Jahren mit Linux betrieben habe, kriegte normalerweise keinen kompletten Support mehr. Der Kernel hatte meistens noch irgendwas in Petto, aber die X-Treiber gab's nicht mehr, oder sie erkannten (v.a. bei Radeon-Grafikkarten) die alte Hardware nicht mehr. Für DOSBox dürfte das aber nur von mäßiger Bedeutung sein.
Und nun möge jeder seine eigene Wahl der Qual treffen.
