willy4711 hat geschrieben: 
13.12.2021 10:56:22
hikaru hat geschrieben: 
13.12.2021 09:25:03
Weil das Paket dann nicht reproduzierbar ist. [1]
Nun, ich habe keine Ahnung von derartigen Dingen. Aber ich denke, etwas logisches Denken zu beherrschen.
Das ist ein klassisches Beispiel des Dunning-Kruger-Effekts:
Dir fehlen grundlegende Kenntnisse zur Softwareentwicklung. Genau diese Kenntnisse bräuchtest du um zu erkennen, warum es nötig ist, dass für Reproducible Builds von Firefox aus dem Repo alle Build-Tools ebenfalls im Repo vorhanden sein müssen.
Man hat nun also seitens Debian drei Möglichkeiten:
1. alle für Firefox nötigen Build-Tools ins Repo holen
2. Firefox aufgeben
3. Reproducible Builds (als Ziel) aufgeben
Momentan versucht man 1. und beißt sich mehr oder weniger die Zähne daran aus. Dass man sich überhaupt die Mühe macht liegt daran, dass 2. ziemlich unattraktiv ist, weil Debian dann ganz ohne Browser dastünde.
3. wird man nicht machen, denn Reproducible Builds ergeben sich zwar nicht wortwörtlich, aber dem Geiste nach aus dem DSC, denn ein Punkt, überhaupt auf FLOSS zu bestehen ist, dass der User (entsprechende Fähigkeiten vorausgestzt) jederzeit nachprüfen kann, ob die von Debian bereitgestellten Binaries tatsächlich aus dem Sourcecode des Quellpakets kommen und damit vertrauenswürdig sind. Dazu muss das Binary 1:1 (bis zur Prüfsumme) aus dem Sourcecode generierbar sein, wozu man natürlich genau die von Debian verwendeten Build-Tools braucht.
Ja, das ist dogmatisch, aber es ist ein "guter Dogmaitismus", der etwa auf dem Level anzusiedeln ist, wie Rechtsstaaten nicht bereit
sind sein sollten, ihre Gesetzte von Dritten kompromittieren zu lassen.**
willy4711 hat geschrieben: 
13.12.2021 10:56:22
Wenn einen bestimmte Version von Firefox mit einer bestimmten Rust-Version erstellt wurde [1], dann der Source Code
mit den Debian Änderungen verändert wird [2] wie @ tijuca dargelegt hat. und anschließend dann ein Debian Paket daraus gebaut wird, verstehe ich nicht, was daran auf die jeweilige Version bezogen, nicht reproduzierbar sein sollte.
Die Build-Tools sind aus Debian-Sicht dann nicht verfügbar, weil nicht im Repo.
willy4711 hat geschrieben: 
13.12.2021 10:56:22
Tja so ist das halt. Hab noch nie das verstehen wollen, was mir mehr oder weniger dogmatisch vorgesetzt wurde.
Das verlangt auch keiner von dir. Aber wenn du Kritik übst, sollte diese fundiert und idealerweise konstruktiv sein, was vorausetzt, dass du verstehst, welchen Grundsätzen die von Debian getroffenen Entscheidungen zugrunde liegen.
Hast du das verstanden, dann könnte konstruktive Kritik z.B. so aussehen, dass du alternative Handlungswege aufzeigst, die trotzdem den Grundsätzen entsprechen. Falls das nicht geht könntest du auch aufzeigen, dass und warum die Grundsätze mehr negative als positive Folgen haben und so eine fundamentale Neuausrichtung Debians anstoßen.
MSfree hat geschrieben: 
13.12.2021 11:13:51
Wenn aber diese Pakete alle mit einem neueren Rust-Compiler übersetzt werden müssen, weil Firefox als einziger einen neueren Compiler benötigt, zieht das einen erheblichen Rattenschwanz nach sich. Die neu erstellten Pakete müssen dann auch zu der Software passen, die nur Bibliotheken verwenden, die in Rust geschrieben wurden. Der Testaufwand ist natürtlich entsprechend hoch.
Desalb schrieb ich scherzhaft das:
hikaru hat geschrieben: 
25.11.2021 21:07:31
An Mike Hommeys Stelle würde ich zügigst versuchen, Firefox 91 in Testing zum Laufen zu bringen und dann eine GR anstoßen, Bookworm noch 2021 zu veröffentlichen.

MSfree hat geschrieben: 
13.12.2021 11:13:51
Was man bei Debian dogmatisch vermeiden will, ist, daß z.B. der Firefox mit einem anderen (neueren) Rust-Compiler gebaut wird als der Rest der Debianpakete.
Genau so wird es aber kommen. Dann wird es ein
rustc-mozilla (o.Ä.) geben und das alte
rustc.
Das ist zwar hässlich, aber aber pragmatisc die beste Lösung, wenn man keine Grundsätze aufgeben will.
dasebastian hat geschrieben: 
13.12.2021 13:04:53
Könnte man es nicht auch wie
torbrowser-launcher handhaben? Dann könnte man den Leuten auf einfachem Weg einen aktuellen Browser anbieten. Achso, dann wären ja wieder die Leute von Mozilla verantwortlich oder?
Prinzipiell könnte man es so machen. Aber wenn man das bei immer mehr Paketen macht, wird das Debian-Repo irgendwann nur noch zu einer Sammlung von Upstream-Installern und irgendwann kann man sich dann auch die Distribution sparen. Natürlich geht von einem Paket mehr nicht die Debian-Welt unter, aber Firefox ist eben ein prominentes Paket und wäre damit potenziell ein ziemlich großer Nagel im Debian-Sarg.
willy4711 hat geschrieben: 
13.12.2021 13:27:26
[2021-12-13] firefox-esr 91.4.0esr-1 MIGRATED to testing (Debian testing watch)
Fröhliche Weihnachten. Oder
Nicht für Stable. Testing ist ja im Grunde nur Unstable mit zwei Wochen Zeitversatz. Falls der neue Firefox in Unstable funktioniert ist es also nur eine Frage der Zeit bis er nach Testing kommt. Für Stable bedeutet das aber gar nichts.
*) Was nicht schlimm ist. Es ist halt nicht dein Fachgebiet.
**) Stichwort: "Mit Terroristen verhandelt man nicht"*** - selbst wenn das im Einzelfall für die jeweils entführten möglicherweise besser wäre.
***) Nur um das klarzustellen: Ich stelle hier ausdrücklich nicht Mozilla in Zusammenhang mit Terrorismus. Es geht um die Demonstration, warum die Prinzipientreue von Debian in diesem Punkt wichtig ist.