[Gelöst] Komplett-Sammlung Buster-Installations-DVDs

[ottonormal]

Hallo,

ich möchte von Debian-Buster ALLE Installations-DVDs (ISOs) herunterladen und speichern.
Auf der Debian-Seite werde ich aber nicht fündig. Gibt es die nicht mehr als Komplett-Sammlung?
Oder hat jemand einen Link dafür?

[hikaru]

Debian schiebt alte Images in ein eigenes Archiv-Verzeichnis. Hier exemplarisch die am64-DVDs für 10.13:

https://cdimage.debian.org/mirror/cdima ... 4/iso-dvd/

[ottonormal]

Vielen Dank!
Gibt es nur 3 DVDs davon? Ich hatte vor Jahren schon mal so etwas heruntergeladen, da waren das, glaub' ich, 13 Stück.

[hikaru]

Gibt es nur 3 DVDs davon?

Ja.

Ich hatte vor Jahren schon mal so etwas heruntergeladen, da waren das, glaub' ich, 13 Stück.

Das waren vermutlich die CDs, nicht die DVDs. Davon stellt Debian aber seit Stretch nur noch die CD1 für Xfce und den Netinstaller bereit. [1] Einen kompletten CD-Satz gab es zuletzt für Jessie. [2]

[1] https://cdimage.debian.org/mirror/cdima ... 64/iso-cd/
[2] https://cdimage.debian.org/mirror/cdima ... 64/iso-cd/

[ottonormal]

Ich hatte eben noch mal geschaut. Es war "Debian 9.3.0 i386" das habe ich hier auf 14 DVDs. Und die sind auch voll, ich hatte einige davon mal ins DVD-Laufwerk geschoben.
Wenn es aber von Buster nur noch 3 Stück gibt, dann wird das wohl seine Richtigkeit haben. Vielen Dank also noch einmal.

[Tintom]

Du kannst die restlichen DVDs mit jigdo bauen: https://cdimage.debian.org/debian-cd/cu ... jigdo-dvd/

[MSfree]

Mein Debianmirror belegt zur Zeit rund 1.1TB und beinhaltet Bookworm, Buster, Bullseye, Jessie, Stretch und SID jeweils in x86 und amd64. Laut Milchmädchen sind das rund 100GB pro Release und Architektur. Eine vollständige Ausgabe auf CD würde auf 140 CDs, 14 Dual-Layer-DVDs oder 4 BD kommen.

Ich wüßte auch nicht, wozu man Debian auf CD/DVD/BD haben wollte und das auch nocht vollständig.Es hindert einen keine daran, sämtliche Pakete einer Distribution auf eine (externe) Festplatte zu kopieren. Debian liefert selbst Werkzeuge dazu, um einen eigenen Miroor zu betreiben. Diese Festplatte kann man jederzeit in die /etc/apt/sources.list eintragen und davon installlieren. Das einzige, was man noch braucht, ist ein USB-Stick mit einem Netinstall image drauf.

[uname]

Das einzige, was man noch braucht, ist ein USB-Stick mit einem Netinstall image drauf.

Oder man verwendet einfach seinen grml-USB-Stick, den jeder Linuxer rumliegen haben sollte.
Installieren kann man dann mit grml-debootstrap. grml-debootstrap
grml-debootstrap kann man natürlich bei jedem Debian-basierten Release (selbst Ubuntu) nachinstallieren.
Geht wohl auch mit debootstrap aber man ist ja faul.

Ach und wenn doch Netinstall dann diese mit unfreien Treibern (falls z. B. für WLAN benötigt):

https://cdimage.debian.org/cdimage/unof ... 64/iso-cd/ (aktuell Debian 11.5)

[MSfree]

Ach und wenn doch Netinstall dann diese mit unfreien Treibern (falls z. B. für WLAN benötigt):

Wenn du den kompletten Mirror auf der externen USB-Platte hast, brauchst du kein Netzwerk und somit auch keine unrfeie Firmware, um installieren zu können. Du kannst alles fehlende sogar hinterher von dort nachinstallieren.

[uname]

Stimmt. Soweit hatte ich nicht gedacht.
Die Netinstall mit den unfreien Treibern ist eher für die Benutzer ohne Mirror.

[ottonormal]

Es hindert einen keine daran, sämtliche Pakete einer Distribution auf eine (externe) Festplatte zu kopieren. Debian liefert selbst Werkzeuge dazu, um einen eigenen Miroor zu betreiben. Diese Festplatte kann man jederzeit in die /etc/apt/sources.list eintragen und davon installlieren. Das einzige, was man noch braucht, ist ein USB-Stick mit einem Netinstall image drauf.

Das ist ja interessant, genau eine solche Vorgehensweise hatte ich mir schon einmal vorgestellt. Hab aber keine Ahnung, wie das genau funktionieren soll. Gibt es dafür irgendwo eine verständliche Anleitung für "Laien?"
Ich könnte auf der Festplatte, auf der das System (verschlüsselt) installiert werden soll, noch eine weitere Partition mit ca. 50 GB speziell dafür anlegen.

[MSfree]

Ich könnte auf der Festplatte, auf der das System (verschlüsselt) installiert werden soll, noch eine weitere Partition mit ca. 50 GB speziell dafür anlegen.

50GB reicht nicht für einen kompletten Mirror. Wie gesagt, der aktuelle Mirror für x86 und amd64 benötigt 1.1TB. Wenn man alle Architekturen spiegeln will, also ARM, MIPS, Sparc... (soweit noch unterstützt), wird der Platzbedarf nochmals größer. Für ein Release in einer Architektur sind 200GB sicher nicht übertrieben.

Mein Mirror läuft übrigens über rsync. Es gibt aber auch ein passendes Debianpaket, um einen Mirror einzurichten.

[JTH]

Mein Mirror läuft übrigens über rsync.

Auch da kein rsnapshot?

[ottonormal]

50GB reicht nicht für einen kompletten Mirror.

Da reden wir wohl etwas aneinander vorbei. Ich möchte nur den Inhalt der drei Buster-Isos auf diese 50-GB-Partition entpacken und dann von da aus das installieren. Das sind doch nur gute 12 GB.
Dann sollte diese Partition als Quelle in /etc/apt/ eingetragen werden.

Ich sehe aber schon, dass ich das wohl zu naiv sehe...

[MSfree]

Ich möchte nur den Inhalt der drei Buster-Isos auf diese 50-GB-Partition entpacken und dann von da aus das installieren.

Das kannst du natürlich machen. Ich halte das aber für wenig sinnvoll. Du bekommst keine Updates für den Paketbestand und alle paar Wochen die ISOs erneut runterzuladen und dann zu aktualisieren, ist irgendwie unsinnig.

Wenn es um eine möglichst bequeme Installation mit gleichzeitig geringstem Netzwerkverkehr geht, ist das Netinstall mit Internetverbindung geradezu ideal.

Im ürigen halte ich eine offline Installation nur dann für gerechtfertigt, wenn man keinen Internetzugang hat, oder wenn dieser zu lahm oder zu teuer oder beides ist. Aber wo bekommt man dann die ISOs her?

Ich sehe aber schon, dass ich das wohl zu naiv sehe...

Einen eigenen Mirror halte ich nicht unbedingt für naiv, aber dann sollte der auch komplett sein und nicht ein Auszug wie auf den Installations-DVSs. Sonst muß man letztlich doch wieder über das Internet manche Pakete nachinstallieren. Aktuell sollte so ein Mirror auch sein, also täglich mit dem großen Mirror upstream synchronisiert werden.

[uname]

Etwas offtopic aber vielleicht eine Anregung zur Abwägung lokale Debian-Pakete vs. Debian-Pakete aus dem Internet

Ich habe sehr alte Hardware:
a.) schon vor Jahren (wahrscheinlich fast einem Jahrzehnt) war mein CD-ROM-Laufwerk langsamer als das Internet
b.) ich befürchte heute ist selbst meine Festplatte (HDD) langsamer als mein Internet

@MSfree
Was glaubst du ab wie viele lokale Clients sollte man die Debian-Pakete lokal vorhalten?
Hast du Erfahrungswerte?

[MSfree]

Was glaubst du ab wie viele lokale Clients sollte man die Debian-Pakete lokal vorhalten?

Man konfiguriert ja seine Rechner weitgehend ähnlich, so daß sich schon bei nur zwei Rechnern apt-cacher-ng lohnen dürfte. Der cachet die Pakete, die zur Aktualisierung des ersten Rechners runtergeladen wurden und teilt sie den weiteren Rechnern bei ihrer Aktualisierung wieder aus, so daß sie nicht ein zweites Mal aus dem Netz geladen werden müssen.

Ein vollständiger Mirror ist allerdings eher ein Hobbyprojekt. Der rsync hat z.B. heute Nacht 14GB in 9 Minuten transferiert, und das nur für x86 und amd64. Rein ökonomisch betrachtet würde sich das wohl erst ab mehreren 100 Rechnern lohnen.

Für meine Raspberries habe ich keinen Mirror, die wurden folglich schon immer über das Internet aktualisiert. Letztllich spielt selbst bei einer verhältnismässig lahmen Internetverbindung (hatte eine halbe Ewigkeit nur 6MBit/s) die Übertragungsgeschwindigkeit beim Aktualisieren kaum eine Rolle. Die Raspis sind so lahm, daß Paketlisten lesen, Pakete auspacken und installieren, den Löwenanteil der Zeit benötigen.

Wenn es darum geht, möglichst wenig Traffic zu erzeugen, ist wohl apt-cacher-ng das richtige Mittel. Auch die Installation mittels Netinstaller ist letztlich die am wenigsten Traffic verursachende Methode (ISO ist vergleichsweise winzig) und die zu installierende Paketemenge ist praktisch immer kleiner als ein einziges DVD-ISO. Meine typische Installation benötigt etwa 3GB Plattenplatz, was etwa 1.5GB an heruntergeladenen Pakete resultiert (Pakete sind komprimiert). Eine Installation verursacht inklusive des Netinstaller-Downloads rund 2GB Traffic. Ein DVD-Image ist bereits 5GB groß und beinhaltet viel mehr als zumindest ich je installieren würde.

OK, wenn ich in der Pampa leben würde, wo Mobilfunk nur mit Edge geht und Festnetzinternet noch über Modem, dann würde ich mir wohl auch eine DVD von jemanden mit besserem Zugang erstellen lassen und sie mir per Post kommen lassen.

[uname]

Danke für die ausführlichen Informationen.

Ein vollständiger Mirror ist allerdings eher ein Hobbyprojekt. Der rsync hat z.B. heute Nacht 14GB in 9 Minuten transferiert, und das nur für x86 und amd64.

Interessantes Hobby. Aber irgendwo für muss man ja seine bezahlte Internetverbindung verwenden. 14 GB werden wohl umgerechnet einige Stunden HD-Video entsprechen.

Rein ökonomisch betrachtet würde sich das wohl erst ab mehreren 100 Rechnern lohnen.

Das hatte ich auch erwartet. Danke für die Bestätigung.

Man konfiguriert ja seine Rechner weitgehend ähnlich, so daß sich schon bei nur zwei Rechnern apt-cacher-ng lohnen dürfte.

Danke noch mal für das Anführen von apt-cacher-ng. Das wird zur Minimierung der Bandbreite bei meist ähnlichen Installationen wohl eine gute Option sein.

[ottonormal]

Ich habe mich nun doch für eine ganz "normale" Busterinstallation entschieden. Ganz einfach mit einer "firmware-10.13.0-amd64-netinst.iso"
Eigentlich wollte ich das diesmal alles anders machen als gewohnt, bin aber doch reumütig wieder zur Normalmethode zurückgekehrt. Trotzdem ist es aber bei Buster geblieben, Bei Bullseye sind einfach für mich zu viele Sachen, die nicht laufen, für mich aber sehr wichtig sind. Z.B. für meine E-Bücherei.

Was würde eigentlich passieren wenn man in Zukunft auf Updates ganz verzichten würde, Abgesehen mal vom Firefox?
Ich habe eine Bekannte mit einem Windows-Laptop, die schon seit Jahren keine Updates mehr macht und total davon überzeugt ist, dass das nichts ausmacht. Bisher hat sie ja auch recht behalten...

[DeletedUserReAsG]

Ich habe eine Bekannte mit einem Windows-Laptop, die schon seit Jahren keine Updates mehr macht und total davon überzeugt ist, dass das nichts ausmacht. Bisher hat sie ja auch recht behalten..

Hat sie denn Recht behalten? Sie kennt bestimmt nicht einmal die Namen der DDoS-Botnetze, deren Mitglied sie ist, und die dazu genutzt werden, beispielsweise Einrichtungen und Unternehmen zu erpressen – bis hin zum Stören von tatsächlich lebenswichtigen Maschinen.

[uname]

Bei Bullseye sind einfach für mich zu viele Sachen, die nicht laufen, für mich aber sehr wichtig sind. Z.B. für meine E-Bücherei.

Dann solltest du die Probleme lösen. Ich kenn da ein Forum wo so wenig los ist, dass sich die Forenmitglieder über jede etwas anspruchsvolle Frage freuen und direkt draufstürzen würden. Eröffne doch mal ein paar neue Threads.

Was würde eigentlich passieren wenn man in Zukunft auf Updates ganz verzichten würde, Abgesehen mal vom Firefox?

Wahrscheinlich nicht viel. Vor allen weniger als bei Windows, da Linux wohl kein primäres Angriffsziel ist siehe z. B. Emotet als der Schadcode überhaupt.

Ich stimme aber @niemand zu. Du solltest den Anspruch haben ein aktuelles System zu verwenden.

Wobei ganz ehrlich: Bei Android sieht man es ja auch nicht so eng. Ich verwende ein 10 Jahre altes Tablet mit Android 6.
Insgeheim hoffe ich, dass gewisse Hintertüren damals noch gar nicht existiert haben und damit mein Tablet sogar sicherer ist.
Bei Interesse: Mein Verhalten bei Android nennt sich in der Sozialpsychologie Kognitive Dissonanz