Hier sind wir uns offenbar einig (auch wenn ich einräumen muss dass mein Engagement nicht so weit reicht mich darüber aktiv zu informieren. Ich hoffe andere tun das mit der Folge dass entsprechende Info durch den Flurfunk der Foren zu den normalsterblichen Usern wie mir durchdringt).Meillo hat geschrieben:07.03.2022 15:09:38...michaa7 hat geschrieben:08.03.2022 01:19:29Also "Nachvollziehbarkeit" erscheint mir eine merkwürdige Anforderung. "Vertrauenswürdigkeit des Auszählprozesses" habe ich allerdings stillschweigend unterstellt, weil man sich sonst eine Wahl sparen könnte.Meillo hat geschrieben:07.03.2022 15:09:38...und wie steht es um die Nachvollziehbarkeit der Wahl auf der anderen Seite.
Ich finde es interessant, dass du die Vertrauenswuerdigkeit des Auszaehlprozesses stillschweigend unterstellst. Ich denke ebenfalls, dass die Entscheidung klar ist, wenn sie nicht gegeben ist, aber aus meiner Sicht ist nicht klar, *dass* sie gegeben ist.
...
Eine "subjektive Entscheidung" ist es zwingend, die Wahl ist ja deren Ausführung. Aber bitte nicht auf Basis des "subjektiven Empfindens", das ist etwas vollkommen anderes.
Und hier werde ich mir nun selbst widersprechen.Meillo hat geschrieben:07.03.2022 15:09:38...
Wenn jemand geheimen digitalen Wahlen misstraut, dann wird die Person fuer das bisherige System stimmen. Wenn jemand sich im bisherigen System einen Druck ausgesetzt fuehlt dann wird die Person fuer geheime Wahlen stimmen. -- Das scheint mir sehr durch das subjektive Empfinden bestimmt zu sein.
Siehst du das anders?
Weil es eben nicht um geheime Wahlen geht (ala Bundestagswahl mit Wahlkabinen oder Briefwahl) sondern um geheime *digitale* Wahlen. Soweit es um unser politisches System geht bin ich entschiedener Gegner von digitalen Wahlen. Da will ich hier nicht weiter darauf eingehen als zu sagen, dass genau die Nachvollziehbarkeit, sprich Überprüfbarkeit durch Laien hier nicht mehr gegeben ist.
Das heißt aber, dass das eigentliche Problem (in meinem Augen und für mich) nicht die Geheimheit der Wahl ist, sondern deren Digitalität. Denn letztere ist es welche die Überprüfbarkeit (und ich plädiere hier sehr dafür den Begriff "Nachvollziehbarkeit" durch den deutlicheren Begriff der "Überprüfbarkeit" zu ersetzen) allein in die Hände von Fachleuten verschiebt ... und vermutlich selbst dann schwierig zu realisieren sein wird.
In soweit bekräftige ich hier was ich zum "subjektiven Empfinden" als Wahlgrundlage gesagt habe. Nur weil niemand frei davon ist heißt das nicht dass man das als letztinstanzliche Begründung gutheißen sollte. Im Gegenteil, als Begründung ist dies unbrauchbar, weil es unser Handeln in vorrationale Zeit zurückwirft.
Bekräftige was ich zur Sinnhaftigkeit von geheimen ("analogen") Wahlen gesagt habe.
Und bekenne dass ich selber mir nicht von Anfang an klar gemacht habe (obwohl es ja klar war), dass es eben nicht um eine geheime Wahl mit Stimmzetteln geht, sondern um eine geheime digitale Abstimmung. Und auch wenn Debian nicht der Bundestag ist, so sind doch Wahlen in Online Communites Orte wo neue Wahlmechanismen erprobt und eingeübt werden.
Und hier bin ich am Abwägen zwischen Praktikabilität, Überprüfbarkeit und Persönlichkeitsschutz. Und somit am Anfang der Diskussion angelangt.