[closed] Funktioniert Wine in einer Libvirt-VM

[DonaltDack]

Gute Morgen

Ich nutze seit vermutlich 10 oder 12 Jahren ein kleines Sensor-Programm mit entsprechender Hardware unter Windows 7 in einer VM, ganz früher unter VirtualBox, jetzt unter libvirt/KVM. Allerdings hatte ich beim Releasewechsel auf Debian Bullseye (als Neuinstallation) massive Probleme, anschließend die Win7-VM zu aktivieren, Win7 ist beim Start sofort mit der Meldung abgekackt, dass die Hardwareänderungen einen Start verhindern. Nun läuft es gsd wieder, genau so zufriedenstellend wie zuvor, aber es hat viel Zeit gekostet, das Problem zu lösen.

Ich habe deshalb nun überlegt, ob nicht nur für dieses kleine Problem vielleicht Wine ausreichend ist. Dazu würde ich (auch) wieder eine VM einrichten, aber statt W7 dann Debian Bullseye mit Wine.

Meine Fragen sind: Funktioniert Wine überhaupt in einer libvirt/KVM-Umgebung? Ich glaube, das alte Sensorprogramm ist ein 386'er Programm - sollte ich dann D11 auch als 386 installieren? Ich habs vor ein paar Tagen erfolglos mit der 64'er Variante versucht, aber da bekam ich immer die Fehlermeldung, dass Wine32 nicht installiert ist, um dann festzustellen, dass das Debian-Repository kein Wine32 kennt.

Hat jemand einen Rat für mich, ob das überhaupt möglich ist und wie man das am besten angeht?

[mcb]

Du brauchst Multiarch um 32bit Programme unter wine zu starten.

https://wiki.debian.org/Wine

PS: Ne VM für Wine wäre mir zu nervig.

[DonaltDack]

Du brauchst Multiarch um 32bit Programme unter wine zu starten.

Ich habe jetzt zum Testen mal Debian in der 32Bit-Variante installiert und darauf dann Wine32 ... und damit war ich fast erfolgreich. Auch mein altes Sensorprogramm konnte ich ohne Fehler installieren. Allerdings kommt dann beim Start des Programms, nachdem das Programm-GUI angezeigt wird, diese Fehlermeldung als Popup-Window:
"object variable or with block variable not set"

Ich kann dem nichts und nirgends etwas zuordnen oder das irgendwohin verorten.... das WEB kennt das unzählige Male, aber m.M.n. immer völlig andere Zusammenhänge, die nicht übertragbar sind. Ist dir dafür eine Lösung oder vielleicht ein Ansatz zum besseren Suchen bekannt?

PS: Ne VM für Wine wäre mir zu nervig.

Nein, das ist es wirklich nicht. Eine VM ohne Desktop aufzusetzen dauert kaum 15 Minuten, der spätere Start einer Anwendung verzögert sich durch die VM nur um 2-3 Sekunden - was unwichtig für mich ist. Aber ich bin mir dann hinterher sicher, da wo es m.M.n. sinnvoll ist, Anwendungen vom Rest des Netzwerks erstmal isoliert zu haben.

[mcb]

Das mit der VM klingt spannend. Funktioniert das auch mit GUI Programmen unter Wayland? Wenn ja wie? Mir würde ein Ansatzpunkt reichen (ich weiß es nicht).

Danke schonmal.

[novalix]

Allerdings kommt dann beim Start des Programms, nachdem das Programm-GUI angezeigt wird, diese Fehlermeldung als Popup-Window:
"object variable or with block variable not set"

Ich kann dem nichts und nirgends etwas zuordnen oder das irgendwohin verorten.... das WEB kennt das unzählige Male, aber m.M.n. immer völlig andere Zusammenhänge, die nicht übertragbar sind. Ist dir dafür eine Lösung oder vielleicht ein Ansatz zum besseren Suchen bekannt?

Deine Fehlermeldung ergänzt mit dem dem string "wine" fördert folgendes Suchergebnis als erstes zu tage: https://askubuntu.com/questions/210593/ ... 1-in-12-04
Die darin angesprochene Lösung kannst Du ja mal ausprobieren.

[DonaltDack]

Funktioniert das auch mit GUI Programmen unter Wayland?

Tut mir leid, das kann ich nicht beantworten. Ich nutze ganz banal X und openbox, ohne Desktop-Environment, wenn ich bestimmte Anwendungen isolieren möchte. Zu Wayland kann ich nichts sagen.

Deine Fehlermeldung ergänzt mit dem dem string "wine"

Danke für den Hinweis, aber ich kannte diese Problemlösung schon. Ich habe meine Fehlermeldung zuvor mit folgenden Begriffen ergänzt: vcredist, mdac, jet, framework... und damit hatte ich die genannte Seite schon gefunden. Aber das war bedauerlicherweise alles erfolglos. Ich denke, ich schließe das Problem als unlösbar, weil es sich mit meinem Programm um exoten-software handelt und weil es ja (noch) in einer echten W7-VM läuft.

Was mich mal ganz am Rande dazu interessiert, weil mein Programm ja 386er Architektur ist, wie lange wird i386 überhaupt noch unterstützt? Weiß das vielleicht jemand? Wenn sich da ein baldiges Ende abzeichnet, ist es eh irrelevant, noch weitere Anstrengungen für diese alte Hardware zu unternehmen.

[mcb]

Ja Danke für die Info.

Nur ganz kurz:

- i386 wird unter Debian wohl noch eien ganze Zeit unterstützt
- neue wine Versionen können/sollen 32bit Programme unter 64bit ohne Multiarch ausführen

[DonaltDack]

Im dritten Anlauf habe ich das Problem teilweise lösen können. VM funktioniert, Wine funktioniert, das alte Sensor-Programm funktioniert, aber insgesamt wars dennoch erfolglos, weil ich den USB-Connector vom Gerät zur VM zu Wine nicht durchreichen kann. Angeblich wird erst Wine 6 USB-Devices unterstützen. Das heisst, solange muss meine Win7-VM also noch laufen.

Das mit der VM klingt spannend. Funktioniert das auch mit GUI Programmen unter Wayland? Wenn ja wie? Mir würde ein Ansatzpunkt reichen (ich weiß es nicht).

Ich habe noch mal drüber nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass das Grafik-System in der VM doch dann irrelevant sein müsste, wenn Wayland generell auf dem Host libvirt/KVM unterstützt. In der VM kann von Win 7 bis Win 10, von Wheezy bis Bullseye oder jedes andere VM-taugliche Betriebssystem laufen... und dann eben auch ohne Wayland in der VM. Ich würde sowieso, wenn ich lediglich ein bestimmtes Programm vom Host isolieren möchte, das kleinst-mögliche funktionierende Grafiksystem wählen - bei mir ist das X, openbox, autologin und autostart des betroffenen Programms... auf dem Host-Desktop ein passendes Start-ICON. Damit merke ich fast keinen Unterschied, ob das Programm local oder in der VM gestartet wurde.