Aktualisierung haut nicht hin

[Tintom]

Was ist falsch da dran? Ohne Personen die diese sogenannten Testversionen versuchen, bekommen die Entwickler kein Feedback und die Entwicklung stockt. Das wäre doch auch nicht schön. Dann käm nichts Neues.

Ich würde von testing als Einsteiger abraten und das gleich aus mehreren Gründen:

1. Als 'Feedbackmedium' ist testing nur kurz vor bzw. während eines freeze geeignet. Die restliche Zeit interessiert's keinen so wirklich was da drin ist, weil spätestens nach zehn Tagen eine gefixte Version aus sid/unstable nachkommt
2. Apropos zehn Tage: So lange wartest du im ungünstigsten Fall, bis ein Fehler in einem Paket gefixt ist (ggf. sogar noch länger bzw. das Paket kommt erst gar nicht nach testing). Ärgerlich ist es, wenn der Fehler vorher nicht da war und durch die neue Version das Programm nur mit Einschränkungen oder gar nicht nutzbar ist. Wenn es sich dabei um ein Programm handelt was du regelmäßig benötigst, fängst du spätestens jetzt an dir Gedanken über sid/unstable zu machen
3. Bei sid/unstable trudeln täglich neue Pakete ein, regelmäßige Updates sind hier Pflicht. Der Vorteil ist hier, dass du dir keine Gedanken um Sicherheitsupdates machen musst, die sind wegen der aktuellen Software gleich inkludiert. Nachteil: Wenn's mal hakt, dann hakt's richtig - ist halt der Entwicklungszweig von Debian. Du solltest deshalb mit dem Paketmanager auf der Konsole umgehen können, weil du im ungünstigsten Fall gar keine GUI zur Verfügung hast

Die Versionitis hatte ich bei meinem Einstieg in Debian auch und hab' aus den Gründen irgendwann testing und später dann sid gefahren. Aber irgendwann legt sich das und man weiß die Vorteile eines stable zu schätzen. Dafür nimmt man dann etwas angestaubte Software in Kauf - oder entscheidet sich für backports, sofern möglich.

[debksian]

moin,

ich bin aber erstmal auf Debian11.5 nicht angewiesen. Ich kann schnell die Platte tauschen und bin wieder dabei. Deshalb wäre ein Absturz nicht schlimm.
Wäre zwar schön, aus besagten Gründen, wenn es mal eine stable Version mit den Vorzügen gibt, aber ich kann auch ohne V11.5 weitermachen.

[cosinus]

ich bin aber erstmal auf Debian11.5 nicht angewiesen. Ich kann schnell die Platte tauschen und bin wieder dabei. Deshalb wäre ein Absturz nicht schlimm.
Wäre zwar schön, aus besagten Gründen, wenn es mal eine stable Version mit den Vorzügen gibt, aber ich kann auch ohne V11.5 weitermachen.

An testing ist nichts falsch. Ich nutze auch idR ein Debian-Testing auf PC und Notebooks, nur auf Server kommt immer ein stable zum Einsatz. Du kannst jetzt einfach bei Debian Bookworm bleiben. In ein paar Monaten ist das eh die neue stable Version. Du solltest aber bei einem Debian testing regelmäßig und oft Updates machen. Ich mache das idR immer sofort wenn ich den Rechner hochfahre, also ein Terminal starten, dann zu root werden und dann ein apt update und apt dist-upgrade

Und sieh zu, dass du eine saubere und vernünftige sources.list hast. Fremdquellen ausschließen und am besten auch sicherstellen, dass in /etc/apt/sources.list.d keine Dateien sind. Als Vorlage für deine sources.list in /etc/apt kannst du meine haben:

Code: Alles auswählen

deb http://ftp.de.debian.org/debian bookworm main contrib non-free
deb http://ftp.de.debian.org/debian bookworm-updates main contrib non-free
deb http://security.debian.org/debian-security bookworm-security main contrib non-free

Mehr als diese drei Zeilen braucht ein Debian testing nicht.

[electri]

Mehr als diese drei Zeilen braucht ein Debian testing nicht.

Sofern diese drei Zeilen verwendet werden, verwandelt sich das Debian Testing kommendes Jahr in Debian Stable und es bleiben auf einmal die Aktualisierungen für neue Programmversionen aus. Also mit kommendes Jahr meine ich, sobald das neue Release raus kommt, so um den Juli/August rum vermutlich. Wenn @debksian bei testing bleiben möchte, sollte er also testing in die sources.list schreiben, und nicht bookworm.
Aus dem umgekehrten Grund steht bei mir auch bullseye in der sources.list, da ich kommendes Jahr von stable erstmal zu old-stable wechseln will und gerade kein Upgrade wünsche.

Ansonsten bin ich nach mittelgründlicher Recherche im Internet zu dem Ergebnis gekommen, was auch schon @niemand geschrieben hat: Für Testing braucht es eigentlich nur die erste Zeile. Updates und Security sollten bei testing überflüssig sein. Sofern man aber bookworm in der sources.list stehen hat, macht es natürlich Sinn, weil dann mit dem Versionssprung Mitte kommenden Jahres die beiden zusätzlichen Repos, nämlich updates und Security, gefüllt werden. Ich hoffe, ich erzähle hier jetzt keinen Unsinn, da ich Testing früher nur mal als Zweitsystem verwendet habe und damit keine Erfahrung habe.

@debksian: Das point-release brauchst du eigentlich nicht nennen. Das ist anders als bei Ubuntu oder openSUSE. Der Punkt hinter der 11 hat nichts zu bedeuten. Er besagt nur, dass das Installationsmedium auf einem aktuelleren Stand ist. Und mit aktuell sind hauptsächlich Sicherheitsaktualisierungen gemeint. Softwareversionen werden bis auf Einzelfälle nicht angehoben. Sofern du also auf einem Rechner installierst, der am Netz hängt, ist vollkommen egal, ob du von einem 11.0 oder 11.5 Medium installierst. Das System auf dem Rechner ist das gleiche. Das Online-Repository von Debian gibt es nur in 11, und nicht in 11.x. Das nur zur Info, auch wenn es für dich nicht relevant ist, da du ja ohnehin Testing verwenden willst.

[debksian]

habe den Code von 'cosinus' übernommen, war aber erstmal kein Unteschied zu menem Einzeiler zu erkennen.

Andere Frage: Im menu taucht ein Prg. 'Fcitx' auf, was ist das?

[electri]

habe den Code von 'cosinus' übernommen, war aber erstmal kein Unteschied zu menem Einzeiler zu erkennen.

Genau das meinte ich. Bei Testing (aktuell bookworm) sind die Repos "updates" und "security" wohl irrelevant. Man wird keinen (oder kaum einen?) Unterschied merken. Bei Stable (aktuell bullseye) ist ein Unterschied vorhanden. Hier ist das Security-Repo obligatorisch, und das updates-Repo sinnvoll.

[cosinus]

Genau das meinte ich. Bei Testing (aktuell bookworm) sind die Repos "updates" und "security" wohl irrelevant. Man wird keinen (oder kaum einen?) Unterschied merken. Bei Stable (aktuell bullseye) ist ein Unterschied vorhanden. Hier ist das Security-Repo obligatorisch, und das updates-Repo sinnvoll.

Wenn bookworm aber das neue stable wird, dann greifen diese "überflüssigen" Zeilen aber wieder.
Und in der sources.list statt konkrete Releasenamen wie bookworm oder bullseye sowas wie testing oder stable zu benutzen find ich nicht schön. Ein dist-upgrade sollte man nur machen, wenn man vorbereitet ist.

[dasebastian]

Und in der sources.list statt konkrete Releasenamen wie bookworm oder bullseye sowas wie testing oder stable zu benutzen find ich nicht schön. Ein dist-upgrade sollte man nur machen, wenn man vorbereitet ist.

Ist auch genau das, was offiziell empfohlen wird. +1

[tijuca]

Genau das meinte ich. Bei Testing (aktuell bookworm) sind die Repos "updates" und "security" wohl irrelevant.

Nein sind sie nicht, wenn auch es auch in der Tat sehr selten vorkommt, dass es über diese Kanäle neuere Versionen gibt.

Es gibt manchmal Konstellationen, dass eine neuere Paketversion in unstable "festhängt", weil zum Beispiel andere abhängige Pakete nicht verfügbar oder auch nicht gebaut werden können (im Debian Jargon FTBFS genannt, Failed To Build from Source), es aber für die Version in Testing eine Security Aktualisierung geben muss. In solchen Fällen z.B. wird dann entweder nach testing-security die benötigte Version (durch bzw. über Debian Security gesteuert) geladen oder wenn es nicht wirklich ein Problem wegen eines CVEs gibt nach testing-updates. Dies kommt aber im realen Leben wirklich sehr selten vor, aber so oft, dass es Sinn macht diese Weg zu haben.

[KP97]

@TE
Ich wiederhole mich und verweise nochmal auf das Wiki
https://wiki.debianforum.de/Grundsatzfragen
Gerade Anfänger sollten dort unbedingt einen Blick - oder auch mehrere - hineinwerfen.

Zu anderen Fragen auch einen anderen Thread eröffnen, das wird sonst unübersichtlich.