System bootet nicht

[kalle123]

Das ist ein netter Gedanke, wenn man viel Geld für ein teures Smartphone ausgegeben hat. Mit einem einfachen oder einer älteren Digitalkamera ist das schon etwas schwieriger. Beim letzten Mal, als es vor ein paar Jahren kleinere Probleme mit dem Vorgänger-PC gab, habe ich mehrere Anläufe gebraucht, bis die Schrift auf dem Video halbwegs lesbar war. Aktuell sind die ersten Zeilen immer unleserlich, weil mir ein Stativ fehlt, ich gerade erst vorher die Tastatur betätigt habe (zum Bestätigen der Veränderungen aus GRUB heraus) und die Schrift zu schnell durchläuft.

Das Fotografieren oder Abfilmen ist nur eingeschränkt hilfreich. Wenn man nur den Monitor filmt, dann wird die Helligkeit hochgeregelt und man kann nichts lesen. Nimmt man ein bißchen weiße Wand dahinter ins Bild, dann stimmt die Helligkeit, aber es ist tendenziell unscharf und auch nur teilweise zu lesen. Vielleicht auch ein Problem nicht synchronisierter BIldwiederholfrequenz.

Also das kriegst du schon nicht hin!?

Es gibt keinen Freund/Freundin, Kumpel mit einem aktuellen smartphone?

Entschuldige, aber das lässt tief blicken ....

Frohes Schaffen noch - KH

[willy4711]

Auswahl von 5.16.0-5-amd64 (recovery mode).
Irgendwann kommt

Code: Alles auswählen

Failed to mount /boot/efi.
..
Started Emergency Shell
Reached target Emergency Mode
..
</TASKS>
---[ end trace Hexadezimale ]---

Eine Eingabemöglichkeit hat man nicht.

Na ja immerhin wird gemeldet, das der Emergency Mode geladen wurde.
Ich hab das manchmal auch, dass da die letzten Zeilen nicht korrekt angezeigt werden.
Die blinde Eingabe des Root-PW lässt dann aber bei mir den Prompt erscheinen.
Oder reagiert bei dir gar nichts ?
Sonst mal ruhig testen.

[ghpy]

Na ja immerhin wird gemeldet, das der Emergency Mode geladen wurde.
Ich hab das manchmal auch, dass da die letzten Zeilen nicht korrekt angezeigt werden.
Die blinde Eingabe des Root-PW lässt dann aber bei mir den Prompt erscheinen.
Oder reagiert bei dir gar nichts ?
Sonst mal ruhig testen.

Danke für den Tip. Versuchsweise das Root-PW einzugeben hatte ich nicht ausprobiert, werde ich aber nachholen.

[Tintom]

Du könntest die Option 'quiet' entfernen und dann im Bootprozess die Meldungen mit <Strg>+S anhalten und mit <Strg>+Q fortsetzen. Hierzu sind aber flinke Finger nötig

[ghpy]

Du könntest die Option 'quiet' entfernen und dann im Bootprozess die Meldungen mit <Strg>+S anhalten und mit <Strg>+Q fortsetzen. Hierzu sind aber flinke Finger nötig

Das "quiet" hatte ich schon vor Wochen entfernt, aber der Text lief zu schnell durch.
Ich habe inzwischen meine Digitalkamera in einem Umzugskarton gefunden und den durchlaufenden Text gefilmt. Darin stehen keine Warnungen oder Fehlermeldungen. Das m. E. Entscheidende hatte ich bereits erwähnt.

Es ist mir zumindest einmal gelungen, mich mit dem Root-PW einzuloggen, allerdings kriege ich, obwohl per Kabel mit dem Router verbunden (während der Installation funktionierte die Verbindung) keine Internetverbindung und kann nichts aktualisieren. firmware-misc-nonfree ist in der Version 20210818 installiert.

So gibt es offensichtlich zwei mögliche Ursachen:
1. die Firmware vom August 2021 ist für den Frühjahr 2021 veröffentlichten Prozessor (bzw. die integrierte Grafik) zu alt
2. das Problem liegt in dem Bereich "Failed to mount /boot/efi." bzw. "Dependency failed for local file systems"
Gibt es noch eine dritte Möglichkeit?

Es fällt mir schwer an 1 zu glauben, da derselbe Stand der Firmware noch immer in den Repos von Testing enthalten ist. Ein Intel-Prozessor ist kein Exot, da wird normalerweise schneller reagiert, oder sehe ich das falsch?
Das würde bedeuten, daß das Problem in 2 zu suchen ist.

[schorsch_76]

Kannst du /etc/fstab posten?

[Tintom]

Du könntest die Option 'quiet' entfernen und dann im Bootprozess die Meldungen mit <Strg>+S anhalten und mit <Strg>+Q fortsetzen. Hierzu sind aber flinke Finger nötig

Das "quiet" hatte ich schon vor Wochen entfernt, aber der Text lief zu schnell durch.

Wenn das Anhalten und Fortsetzen der Meldungen auch nicht erfolgversprechend ist, wäre der nächste Schritt aus meiner Sicht die Verwendung von netconsole. Das ist ein Kernelmodul welches die Ausgaben der Konsole in das Netzwerk weiterleitet. Dazu ist ein zweiter Rechner im (W)LAN notwendig und der fragliche Rechner sollte per LAN mit dem Router verbunden werden (WiFi sollte auch funktionieren, würde ich persönlich aber abraten). Anschließend können vom zweiten PC aus die Logs eingesehen werden beginnend ab dem Zeitpunkt an dem das Netzwerk geladen wurde.

Eine weitere Möglichkeit für eine Rettungskonsole wäre noch init=/bin/sh als Kernelparameter um einen Schritt weiter zu kommen.

So gibt es offensichtlich zwei mögliche Ursachen:
1. die Firmware vom August 2021 ist für den Frühjahr 2021 veröffentlichten Prozessor (bzw. die integrierte Grafik) zu alt

Möglich, sollte aber mit dem Problem hier nichts zu tun haben. Angenommen du installierst ein Standard-Debian mit Gnome und wegen fehlender Firmware stellt sich Gnome beim Laden quer, so solltest du immernoch auf eine Textkonsole wechseln und von dort aus weiter machen können.

2. das Problem liegt in dem Bereich "Failed to mount /boot/efi." bzw. "Dependency failed for local file systems"

Halte ich auch unwahrscheinlich, das System bootet deiner Aussage nach ja durch. Hier kann lediglich die EFI-Partition nicht eingebunden werden, die eigentliche Rootpartition und das restliche System wird anscheinend geladen.

Gibt es noch eine dritte Möglichkeit?

Wahrscheinlich. Der Linuxkern ist sehr gesprächig wenn man ihn lässt. Vielleicht hast du in deinem Video etwas übersehen?

[willy4711]

Will jetzt nicht die Diskussion durcheinander bringen aber:

Der Emergency Mode wird als single-User Mode gestartet (Grub: rw single).

Nach meinem Wissen, wird im Single-User-Mode nur die Root Partition gemountet (rw).

Wenn man jetzt statt single in die Grub Zeile init=/bin/sh schreibt, wird / nur lesbar gemountet und man kann nichts ändern.
Zum Schreiben benötigt man dann noch

Code: Alles auswählen

mount -o remount,rw /

Wo ist dann der Unterschied zwischen den beiden Vorgehensweisen ?

[Tintom]

Wo ist dann der Unterschied zwischen den beiden Vorgehensweisen ?

init=/bin/sh weist den Kernel an anstelle von dem regulären init die Datei /bin/sh, also eine Shell zu verwenden. Der Bootvorgang wird also unterbrochen und man findet sich auf der Shell wieder. Von da aus kann man anschließend die weiteren Schritte manuell durchführen.

Single und rescue sind offenbar synonym und emergency ist gleichbedeutend zu init=/bin/sh
https://systemd-devel.freedesktop.narki ... user#post3

Anscheinend wurde wohl schon ein paar Seiten vorher in den emergency-Modus gebootet, dann hat sich das natürlich mit init=/bin/sh erledigt.

[ghpy]

Die letzten Posts habe ich fachlich nicht verstanden, aber auf jeden Fall habe ich jetzt /etc/fstab, wie es durch die Installation angelegt wurde:

Code: Alles auswählen

#<file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass>
#/ was on /dev/nvme0n1p2 during installation
UUID=...  /  ext4  errors=remount-ro  0  1
#/boot/efi was on /dev/nvme0n1p1 during installation
UUID=...  /boot/efi  vfat  umask=0077  0  1
#swap was on /dev/nvme0n1p3 during installation
UUID=...  none  swap  sw

[schorsch_76]

Da in der fstab die UUIDs stehen "sollte" das theortisch passen. Dann könnte in der initramfs der Treiber bzw. das Modul für deine HDD/NVMe fehlen. In der /etc/initramfs.conf MODULES auf most setzen und die initramfs neu bauen mit "update-initramfs -k all -u"

Du solltest noch prüfen mit blkid ob die angegebenen und ausgesparten UUIDs tatsächlich da sind oder ob hier was faul ist.

[1] https://manpages.debian.org/bullseye/in ... .5.en.html

[willy4711]

Das Problem ist, warum der Rechner nicht in den rescue-Mode sondern in den emergency-Mode startet.
um dort etwas zu installieren, müsstest du erst mal die Root- Partition rw mounten:

Code: Alles auswählen

mount -o remount,rw /

Root-PW braucht man da - glaube ich - nicht.
Aber reagiert der Rechner denn überhaupt auf irgend einen Tastatur Eingabe ?

Hast du die fstab abgeschrieben oder anderweitig angezeigt bekommen ? Wie ?
Wenn er reagiert - kannst du dmesg aufrufen ?
dann

Code: Alles auswählen

dmesg |grep fail

[willy4711]

In der /etc/initramfs.conf MODULES auf most setzen

Die ist bei mir in In der /etc/initramfs-tools/initramfs.conf
sollte aber auch so drin stehen.

Vorher die Root Partition rw mounten !!!!

Die UUID's würde ich auch erstmal vergleichen, wie @schorsch vorgeschlagen hat.Ist zwar unwahrscheinlich, das da sich was
ohne weiteren Zugriff geändert hat, aber trotzdem

[ghpy]

Hast du die fstab abgeschrieben oder anderweitig angezeigt bekommen ? Wie ?
Wenn er reagiert - kannst du dmesg aufrufen ?
dann

Code: Alles auswählen

dmesg |grep fail

Ich starte bei GRUB im recovery mode, dann rattert er mit Unterbrechnungen Text runter und nach ein paar Minuten kommt die Login-Möglichkeit für root. Nach dem Login habe ich "nano /etc/fstab" eingegeben. Dann wird mir die Datei angezeigt und ich kann schnell die Digicam zücken. Schnell deshalb, da nach vielleicht 15 Sekunden diese Zeilen durch weiteren Text (endend mit "</TASKS> ---[ end trace Hexadezimale ]---") aus dem Sichtbereich verschoben werden. Danach kann ich nichts mehr eingeben oder habe zumindest noch nicht rausgefunden, wie.
Das Bildschirmfoto habe ich dann abgetippt.

[ghpy]

Dazu ist ein zweiter Rechner im (W)LAN notwendig und der fragliche Rechner sollte per LAN mit dem Router verbunden werden (WiFi sollte auch funktionieren, würde ich persönlich aber abraten).

Ich hatte aufgrund eines früheren Posts bereits eine Verbindung mit ssh versucht und dabei festgestellt, daß der Rechner trotz LAN-Kabel nicht im Netzwerk ist. Er war es zwar erfolgreich bei der Installation, aber nach dem Reboot nicht mehr.

[Tintom]

Die Sache ist, dass ssh ist ein Serverdienst ist, der erst später im Bootprozess gestartet wird. So weit schafft es dein Rechner offensichtlich ist. Der Vorschlag mit netconsole setzt ein paar Stufen weiter vorher an.

[ghpy]

Die Sache ist, dass ssh ist ein Serverdienst ist, der erst später im Bootprozess gestartet wird. So weit schafft es dein Rechner offensichtlich ist. Der Vorschlag mit netconsole setzt ein paar Stufen weiter vorher an.

Ich habe momentan leider nicht die Zeit, das (und weitere oben genannte Vorschläge) auszuprobieren und muß das auf den Monatswechsel verschieben. Da der Router den Rechner aber als nicht im Netzwerk anzeigt, gehe ich davon aus, daß man den Rechner auch nicht via Netzwerk/Router ansprechen kann, egal ob ssh oder netconsole.

Auf die Schnelle habe ich eben noch die aktuelle Sparky-Live-Version 202204 gestartet und mitgefilmt. Die einzige Fehlermeldung, ehe nichts mehr passiert, ist

Code: Alles auswählen

intel-lpss: probe_of 0000:00:19.0 failed with error -22